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- Der Beitrag von Hochschulen zur Nachhaltigkeit: Die Zukunft unseres Planeten in den Händen der Bildung
Pädagogik & Soziales
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 06.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 104
Abb.: 19
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die Studie beschäftigt sich mit dem Konzept der nachhaltigen Bildung im tertiären Bildungsbereich am Beispiel von Hochschulen in Deutschland. Ziel der Untersuchung ist es, den Einfluss von nachhaltiger Lehre an Hochschulen auf die Relevanz von Nachhaltigkeit allgemein sowie die Relevanz von Nachhaltigkeit im täglichen Leben zu untersuchen. Zusätzlich soll die Frage geklärt werden, was die vorwiegende konnotative Bedeutung von Nachhaltigkeit bei den Studierenden ist. Um diese Fragen zu beantworten, wurde eine empirische Studie an der Hochschule Fresenius in Hamburg durchgeführt, welche nicht den Anspruch erhebt, repräsentativ für die deutschen Studierenden zu sein, sondern nur ein Fallbeispiel darstellen soll. Um die konnotative Bedeutung des Begriffes Nachhaltigkeit seitens der Studierenden vergleichbar zu machen, wird diese mit repräsentativen Werten der deutschen Bevölkerung verglichen. Der theoretische Teil stützt sich auf Fachliteratur, PDF-Dokumente und Internetquellen. Die empirische Studie wurde anhand von Fachliteratur durchgeführt. Die repräsentativen Werte der deutschen Bevölkerung basieren auf Daten der Gesellschaft für Konsumforschung. Der theoretische Teil der Untersuchung beschäftigt sich mit dem grundlegenden Konzept der Nachhaltigkeit. Es wird ein Modell vorgestellt, welches die Dimensionen der Nachhaltigkeit veranschaulichen und erklären soll. Im Anschluss wird das Konzept von Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland vorgestellt und konkret auf die Hochschullandschaft bezogen. Der Untersuchungsteil der Studie hinterfragt die Ergebnisse von Bildung für nachhaltige Entwicklung kritisch. Dazu werden die empirischen Ergebnisse einer Online-Befragung an der Hochschule Fresenius in Hamburg vorgestellt und sowohl univariat als auch bivariat untersucht.
Textprobe: Kapitel 2.3.3, Beitrag für nachhaltige Entwicklung in Hochschulen: ‘Universitäten und Hochschulen bilden die zukünftigen Generationen von Bürgern aus und verfügen über Wissen in allen Forschungsgebieten, sowohl in den technischen Disziplinen als auch in den Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften. Folglich ist es ihre Aufgabe, ein besseres Verständnis für die ökologische[n], wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Probleme zu schaffen und auch ethische Fragestellungen in der Gesellschaft zu fördern.’ Institutionen des tertiären Bildungssektors stehen somit in der Pflicht die Zukunft der Gesellschaft hinsichtlich der nachhaltigen Entwicklung zu beeinflussen und zu prägen. Hochschulen haben verschiedene Möglichkeiten die Prinzipien dieses Leitbildes in der Gesellschaft zu vertreten und zu verankern. Der typische Weg geschieht über die Kernfunktionen dieser Institutionen, welche das Generieren von Wissen (Forschung) und die Vermittlung dessen (Lehre) sind. Das gewählte Zitat des BMBF verdeutlicht, dass verschiedene Wissenschaften mit der nachhaltigen Entwicklung zusammenhängen und diese übergreifend an einer Problemlösung arbeiten müssen. Dies lässt sich dadurch erklären, dass Probleme und Themen der Nachhaltigkeit sich häufig nicht nur auf eine Dimension beziehen, sondern auch gleichzeitig auf zwei oder sogar drei Dimensionen (siehe Abbildung 2 und Kapitel 2.2). Nachhaltigkeit gilt als wesentlich in der Lehre und in der Forschung. Hochschulen können, neben den zentralen Aufgaben Forschung und Lehre, ebenfalls anderweitig einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten, indem sie mit anderen Institutionen und Akteuren (bspw. Unternehmen) kooperieren und so das generierte und vermittelte Wissen über nachhaltige Entwicklung an diese Akteure weitergeben. Des Weiteren müssen Hochschulen die Prinzipien von Nachhaltigkeit auch in den internen Abläufen der eigenen Institution berücksichtigen, da Hochschulen letztendlich auch Arbeitgeber sind und Ressourcen nutzen. Die zentrale Aufgabe von Hochschulen besteht ‘(...) darin, als Multiplikatoren des Nachhaltigkeitsgedanken in den verschiedenen Fachdisziplinen zu wirken (...)’, wodurch neue Multiplikatoren geprägt werden, die das vermittelte Wissen weiter in die Gesellschaft tragen. In dieser Studie wird nur der Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung durch die Kernfunktionen (Forschung und Lehre) in Universitäten und Hochschulen betrachtet. 