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- Die Bedeutung der Geburtenregistrierung für die Verwirklichung der UN-Kinderrechte
Pädagogik & Soziales
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 05.2011
AuflagenNr.: 1
Seiten: 80
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Dieses Buch gliedert sich in acht Kapitel. Nach einer kurzen Einleitung in das Thema, erfolgt im Kapitel Zwei eine Definition der Begriffe Geburtenregistrierung und Geburtsurkunde . Auf dieser Grundlage wird in dem nachfolgenden Kapitel auf die gesetzlichen Bestimmungen, speziell auf die UN-Konvention über die Rechte des Kindes und im Besonderen auf den Artikel Sieben (Recht auf Geburtsregister, Name und Staatszugehörigkeit) Bezug genommen. Der Artikel Sieben der UN-Konvention gibt jedem Kind das fundamentale Recht, nach der Geburt durch den Staat registriert zu werden. Ferner wird hier deutlich hervorgehoben, dass das Unterlassen der Geburtenregistrierung durch die Vertragsstaaten eine Verletzung des unveräußerlichen Rechtes aller Kinder auf eine Identität von Geburt an darstellt. Welche Folgen, Auswirkungen und Benachteiligungen dies für die Kinder und Jugendlichen, die nicht registriert wurden, bedeuten kann, wird in dem Hauptteil dieses Buches aufgezeigt. Hier wird dem Ziel nachgegangen, die Geburtenregistrierung als Voraussetzung für die Realisierung einer Vielzahl anderer UN-Kinderrechte zu betrachten. Das Ausmaß der fehlenden Registrierung der Geburten wird im Kapitel Fünf mit Blick auf Asien, Afrika und Lateinamerika näher beleuchtet. Das Kapitel Sechs widmet sich den beeinflussenden Faktoren, wie der geographischen, soziökonomischen und demographischen sowie der politischen und administrativen Faktoren. Ideen und Lösungsvorschläge für eine Verbesserung der Geburtenregistrierung werden im Siebenten Kapitel herausgearbeitet. Am Ende steht eine Zusammenfassung mit Ausblick.
Textprobe: Kapitel 4.5, Teilhabe am gesellschaftlichen Leben: Die Bedeutung der Geburtenregistrierung und der Geburtsurkunde endet für Kinder und Jugendliche nicht mit dem Eintreten in das Erwachsenenalter, sondern besteht ein Leben lang fort. Um einen Reisepass, eine Hochzeit oder einen Führerschein zu beantragen, ist immer auch ein Personalausweis, der auf Grundlage einer Geburtsurkunde und einer Geburtenregistrierung ausgestellt wird, notwenig. Dies ist ebenfalls der Fall bei der Eröffnung eines Bankkontos, bei der Aufnahme und Sicherung eines Arbeitsplatzes oder für das Antreten eines Erbes. Eine Geburtsurkunde und ein Personalausweis sind zudem erforderlich für die Beantragung von familiären Zuschüssen, von Sozialhilfe, von Sozialversicherungen, der Rente oder eines Kredites. Auch für die demokratische Teilhabe an der zivilen Gesellschaft ist eine Geburtsurkunde – als Beweis für die Identität und das Alter eines Menschen – von zentraler Bedeutung. Ohne dieses Dokument könnte sich eine Person nicht an Wahlprozessen beteiligen, noch für ein Amt kandidieren. Befasst man sich einmal mit der Frage: ‘Wann, wo und wie oft wird ein Personalausweis verlangt?’, würde eine schier lange Liste an Antworten erstellt werden können. Antworten, die gleichzeitig die Bedeutung der Registrierung einer Geburt für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben deutlich machen. Auch wenn dieses Thema – die Bedeutung der Geburtenregistrierung – noch mehr Forschung und Untersuchungen bedarf, kann man sich doch über einen Punkt sicher sein: eine Geburtenregistrierung trägt einen wesentlichen Teil für den Schutz von Kindern und Jugendlichen und für die Verwirklichung und Sicherung der UN-Kinderrechte