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Pädagogik & Soziales

Jan Vester

Emos: Eine Jugendsubkultur – begleitet von Vorurteilen, Hass und Angst!

ISBN: 978-3-8366-8572-6

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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 06.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 132
Abb.: 23
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Seit einigen Jahren entwickelt sich eine neue Jugendsubkultur in Deutschland: Die Emos . In Ländern wie den USA, Mexiko und Chile hat diese schon seit einiger Zeit Bestand. In diesem Buch wird in erster Linie diese noch neue Jugendsubkultur anhand ihrer Einstellungen, ihres Auftretens und äußeren Erscheinungsbildes definiert. Dieses Buch wird sowohl das Phänomen Emos beschreiben und näher definieren, als auch auf die einzelnen Vorurteile der Gesellschaft eingehen. Das am häufigsten ausgesprochene und in Verbindung gebrachte Vorurteil ist, dass sich alle Emos selbstverletzen würden. Deshalb wird in Kapitel Acht mit einem kleinen Exkurs genauer auf das Thema selbstverletzendes Verhalten und dessen Häufigkeit in Deutschland eingegangen. Wichtig ist es deshalb auf die Themen Vorurteile, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung näher einzugehen und zu erläutern, warum gegen Zugehörige dieser Gruppe relativ viele Vorurteile bestehen und jede Menge Hass und Gewaltbereitschaft aufkommt. Der zweite Teil dieses Buches wird durch eine Umfrage bei Emos das Ziel verfolgen, eine Aufklärung über die bestehenden Vorurteile zu geben. Weiterhin wird darauf eingegangen, inwieweit die Einstellung und Handlungsweisen mit den Vorurteilen übereinstimmen und wie sich Emos selbst definieren und betrachten. Da im Moment noch keine deutschsprachige Literatur über die oben genannte Jugendsubkultur herausgebracht wurde, kann somit die Richtigkeit der Vorurteile und Annahme bestimmter Handlungsweisen von Emos anhand schriftlicher Ausführungen nicht überprüft werden. Deshalb ist ein weiteres Ziel dieser Studie eine Umfrage, welche den Emo-Kult definieren und darstellen soll, wie er von den Anhängern selbst gesehen und ausgelebt wird. Insgesamt beschreibt dieses Buch die neue Jugendsubkultur Emos und ihre momentane Situation in Deutschland sowie weiteren Ländern. Darüber hinaus wird die Studie eine Verbindung zur sozialen Arbeit herstellen. In welchen Bereichen in Bezug auf Emos gearbeitet werden sollte und welche Interventions-, Unterstützungs-, und Hilfsangebote geschaffen werden sollten.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3, Emo – eine neue Jugendsubkultur: Als Emo wird heute eine neue Jugendsubkultur bezeichnet. Der Begriff ‘Emo’ kommt aus dem amerikanischen Sprachgebrauch und leitet sich von dem Wort ‘emotional’ ab. Ursprünglich ist ‘Emo’ die Abkürzung für die Musikrichtung ‘Emotional-Hardcore’. Im Laufe der Zeit hat sich die Musikrichtung Emo jedoch zu einer Jugendbewegung entwickelt. Ihr Stil, Aussehen, Auftreten sowie ihre Kleidung und Frisur prägen diese neue Jugendbewegung und werden von jeder Menge Vorurteile, Hass und Diskriminierung begleitet. In diesem Kapitel werden die geschichtliche Entstehung, der Übergang von ‘nur’ einer Musikrichtung bis hin zu einer ganzen Subkultur, und das eigentliche Phänomen ‘Emo’ beschrieben. 