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- Freizeitbeschäftigung Geocaching: Möglichkeiten zur Einbindung der GPS-gestützten Schatzsuche in einen kompetenzorientierten Geographieunterricht
Pädagogik & Soziales
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 10.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 84
Abb.: 20
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Seit längerer Zeit dient das GPS-Gerät als Hilfsmittel zur Orientierung im Realraum. Die Funktionsweise und der Umgang mit GPS gehören zu den aktuellen alltagsrelevanten Feldern der Geographie. Ein konkretes Beispiel für die Nutzung des GPS in der Freizeit, stellt das Geocaching dar. Die Fangemeinde dieser modernen Form der Schnitzeljagd, bei der von Outdoor-Begeisterten mithilfe eines GPS-Gerätes und von entsprechendem Zubehör, Verstecke an den unterschiedlichsten Orten im Natur- und Kulturraum angelegt oder gesucht werden, wächst von Tag zu Tag. In diesem Buch sollen verschiedene Möglichkeiten sowie der Nutzen einer Einbindung dieser Freizeitbeschäftigung als Unterrichtsmethode im Fach Geographie thematisiert werden. Dazu erfolgt zunächst eine detaillierte Einführung in das Thema Geocaching, welche dazu dienen soll, einem unwissenden Leser die theoretischen und praktischen Grundlagen dieser vielseitigen Freizeitbeschäftigung zu erläutern. Im Anschluss daran wird der allgemeine pädagogische Gewinn sowie der Nutzen der Methode Geocaching aus Sicht der Geographiedidaktik thematisiert. Ein Blick in die Bildungsstandards für Geographie wird zeigen, dass das Thema GPS auch von offizieller Seite, besonders im Rahmen der räumlichen Orientierungskompetenz, als wichtiger Aufgabenbereich der geographischen Bildung angesehen wird. Da es sich bei der Fähigkeit, sich im Raum orientieren zu können, um eine grundlegende Kulturtechnik handelt, soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit sich die Methode Geocaching zur Förderung ebendieser Kompetenz eignet. Außerdem wird gezeigt, dass diese Methode nicht nur in Bezug auf die Förderung der räumlichen Orientierungskompetenz für ein kompetenzorientiertes Lehren und Lernen im Geographieunterricht Relevanz besitzt, sondern auch die anderen Kompetenzbereiche angesprochen werden. Anschließend werden verschiedene Anwendungsmöglichkeiten der Methode Geocaching im schulischen Rahmen vorgestellt. Diese sollen Anregungen für den Einsatz im Fach Geographie geben und gleichzeitig Ideen für einen fächerübergreifenden Einsatz liefern. An die beiden theoretischen Teile dieses Buches, in denen die Grundlagen zum Geocaching sowie Einsatzmöglichkeiten und Nutzen der Methode im Unterricht thematisiert werden, schließt sich ein konzeptioneller Teil mit anschließender Erprobung an, der auf den zuvor erarbeiteten Grundlagen basiert. Dabei werden die von der Autorin vollzogenen Planungsschritte und Beobachtungen bei der Durchführung eines Workshops zum Thema GPS und Geocaching anlässlich der 10. KölnerKinderUni vorgestellt und anschließend ein Resümee gezogen, in welchem unter anderem auf die Übertragungsmöglichkeiten in einen schulischen Kontext eingegangen wird. Abschließend wird im Fazit unter anderem eine Reflexion über den Stand der Forschung integriert, der zeigen wird, dass vor allem im Bereich der räumlichen Orientierungskompetenz Forschungsbedarf in Bezug auf die Effektivität der einzelnen methodischen Zugriffe besteht.
