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Pädagogik & Soziales


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Produktart: Buch
Verlag:
disserta Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 07.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 144
Abb.: 8
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Dieses Buch geht der Frage nach, wie Jugend- und Schulsozialarbeit Jugendliche im Alter von 13-17 Jahren auf einen selbstreflektierten sowie sozial verantwortungsbewussten Umgang mit Facebook vorbereiten kann. Die Motivation dieser Untersuchung liegt in der Tatsache begründet, dass immer mehr Jugendliche Facebook nutzen. Dabei ist zu untersuchen, welche Chancen und Risiken Facebooks Einfluss auf das kognitive sowie soziale Verhalten der Jugendlichen haben und wie darauf reagiert werden kann. Dazu wird im ersten Teil Facebook analysiert und die Jugendlichen werden als Hauptzielgruppe untersucht und dargestellt. Die Nutzung Facebooks birgt positive sowie negative kognitive und soziale Aspekte, die im zweiten Teil dieses Buches untersucht werden. Darauf aufbauend befasst sich der dritte Teil damit, wie die Soziale Arbeit mit diesen Aspekten umgehen kann. Zielgruppe sind die Jugendlichen selbst, deren Eltern und LehrerInnen. Ziel des Buches ist es, einen weitreichenden Überblick über die Chancen und Risiken Facebooks zu liefern, um mit diesem konstruktive Empfehlungen an die Soziale Arbeit zu richten, mit der die verschiedenen Zielgruppen personengerecht auf die Nutzung Facebooks vorbereitet werden können.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 4, Chancen und Risiken Facebooks: In den kommenden Unterkapiteln folgt die Analyse der in der Fragestellung aufgeworfenen Bereiche der Selbstreflexion und des Sozialverhaltens auf Chancen und Risiken in Facebook. Der Bereich der Internetkriminalität umfasst beide Bereiche, deshalb wird diesem Thema ein eigenes Unterkapitel gewidmet. Grundsätzliche Chancen der SNS, die hier nicht gesondert erwähnt werden sind die ortsunabhängige, kostenlose und effektive Möglichkeit mit FreundInnen und Bekannten in Kontakt zu bleiben, damit Inhalte zu tauschen und Termine auszumachen. 4.1, Selbstreflexion: Selbstreflexion kann dadurch definiert werden, dass das eigene vergangene und zukünftige Verhalten kritisch hinterfragt wird oder sich Aspekte der eigenen Person klar gemacht werden (vgl. Schrader 2008: 292). So wird mithilfe dieser Grundlage besprochen, wie das bei der Zielgruppe der Jugendlichen und der Nutzung Facebooks aussehen kann und welche Inhalte von ihnen reflektiert werden sollten. Das wird jeweils in den Bereichen der Selbst-wahrnehmung, der Ablenkung durch Facebook und der Sucht nach der SNS in Kapitel 4.1.1 ff. gesondert besprochen. So bleibt hier noch die Frage nach dem Datenschutz. ‘Facebook ist und bleibt kostenlos.’ (Abbildung 2: Facebook-Startseite (am 22.02.13)), so eine Aussage auf dessen Startseite. Nun stellt sich die Frage, wie es überleben kann: zum größten Teil mithilfe von Werbeeinnahmen. Wie in Kapitel 2.2 deutlich wurde, ist die Werbung in vielerlei Formen präsent und zudem zugeschnitten auf die UserIn, die, angefangen bei ihren Profil-daten über ihre Freundesliste, bis hin zu ‘Gefällt Mir’-Button-Klicks auf anderen Internet-Seiten, die mit Facebook verbunden sind, Daten an jenes weitergibt. Facebook beteuert in seinen Datenverwendungsrichtlinien, dass diese anonymisiert und nur zur Weitergabe an die Werbenden benutzt werden. Die einzelne UserIn kann dies schwer überprüfen, deshalb sollte eine eher vorsichtige Haltung gegenüber dem größten sozialen Netzwerk der Welt ein-genommen werden. Dabei zeigt auch das aktuelle Vorhaben des österreichischen Jura-Studierenden Max Schrems, der den Internetkonzern wegen seiner Datenschutz-Richtlinien verklagen möchte, dass hier einiges im Argen liegt. Was die Einzelne von dieser Daten-speicherung halten möchte, ist ihr selber überlassen. Dennoch sollte zumindest den Jugendlichen die Information der aktuellen Lage nahegelegt und Möglichkeiten gezeigt werden, wie sie ihre Daten besser schützen können. Die Frage, was von den Heranwachsenden erwartet werden kann, ist schwer zu beantworten. So hängt vieles von der Entwicklung der Einzelnen ab, von der Sozialisation, des Bildungshintergrundes und des Elternhauses. Hier eine pauschale Angabe zu machen, wäre verwerflich. 