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  • Die Förderung des sozialen Selbstkonzepts durch den Schulsport: Eine empirische Überprüfung der Möglichkeiten in der Grundschule

Pädagogik & Soziales


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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 04.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 100
Abb.: 33
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

In der Arbeit wird die Frage diskutiert, ob der Sportunterricht der Grundschule die Möglichkeit besitzt das soziale Selbstkonzept der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Zunächst wird die Theorie des Selbstkonzepts erläutert. Anschließend erfolgt eine Beschreibung des aktuellen Forschungsstands zum sozialen Selbstkonzept in Schul- und Vereinssport mit möglichen Geschlechterdifferenzen. Daraus leiten sich die Hypothesen der Studie ab. In einem nächsten Schritt wird die Methodik der Untersuchung erläutert. Hierbei werden Angaben zum Design, der Stichprobe und den Messmethoden gegeben. Auch erfolgt eine Legitimation des erstellten Selbsteinschätzungsbogens. Darüber hinaus werden in diesem Abschnitt die Voraussetzungen der Untersuchungsgruppe zur Förderung des sozialen Selbstkonzepts dargestellt und die Inhalte der Sporteinheiten hinsichtlich ihrer Zielorientierung reflektiert. Exemplarisch erfolgt hierzu die Skizzierung einer Sportstunde. Daraufhin werden die Ergebnisse der statistischen Analyse beschrieben und durch Tabellen visualisiert. Anschließend erfolgt eine Deutung der Ergebnisse hinsichtlich der formulierten Hypothesen. Eine kritische Reflexion der Methodik ist hierbei unerlässlich und ein Vergleich mit thematisch vergleichbaren Studien wird angestrebt. Im Abschlussteil wird die Ausgangsfrage aufgegriffen, aus der Implikationen für die Praxis abgeleitet werden.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 5.3, Wahl und Reflexion des Selbsteinschätzungsbogens: Die Kinder sollten eine fünfstufige Smiley - Skala ankreuzen und diese wurden durch Stimme zu , Stimme eher zu , teils – teils , Stimme eher nicht zu und Stimme nicht zu zum Verständnis unterstützt. Es wurden 18 Aussagen gewählt, wobei es um die Einschätzung der Kinder ging. Die Verwendung von simplen Sätzen und Hervorhebung von wichtigen Wörtern waren leitend, damit alle Kinder den Fragebogen rasch und ohne Verständnisprobleme bearbeiten konnten. Damit gestaltet sich dieser kindgerecht und auch das Design sollte motivierend sein. Der Fragebogen wurde in drei Themenfelder differenziert: Das allgemeine Selbstkonzept, das soziale Selbstkonzept innerhalb des Klassenverbandes und das soziale Selbstkonzept im Sportunterricht. Der erste Teil Ich bezog sich auf das allgemeine Selbstkonzept. Die vier Aussagen deckten genauso den Bereich der schulischen Leistung ab wie auch die allgemeine Bereitschaft. Dies wurde den Kindern vorher nochmals erklärt. 1. Ich kann schwierige Aufgaben schaffen, wenn ich mich anstrenge . Hier wird allgemein befragt, ob das Kind Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten besitzt und eine Anstrengungsbereitschaft hinsichtlich schwieriger Aufgaben aufweist. Inwieweit ist seine Selbstregulationsfähigkeit ausgeprägt, um auch schwierige Übungen zu meistern? 2. Für jedes Problem kann ich eine Lösung finden . Die Problemlösefähigkeit bezieht sich auf das Selbstbild des Kindes. Auch hierdurch soll geprüft werden, ob das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Handlungen besteht. 3. Ich komme gut mit neuen Aufgaben zurecht . Das Ziel ist die Befragung der Selbstwirksamkeit des Kindes. Besitzt das Kind die nötige Handlungskompetenz, um neue Aufgaben zu bewältigen? 