2.3.3.1, Forschung und Wissenstransfer: In dem Bereich der Forschung wird neues Wissen über nachhaltige Entwicklung generiert. Es wird eine Interdisziplinarität für eine erfolgreiche Umsetzung von BNE benötigt, weil relevante Themen der Nachhaltigkeitswissenschaft in der Regel nur so gelehrt und bearbeitet werden können. Unter Interdisziplinarität versteht man in diesem Zusammenhang, dass unterschiedliche Disziplinen oder Fakultäten, die sonst klar voneinander abgegrenzt sind, sich austauschen und eine kooperative und integrative Arbeit fördern, was in diesem Zusammenhang die Kombination von technologischen Aspekten und dem Verhalten von Nutzern bzw. Konsumenten bedeuten könnte. Eine Notwendigkeit dieser geforderten Kooperation und der damit einhergehenden Interdisziplinarität ist laut DUK eine notwendige Bedingung für das Verständnis von Nachhaltigkeit, um die ‘(...) komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt (...)’ darzustellen. Des Weiteren wird die benötigte Interdisziplinarität der Nachhaltigkeit schon durch die drei Dimensionen Ökonomie, Ökologie und Soziales und deren Zusammenspiel bei globalen Problemen verdeutlicht. Ein Problem wie bspw. der Klimaschutz ist ein typisches Thema, welches alle Dimensionen betrifft (siehe Kapitel 2.2). Die Bedeutung und die Erfordernis von interdisziplinären Studiengängen und –inhalten sind allerdings keine Neuigkeiten an Hochschulen, sondern wurden schon vor etwas mehr als 40 Jahren, vor allem bei Umweltproblemen, erkannt. 2.3.3.2, Lehre und Studium: Die Empfänger der Lehre sind die Studierenden, welchen gegenüber die Hochschule eine große Verantwortung hat. ‘Diese besondere Verantwortung besteht darin, sowohl inhaltlich über nachhaltige Entwicklung zu lehren als auch auf die Auswirkungen des späteren menschlichen Handelns hinzuweisen (...)’, welches als Schlüsselkomponente auf dem Weg zur Änderung von Handlungsweisen gilt. Die Lehre und der Inhalt des Studiums sollen im Zuge von BNE ebenfalls interdisziplinär ausgerichtet sein und somit auf die Strukturen der Forschung aufbauen, indem Themen aus diesem Bereich in die Lehre einfließen. Es wird gefordert, den Studenten ‘(...) Kenntnisse, Kompetenzen und Werte zu vermitteln, die für die Gestaltung einer nachhaltigen Entwicklung wichtig sind (...)’ , welches auch zu einer interdisziplinären Arbeits- und Denkweise führen soll um die komplexen Probleme der Nachhaltigkeit adäquat zu lösen. Um diese Fähigkeiten vermitteln zu können werden die richtigen Lehrkräfte benötigt um die Studierenden als Multiplikatoren auszubilden, damit diese später das relevante Wissen zu Aspekten der Nachhaltigkeit nicht nur beherrschen und verwenden, sondern auch in deren Tätigkeitsfeldern vermitteln können. 2.3.3.3, Hochschullandschaft in Deutschland: Im Jahre 2013 haben insgesamt 508.621 Personen an 415 Hochschulen bzw. Universitäten (tertiärer Bildungsbereich) in Deutschland angefangen zu studieren. Die Studienanfängerquote betrug im Jahre 2004 37,5% und hat sich bis 2013 auf 57,5% erhöht, welches einem Anstieg von insgesamt 53,33% entspricht. Im Jahre 2012 haben 413.338 Personen einen Hochschulabschluss erlangt, was im Vergleich zum Jahre 1999 einem Anstieg von 86% entspricht. Mittlerweile sind 17.777 Studiengänge in Deutschland registriert, wovon ungefähr 350 Studienmöglichkeiten einen Bezug zur Nachhaltigkeitswissenschaft haben. 26,8% dieser 350 Studiengänge sind aktuell interdisziplinär orientiert (Stand: Oktober 2014). Im Jahre 2007 haben bereits 25% der Forschungseinrichtungen in Deutschland interdisziplinär gearbeitet. Die dargelegten Zahlen verdeutlichen, wie stark der tertiäre Bildungssektor in der Vergangenheit an Bedeutung gewonnen hat und, dass zunehmend mehr Personen tertiäre Bildung annehmen. Zusätzlich wird der damit verbundene Aufwand verdeutlicht welcher notwendig ist, wenn die Hochschulen und die damit verbundenen Prozesse die Prinzipien der Nachhaltigkeit verinnerlichen sollen.
Kai-Hendrik Oettinger, B.A., wurde 1992 in Hamburg geboren. Das Studium der Betriebswirtschaftslehre (Business Administration) an der Hochschule Fresenius schloss der Autor im Jahre 2015 erfolgreich ab. Bereits während seines Studiums sammelte der Autor zahlreiche Erfahrungen zu dem Thema Nachhaltigkeit und lehrte Studierende selber in einigen Themengebieten, wobei ihn vor allem die quantitativen Methoden der Statistik begeisterten. Das Interesse an diesen beiden Gebieten kombinierte er, welches dazu führte, dass er sich der Thematik dieses Buches widmete.
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