4.1.1, Selbstwahrnehmung: Die Selbstwahrnehmung ist ein wichtiger Bestandteil der Selbstreflexion. Sie ist Grund-lage für die weitere Entwicklung des Verhaltens und der Persönlichkeit. Da dies eine wichtige Entwicklungsaufgabe der Jugend ist (siehe Kapitel 3), wird hier überprüft, welche Möglich-keiten der Selbstwahrnehmung, sich in Facebook ergeben. Dabei stellt sich auch die Frage, durch was die Selbsterfahrung generiert werden kann. Ist es die Profilseite, die bewusst konzipiert und gestaltet wird und dabei schon der erste Prozess der Selbstwahrnehmung vollzogen wird? Oder sind es die FreundInnen und Interessen, die von Facebook aufgereiht und dargestellt werden? Könnte die Werbung die einem gezeigt wird, eine Rolle spielen? Haben die Nachrichten und das Feedback, das man auf die eigenen Fotos oder Posts bekommt, Gewicht? Diese Fragen gilt es mit den Jugendlichen entweder in Gruppen oder im Einzelnen zu klären, da hier generalisierende Aussagen keinen Sinn machen würden. Nach Mead aus Schmidt/Paus-Hasebrink/Hasebrink (2011) kann die Selbstwahrnehmung nur ‘über wahrgenommene Reaktionen anderer’ (Schmidt/Paus-Hasebrink/Hasebrink 2011: 25) geschehen. Schmidt/Paus-Hasebrink/Hasebrink zeigen mit dem Identitätsmanagement, dass soziale Netzwerke eine ‘Form der Schilderung von Erfahrungen und Erlebnisse[n]’ (ebd. 26) bietet, die das ‘Zugänglich-Machen von Aspekten der eigenen Person’ (ebd. 26) erleichtern soll. So können die Jugendlichen in der SNS, durch den Austausch mit Peers über ihre Selbstdarstellung und Interessen, sich und ihre Bedürfnisse wahrnehmen. Hier liegt, wie außerhalb von Facebook, aber auch die Gefahr, dass durch ablehnende Rückmeldungen, die Wahrnehmung negativ gefärbt wird. An dieser Stelle kann mit einem Zitat eines Teilnehmenden einer Studie von Miller (2012) ein Beispiel dafür gegeben werden, dass es Bedenken gibt, wie sich Jugendliche auf Facebook sehen können: ‘Ich finde Facebook für Teenager schon gefährlich, weil man so oberflächlich wird, wenn man immer nur auf die Photos achtet. Das ist so, als ob man ständig in den Spiegel gucken und sich selbst betrachten würde. Aber mit den Augen von anderen. Du kriegst von jedem eine Meinung zu hören, weil jeder deine Photos kommentiert. ‚Wow, dein Top ist super‘ oder so was in der Art, und man kann es nie richtig einschätzen, weil dauernd was Neues kommt. Also ich glaube nicht, daß das für Teenager oder Leute, die kein Selbstvertrauen haben, das richtige ist.’ (Miller 2012: 158) Hier bietet Miller (vgl. 2012: 158-159) mit der Wahl der Abendgarderobe einer Frau, die er in früheren Feldstudien beobachtete, einen Vergleich, in dem er zeigt, dass es vor Facebook auch lange dauern konnte, bis die Damen mit ihrer Selbstdarstellung zufrieden waren. Weiter wurde in einer Studie der TU Darmstadt und der Humboldt-Universität zu Berlin untersucht, welche Auswirkungen passives Konsumieren der Facebook-Inhalte ihrer FreundInnen, auf deutsche Studierende hat. So kamen die Untersuchungen zum Ergebnis, dass die meisten NutzerInnen, die passiv Inhalte ihrer FreundInnen, wie erfreuliche Ereignisse, Urlaubsfotos oder Vergleichbares, konsumieren, gehäuft Neid (29,6 %) und auch ein Fehlen von Aufmerksamkeit, gegenüber ihrer eigenen Person (19,5 %), wahrnehmen. Dies wiederum veranlasst diese, mehr von sich in Facebook darzustellen, was laut der Studie die sog. ‘self-promotion – envy spiral’ (Krasnova/Wenninger/Widjaja/Buxmann 2013: 13) hervorruft. Das bedeutet, dass der Neid auf die erfreulichen Ereignisse der Anderen, die UserInnen zu einer erhöhten Selbstrepräsentation in Facebook leitet und dadurch eben genannte Spirale entsteht. Durch sie kann bei oben erwähnten UserInnen, Frustration und ‘mentales’ Leiden hervorgerufen werden, welche bis hin zu Depressionen führen (vgl. ebd.: 1-13).

Über den Autor

Zoltan Kovacs wurde 1985 in Hatzfeld (Rumänien) geboren. Das Studium der Sozialen Arbeit an der Hochschule in Coburg schloss der Autor im Jahre 2013 mit dem akademischen Grad des Bachelor of Arts erfolgreich ab. Sein seit über 15 Jahren bestehendes großes Interesse an Computertechnik und dem Internet veranlassten ihn, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.

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