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Pädagogik & Soziales


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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 09.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 84
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Das gesundheitsfördernde Potenzial von Humor wird seit Jahrzehnten, u.a. in der Psychotherapie, der Medizin und in der Krankenpflege, untersucht und genutzt. Indessen scheint seine Bedeutung als Ressource für die Soziale Arbeit nur allmählich erkannt und thematisiert zu werden. Die vorliegende theoretische Abhandlung geht der Frage nach, was Humor als facettenreiches Phänomen ausmacht und inwiefern Humor und Soziale Arbeit zusammenkommen können. Im Rahmen der theoretischen Auseinandersetzung stehen u.a. Definitionen, die historische Entwicklung, Theorien, Funktionen und Wirkungen von Humor im Fokus der Betrachtung. Die sich anschließende, praktisch orientierte Auseinandersetzung bildet den Kern dieser Arbeit und widmet sich dem Verhältnis von Humor und Sozialer Arbeit. In diesem Rahmen finden zwei Dimensionen besondere Beachtung. Einerseits wird das Potenzial von Humor im Zusammenhang sozialarbeiterischer Beratungstätigkeit untersucht. Der Fokus liegt hier auf den Funktionen, die Humor, als Instrument im Beratungskontext, innehaben kann und auf der Auseinandersetzung mit einer ausgewählten Humormethode. Andererseits steht Humor als Haltung und seine Bedeutung für den Sozialarbeiter im Mittelpunkt des Interesses. Entsprechend dieser Schwerpunkte werden ebenso Voraussetzungen und Grenzen des Humoreinsatzes und Wege zur Entwicklung des individuellen Humors behandelt. Hiermit lade ich den Leser recht herzlich auf eine Exkursion in die Welt der Möglichkeiten des Humors ein. Diese Arbeit soll den Interessenten, neben ihren Alltagserfahrungen von Humor, viele neue Facetten des Phänomens aufzeigen, unkonventionelle Perspektiven im Rahmen der Berufspraxis eröffnen, sie womöglich zum Experimentieren ermutigen oder zu weiteren Recherchen oder gar Fortbildungen anregen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3, Praktisch orientierte Auseinandersetzung – Humor und Soziale Arbeit: Im Anschluss an die theoretische Auseinandersetzung, innerhalb der das Phänomen Humor, seine historische Entwicklung, sein Verhältnis zur Persönlichkeit, sowie seine Theorien, Funktionen und Wirkungen behandelt wurden, folgt nun die praktisch orientierte Auseinandersetzung. Dieser Teil widmet sich grundsätzlich der Frage, welche Möglichkeiten der Humor der Sozialen Arbeit bezüglich zwei gewählter Dimensionen bieten kann. Der Fokus wird diesbezüglich einerseits auf dem Humor als Instrument im Beratungskontext und andererseits auf dem Humor als Haltung liegen. Die Darstellung einer ausgewählten Humormethode im Beratungskontext soll uns Erstgenanntes näher bringen. Da Humor nicht immer und überall angebracht ist, sollen auch Grenzen und Voraussetzungen zur Anwendung thematisiert werden, was uns auf die Frage nach einem möglichen Tabu humorvoller Interventionen in der Sozialen Arbeit einstimmen soll. Abschließend werden Wege zur Entwicklung des individuellen Humors aufgezeigt, die dem geneigten Leser als Idee und praktische Hilfestellung für die Integration in den (Berufs-) Alltag dienen können. Nicht ohne Grund lautet der Titel dieser Arbeit: ‘Humor ist, wenn man trotzdem lacht.’- Zur Bedeutung des Humors in der Sozialen Arbeit. Die Bedeutung des ausersehenen Zitats wurde bereits erläutert und soll an dieser Stelle mit der Übersetzung aus dem englischsprachigen Raum ‘It´s not the end oft the world.’ abschließend veranschaulicht werden. Was haben Humor und Soziale Arbeit aber nun miteinander zu schaffen? Ungeachtet einer steigenden Anzahl von Sozialarbeiterwitzen, Diplomarbeiten, Fachtagungen oder Weiterbildungen, besteht die Tatsache, dass die Auseinandersetzung mit Humor als Interventionsinstrument in der Sozialen Arbeit noch in den Kinderschuhen steckt. Diese Gegebenheit wirkt in Anbetracht der bereits seit den 60er Jahren entwickelten und angewandten Humorkonzepte, exemplarisch der Medizin und Krankenpflege, vorerst unverständlich. Die Stuttgarter Sozialarbeiterin Sabine Paprotta und das ‘Esslinger Humorteam’ widmeten sich diesem Rätsel und untersuchten dementsprechend den Stellenwert des Humors in der Sozialen Arbeit. Wie schon angeschnitten, wirft sich die Frage nach der Existenz eines unausgesprochenen Verbots humorvoller Interventionen, in Hinblick auf die besondere Problematik der Klientel, auf. Diesem Aspekt soll jedoch in einem späteren Kapitel Beachtung geschenkt werden. Dass Humor nicht in jeder Situation angebracht ist und einer gewissen Sensibilität bedarf, sei ungeachtet dessen schon vorweggenommen. Auf der Suche nach einer humorvollen Arbeitshaltung und einem bewussten oder unabsichtlichen Einsatz von Humor im Umgang mit Klienten zeigte sich, dass die befragten Sozialarbeiter Humor als ein bedeutendes Element ihrer Arbeit erachten. (vgl. Paprotta, 2004, S. 1) Unter Berücksichtigung des begrenzten Arbeitsrahmens kann an dieser Stelle nicht näher auf die unterschiedlichen Antworten, die zu jener Erkenntnis geführt haben, eingegangen werden. Dieser doch recht schmerzhaft wirkende Verzicht interessanter Ursachenforschung soll indessen nicht weiter stören, da die Beweggründe der befragten Sozialarbeiter zur Stellenwerteinschätzung des Humors in deren Arbeitsalltag sich in den Kapiteln Humor als Instrument im Beratungskontext und Humor als Haltung zum Teil herauskristallisieren werden. Vor dem Hintergrund dieser Untersuchung kann folglich vorerst davon ausgegangen werden, dass der Humor sich im Arbeitsleben des ‘gemeinen Sozialarbeiters’ nicht völlig unreflektiert oder unbemerkt bewegt. Herbert Effinger, einer der wenigen Autoren, die sich konkret mit Humor im Zusammenhang mit der Sozialen Arbeit beschäftigen, sieht im Humor eine noch viel zu wenig genutzte Ressource. So hebt er trotz aller Bedenken eher die positiven Aspekte hervor (vgl. Effinger, 2008, S. 22): ‘Kunstvoll platziert und dosiert, kann er dazu beitragen, die Qualität unserer Arbeit und Arbeitsbedingungen zu verbessern. Er kann helfen, ungerechtfertigte oder fachlich nicht vertretbare Anforderungen und Anliegen aus Politik und Verwaltung abzuwehren. Er kann helfen, unerfüllbare Anliegen unserer Adressaten zu begrenzen und Sie mit der Frage nach ihrer Selbstverantwortung konfrontieren. So schützt er Sozialarbeiter vor unnötiger Fürsorglichkeit. Er kann helfen, mit den verschiedenen Erwartungen gelassener umzugehen.’ (Effinger, 2008, S. 22) Für Effinger beherbergt der Humor Haltung, Kommunikationsmedium, Intervention und Reflexion zugleich. Er spricht dem Humor die Fähigkeit zu, der ununterbrochenen Zerreißprobe zwischen den verschiedenen Auftraggebern, Klienten, Interessen und Aufträgen der Sozialen Arbeit gelassen begegnen zu können. Der humorvolle Sozialarbeiter zeichnet sich durch ein ganz eigenes Professionsbewusstsein aus. Er gehört beispielsweise weder zur Gattung der ‘Über-Fürsorger’, noch zum dominierenden Experten, oder zu denen, die lediglich ihren gesellschaftlichen Auftrag im Sinn haben und sich mit abweichendem Verhalten beschäftigen. Der humoristisch Veranlagte lehnt es ab, sich den irrtümlichen Eindeutigkeiten hinzugeben und sich in seinem Denken einschränken zu lassen. Vielmehr gelingt es ihm, durch seine Haltung einen Blick für die Menge an Möglichkeiten zu behalten, positiv zu agieren und seine existenten Spielräume optimal zu nutzen. Wer über Humor verfügt und ihn benutzt, der nimmt sich gleichlaufend auch Zeit für ihn und trägt somit in der heutigen, doch recht hektischen und stressigen Welt zur Entschleunigung bei. (vgl. Effinger, 2008, S. 22ff) An dieser Stelle soll kritisch angemerkt werden, dass jeder Mensch seinen ganz individuellen und verschiedenartig ausgeprägten Humor besitzt, demnach unter Umständen gar Schwierigkeiten hat, Humor zu verwenden. Indessen ist es realisierbar, Humor zu erlernen, auch wenn es wenig mit der Paukerei von Vokabeln zu tun hat. In Anbetracht dieser Tatsache folgt wie versprochen am Ende meiner Ausführungen diesbezüglich ein eigenes Kapitel zum Thema.

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