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- Erwartungen an und Voraussetzungen für die inklusive Schule: Befragung von Schüler/innen an Förder-, Haupt- und Gesamtschulen
Pädagogik & Soziales
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 03.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 76
Abb.: 19
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der aktuellen Lage der Schüler/innen in den von der Inklusion (lat. inclusio, Einschließung) betroffenen Schulformen und versucht anhand eines Fragebogens das Wohlbefinden und die jetzige Schulsituation der Schüler/innen in Förder-, Haupt- und Gesamtschulen zu verdeutlichen. Insgesamt wurden 75 Schüler/innen aus den jeweiligen Schulformen zu dem Thema Schüler/innen-Perspektive im Hinblick auf die Erwartungen und Voraussetzungen bezüglich der Inklusion befragt. Anhand der Fragen sollte erkennbar werden, ob Schüler/innen sich in ihrer Schulform als passend beschult fühlen. Fragen zur gemeinsamen Beschulung von Kindern mit und ohne Behinderung beziehungsweise zur Qualität des Unterrichts sowie zur Beziehung zwischen Lehrer/innen und Schüler/innen wurden gestellt. Positivere Ergebnisse konnten bei den Schülern/innen der Gesamtschule erzielt werden und deuten somit – bezogen auf das Wohlfühlen in der Schule – auf angemessene Schulsituationsverhältnisse. Im Hinblick dazu sieht die aktuelle Schulsituation nach dem eigenen Empfinden der Schüler/innen der Förder- und Hauptschule weniger angemessen und eher benachteiligend aus.
Textprobe: Kapitel 5.1. Untersuchungsdesign: Bei der vorliegenden Studie handelt es sich bei der Datenerhebungsmethode um eine standardisierte schriftliche Befragung mit einem nicht-experimentellen Design. Die schriftliche Befragung wurde in Form eines Fragebogens zu einem bestimmten Zeitpunkt erhoben, so dass es sich beim Forschungsdesign um eine Querschnittstudie handelt (vgl. Flick, 2009, S. 81). 5.2. Darstellung des Erhebungsinstruments: Bei dem Erhebungsinstrument handelt es sich um einen von der Verfasserin selbst erstellten Fragebogen, der zum ersten Mal an den drei Schulen angewendet wurde. Zum größten Teil liegen geschlossene sowie dichotome Antwortformate vor, wobei zwei Fragen ein offenes Antwortformat aufweisen (Frage 7 und 9). Durch die Verwendung geschlossener Antwortformate wird eine höhere Objektivität gewährleistet, da intersubjektive Deutungen durch die Untersuchungspersonen nicht einfließen (vgl. Bortz & Döring, 2002, S. 194). Bei den zwei offenen Fragen, ist es wichtig, dass die Schüler/innen die Möglichkeit haben, selbst etwas zu ihren Hobbies und zu ihrer Schule zu sagen (vgl. Raab-Steiner & Benesch, 2012, S. 50). Neben offenen und geschlossenen Antwortformaten gibt es auch dazwischen liegende Mischformen (vgl. Raab-Steiner & Benesch, 2012, S. 50). Unter Mischformen sind Fragen zu verstehen, die vorgegebene Antwortkategorien haben, aber zusätzlich eine offene Kategorie [wie z.B. Sonstige] enthalten (ebd. S. 51). Dabei weisen zwei Frageformate (Frage 15 und 25) Mischformen auf, da bei komplexen Fragen mögliche Antwortalternativen übersehen werden könnten (vgl. ebd.). Zuletzt wurden bei den Fragen zur persönlichen Einschätzung der Befragten vier mehrstufige Ratingskalen (Frage 12, 16, 18 und 19) mit bipolaren Antwortformaten zwischen 1 bis 10 und 1 bis 5 hinzugefügt, wobei höhere Zahlenwerte auf eine positive Merkmalsausprägung hindeuten. Die Ratingskalen sind bezüglich des Zeitaufwands ökonomischer, da die verschiedenen Merkmalsausprägungen effizienter unterteilt werden können und zudem zu valideren Ergebnissen führen (vgl. Hussy, Schreier, & Echterhoff, 2013, S. 77). 5.3. Aufbau des Fragebogens: […] Der erste Teil beinhaltet soziodemografische Variable zum Beispiel Alter, Geschlecht und Klassenstufe. Im zweiten Teil werden neben den objektiven Merkmalen jeweils die individuellen Einschätzungen der Zufriedenheit – mit den unterschiedlich relevanten Aspekten – abgefragt. Diese Aspekte sind das Nachgehen von Interessen in der Schule, Lautstärke in der Klasse, Mangel an Fächerangeboten und jeweils drei Aufzählungen von Aspekten, die den Schülern/innen in der Schule gefallen und nicht gefallen. Ein Abschnitt in dem Teil (II) nimmt Bezug auf den Inklusionsgedanken der gemeinsamen Beschulung, die mit ja, nein oder keine Ahnung beantwortet werden kann. Zudem wird die Frage gestellt, ob Schüler/innen mit einer Lernbehinderung bekannt sind, um so den Aspekt der