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Pädagogik & Soziales


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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 02.2023
AuflagenNr.: 1
Seiten: 82
Abb.: 10
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Mit Beginn der Sars-Cov-2-Pandemie hat die Digitalisierungswende an deutschen Schulen deutlich an Fahrt gewonnen. Eine stabile digitale Infrastruktur stellte damit von heute auf morgen das Fundament für einen gesicherten Unterrichtsbetrieb dar. Sie veränderte nicht nur die Wege der Kommunikation und der gewohnten Lernorte, sondern auch Anforderungen an das Elternhaus und die der heimischen Kinderzimmer. Ändern sich solch tradierte Prozesse, sind damit zwangsläufig Veränderungen auf Seiten der sozialen Teilhabe verbunden. Diese Studie wird diese Relationen von Schule und digitaler Gesellschaft mit Blick auf die Auswirkungen gesellschaftlicher und technologischer Entwicklungen beleuchten. Da dieses Buch sein Augenmerk auf die soziale Teilhabe von Schüler:innen legt, sind die hier vorgenommenen Ausführungen hauptsächlich diesem Personenkreis verschrieben. Die Schüler:innen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft und damit unserer Zukunft. Daher ist dieses Werk, neben anderen Interessierten, besonders an Akteur:innen des Bildungswesens adressiert.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel II. Stand der Digitalisierung an Schulen in Deutschland: Mit den Worten Mehr Fortschritt wagen (Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Freie Demokratische Partei (FDP), 2021) präsentiert sich die neue Regierung unter Olaf Scholz in ihrem jüngst verabschiedeten Koalitionsvertrag. Digitaler Aufbruch , Innovation , digitaler Staat und digitale Verwaltung , digitale Infrastruktur , digitale Gesellschaft und digitale Schlüsseltechnologien (vgl. ebenda) sind nur einige exemplarische Schlagworte, entnommen aus den Zielen der neuen Bundesregierung. Es wird deutlich: das Vorantreiben einer umfassenden Digitalisierung nimmt eine zentrale Stellung in den Zukunftsplänen der deutschen Bundesregierung ein. Im Angesicht des immer weiter voranschreitenden digitalen Wandels bestimmen digitale Medien und digitale Prozesse die Gesellschaft und mit ihr die gesamte Lebens- und Arbeitswelt etlicher Bürger:innen (vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung, 2022). Die zugrundeliegenden informationstechnischen Funktionsweisen digitaler Geräte und Dienste werden mit deren zunehmender Komplexität für Nutzer:innen zunehmend intransparent und unverständlich. Vergleichbares gilt auch für die Rechtslage im Netz, Datenschutz und Algorithmen von Onlinediensten (vgl. ebenda). Die Förderung von Medienkompetenzen gewinnt somit beständig an Relevanz. Mit dem DigitalPakt Schule verfolgt die Bundesregierung das Ziel, Heranwachsende zum autonomen und verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Medien zu erziehen und damit die Voraussetzung zur Teilhabe an der modernen Gesellschaft zu schaffen (vgl. ebenda). Mündige, gesellschaftsfähige Bürger:innen sind zum Erhalt der demokratischen Gesellschaft und des Wohlstandes im 21. Jahrhundert unerlässlich (vgl. ebenda). Jedoch haben auch im Zuge der Digitalisierung nicht alle Bürger:innen die gleichen Chancen auf vollständige gesellschaftliche Teilhabe. Jede und jeder soll das eigene Leben frei und selbstbestimmt gestalten können. Aber die Chancen sind nicht für alle gleich verteilt. Deshalb müssen die Grundlagen für soziale Aufstiegschancen schon in Kita und Schule gelegt werden (Sozialdemokratische Partei Deutschlands u. a., 2021, S. 5) In Hinblick auf die Digitalisierung sollen diese Grundlagen nach der Bundesregierung unter anderem in Form finanzieller Unterstützung bei der technischen Aufwertung der Bildungseinrichtungen bereitgestellt werden. Mit der Verabschiedung der Zusatzvereinbarung zur Verwaltungsvereinbarung DigitalPakt Schule gewährt der Bund den Ländern in einem Zeitraum von fünf Jahren einen Zuschuss in Höhe von 6,5 Milliarden Euro (vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung, 2022), um Schulen für die zeitgemäße Ausbildung von Schüler:innen zu rüsten. Doch reicht finanzielle Förderung allein aus, um gerechte Bildungschancen in der digitalisierten Gesellschaft zu ermöglichen? Um die Weichen für soziale Aufstiegschancen zu legen und zum Ausgleich sozialer Ungleichgewichte beizutragen, müssen Bildungseinrichtungen überall über eine schnelle Internetverbindung und über geeignete Anzeigemedien wie interaktive Whiteboards verfügen können (vgl. ebenda). Zur optimalen Nutzung der digitalen Medien sind qualifizierte Lehrpersonen elementar, um diese gekonnt methodisch im Unterricht einzusetzen (vgl. ebenda). Um gleiche Chancen zu gewährleisten, müssen mobile Endgeräte wie Laptops, iPads, etc. für diejenigen Schüler:innen finanziert werden, die in ihrem häuslichen Umfeld keinen Zugriff auf derartige Geräte haben (vgl. ebenda). Für den digitalen Aufbruch ist es de facto unverzichtbar, zur Realisierung von sozialer Teilhabe und gerechter Wohlstandsverteilung beizutragen. Wir machen aus technologischem auch gesellschaftlichen Fortschritt. Dabei ist uns bewusst: Ein digitaler Aufbruch, der unsere Werte, die digitale Souveränität und einen starken Technologiestandort sichert, gelingt nur in einem fortschrittlichen europäischen Rahmen (Sozialdemokratische Partei Deutschlands u. a., 2021, S. 12). In diesem Kapitel wird der Stand der medialen und technischen Entwicklung an deutschen Schulen untersucht. Es wird thematisiert, wie technische Ausstattung und digitale Infrastruktur im Zusammenspiel mit pädagogischer und didaktischer Erziehungsarbeit für das Leben in der digitalisierten Gesellschaft vorbereiten. Es werden Aspekte der Chancengleichheit und -ungleichheit beleuchtet. Im ersten Abschnitt des Kapitels werden zunächst die Konzepte E-Learning und Homeschooling vorgestellt und behandelt.

Über den Autor

Selina Köhler-Schuh wurde 1998 geboren. 2018 widmete sie sich nach dem Abitur dem Studium für das Lehramt an Haupt- und Realschulen in Gießen, welches sie 2022 erfolgreich mit der 1. Staatsprüfung in den Fächern Chemie und Ethik abschloss. Schon innerhalb der ersten schulpraktischen Studien machte sie prägende Erfahrungen mit den Themen Digitalisierung und Wissenskluft im Rahmen der pandemiebedingten Heimbeschulung. Diese Eindrücke veranlassten sie zu einer tiefgreifenden wissenschaftlichen Untersuchung, deren Erkenntnisse in dieses Buch mündeten.

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