4. Die meisten Sachen, die ich mache, mache ich gut . Das Vertrauen, welches das Kind in sich und seine Fähigkeiten besitzt, wird hier angesprochen. Diese Frage orientierte sich speziell an dem Item nach Kunter et al. 2002, S. 366 Die meisten Dinge, die ich mache, mache ich gut . Die Aussagen bedingen sich alle und durch ihre Ähnlichkeit soll Transparenz dahin gehend erreicht werden, ob die Antworten sich alle auf dem gleichen Niveaulevel bewegen. Hierdurch soll eine exaktere Einordnung des Selbstkonzepts des Kindes erreicht werden. Die subjektiven Interpretationen des Kindes werden gefordert, um so Rückschlüsse auf sein Selbstbild ziehen zu können. Die Forschung besagt, dass negative oder positive Einstellungen innerhalb des allgemeinen Selbstkonzepts die anderen Bereiche auch beeinflussen können (vgl. Zimmer 1999). So wird vermutet, wenn ein Kind ein niedriges allgemeines Selbstkonzept besitzt, so hat es auch ein niedriges soziales Selbstkonzept. Der zweite Teil Meine Mitschüler und ich bezog sich auf das soziale Selbstkonzept innerhalb der Klassengemeinschaft. Der Kontext in der Klasse wurde hierzu auch nochmals den Kindern erklärt. Die Fragen waren kurz und allgemein gehalten, damit die Kinder keine Verständnisprobleme hatten. 5. Auch mit neuen Kindern kann ich gut zusammen spielen . Hierbei ging es darum herauszufinden, ob das Kind offen für neue Freundschaften ist und soziale Akzeptanz gegenüber neuen Kindern zeigt, aber auch, ob es die Fähigkeit besitzt, neue Mitglieder zu integrieren. Wie hoch ist seine Bereitschaft zum Aufbau neuer Sozialkontakte? 6. Bei einem Streit mit Mitschülern vertrage ich mich schnell wieder . Die Konfliktlösefähigkeit des Kindes wird mit diesem Item befragt. 7. Meine Mitschüler nerven mich . Die Aussage unterscheidet sich erstmals von den anderen, weil es hier um die Zustimmung einer negativen Aussage geht. Deswegen ist diesmal die Smiley- Skalierung umgedreht und der traurige Smiley steht vorne. Ein trauriger Smiley bedeutet hier erstmals Stimme zu . Somit ist hier die Verteilung der Punkte genau in umgekehrter Reihenfolge als vorher. Stimme nicht zu bedeutet einen hohen Wert von 5, Stimme eher zu einen tendenziell höheren Wert von 4, teils – teils einen mittleren Wert von 3, Stimme eher zu einen tendenziell niedrigeren Wert von 2 und Stimme zu einen niedrigen Wert von 1. Die Frage orientierte sich an Jerusalem et al. 2002 S. 5: Meine Mitschüler gehen mir auf die Nerven. Die Integration des Schülers in die Klassengemeinschaft wird hierbei versucht, zu erfassen, das heißt, ob er seine Mitschüler akzeptiert. 8. Ich habe oft Ärger mit Freunden . Dieses Item ist auch eine negative Aussage und die Skalierung ist, wie bereits beim vorherigen Item, verkehrt herum gestaltet. Die Frage orientierte sich auch an Jerusalem et al. 2002 S. 5: Ich streite mich häufig mit Mitschülern . Es sollte herausgefunden werden, wie häufig Konflikte in der Klasse auftreten. 9. Es gelingt mir gut, anderen Kindern meine Wünsche zu sagen . Hierbei wurde die Fähigkeit zur Meinungsäußerung im sozialen Gefüge überprüft. Ist das Kind in der Lage seine Bedürfnisse den Mitschülern zu verdeutlichen oder passt es sich immer nur der Gruppe an? 10. Ich habe viele Freunde . Diese Aussage sollte erfragen, wie beliebt das Kind ist oder ob es zum Außenseiter in der Klasse zählt. Ist es gut in die Klassengemeinschaft integriert? 11. Ich helfe anderen Kindern, wenn es ihnen nicht gut geht . Die Hilfsbereitschaft gegenüber Mitschülern wurde hiermit befragt. 12. Ich arbeite gerne mit anderen Kindern zusammen . Die Aussage orientierte sich an Kunter et al. 2002 S. 173: Ich arbeite gerne mit anderen Schülern zusammen . Hierbei geht es um die Einschätzung der sozialen Kompetenzen des Kindes. Die Zusammenarbeit mit anderen Mitschülern und die Integration in die Klassengemeinschaft wurden befragt. 13. Ich hole mir Hilfe bei Problemen . Der Hintergrund dieser Aussage bezieht sich auf die soziale Kommunikationsfähigkeit des Kindes. Wie aktiv und selbstwirksam ist es, wenn es ohne Hilfe nicht weiter kommt? Hat es Selbstvertrauen, um sich Hilfe zu holen? Der Bereich des sozialen Selbstkonzepts innerhalb der Klassengemeinschaft soll einen Eindruck vermitteln, inwieweit das Miteinander und die Kommunikation innerhalb der Klasse vorhanden sind. Die Bereiche Kommunikationsfähigkeit, Konfliktlösebereitschaft und soziale Kompetenz innerhalb der Gruppe der Klasse werden abgefragt. Der dritte Teil Meine Klasse und ich im Sportunterricht bezog sich auf das soziale Selbstkonzept im Sportunterricht der Kinder. 