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Pädagogik & Soziales
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 03.2009
AuflagenNr.: 1
Seiten: 100
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Dieses Buch beinhaltet eine wissenschaftliche Auseinandersetzung der Reformpädagogik Emmi Piklers und Maria Montessoris im Bereich des freien Spiels. Ziel der Untersuchung ist es, die von Emmi Pikler und Maria Montessori entwickelten Richtlinien einer optimalen Erziehung darzustellen, miteinander zu vergleichen und anhand wissenschaftlicher Untersuchungen zu beurteilen. Die grundlegende Frage ist, auf welche Details Eltern und Erzieher im kindlichen freien Spiel achten müssen, um eine ideale Entwicklung des Kindes ermöglichen zu können und welche Vorteile eine solche Erziehung für das Kind bringen kann. Anhand der Methode einer Inhaltsanalyse wird versucht, die entsprechenden Konzepte zur Darstellung der pädagogischen Annahmen einzubringen. Desweiteren wird über die Parallelen und Unterschiede in den erzieherischen Theorien Piklers und Montessoris diskutiert. Bei jenen Annahmen, in denen Pikler und Montessori differenzierte Ansichten vertreten, sollen wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, welche Theorie tatsächlich im Interesse des Kindes ist. Anhand mehrerer empirischen Studien werden die Konzepte der beiden Pädagoginnen verglichen und beurteilt. Anhand eines Literaturreviews werden die sechs Studien und ihre Forschungsergebnisse zusammengefasst. Der Leser erhält dadurch einen Überblick über Art und Vorgehensweise der Untersuchung was die Interpretation der Ergebnisse nachvollziehbar macht. Weiter bietet das Buch einen Überblick über Gestaltung und Organisation von Pikler- beziehungsweise Montessorispielgruppen, das freie Spiel aus Entwicklungspsychologischer Sicht und biographischen Angaben der beiden Reformpädagoginnen.
Kapitel 3.2.2 Die kulturelle Perspektive des Kinderspiels Durch die Entwicklung von Sprache und Ich-Bewusstsein nimmt das Spiel während der Kindheit immer mehr kulturelle Formen an. Besonders im Alter zwischen vier und fünf Jahren finden im Spiel häufig Verbindungen von Geschichte und Gegenwart des kulturellen Umfelds statt. Das Spiel enthält Elemente historischer Lebensformen und Relikte aus Kulthandlungen und Rechtsbräuchen. Viele Spiele sind historisch gewachsen. Je nach dem, in welcher Kultur Kinder aufwachsen, entstehen Regelspiele, die direkten Bezug auf heimische Bräuche, Handlungen und Sprachgebilde nehmen und sich über die Jahre hinweg weiterentwickeln. Kinderspiele in afrikanischen Stämmen stehen eng mit Erwachsenenspielen in Verbindung und sind überwiegend Elemente der Jagd- und Haushaltstätigkeiten der Eltern. (Einsiedler, 1991, S. 37) Die Formen des Kinderspiels hängen mit ökonomischen Strukturen und Wertorientierungen zusammen. Das heißt, dass beispielsweise in Kulturen in denen die Kinder in körperliche Arbeit miteinbezogen werden weniger Kinderspiel zu beobachten ist. Das Spiel besteht dort vorwiegend aus Erkundung und Erprobung, während in reicheren Ländern und Kulturen überwiegend So-tun-alsob - Spiele beobachtet werden können. (Einsiedler, 1991, S. 39) Lebensformen, Bräuche und Wertorientierungen von Kulturen entscheiden über das Spielverhalten sowie die Intensität des Spiels.
Diana Gabriela Födinger, Diplompädagogin, Magisterstudium für Erziehungswissenschaften an der Universität Salzburg. Abschluss 2008 als Magister der Erziehungswissenschaften.
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