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Pädagogik & Soziales

Barbara Weidler

Computersoftware im Musikunterricht: Am Beispiel von "Band-in-a-Box"

ISBN: 978-3-8428-9795-3

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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 05.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 88
Abb.: 73
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Jedem Kind ein Instrument ist ein Projekt im Ruhrgebiet, das bis zum Jahr 2010 jedem Grundschüler ermöglichen soll, ein selbst gewähltes Instrument zu erlernen. Für weiterführende Schulen ist zu überlegen, ob die Forderung nicht Jedem Schüler einen Computer heißen könnte. Denn mit dem breiten Angebot von Musiksoftware zur heutigen Zeit kann man inzwischen jeden Computer in ein Musikinstrument verwandeln. Musik aufzunehmen, zu bearbeiten, oder durch den Computer Musik erstellen zu lassen, ist in der heutigen Zeit mit der richtigen Software durch wenige Mausklicks möglich. Was die Schüler mitbringen müssen? Erfahrung im Umgang mit dem Computer, die die Schüler von heute ohnehin haben, oft sogar mehr als der Lehrer. Eine musikalische Vorbildung ist jedoch nicht unbedingt notwendig, da der Computer die Musik macht. Mit Band-in-a-Box kann der Schüler ein paar Akkorde eingeben, einen passenden Stil auswählen und im Handumdrehen hat der Schüler seinen eigenen Song geschaffen. Vielleicht ist das nicht die Art von Musik, die die Politiker im Rahmen des Projekts Jedem Kind ein Instrument gefordert haben, jedoch ist das Ergebnis ähnlich: Motivation und die Erfahrung selbst Musik machen zu können. Diese Arbeit soll nun nach Klärung des Softwarebegriffs veranschaulichen, wie im Musikunterricht das Programm Band-in-a-Box eingesetzt werden kann.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.2, Unterrichtsentwürfe mit Band-in-a-Box: In diesem Kapitel werden Vorschläge für den Einsatz von Band-in-a-Box im Musikunterricht aus unterschiedlichen Bereichen des Lehrplans für die Realschule vorgestellt. Es sind dabei sowohl Vorschläge zum Einsatz des Programms durch den Lehrer, als auch das Arbeiten mit dem Programm durch die Schüler selbst enthalten. Die Grundlage dieser Unterrichtsentwürfe ist das Lehrgangsskript. 3.2.1, Harmonielehre: Der hier vorgestellte Unterrichtsentwurf könnte als Einführung in die Harmonielehre, speziell zum Kanon in einer fünften oder sechsten Klasse eingesetzt werden. Die Einführung findet im Computerraum statt, in dem die Schüler in Partnerarbeit an einem Rechner mit dem Programm Band-in-a-Box arbeiten. Die im vorhergehenden Kapitel erläuterten technischen und methodischen Voraussetzungen sind für einen reibungslosen Ablauf der Unterrichtsstunde notwendig. Des Weiteren sollte dieser Unterrichtseinheit eine Einführung in das Programm Band-in-a-Box vorausgehen. Die Schüler sollten dabei schon folgende Funktionen beherrschen: Öffnen einer Datei in Band-in-a-Box, Wählen eines Styles, Import einer Melodie, Titel eingeben und als MIDI-Datei speichern. Diese Schritte sollten in einem Lehrgangsskript während der Arbeit am Computer zur Verfügung stehen. Lernziel: Die Schüler sollen durch das Programm Band-in-a-Box die harmonische Struktur eines Kanons kennenlernen und verstehen, warum dieser als Kanon gesungen werden kann. Außerdem soll der Schüler lernen, dass die Harmoniefolge den Melodieverlauf bestimmt und dass Kanons mit dem selben Harmonieschema, der selben Ton- und Taktart gleichzeitig gesungen werden können. Der Begriff Quodlibet soll in diesem Zusammenhang geklärt werden. Vorgehensweise: Eine Klasse wird in vier Gruppen unterteilt und jede Gruppe arbeitet mit einem Kanon: Gruppe 1: CAFFEE Gruppe 2: Es tönen die Lieder Gruppe 3: Himmel und Erde Gruppe 4: Heut kommt der Hans zu mir . Alle Kanons haben