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Pädagogik & Soziales
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 05.2011
AuflagenNr.: 1
Seiten: 166
Abb.: 7
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Filme und Kino nehmen einen wichtigen Stellenwert in der populären Kinderkultur ein. Kinder lieben es, wenn ihnen Geschichten unterhaltsam präsentiert werden. Hochauflösende Bilder, tolle Animationen und ein satter Sound lassen einen Kinogang in der heutigen Zeit zu einem Erlebnis werden. Doch informieren sich Kinder vor einem Kinobesuch über das Kinoprogramm? Was möchten sie über einen Film erfahren? Worauf achten sie bei der Filmauswahl? Die Studie Filmkritik aus Kindersicht untersucht, wie Filmkritiken für Kinder aus der Perspektive der jungen Zuschauer aussehen sollten. Im vorangehenden theoretischen Teil der Untersuchung wird zunächst der Begriff Filmkritik definiert und in Bezug zu den Konzepten Medienkompetenz und Medienkritik gestellt. Darüber hinaus fallen Kinder als Zielgruppe von Filmkritiken, ihre Voraussetzungen des Filmverstehens und die Funktionen, die Filme für sie einnehmen, in den Blickwinkel. Bevor im empirischen Teil des Buches untersucht wird, wie sich Kinder Filmkritiken wünschen, findet eine Betrachtung des aktuellen Forschungsstandes statt, ergänzt um die Darstellung von Qualitätskriterien, die aus pädagogischer Sicht für die Bewertung von Filmen von Bedeutung sind. Die anschließende Studie untersucht in Form von qualitativen Interviews welche Relevanz Filmkritik für Kinder einnimmt und welche verschiedenen Beurteilungskriterien für Kinder von Bedeutung sind. Hierbei schauen sich die jungen Befragten eine Folge der KI.KA-Sendung Trickboxx.Kino! an, die Filme für Kinder kritisiert. Die Kritikbeispiele des TV-Formats ermöglichen es, einzelne Kriterien für Filmkritiken zur Diskussion zu stellen. Im weiteren Verlauf erklären die Kinder, wie wichtig ihnen Informationen über Alterempfehlungen, die Filmhandlung, den Spannungsbogen, die Schauspieler, Spezialeffekte, etc. sind. Auf Basis der Untersuchungsergebnisse entwickelt die Autorin ein Kriterienraster für die Gestaltung von Filmkritiken aus Kindersicht, das nicht nur pädagogischen Ansprüchen, sondern ebenfalls der Perspektive der Kinder gerecht wird. Darüber hinaus liefern die Studienergebnisse Empfehlungen zur Verbesserung der KI.KA-Sendung Trickboxx.Kino!.
Textprobe: Kapitel 2.1, FILMKRITIK ALS PÄDAGOGISCHE PRODUKTKRITIK Produktkritiken finden sich in den Feuilletons von Zeitungen und Zeitschriften, in kulturellen Radio- oder Fernsehsendungen und im Internet. Ihre Aufgabe besteht darin, den Zuschauer über die wichtigsten Aspekte des Mediums als Vorschau oder Nachkritik aufzuklären. Dabei geht es um erheblich mehr, als aus dem Bauch heraus bloß etwas gut oder schlecht zu finden . Die kritische Beschäftigung mit Filmen setzt voraus, dass der zu kritisierende Gegenstand beschrieben, eingeordnet und nach explizierbaren Kriterien beurteilt. Diese sind nicht allgemeingültig, sondern werden von den Werten und Ansichten des einzelnen Kritikers beeinflusst. Doch worin unterscheiden sich normale Produktkritiken von Filmkritiken die auf Basis pädagogischer Sichtweisen konzipiert wurden? Eine gewöhnliche Produktkritik, die sich ausschließlich auf den Film mit seinen filmhandwerklichen, inhaltlichen und dramaturgischen Aspekten bezieht, ist durch eine am Strukturalismus orientierte Sichtweise geprägt, die Filme als autonome, geschlossene Gebilde mit einer eingeschriebenen Bedeutung versteht. Davon ausgehend stellt eine Filmkritik das Produkt selbst in den Mittelpunkt. Die Teilnahme der Zuschauer am Rezeptionsprozess wird nicht berücksichtigt. Diese Auffassung verkennt, dass nicht alle Zuschauer einen Film auf die gleiche Art und Weise verstehen und erleben. Während eine gewöhnliche Filmkritik Mehr- oder Vieldeutigkeiten eines Films und individuelle Bedeutungskonstitutionen der Zuschauer nicht beachtet, geht eine pädagogische Filmkritik auf diese Aspekte ein. Die pädagogische Sicht auf Filmkritik basiert auf einer gemäßigt konstruktivistischen Position, die die Rezeption von Filmen zwar als einen aktiven Prozess (…) [versteht], aber die Steuerung dieser Rezeption weder ausschließlich dem Zuschauer noch dem Film allein (…) [zuschreibt] (Neuß 2005). So betrachtet eine medienpädagogische Kinderfilmkritik den zu kritisierenden Kinderfilm und bezieht sich zugleich auf die Zielgruppe der Kinder mit ihren Kompetenzen, Kenntnissen und Bedürfnissen.
Verena Vogelsang, Jahrgang 1982, hat an der Universität Bielefeld Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Medienpädagogik studiert. Im Jahr 2008 schloss sie ihr Studium als Diplom Pädagogin erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte die Autorin zahlreiche praktische Erfahrungen in der Kindermedienbranche. Neben der Konzeption und Gestaltung von Kindermedien (Fernsehbeiträge, Zeitungsartikel, Homepageinhalte für Kinder etc.) arbeitete sie intensiv in der medienpädagogischen Projektarbeit und führte zahlreiche Video- und Trickfilmprojekte mit Kindern und Jugendlichen durch.
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