bei. Erfassung und Bereitstellung von Bevölkerungsdaten: Eine Geburtenregistrierung und der Besitz einer Geburtsurkunde verstärkt die Wahrnehmung jedes Einzelnen, Staatsbürgerin und Staatsbürger ihres/seines Landes und Teil der Gesellschaft zu sein. Doch neben der Bedeutung der Geburtenregistrierung für die Verwirklichung und Sicherung der UN-Kinderrechte, existiert ein weiterer wesentlicher Vorteil: die Erfassung und Bereitstellung von Bevölkerungsdaten. Jedes Land führt eine Statistik über die Bevölkerungsentwicklung und das Bevölkerungswachstum, insbesondere der Geburten- und Sterbe-, der Heirats- und Scheidungsrate und der Geburtenhäufigkeit. Neben dieser allgemeinen Entwicklung ist es möglich, Trends einzelner Bevölkerungsgruppen und Regionen aufzustellen, sowie geographische, soziale, ökonomische und genderspezifische Ungleichheiten zu identifizieren. Dafür sind detaillierte Informationen jeder einzelnen Registrierungsbehörde und deren Bereiche notwendig. Ohne genaue Bevölkerungszählungen können Gebiete mit einer geringen Geburtenregistrierungsrate übersehen und bei der Verteilung der finanziellen Staatsmittel ausgeschlossen werden. Das würde zu einer zusätzlichen Benachteiligung dieser Provinzen und deren Bevölkerung führen. Des Weiteren kann eine Regierung anhand effektiver Bevölkerungsregistrierungssysteme und deren Daten und Statistiken den Bedürfnissen der Bevölkerung besser entgegen kommen. Denn auf deren Grundlage kann ein detaillierter Plan für die politische, ökonomische und soziale Entwicklung des Landes und deren Bürgerinnen und Bürger ausgearbeitet werden. Auch für die Umsetzung, Implementierung und Evaluation dieser sind Bevölkerungsdaten von zentraler Bedeutung. So spielen sie bei der Planung und Koordinierung von Gesundheitsleistungen wie die Immunisierung eine wichtige Rolle, oder bei sozialen Unterstützungsmaßnahmen, bei der Verbreitung der allgemeinen Schulpflicht und Schulanmeldungen und bei der Kontrolle von Schulabbrüchen, insbesondere von Mädchen. So können anhand der Bevölkerungsdaten und der Beobachtung der Bevölkerungsentwicklung Einblicke in die Umsetzung der UN-Kinderrechte und deren Entwicklungsstand ermöglicht und wichtige Hinweise für die Prüfung der Fortschritte geliefert werden. Nicht zuletzt dienen genaue und umfassende Bevölkerungsdaten internationalen Organisationen, Institutionen und Nichtregierungsorganisationen bei der Verbesserung der Genauigkeit und Erfolgswahrscheinlichkeit ihrer Hilfsprogramme.
Mareen Schöndube wurde 1985 in Stendal geboren. Nach dem Abitur begann die Autorin das Studium der Angewandten Kindheitswissenschaften an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Dieses schloss sie im Jahr 2009 mit dem akademischen Grad Bachelor of Arts B.A. erfolgreich ab. Im Anschluss absolvierte sie berufsbegleitend ein Masterstudium in Sozialmanagement an der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin. In verschiedenen Arbeitszusammenhängen während eines Auslandspraktikums in Guatemala (Lateinamerika) konnte die Autorin bereits praktische Kenntnisse bezüglich der Umsetzung der UN-Kinderrechte und der Problematiken kindlicher und jugendlicher Lebensführung in Entwicklungsländern sammeln. Besonders erschreckend empfand M. Schöndube die gravierenden Defizite bei der Geburtenregistrierung in Guatemala und die daraus resultierenden Folgen für die Kinder und Jugendlichen. Mit dem vorliegenden Buch möchte die Autorin auf die so fundamentale Bedeutung der Geburtenregistrierung für die Verwirklichung der UN-Kinderrechte aufmerksam machen.
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