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Pädagogik & Soziales

Franziska Görner

Integrative indigene Bildungspolitik in Mexiko-Stadt

Eine empirische Untersuchung

ISBN: 978-3-8428-5402-4

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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 01.2011
AuflagenNr.: 1
Seiten: 170
Abb.: 11
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Im Buch wird der Frage nach gegangen, ob Bildung eine Bedeutung in der indigenen Integrationspolitik von Mexiko-Stadt einnimmt. In vielen anderen Sozialwissenschaftsstudien wird Bildung oft als der Faktor angepriesen, der Migranten zu einer erfolgreichen Integration in die Aufnahmegesellschaft verhilft. So werden im Buch verschiedene Theorien von Integrationswissenschaftlern aufgeworfen. In Mexiko-Stadt wird der Annahme nachgegangen, dass Diskrimination und ungleiche Bildungschancen im Bildungssystem die Integration der Indígenas verhindern. Anhand einer Analyse des historischen Integrationsprozesses der indigenen Bevölkerung und der indigenen Bildungspolitik in Mexiko wird dargestellt wie die Politik den Integrationsprozess der Indígenas beeinflusste und bis heute beeinflusst. Des Weiteren wurden im Rahmen der Forschungsarbeit für das Buch Experteninterviews geführt, die eine qualitative Auswertung der Fragestellung zulassen. Die Analyse zeigt, dass die indigene Bildungspolitik in Mexiko-Stadt nicht den Erfolg erzielte, den sie angestrebt hat. Noch immer gibt es extreme Bildungsunterschiede zwischen der indigenen und der nicht-indigenen Bevölkerung. Ursachen dafür werden im Buch genau benannt und erörtert. Anhand einer empirischen Feldforschung steht eine Gruppe von Indígenas im Mittelpunkt der Betrachtungen, anhand derer qualitativ dargestellt wird, wie die Bildungssituation der Indígenas in Mexiko-Stadt in der Realität aussieht.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 4, Untersuchungsdesign und Erhebungsmethoden: Anhand teilstandardisierter, qualitativer Experteninterviews, die es der Autorin dieser Arbeit ermöglichten, ein flexibel aufgebautes und anzuwendendes Frageschema zu benutzen, soll die Bedeutung von Bildung in der indigenen Integrationspolitik nun in der Praxis beispielhaft beleuchtet und die zuvor geführte theoretische Analyse unterstützt werden. Dabei sollen die praktischen Erfahrungen der befragten Personen herangezogen werden, um die Annahmen im Theorieteil zu verifizieren oder zu falsifizieren. Das Wissen, welches die Probanden durch ihre Tätigkeit erlangt haben, dient dabei repräsentativ für eine Gruppe bzw. Institution, aus der die Person stammt. Im Rahmen der Feldforschung wurden von der Autorin zwischen September und Oktober 2009 insgesamt fünf Interviews in Mexiko-Stadt durchgeführt, die jeweils eine Dauer von 30 min bis 2 ½ h hatten. Alle Interviews fanden auf Spanisch statt, was dazu führte, dass die Interviewerin sich stets von einem spanischen Muttersprachler, der auch Deutsch konnte, zu den Interviews begleiten ließ. Diese Person hatte den Posten einer Vermittlungsposition zwischen der Interviewerin und den Interviewten inne und sprang nur bei auftretenden sprachlichen Kommunikationsproblemen ein. Dies sollte helfen, inhaltliche Missverständnisse zwischen beiden Parteien zu vermeiden, damit die Interviewsituation nicht unnötig negativ beeinflusst wurde. Durch zwei strukturierte sehr ähnliche Interviewleitfaden sollte den interviewten Personen die Möglichkeit gegeben werden, auf Fragen offen zu antworten. Der Interviewer konnte so unverstandene Fragen erklären oder umformulieren, auf Hauptfragen Nachfragen stellen oder Fragen zu einem früheren oder späteren Gesprächszeitraum einfließen lassen. Die Kontaktaufnahme mit allen Gesprächspartnern nahm einen längeren Anlauf als erwartet ein und es war immer eine Art Kontaktkette nötig, um an die eigentlichen Experten für die Interviews zu gelangen. So wurde der Autorin beispielsweise der Kontakt zu den drei Architekten, welche die viviendas für MAIZ gebaut hatten, über einen Anthropologen vermittelt, mit dem die Autorin bereits zu einem früheren Zeitpunkt ein zufällig entstandenes Gespräch zum Thema geführt hatte. Über die Architekten gelang es der Autorin, einen Besuch bei der Organisation MAIZ zu organisieren, da das Gelände nur angemeldete Personen bzw. Freunde der Bewohner von MAIZ betreten dürfen. Innerhalb dieser Kontakterschließungen kam es zu einigen kürzeren interessanten Gesprächen mit Kontakt- und Nebenpersonen, aber auch späteren Interviewpartnern, die zur Anfertigung von Gedächtnisprotokollen , Skizzen und Notizen der Autorin führten, die teilweise bereits im Kapitel 3 mit in den Inhalt dieser Arbeit eingeflossen sind. Ein weiteres Problem, das der Autorin im Nachhinein der Feldforschung erst bewusst wurde, ist das Fehlen einer konkreten Fragestellung, der in den Interviews nachgegangen wurde. Da die Autorin sich aus Zeitgründen mit dem Thema dieser Arbeit vor dem Durchführen der Interviews nur unzureichend beschäftigen konnte und der Aufenthalt in Mexiko-Stadt auf lediglich zwei Monate beschränkt war, entwickelte sich die konkrete Fragestellung dieser Arbeit erst bei der Ausarbeitung des Theorieteils, einige Monate danach. Dadurch wurden in den Interviews auch viele allgemeine Fragen zum Thema Integration gestellt, die der konkreten Fragestellung dieser Arbeit nicht wirklich nachgehen. Trotz alledem gibt es einige Aussagen in den Interviews, die sich für die weitere Auswertung nutzen lassen und die zu einer anschließenden intensiveren Feldforschung führen könnten. Die Auswertung der Interviews erfolgte mittels induktiver Kategoriebildung. Dabei wurden Selektionskriterien aus der Fragestellung der Analyse abgeleitet. Bedeutungstragende Zitate stellten Ankerbeispiele der aufgestellten Kategorien dar. Die Analyse ging vom konkreten Interviewmaterial aus. Im Ergebnis entstand ein System aus Hauptkategorien zu einem bestimmten Thema, verbunden mit konkreten Textpassagen aus den Interviews. Die Aussagen der Gesprächspartner wurden zusammengefasst und in Themenkomplexen gemeinsam analysiert und interpretiert. Der transkribierte Text steht somit im Vordergrund der Kategorisierung der Analyse. So werden Verzerrungen der Ergebnisse durch persönliche Einschätzungen der Autorin versucht gering zu halten. 5, Fallstudie: Auswertung der Interviews: In den folgenden Abschnitten wird anhand von Interviewausschnitten die Bedeutung von Bildung in der indigenen Integrationspolitik von Mexiko-Stadt am Beispiel von MAIZ erläutert werden. Um die Zusammenhänge der Maßnahmen und Auswirkungen der integrativen indigenen Bildungspolitik besser einordnen zu können, wird die in Kapitel 2.1 erläuterte Integrationstheorie Essers zusätzlich herangezogen werden. Die Darstellung der institutionellen Seite nimmt dabei eine ergänzende Funktion ein. Im Folgenden soll auf drei grundlegende Gesichtspunkte eingegangen werden, welche sich thematisch aus der Interviewauswertung ergeben haben. In Abschnitt 5.1 wird kurz dargestellt werden, welchen Stellenwert die Gesprächspartner der Bildung allgemein im indigenen Integrationsprozess zuschreiben. Im zweiten Abschnitt (5.2.) werden die Gespräche auf direkte Aussagen untersucht werden, welche Auswirkungen die staatliche und die gemeinschaftliche Bildung in Mexiko-Stadt auf den indigenen Integrationsprozess haben. Insbesondere das Identitätsverständnis der Indígenas wird bei der Betrachtung eine entscheidende Rolle spielen. Es soll festgestellt werden, ob dieses durch ungleiche Bildungschancen und Diskriminierung innerhalb des Bildungssystems beeinflusst wird. Darausfolgend soll geschlussfolgert werden, ob Bildung dazu beiträgt die indigene Bevölkerung in Mexiko-Stadt zu integrieren oder eher dagegen wirkt. Der letzte Abschnitt (5.3) soll die Ursachen weiterer Auswirkungen untersuchen. So kann latent erfragt werden, wie die integrative indigene Bildungspolitik in Mexiko-Stadt konstruiert ist und welche Auswirkungen diese Konstruktionen auf die Integration der Indígenas in die Nationalgesellschaft haben.