3.1, Entstehung und Geschichtlicher Hintergrund: Emo bildete sich in den frühen 80ern aus der Punk-Hardcore-Szene in Washington D.C. in den USA heraus. Beide Szenen traten als eine Reaktion auf die steigende Gewalt innerhalb der Szene und den Ausbau der persönlichen Politik ein (GREENWALD 2003: 9). Es waren Ian MacKaye und seine Band ‘Minor Threat’ die die Washingtoner Punk-Harcore-Szene prägten. Sie richteten ihren Fokus weg von der Gemeinschaft direkt auf den Einzelnen (a. a. O.: 10). 1983 löste sich ‘Minor Threat’, die Band um Ian MacKaye wieder auf. Obwohl diese Band nur kurze Zeit aktuell war, hinterließ sie einige Lieder, die in den darauf folgenden 20 Jahren andere Bands inspirieren sollten. 1984 gründete Guy Picciotto, ein Fan dieser Band, eine neue Band namens ‘Rites of Spring’ (a. a. O.: 11). Sie gelten als die Grundlage für die weiterführende Entwicklung des Emocores. Sie befreiten den Hardcore von seinen selbst auferlegten Grenzen zugunsten von wohlklingenden Gitarrenklängen, verschiedenen Rhythmen und tiefen, persönlichen und leidenschaftlichen Texten. Viele Themen der Band beinhalteten Materien, die an die sich später entwickelnde Emo-Musik, erinnerten. Nie zuvor wurden Nostalgie, romantische Bitterkeit und poetische Verzweiflung im Punk-Rock mit einbezogen (a. a. O.: 12). Die Geschichte kehrte sich um, als Ian MacKaye ein Fan von ‘Rites of Spring’ wurde. Zuerst begleitete er die Band als Roadie auf Tour und gründete folglich eine weitere Band namens ‘Embrace’. Unter anderem gehörte ihm das Platten-Label ‘Dischord’, mit welchem er ein Album mit ‘Rites of Spring’ aufnahm. Mit dieser Band erforschte er weitere, ähnliche Themen von selbstsuchender und emotionaler Erlösung (a. a. O.: 14). Damit waren die Wege für die Entstehung des Emotional-Hardcore geebnet. Die Marke bzw. die Bezeichnung ‘Emo’ verbreitete sich in Washington D.C. sehr schnell. Sie wurde mehr und mehr als Beleidigung benutzt. So kam es dazu, dass bei einer Show von Embrace, feindliches Geschrei mit einer negativen Auslegung von Emo zu vernehmen war (a. a. O.: 15). Diese Emotionen und tiefgründigeren Zeilen in Texten missfielen den Anhängern der Punk-Hardcore-Szene. Sie verglichen das Einwirken von Emocore mit der Zeit als Bob Dylan anfing elektronische Musik zu machen (Popkin 2006: 1). Die Bands die unter dem Platten-Label ‘Dischord’ produziert wurden, wurden ab diesem Zeitpunkt als Emo betitelt und hielten sich nicht lange. Auch die Bands ‘Embrace’ und ‘Rites of Spring’ hatten keine Zukunft und lösten sich bald darauf auf (Greenwald 2003: 16). Trotzdem breitete sich das Phänomen des Emocores über das ganze Land aus. Auch die beiden Wegbereiter gründeten eine neue Band Namens ‘Fugazi’, welche auch heute noch immer aktiv spielt (a. a. O.: 18) - Emotional-Hardcore war geboren und der Weg zur Verbreitung eines neuen Musikstils geebnet. 3.2, Entwicklung in Deutschland: Seit einigen Jahren steht Emo in Deutschland nicht mehr nur für eine Musikrichtung, sondern ebenso wie in Mexiko und den USA, für eine sich neu entwickelnde Jugendbewegung bzw. Jugendsubkultur. Es ist nicht exakt festzustellen, seit wann genau sich diese neue Jugendsubkultur in Deutschland durchgesetzt hat. Es kann nur geschätzt werden, dass im Jahr 2000 Jugendliche begannen, sich wie die Bandmitglieder ihrer Lieblingsbands zu kleiden, um später ihren eigenen Modetrend durch etliche weitere Accessoires zu erweitern (vgl. RUHLAND 2008: 1). Heute stellen sie auch in Deutschland eine eigene Jugendsubkultur dar. Diese ist an ihrem äußeren Erscheinungsbild, wie Frisur, Schminke, Piercings und