14. Im Sportunterricht kann ich schwierige Übungen schaffen, auch wenn ich mich anstrenge . Die Selbstwirksamkeitsüberzeugungen des Schülers rücken hierbei in den Fokus. Beim Sport sieht man sofort seinen Ergebnisausgang nach einer Handlung, z.B. wenn man es schafft, über einen Kasten zu springen. 15. Ich habe Spaß im Sport, auch wenn ich mal verliere . Es soll herausgefunden werden, wie hoch die Frustrationsgrenze hinsichtlich Niederlagen ist. Kann das Kind trotz Niederlage Freude empfinden? Hierbei wird das Verhalten der Schüler innerhalb des sozialen Gefüges der Klasse betrachtet. 16. Wenn ich in einer schlechten Mannschaft bin, glaube ich trotzdem, dass wir durch mein Können gut abschneiden . Die Frage orientierte sich an Jerusalem et al. 2002 S. 10: Wenn ich im Sportunterricht in einer schlechten Mannschaft spiele, glaube ich trotzdem, dass wir aufgrund meiner Fähigkeiten gut abschneiden. Es werden die Selbstwirksamkeitsüberzeugungen des Schülers innerhalb des Sportunterrichts befragt. Wie hoch ist das Vertrauen des Kindes in seine sportlichen Fähigkeiten, um dadurch den Ausgang eines Spiels zu beeinflussen? 17. Im Sportunterricht spiele ich gerne mit anderen Kindern zusammen . Hierdurch soll der Zusammenhang zwischen dem sozialen Selbstkonzept innerhalb der Klasse und innerhalb des Sportunterrichts hergestellt werden. Die Aussage ist ähnlich zu Item 12. Die Integrationsfähigkeit im Sportunterricht von allen Mitschülern wird befragt. 18. Ich bin sauer, wenn nicht so sportliche Kinder in meiner Mannschaft sind . Diese Frage enthält als dritte eine negative Aussage und aus diesem Grund ist auch hier die Smiley – Skalierung umgedreht. Es wird erfragt, ob Kinder in der Lage sind, mit allen Kindern zusammen zuspielen. Können sie Interessen für die Gruppe zurückstellen und besitzen die Kompetenz, auch schwächere Kinder in das Sportgeschehen zu integrieren? Die Fragen schließen mit der Untersuchung der sozialen Kompetenzen innerhalb des Sportunterrichts ab. Die Selbstwirksamkeitsüberzeugungen eines Kindes und die Interaktion innerhalb der Klasse stehen im Vordergrund. Wie bei den Aussagen zum allgemeinen Selbstkonzept wird auch hier das Selbstbild der Schüler befragt, jedoch diesmal im sportlichen Kontext. Das Geburtsdatum wurde eingetragen, um jedes Kind codieren zu können. Als unabhängige Variable wurden noch das Geschlecht und die Mitgliedschaft in einem Sportverein angegeben, auch um herauszufinden, ob ein Zusammenhang zwischen dem Selbstkonzept und dem Geschlecht und zwischen dem sozialen Selbstkonzept im Sport und einer Mitgliedschaft im Sportverein besteht. Zusammengefasst befragte der Bogen die subjektiven Interpretationen der Kinder bezogen auf ihr allgemeines und soziales Selbstkonzept. Somit lässt sich der Selbsteinschätzungsbogen in das allgemeine Selbstkonzept (Item 1 – 4), das soziale Selbstkonzept in der Klasse (Item 5 – 13) und das soziale Selbstkonzept im Sportunterricht (Item 13 – 18) kategorisieren.

Über den Autor

Torben Tesche wurde 1989 in Wuppertal geboren. Sein Studium für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen mit dem Studienschwerpunkt Grundschule mit den Fächern Deutsch, Mathematik und Sport an der Universität zu Köln und der Deutschen Sporthochschule Köln schloss er 2015 mit dem 1. Staatsexamen ab. Bereits während seines Studiums sammelte er umfassende praktische Erfahrungen als Übungsleiter und Sportlehrer. Diese veranlassten ihn zu erforschen, inwieweit der Sportunterricht der Grundschule die Möglichkeit besitzt das soziale Miteinander der Schülerinnen und Schüler zu fördern.

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