Vielfalt in den vorliegenden Schulen statistisch erfassen zu können. Heterogenität ist ein wichtiger Aspekt in der Inklusionsdebatte, da im deutschen Schulsystem noch immer homogene Lerngruppen vertreten sind. Außerdem wird auch die Frage der eigenen Beurteilung für die Beschulung in der jeweiligen Schule hinterfragt, also die Eignung für diese Schule/Schulform. Diese Frage untersucht den Aspekt der Zugehörigkeit für die jeweilige Schulform und des Weiteren auch den Aspekt der Über- oder Unterforderung der Schüler/innen in der Schule. Daran gekoppelt ist die Frage, ob die Schüler/innen den Unterricht als schwer oder leicht empfinden. Die Antworten auf diese Frage helfen zu analysieren, ob sich die Schüler/innen in den vorliegenden Schulformen wohlfühlen. Der Wohlfühlaspekt von Schüler/innen spielt eine große Rolle in der Lernentwicklung des Kindes. Zudem werden die Hintergründe untersucht, ob aufgrund von Diskriminierungserfahrungen oder des Ansehens der Schulform in der Gesellschaft eine Auswahl der Wunsch-Schulform erfolgt. Um herauszufinden, ob die Schüler/innen Diskriminierungserfahrungen gemacht haben, Vorurteile gegenüber Förderschüler/innen erleben und worin sie den Grund für den Besuch einer Förderschule sehen. In dem letzten Teil (III) des Fragebogens werden die Beziehungen der Schüler/innen zu den Lehrpersonen und hinsichtlich gerechter Benotung durch die Lehrer/innen gefragt. Fragen über Freundschaften in der Schule und zum Gerechtigkeitsempfinden der Schüler/innen sind von enormer Wichtigkeit, um das gemeinsame Arbeiten zwischen Schüler/innen und Lehrer/innen und der Schüler/innen untereinander zu ermöglichen. Zum Abschluss des dritten Teils ist die eigene Einschätzung bezogen auf den Berufswunsch und die Herausforderung in der Berufswelt mit einem niedrigeren Schulabschluss gefragt. […]. 5.5. Durchführung der Erhebung: Nachdem der Fragebogen eigenständig konstruiert worden war, wurde das Erhebungsinstrument in einem Pretest an 3 Schüler/innen erprobt. Ein Probedurchlauf ist zur Überprüfung der Bearbeitungsdauer und der Verständlichkeit des Inhaltes notwendig, um gegebenenfalls Änderungen vorzunehmen (vgl. Raab-Steiner & Benesch, 2012, S. 61). Bei dem Vortest nahmen eine 12-jährige Gesamtschülerin, eine 13-jährige Hauptschülerin und ein 13-jähriger Förderschüler teil. Im Rahmen der Erprobung zeigte sich, dass das Ausfüllen des Fragebogens 7–12 Minuten beanspruchte. Nachdem die Schüler/innen den Fragebogen ausgefüllt hatten, wurden die Anregungen zum Fragebogen von den Schülern/innen mitberücksichtigt und diese nachbearbeitet. Nach dem Pretest sollte der Fragebogen an Schulen der unterschiedlichen Schulformen angewendet werden. Dazu war es notwendig alle Schulen innerhalb Kölns per E-Mail zu benachrichtigen. Drei Schulen erklärten sich für die Erhebung der Studie im Rahmen dieser Untersuchung bereit. Erklärt wurde, dass bei dieser Befragung die Schüler/innen-Perspektive/n im Vordergrund stehen. Dieser Begriff ist zweideutig zu verstehen, da Schüler/innen-Perspektive zum einen das zukünftige Leben und den Karriereweg der Schüler/innen, zum anderen die Ansichten der Schüler/innen bezogen auf die eigene Schule meint. Vor allem war es wichtig ältere Schüler/innen der Klasse 9 sowie 10, soweit sie nicht in einer Bildungsmaßnahme waren, zu befragen. Aufgrund ihres Alters können sie differenzierende und reflektierende Urteile abgeben und somit ihre Situation insgesamt besser bewerten. Für den zeitlichen Rahmen der Befragung wurden maximal 15 Minuten eingeplant. Vor der Klasse gab ich allgemeine Informationen zu meiner Person und erklärte danach folgende Schritte für die Befragung.
Gülseren Kaba, B.A. wurde 1989 in Köln geboren. Ihr Lehramtsstudium der Germanistik, emotionale und soziale Entwicklung sowie Bildungswissenschaft an der Universität zu Köln schloss die Autorin im Jahre 2015 mit dem akademischen Grad Bachelor of Arts erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte die Autorin umfassende praktische Erfahrungen an einer Förderschule als Schulbegleiterin. Fasziniert vom Beruf des Lehrers/innen verbrachte die Autorin 6 Wochen an der Pope John II-Schule in Uganda, um verschiedene didaktische Modelle des Landes kennenzulernen. Ihre Tätigkeit als studentische Hilfskraft an der KölnerKinderUniversität sowie beim Sonnenbusprojekt motivierte sie, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.
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