Kleidung, sowie ihren Einstellungen und eigenen Verhaltensweisen zu erkennen. Doch das auffälligste und am häufigsten mit Emos in Verbindung gebrachte Merkmal ist, dass sie offen und frei zu ihren Gefühlen stehen und damit umgehen. Ob glücklich oder traurig, nach außen hin werden diese nicht versteckt. Auffällig erscheint es, dass sich mehr weibliche als männliche Jugendliche zu dem Emo-Kult hingezogen fühlen, obwohl es kaum eine Band gibt deren Sänger oder andere Mitglieder durch Frauen verkörpert werden. Des Weiteren gibt es nur eine Künstlerin, die in die Richtung Emo eingestuft werden könnte, Avril Lavigne. Dennoch fühlen sich eher Frauen zu dieser Jugendsubkultur hingezogen. Mit Begeisterung kleiden sie sich, wie es die Emo-Mode erfordert und nehmen männliche Emos als süß war (EISMANN 2008). In den nächsten Punkten werden die Merkmale, die zum Entstehen eines Emos und dessen Werdegang beitragen, beschrieben. 3.3, Lebenseinstellung: Während viele andere Jugendsubkulturen sich gegen Atomkraft, Nazis oder wie mittlerweile auch gegen Emos aussprechen und ihre Zeit mit Demonstrationen und Diskussionen über ihre Feindbilder verbringen, widmen sich Emos ausschließlich ihrer eigenen Kultur (RUHLAND 2008: 2). Sie tauschen sich über die aktuelle Musik und vor allem aktuelle Modetipps aus, um immer auf dem neusten Stand zu sein. Insbesondere in der virtuellen Welt, dem Internet, welches in Punkt vier näher beschrieben wird, finden Emos Gleichgesinnte, um sich gemeinsam mit ihrem Kult verbunden zu fühlen. 3.4, Musik: Da sich Emo, wie in Punkt eins beschrieben, von der Musik ableitet, bildet die Musik auch ein wichtiges Kriterium für den Emo-Kult. Texte der Lieder spezifizieren sich nicht auf eine bestimmte politische Haltung, viel mehr stehen Emotionen wie Gefühle und Ängste im Vordergrund, die es für die Bands auszudrücken gilt (RUHLAND 2008). Bands, wie Embrace, Rites of Spring und Fugazi, waren die ersten Bands, die als Emo bezeichnet wurden. Heute werden Bands wie ‘Jimmy Eat World’, ‘My Chemical Romance’, ‘Funeral for a friend” oder ‘Fall out Boy’ und ‘Panic at the Disco’ als typische Emo-Bands von Außenstehenden bezeichnet (MAX 2008). Doch wenn Emos selbst ihre Lieblingsbands erwähnen, dann gehören diese zwar mit dazu, doch es sind weniger bekannte Bands, wie ‘Alesana’, ‘Aiden’ oder ‘Silverstein’, die unter die Rubrik Emo fallen (OBERLÄNDER 2008). Wichtig zu erwähnen ist allerdings, dass sich Bands niemals selbst als ‘Emo’ bezeichnen würden. Durch den US-Amerikanisch geschichtlichen Hintergrund und die negative Belastung, die Emocore mit sich brachte, vermeiden Bands diese Bezeichnung und ziehen den Begriff ‘Post-Hardcore’ vor und beschreiben sich auch als Post-Harcore-Bands (vgl. GREENWALD 2003: 16).

Über den Autor

Jan Vester studierte in den Jahren 2005 bis 2009 Sozialpädagogik/Sozialarbeit an der Hochschule Ravensburg-Weingarten. Während seines Studiums arbeitete er nebenberuflich sowie ehrenamtlich in der Jugendarbeit. Am Ende seines Studiums hatte er viele Erfahrungen gesammelt und wollte seine Diplomarbeit über ein Thema verfassen, das bisher noch nicht erforscht wurde. So kam er zu diesem Thema des Buches und der dazugehörigen Studie. Die Motivation eine neue, eventuell noch nie da gewesene Jugendgruppierung zu erforschen und beschreiben ließ über die Zeit des Verfassens nicht ab. So galt dem Thema eine große Faszination.

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