gemeinsam, dass sie das selbe Harmonieschema, die selbe Taktart und die selbe Tonart haben, so dass sie gleichzeitig als sogenanntes Quodlibet (lat. Wie es euch gefällt) gesungen werden können. Diese Tatsache ist für diesen Unterrichtsentwurf wichtig, da die Schüler erkennen sollen, dass eine Harmoniefolge den Melodieverlauf eines Kanons bestimmt und so ein Kanon mehrstimmig gesungen werden kann. In diesem besonderen Fall können sogar gleich vier Kanons gleichzeitig gesungen werden. Die Schüler arbeiten zu zweit, maximal zu dritt an einem Rechner, so dass jede der vier großen Gruppen aus mehreren Kleingruppen besteht. Alle Gruppen erhalten dazu vom Lehrer das selbe vorgefertigte Band-in-a-Box- Arrangement mit dem Harmonieschema zu diesen Kanons. Im Bild sehen Sie einen Screenshot des Arangements für diese Kanons. Es enthält ein viertaktiges Intro, damit sich die Schüler auf den beginn des Liedes einstellen können. Das Intro ist vor allem beim Kanon Es tönen die Lieder wichtig, da dieser mit einem Auftakt beginnt (Takt 4 auf die Zählzeit 3). Außerdem ist die Taktart und ein passender Style im ¾ Takt bereits voreingestellt. Die Schüler haben in ihren Gruppen jeweils ein Blatt mit ihren Arbeitsaufträgen (siehe Anhang) an ihren Arbeitsplätzen liegen. Sie sollen folgendermaßen vorgehen: 1. Datei GruppeX.sgu in Band-in-a-Box öffnen. 2. Einen anderen Style im Walzerrhythmus wählen und das Ergebnis mit Kopfhörern anhören. 3. Importiert die zum Kanon gehörige Melodie als MIDI-Datei, hört euch das Ergebnis über die Kopfhörer an und beantwortet dabei folgende Fragen: - Stimmt die Melodie mit der Begleitung überein? Woran kann man das erkennen? - Schaut euch das Akkordfenster an und hört dabei das Lied. Fällt euch an den Akkorden etwas auf? Wenn ja, was? 4. Dem Lied den entsprechenden Titel geben und als MIDI-Datei speichern. Nachdem die Gruppen ihre Aufgaben bearbeitet haben, werden die Ergebnisse aus den Gruppen 1- 4 nacheinander der ganzen Klasse vorgestellt. Dazu werden die fertigen MIDI-Dateien an den Hauptrechner geschickt und von dort aus mit Band-in-a-Box geöffnet. Während das Lied der Gruppe 1, CAFFEE , abgespielt wird, soll auch das Akkordfenster zu diesem Lied über einen Beamer für alle Schüler sichtbar sein. Die Ergebnisse der gestellten Arbeitsaufträge (Frage 3) sollen nun durch die Gruppe 1 beantwortet werden. Auch die MIDI-Dateien der anderen drei Gruppen werden nun der ganzen Klasse auf diese Weise präsentiert und diese Gruppen stellen ihre Ergebnisse der Arbeitsaufträge vor. Beim Vergleich der Ergebnisse der vier Gruppen sollen die Schüler feststellen, dass alle vier Kanons das selbe Akkordschema haben. Zu erwartende Schülerantworten, wie z.B. das klingt ähnlich , oder alle Kanons schauen gleich aus können durch den Lehrer ergänzt und fachlich angereichert werden. In diesem Zusammenhang sollte der Lehrer das Prinzip eines Kanons erklären. Zur Veranschaulichung seiner Erklärungen öffnet der Lehrer das Lied der Gruppe 1 (CAFFEE) in Band-in-a-Box und fügt die Melodie der Gruppe 2 (Es tönen die Lieder) in die Solospur hinzu, so dass beide Melodien gleichzeitig mit dem selben Akkordschema als Grundlage erklingen. Während des Abspielens sollen die Gruppen versuchen, die ihnen bekannte Melodie heraus zu hören. Anhand dieser Vorstellung sollte die Lehrkraft noch einmal erklären, warum es überhaupt möglich ist, diese zwei Stimmen mit dem selben Harmonieschema gleichzeitig erklingen zu lassen. Die Unterrichtseinheit kann durch gemeinsames Singen abgeschlossen werden. Zum Beispiel kann die Klasse nun zu dem neu erstellten Arrangement mit den Melodien CAFFEE und Es tönen die Lieder zuerst die Melodie von Himmel und Erde und im Anschluss Heut kommt der Hans zu mir dazusingen.

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