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Pädagogik & Soziales

Brigitte Schweifer-Winkler

Burnout in Unternehmen: Ursachenforschung, Folgen und Lösungsansätze

ISBN: 978-3-8428-9866-0

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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 06.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 92
Abb.: 19
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Ziel dieses Buches ist es, auf das Thema Burnout in Unternehmen aufmerksam zu machen und einen Einblick dahingehend zu gewinnen, wie Unternehmen mit dem Thema umgehen und inwieweit Maßnahmen gesetzt werden. Darüber hinaus wird versucht, auch Lösungsansätze zu generieren. Ein interessanter und wichtiger Aspekt im Kontext von Burnout in Unternehmen sind zudem die daraus entstehenden ökonomischen Folgen, und zwar sowohl für das Individuum, die betroffenen Unternehmen sowie volkswirtschaftliche Schäden, die die Gesamtbevölkerung betreffen. Im ersten Teil liegt die Konzentration auf den Ursachen, den auslösenden Faktoren sowie den Folgen von Burnout für das Unternehmen. Der zweite Teil beschäftigt sich mit Lösungsansätzen präventiver und kurativer Maßnahmen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 6.1, Folgen für die Betroffenen: Die möglichen Folgen von Burnout für das einzelne Individuum sind vielseitig und teilweise sehr schwerwiegend. Wie bei den Burnout-Phasen bereits beschrieben, beginnt eine Burnout-Krise – besonders bei Führungskräften - vielfach durch ein zu hohes Überengagement, überzogene Erwartungen an sich selbst und dem verstärkten Arbeits-, Zeit- und Leistungsdruck. Nach und nach wird dieses (Über-) Engagement, dieser (Über-)Druck aber durch eine sich langsam, aber unerbittlich ausbreitende Erschöpfungsphase ausgebremst. Die Belastbarkeit verringert sich immer mehr, wachsende Stimmungslabilität und vor allem eine bisher nicht gekannte Erholungsunfähigkeit machen sich breit. Eine höhere Infektanfälligkeit ist ebenfalls oft ein Kennzeichen dieser Überlastungsphase. ‘Das ganze mündet schließlich in einen Endzustand, der durch Resignation, Entmutigung, verringerte Frustrationstoleranz, leichte Kränkbarkeit, Niedergeschlagenheit, schließlich sogar durch Minderwertigkeits- und Versagensgefühle gekennzeichnet ist. Die Sichtweise der Betroffenen wird schwernehmend, pessimistisch, ja von Negativismus oder Fatalismus geprägt. Man erkennt diese Menschen angesichts ihres früheren Auftretens kaum wieder’ Faust (2008). Neben diesen emotionalen Reaktionen kommt es gleichzeitig auch zu Leistungseinbußen, was wiederum schwerwiegende Auswirkungen auf die Karriere bzw. Arbeitsplatzsicherheit etc. haben kann. Psychosomatische Reaktionen – wie beispielsweise Schlafstörungen, dauernde Erkältungen und grippale Infekte durch ein geschwächtes Immunsystem, Ohrgeräusche, Muskelschmerzen, Übelkeit, Magen- Darmbeschwerden, Herz-Kreis-lauf-Probleme, Atemprobleme, Sehstörungen, Schwindel, Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Engegefühl in der Brust etc.– können weitere Konsequenzen sein. Schröder (2006) ‘In der Endphase herrscht eine maximal negative Einstellung zum eigenen Leben mit schwerer Depression, mit Gefühlen der Sinnlosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Angst, absoluter Verzweiflung und existenzieller Bedrohung. Es wird kein Ausweg mehr aus dieser maximalen Erschöpfung gesehen. Vielen ist alles egal. Das Leben scheint sinnlos und wertlos. Der Alkohol-, Drogen- und Tablettenkonsum kann weiter zunehmen. In dieser Phase des Totalzusammenbruchs und der Apathie kann es zur Lebensaufgabe mit Suizidgedanken kommen’ (Schröder 2006, S. 23). Längere Krankenstände bis hin zur absoluten Arbeitsunfähigkeit können die Folge sein, was gleichzeitig auch heißt, dass finanzielle Einbußen und eventuelle Karriereknicke dazu kommen. 