Textprobe: Kapitel 4, Geocaching als Methode im Geographieunterricht: In diesem Kapitel soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit sich Geocaching als Methode für den Geographieunterricht bzw. einen fächerübergreifenden Einsatz eignet und welche Möglichkeiten zur Einbindung in einen kompetenzorientierten Unterricht bestehen. Zunächst sollen der pädagogische Nutzen sowie der Nutzen aus Sicht der Geographiedidaktik hinterfragt werden. Homberg (2009: 8) hat darauf hingewiesen, dass die Methode Geocaching für das Fach Erdkunde vor allem deshalb interessant ist, weil sie verspricht, ‘die im Lehrplan geforderte Erweiterung der Orientierungs-kompetenz im Realraum auf spielerische Art und Weise zu realisieren’. Daher soll erläutert werden, wie und in welchem Ausmaß eine Forderung nach Orientierungskompetenz im Kernlehrplan und den Bildungsstandards verankert ist und inwieweit die Orientierung im Realraum mit Hilfsmitteln wie GPS eine Rolle spielt. Außerdem sollen weitere Kompetenzbereiche und Lernziele, die in einer Unterrichtssequenz zum Thema GPS und Geocaching gefördert werden können, benannt werden. Anschließend sollen unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten der oben genannten Methode vorgestellt werden, wodurch Anregungen für den Geographieunterricht und einen fächerübergreifenden Einsatz von Geocaching gegeben werden sollen. Ein Exkurs zum Thema ‘Geocaching mit dem Handy’ wird dieses Kapitel abschließen und zeigen, dass Geocaching im Unterricht auch ohne die Anschaffung von teuren GPS-Geräten möglich ist. 4.1, Allgemeiner pädagogischer und geographiedidaktischer Nutzen: An dieser Stelle soll aufgezeigt werden, welche allgemeinen pädagogischen Ziele mithilfe der Methode Geocaching gefördert werden können. Anschließend wird erläutert, welchen Nutzen diese Methode aus Sicht der Geographiedidaktik besitzt. Um einen Cache ausfindig zu machen, sind laut Schwendtner (2011) ‘richtige Rätsellösungen, Navigation und Orientierung (…) [im Realraum] sowie Kreativität, fächerübergreifendes Denken und Teamgeist gefragt’. Daraus ergibt sich eine umfangreiche Bandbreite bezüglich der Kompetenzen und Lernziele, die mithilfe dieser Methode gefördert und vertieft werden können. 4.1.1, Pädagogischer Nutzen von Geocaching im Unterricht: Die beim Geocaching vorhandene Verbindung von Computerarbeit und aktiver Bewegung fördert nach Ansicht von Luga (2009: 38) Ausdauer, Konzentration und logisches Denken. Zudem ermöglicht die Abwechslung von geistiger und körperlicher Aktivität sowie die Ausrichtung auf konkrete Erfolgserlebnisse in Form von zu findenden Caches eine Aufrechterhaltung der Spannung und Motivation bei den Schülern. Fächerübergreifender Einsatz und Förderung der Allgemeinbildung: Je nach Aufgabenstellung müssen beim Lösen der Aufgaben bei einer Geocaching-Tour Inhalte aus verschiedenen Fächern kombiniert werden. Aus diesem Grund eignet sich die Methode Geocaching für einen fächerübergreifenden Einsatz, bei dem die Allgemeinbildung der Schüler sowie ein ‘Vernetztes Denken’ gefördert werden (Schwendtner 2011). Förderung der Medienkompetenz: Außerdem wird durch die Methode Geocaching die Medienkompetenz der Schüler gefördert: sie lernen nicht nur moderne Medien, die sie zur Orientierung nutzen können, kennen, sondern wenden selbige auch gezielt an. Es ergibt sich daraus ein ‘intuitiver, handlungsorientierter Umgang mit neuen Technologien’ (ebd.). Dabei wird durch die Nutzung von GPS-Geräten die Lebenswelt der Schüler einbezogen, da die meisten Kinder und Jugendlichen im Umgang mit modernen Informationsmedien, wie Handy und Internet, bestens vertraut sind (Tully 2004: 14ff.). Die Methode Geocaching nutzt die bei den Schülern vorhandene Medienaffinität aus, um sie von den alltäglichen Medien wegzulocken, damit sie im Natur- und Kulturraum Fähigkeiten und Fertigkeiten im Bereich der Basiskompetenz ‘Neue Technologien’ ausbauen, während gleichzeitig dem stärker werdenden Mangel an Bewegung vorgebeugt wird (Fritsch 2010: 23). Förderung von sozialem Lernen: Des Weiteren wird im Rahmen von Geocaching-Touren das soziale Lernen gefördert. Da die Schüler in Gruppen arbeiten und sich gemeinsam auf die ‘Schatzsuche’ begeben, wird das Gruppengefühl gestärkt. Beim Lösen der Aufgaben und der Suche nach dem Cache erfahren sie, dass sich eine gute Zusammenarbeit positiv auswirkt und sie gemeinsam schneller an ihr Ziel gelangen. Außerdem wird die Konflikt-fähigkeit der Schüler gestärkt und sie lernen Verantwortung zu übernehmen. Es besteht zudem die Möglichkeit durch die Einbindung von Teamübungen an einzelnen Standorten die Zusammenarbeit und die Kommunikation in der Gruppe zu schulen (Luga 2009: 38). Förderung der Natur- und Heimatverbundenheit: Letztlich können die Schüler durch das Kennenlernen von Geocaching möglicherweise dazu angeregt werden, diese Freizeitbeschäftigung mit der eigenen Familie oder mit Freunden auszuüben, wodurch die Natur- und Heimatverbundenheit gestärkt wird. Denn durch das Geocaching gelangen die Schüler, je nach Auswahl der Caches, an besondere Plätze und Kulturstätten, sodass ‘längst vergessenes Kulturgut oder geschichtliche Fakten (…) Einzug in den schulischen [und außerschulischen] Alltag’ der Schüler (ebd.) halten.
Marie-Fabienne Kessler wurde 1987 in Attendorn geboren. Ihr Lehramtsstudium in den Fächern Biologie und Geographie an der Universität zu Köln schloss die Autorin 2012 erfolgreich ab. Den Spaß an der vielseitigen Freizeitbeschäftigung Geocaching und die im Vorfeld gemachten Erfahrungen nahm die Autorin zum Anlass, um sich mit den Einsatzmöglichkeiten des Geocachings als Unterrichts-Methode auseinanderzusetzen.
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