Über den Autor

Franziska Görner wurde am 3. Juli 1984 in Berlin geboren. Nach dem Abschluss ihres Abiturs 2004 lebte sie 1 ½ Jahre in Mexiko, arbeitete dort u. a. ehrenamtlich in einem Kindergarten für indigene Kinder und reiste im Land herum. Bereits während dieses Aufenthalts entwickelte die Autorin großes Interesse an der Thematik des Buches. In Mexiko-Stadt schloss sie erste Kontakte mit Anthropologen, die sich mit ähnlichen Themen, rund um das Leben der indigenen Urbevölkerung Mexikos, befassten. Nach dieser Lebensphase entschloss sich Frau Görner für ein Studium der Kulturwissenschaften an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Während ihres dreijährigen Studiums verbrachte sie zwischenzeitlich immer wieder Zeit in Mexiko-Stadt und fing an, Informationen für das Buch zu sammeln. Im Herbst 2009 gelang es ihr eine zweimonatige Forschungsreise nach Mexiko-Stadt zu unternehmen, in der sie verschiedene Interviews führte und Feldforschung betrieb. Die Ergebnisse dieser Forschungsreise wurden in diesem Buch zusammengefasst. Im April 2010 schloss die Autorin ihr Studium mit dem Titel Bachelor of Arts erfolgreich ab.

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