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- Eine Studie über den Aufstieg von Menschen mit Behinderung: Biografieforschung als Mittel zur Rekonstruktion sozialer Wirklichkeit
Pädagogik & Soziales
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 07.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 120
Abb.: 13
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Es geht um die Menschen mit Behinderungen, die ihr gesellschaftliches Ansehen erworben haben, weil sie ihre Behinderung nicht als Hindernis sehen und genau wissen, was sie wollen. Wie haben sie das bloß geschafft? Die Studie stellt den biografischen Hintergrund dieser Menschen mit Behinderungen dar und analysiert, was diese Personen dazu gebracht hat, ihre Chancen zu nutzen und etwas verändern zu wollen. Jede Biografie ist geprägt durch die sozialen Bedingungen, die Menschen vorfinden und den Umgang, den sie selbst damit entwickeln können. So lässt sich auch das Leben der Personen nicht allein durch die äußeren Umstände oder ihre Behinderung erklären, da all diese Faktoren sich wechselseitig bedingen. In der Studie geht es um das Interviewmaterial, in dem die Personen ihre Situationen beschreiben und über ihren Werdegang erzählen. Dabei ist das Einbeziehen der sozialen Hintergründe in der gesellschaftlichen Situation von Bedeutung. Es ist wichtig, dass die Belege von der faktischen Welt in der eigenen Biografie eingebettet sind.
Textprobe: Kapitel 3, Eigenschaften der Selbstverwirklichung: Alle Menschen haben Motive und Ziele. Diese versuchen sie zu ihrem eigenen Wohlbefinden in ihren alltäglichen Handlungen umzusetzen. Diese Eigenschaften stehen im Zusammenhang. Heckhausen (2003) definiert Motive als Wertdispositionen für breite Äquivalenzklassen von Anreizen. Er unterteilt dabei Leistungs-, Macht- und Intimitätsmotive. Persönliche Ziele sind somit Ausdrucksformen von übergeordneten, meist impliziten Motiven (vgl. Emmons 1989). Aus späteren Studien von Emmons und McAdams (1991 zit. nach Brunstein & Maier 1996) und Brunstein et al. (1995 zit. nach Brunstein & Maier 1996) geht hervor, dass Motive und Ziele nur mäßig bis gar nicht miteinander korrelieren, somit zwei relativ autonome Systeme darstellen, die miteinander abgestimmt sein können, aber nicht müssen (vgl. Brunstein & Maier 1996). Dennoch ist das subjektive Wohlbefinden umso ausgeprägter und andauernder, je stärker Ziele und Motive übereinstimmen (vgl. Dargel & Brunschein 2005). Im Folgenden werden Begriffe im Zusammenhang mit der Motivation und den Eigenschaften der Selbstverwirklichung behandelt. 3.1, Unabhängigkeit, Wille: Der Wille wird nach Platon und Kant als menschliches Vermögen bezeichnet, das es dem Menschen ermöglicht, im natürlichen Laufe der Dinge eine bewusste Ausnahme zu machen und diese auch durchzusetzen. Von Wille wird in verschiedener Hinsicht gesprochen, wobei der Wille als Entscheidungskriterium, als Durchsetzungsvermögen und als Zielbestimmung erscheint (vgl. Gessmann 2009: 767ff.). Dazu gehört auch die Willensfreiheit, die die Fähigkeit des Menschen bezeichnet, sich ohne äußeren oder inneren Zwang zu entscheiden und sich ohne Fremdbestimmung Ziele zu setzen (vgl. ebd.: 768). Eng mit den bereits genannten Punkten im Zusammenhang steht die Unabhängigkeit von der physischen und sozialen Umwelt. Da die betreffenden Menschen von Wachstumsmotivation und nicht von Mangelmotivation angetrieben werden, sind sich selbst verwirklichende Personen nicht davon abhängig, etwas von anderen zu erhalten. Sie hängen vielmehr von ihrem Willen und ihrem Potenzial sowie den sozialen Faktoren bzw. Dimensionen ab. Ohne Willensbezug kann die soziale Gegebenheit nicht existieren. Mit welchen Möglichkeiten überwindet er nun die Hürden und wie geht er mit diesen um? 3.2, Selbstverwirklichung: Selbstverwirklichung, so fasst Kollbrunner (1987) zusammen, ‘bedeutet nichts anderes als wirken lassen des ‚Selbst‘, d. h. das Selbst, den innersten Kern des Menschen zur Wirkung kommen lassen’ (ebd.: 290). ‘Selbstverwirklichung ist die systematische Entfaltung der angeborenen Möglichkeiten des Organismus. Sie beruht auf der Anerkennung und dem Ausdruck (sich ausdrücken lassen) des innersten Kerns, des Selbst des Menschen […]. Selbstverwirklichung ist eher Emittieren (Ausstrahlen) als Imitieren (Nachahmen) von Verhalten. Selbstverwirklichung ist deshalb auch Selbstbestimmung, das willentliche und bewusste Erschaffen des eigenen Schicksals (oder: das Sich-Selbst-Akzeptieren als Schicksal-produzierende Kraft) […]’ (ebd.: 290). In diesem Zitat steckt eine Fülle von Fakten und Behauptungen, die in den weiteren Abschnitten genauer beschrieben, weitergeführt, aber auch hinterfragt und kritisiert werden. Die obigen Zitate erklären etwas, das sich außerhalb der sozialen Umwelt abspielt Es stellt sich daher die Frage, wie man Selbstverwirklichung erlangt.
Sigo Bachmeyer verbrachte insgesamt drei Jahre (1998-2001) in den Vereinigten Staaten, wo er Auslandserfahrung in den Studienfächern Politikwissenschaften und Filmmaking erwarb. Dort hat er die Perspektiven und Einstellungen der Amerikaner kennengelernt, die einen positiven Umgang mit Menschen mit Behinderung haben und diese als Teil des Gesellschaftsbilds in den Vereinigten Staaten von Amerika integrieren. Seit 2001 arbeitet der Autor im Bildungs- und Medienbereich als Trainer und Filmemacher und erwirbt Qualifikationen als Sozialwissenschaftler, um im Hochschulbereich tätig zu werden. Da Sigo Bachmeyer selbst gehörlos ist, legt er Wert darauf, dass die Gesellschaft über neue Perspektiven erfährt und so einen positiven Umgang mit Behinderungen pflegt.
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