6.2, Folgen für das Unternehmen: Krankenstände und Fluktuationen kosten dem Unternehmen offensichtlich und spürbar viel Geld. Leistungseinbußen, innere Kündigungen lassen sich schwer messen, wirken sich aber ebenfalls auf die Wirtschaftlichkeit aus. Derzeit scheint es vielfach noch so zu sein, dass die Unternehmen sich erst dann verpflichtet fühlen, etwas zu unternehmen, wenn der Schaden bereits vorhanden ist. Es wird nach wie vor kein Geld investiert, bevor dies nicht absolut notwendig ist. Es scheint einfach kostengünstiger zu sein, Arbeitnehmer auszutauschen als frühzeitige Präventions- bzw. unternehmensverändernde Maßnahmen zu setzten, so auch Maslach/Leiter (2001). Dabei sind aber gerade Unternehmensstrukturen – wie Umfragen immer wieder zeigen – ein mitauslösender Faktor für Burnout. Tatsache scheint aber auch zu sein – so ein wörtliches Zitat eines Kunden bei einer Firmenveranstaltung am 7.7.2008 zum Thema: Integrales Führen – Haltung und Handlung – ‘wir bekommen ja jetzt schon keine guten Führungskräfte mehr, es ist absolut notwendig, dass entsprechende Schritte gesetzt werden’. 6.3 Folgen für die Volkswirtschaft Wie hoch der volkswirtschaftliche Schaden ist, zeigen die nachfolgenden statistischen Daten auf. Sämtliche Volkswirtschaften der Industrienationen kämpfen mit der Kostenexplosion in ihren jeweiligen Gesundheitssystemen. Prävention als Wirtschaftsfaktor – lohnt sich das? Obwohl es inzwischen – allerdings immer noch relativ wenig – belegbare Zahlen gibt, wird rechtzeitig gesetzten Präventionsmaßnahmen wenig bis keine Aufmerksamkeit geschenkt. Nach wie vor liegt das überwiegende Gewicht auf der Reaktion in Form von Reparaturmaßnahmen. Einer Studie von Business- doctors (2008) zufolge, kann rechtzeitig in Präventionsmaßnahmen investiert, einen ROI im Verhältnis von 1:10 erzielt werden. Allein die Erhöhung der Zufriedenheit am Arbeitsplatz kann z.B. die Produktivität und Wertschöpfung um bis zu 30% steigern. Laut WHO nehmen die psychischen Krankheiten nach den Herz-Kreislauf-Erkankungen weltweit Platz zwei ein. Ein gewichtiges Symptom bei Burnout ist u.a. die Depression. Die Zahl der irreparablen Burnoutfälle hat sich in den letzten zwei Jahren verdoppelt, allein in Österreich betragen die Folgekosten 2,2 Milliarden pro Jahr. Zwar gibt es inzwischen sehr wohl Versuche seitens der Sozialversicherungsträger, wie z.B. die neue Arznei&Vernunft-Leitlinie ‚Depressive Erkrankungen’ beinhalten unter anderem Hilfestellungen und Entscheidungshilfe zu diesem Thema. Wie viel Wirkkraft in diesem Medium liegt kann ich leider überhaupt nicht beurteilen. Meiner Meinung nach liegt viel Wirkungspotenzial und Hebelwirkung in den Unternehmen. Laut ÖGB (2008) ergaben zwei ausführliche 1990 und 1995 durchgeführte Untersuchungen bezüglich der Arbeitsbelastung und deren Auswirkung auf die Beschäftigen sämtlicher Europäischer Staaten vorwiegend psychisch wirksame Arbeitsbelastungen. Eine aktuellere Erhebung aus dem Jahr 2000 bestätigt diese Ergebnisse, es hat sich nichts geändert. So sind ca. ein Viertel der europäischen Beschäftigten von Stress und innerer Erschöpfung (Burnout) betroffen. Rund 27 % der österreichischen Beschäftigten sind auf Grund ihrer Arbeit von Stress betroffen. Am weitesten verbreitet ist die Stressgefährdung anscheinend in Betrieben zwischen 50 – 499 Mitarbeitern. Bei diesen beträgt der Anteil der stressbelasteten Mitarbeiter sogar ca. 35,5 %. In Unternehmen ab 500 Beschäftigten fühlen sich ca. 28,5 % von Stress belastet.

Über den Autor

Brigitte Schweifer-Winkler, MSc, MBA lebt und arbeitet seit fast 20 Jahren als Beraterin und Coach in der Nähe von Wien. Sie studierte Betriebliches Gesundheitsmanagement an der Donau-Universität Krems, worauf später noch ein MBA-Studium folgte. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit sind heute daher auch die Beratung und Begleitung bei Veränderungen der Unternehmenskultur, Führungskräfte und deren Einfluss auf die Unternehmenskultur und die Gesundheit der Mitarbeiter, betriebliches Gesundheitsmanagement, Burnout, Resilienz, Persönlichkeitsentwicklung, Selbstcoaching, Kinesiologie sowie systemische Aufstellungsarbeit und vor allem auch die Begleitung im Rahmen von Einzelcoachings. Zu ihren Kunden zählen u.a. auch viele Top-Manager namhafter Unternehmen.

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