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- Ich bin Leittier! (Pferdische) Führungstipps für Lehrer und solche, die es werden wollen
Pädagogik & Soziales
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 09.2016
AuflagenNr.: 1
Seiten: 80
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Seit einigen Jahren hat das Pferd als (Co-)Trainer Einzug in die berufliche Qualifizierung von Führungskräften gefunden, in Coachings und Trainings zu Themen wie Führung und Kommunikation. Warum sollten sich nicht auch (zukünftige) Lehrer das gönnen, wovon Führungskräfte profitieren dürfen, nämlich eine Auseinandersetzung mit der Führungspraxis bei Pferden? Wer wird wie bei Pferden zum Leittier? Wie holt man sich bei Pferden Impulse und Anregungen für die Reflexion des eigenen Führungsauftrages und der eigenen Führungsrolle? Inspiriert durch Einblicke in die gelebte Führung bei Pferden in ihrem Gruppensystem Herde, werden in diesem Buch verschiedene Themen behandelt, die sich auf die Aufgaben eines Lehrers als Leiter einer Unterrichtsstunde oder Klasse richten. Da es sich bei den Aufgaben eines Lehrers meist um Aufgaben handelt, die auch von Führungskräften in Bezug auf ihre Mitarbeiter angewendet werden, bietet das Buch Informationen und Hilfestellungen zu gängigem Führungswissen und regt zur Reflexion der eigenen Leitungs-Rolle an. Dabei erfolgt der Transfer auf die Lehrer-Schüler-Situation und -Konstellation auch durch eine aktive Einbeziehung des Lesers selbst.
Textprobe: Kapitel I.2, Wie kam das Pferd bis in's Training für Führungskräfte? Zum gemeinsamen Entwicklungsweg von Mensch und Pferd: Die Geschichte des Pferdes ist seit mindestens 4000 Jahren, manche Quellen sprechen von über 9000 Jahren, mit dem Menschen in Koevolution verbunden. Das Pferd hat sowohl als lebendiges Wesen als auch als Symbol seit jeher eine große Bedeutung für den Menschen, es hat über Jahrtausende das Leben des Menschen geprägt. Zunächst Jagdbeute unserer Vorfahren – Pferdefleisch gehörte ab dem mittleren Eiszeitalter zu den wichtigsten Nahrungsquellen des Urmenschen – erfolgte nach dem Ende der Eiszeit mit ersten Domestikationen um ca. 3000 bis 2000 v.Chr. Eine grundlegende Wandelung des Verhältnisses des Menschen zu Pferden. Die Zähmung erfolgte über einen längeren Zeitraum, geleistet von verschiedenen Populationen an mehreren unterschiedlichen Orten. Das Pferd diente dem Menschen zunehmend weniger als Quelle für Fleisch und Milch, diese entdeckten vielmehr seine Vorteile als Transportmittel: Mit diesem Transportmittel steigerte sich die Mobilität unserer Vorfahren in vorher unvorstellbarem Ausmaß. (Franzen 2007, 23). Auch bei der einsetzenden Sesshaftigkeit des Menschen spielte das Pferd als Zugtier des Pfluges im Ackerbau eine große Rolle. Ein besonderer Stellenwert kam dem Pferd auch in verschiedenen Kulturen und Religionen zu. Bereits früh als Beutetier hatte es eine gewisse mythologische Bedeutung erhalten und wurde in Höhlenmalereien verewigt. Auch später in der griechischen und römischen Mythologie erhielt es eine metaphysische Bedeutung: Pferde agierten als Boten zwischen Himmel und Erde, Götter selbst schlüpften in Gestalt des Pferdes. So galt der weiße geflügelte Hengst Pegasos als Symbol der Unsterblichkeit und die Centauren verdeutlichten als verbindende Mischwesen von Mensch und Pferd die Synthese von Denken und Streben einerseits mit Kraft, Intuition und Emotion andererseits. In der Symboldeutung nach C.G. Jung werden dem Pferd Eigenschaften wie hellsehend, hellhörend, wegweisend etc. zugeschrieben (Hendrich 2008). Der Einsatz des Pferdes bei kriegerischen Auseinandersetzungen entschied Schlachten und Eroberungszüge, z.B. bei den Griechen, Römern, Hunnen, Mongolen und Tartaren, sowie zur Zeit der Ritter, bei der Eroberung Englands und der Inbesitznahme Süd- und Nordamerikas. Zu Pferde ließ sich ein viermal so großes Territorium beherrschen. Mit der Erfindung des Rades zogen Pferde dann nicht nur Kampf- und Ackerwagen, sondern auch Kutschen – Die Postkutsche war das Telekommunikations- und Reisemittel früherer Jahrhunderte! (Franzen 2007, 23) -, später dann bis hin zur Pferdebahn als Vorläufer der Straßenbahn. Erst mit Beginn der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert gaben die Pferde nach und nach all diese Aufgaben wieder ab. Motoren ersetzten Pferde als Antrieb der Straßenbahn, das Auto die Kutsche, die elektronische Grubenbahn das Grubenpferd, sowie der Traktor das Pferd vor dem Pflug – es bleibt der Begriff der Pferdestärke . Pferde erhielten in der Folgezeit stärker eine Funktion als Schau- und Sportobjekte: Zunächst ein Machtinstrument und Statussymbol des Adels, erhielten sie zunehmend eine hoheitliche Funktion bei Staatsbesuchen, Paraden und Polizeieinsätzen. Nach dem zweiten Weltkrieg, historisch gesehen die kriegerische Auseinandersetzung, bei der mit ca. eineinhalb Millionen am meisten Pferde ihr Leben ließen, rückte nach dem Wiederaufbau die Nutzung des Pferdes als Freizeit- und Sportpartner in den Vordergrund. Auch in vielen Redewendungen und Sprichwörtern findet man das Pferd, z.B. die Zügel in die Hand nehmen, da geht der Gaul mit einem durch, den sticht der Hafer, sattelfest sein etc., was die erfolgte gemeinsame Geschichte wiederspiegelt. Pferde sind nach wie vor auch die einzigen Tiere, die zusammen mit dem Menschen an Olympischen Spielen teilnehmen. Seit ca. den 1960er Jahren erfährt das Pferd, ausgehend von der medizinischen Rehabilitation, eine weitere Bedeutung als eingesetzter Partner in der Therapie, sowohl in den Bereichen der Physiotherapie als auch der Pädagogik und Psychologie. In den letzten Jahrzehnten entstanden hier vielfältigste Weiterbildungen und Einsatzarten mit verschiedenen Schwerpunktsetzungen. In den letzten Jahren wurde das Pferd zunehmend auch als Co-Trainer in der Erwachsenenarbeit entdeckt, auch hier findet man viele unterschiedliche Ausrichtungen vom eher psychotherapeutischen Ansatz bis hin zu beruflichen Fortbildungsangeboten in Form von Coachings, Trainings und Seminaren zu dem weiten Themenfeld der Führung.
Ursula Schober, 1975, absolvierte nach ihrem Studium der Sonderpädagogik und dem Ersten und Zweiten Staatsexamen eine Weiterbildung zur Pferdegestützten Pädagogin und Therapeutin. Seit 2004 arbeitet sie freiberuflich im Bereich der Pferdegestützten Therapie. Sie ist Mitautorin des 2015 erschienen Buches Begleiten mit dem Pferd – eine Begegnung mit sich selbst . Bereits im Rahmen der Therapie faszinierte sie das Potenzial der Pferde als Impulsgeber für die persönliche Weiterentwicklung von Menschen. Seit 2010 bietet sie nach einer Weiterbildung zur Persönlichkeitstrainerin mit Pferden auch Coaching und Training mit Pferden an. Die beinhalteten Themen, wie Führung und Kommunikation, werden mithilfe von Pferden in der Regel v.a. Führungskräften vermittelt. Davon ausgehend ist die Autorin der Meinung, dass auch (angehende) Lehrer von diesen Themen enorm profitieren können, weshalb sie auch speziell auf (zukünftige) Lehrer ausgerichtete Veranstaltungen anbietet.
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