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- Betreutes Wohnen im Alter: Anforderungen an Seniorenwohnanlagen im ländlichen Raum
Pädagogik & Soziales
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 08.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 164
Abb.: 18
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Unter einem neuen Leitbild der Selbstständigkeit im Alter verändert sich für Senioren der Stellenwert von Wohnen, haushaltsnahen Dienstleistungen und Pflege. Die vorliegende Studie analysiert die Wirkfaktoren für das Seniorenwohnen. Grundlage stellt eine Befragung Betreuter-Wohn-Anlagen im Kreis Steinfurt dar. Den Beginn macht eine einleitende Übersicht über Wohnbedürfnisse und Wohnfunktionen im Alter aus pflegewissenschaftlicher Perspektive. Danach werden seniorenspezifische, soziodemographische Angaben für den Kreis Steinfurt einer Bedarfsanalyse für das Seniorenwohnen aus kleinräumiger Sozialraumanalyse gegenübergestellt. Herausgearbeitet werden die spezifischen Wohnbedürfnisse des ländlichen Raumes. Es folgt eine knappe Darlegung über Studienaufbau und Ablauf und die Befragungsergebnisse werden ausführlich dargestellt. Den Schluss bildet die Herausarbeitung von Faktoren, nach denen Senioren/Angehörige, Investoren und ambulante Pflegedienste Betreute-Wohn-Anlagen bewerten können.
Textprobe: Kapitel 5.7.5, Fort- und Weiterbildungsangebote: Neue Wohn-, Dienstleistungs- und Einrichtungskonzepte erfordern adaptierte Personalqualifikationen als Output moderner Bildungsmanagementmodelle. Das DRK in Mettmann bietet eine niederschwellige Qualifizierungsmaßnahme zum ‘Sozialkoordinatoren’ an. Als Zielgruppe werden Ungelernte, Arbeitslose und Berufsrückkehrer angesprochen. In modularer Form mit einer Zeitdauer von 2 bis 3 Jahren werden in 120 bis 180 Stunden Familienpflege, Erste-Hilfe, PC- und Internet-Kenntnisse, Fortbildung in Sozialkompetenz inklusive eines 80-stündigen Praktikums im Betreuten Wohnen angeboten. Dieses Fortbildungsangebot bildet damit exakt das Anforderungsprofil des NRW-Qualitätssiegels ab. Eine modulare Weiterbildung zum ‘Koordinator/in Betreutes Wohnen’ bietet das baden-württembergische Wohlfahrtswerk an, für die Erfüllung von Verwaltungs-, Organisations-. Alltagsbegleitungs- und sozialen Betreuungsfunktionen. Damit wird das Anforderungsprofil nach DIN 77800 abgebildet. An Absolventen sozialer Studiengänge und Berufserfahrene sozialer Berufe, die Stabsstellen und Leitungsfunktionen im Bereich alternativer Wohnformen besetzen wollen, wendet sich der Bachelor-Studiengang ‘Sozialmentoring’ an der FH für Diakonie in Bielefeld. Der modular aufgebaute Studiengang vermittelt berufsbegleitend über 8 Semester Kompetenzen in Leitung, Bildung, Mitarbeiterführung, Case- und Caremanagement an. Um einen Synchronisierungseffekt zu erzielen, der professionelle Betreuungskräfte auf eine Ebene mit zukünftigen Pflegeberatern in Pflegestützpunkten nach SGB XI bringt, empfiehlt sich eine modulare Weiterbildung, wie sie der GKV-Spitzenverband fordert: 100 Stunden Pflegefachwissen, 180 Stunden Case-Management, 120 Stunden Recht, nebst einem Pflegepraktikum (5 Tage ambulant, 2 Tage teilstationär). Für den Bereich ambulant-betreuter Wohngemeinschaften konzipiert das Meinwerk-Institut der Caritas in Paderborn eine Tandem-Fortbildung. In 480h werden Alltagsbegleiter und Präsenzkräfte in modularer Form geschult (Präsenszeit, Selbstlernphase, Supervision, Kolloquium). Vorraussetzung ist eine 2-jähriger berufliche Pflege-Vorerfahrung. Parallel dazu können Leitungskräfte und Geschäftsführer in Form von Beratung/Coaching die Einrichtungs- und Konzeptentwicklung fortentwickeln. Das Diakonische Institut für soziale Berufe in Dornbach bietet eine 2-tägige Fortbildung für Mitarbeiter und Leitungskräfte im Betreuten Wohnen an zur Implementierung eines einrichtungsinternen Qualitätsmanagements in Anlehnung an die DIN-Norm 77800. 5.8, Grenzen des Betreuten Wohnens: Grenzen für den Verbleib im Betreuten Wohnen entstehen, wenn durch zunehmende Pflegebedürftigkeit und demenzielle Erkrankung umweltbezogene, ökonomische und personelle Ressourcen keine Passung mehr erfahren können. Das bedeutet auf den Bewohner bezogen: bei selbstgefährdendem Verhalten (Sturzgefahr, starke Desorientiertheit, Unmöglichkeit selbstständiger Nahrungsaufnahme), wenn der Pflegebedarf die privaten ökonomischen Ressourcen übersteigt, bezogen auf die Betreuung: bei 24-stündigem Beaufsichtigungsbedarf und bezogen auf die Hausgemeinschaft: bei fremdgefährdendem Verhalten (nächtliche Ruhestörung, aggressives Verhalten). IHLENFEHLT listet vergleichbare Begrenzungen auf: Rund-um-die-Uhr-Pflege, demenzbedingte Verwirrtheit und Desorientierung, Depressivität und emotionale Instabilität, Alkohollabusus, Unfälle und Stürze, Inkontinenz, Mobilitätseinschränkungen und Probleme bei der Selbst- und Haushaltsversorgung. KREMER_PREISS spannt die Grenzen des Betreuten Wohnens zwischen den Zielen nach Selbstständigkeit (Folge: Umzug bei Pflegebedarf) und Sicherheit (Folge: heimähnliche Pflege).
Dieter Lange-Lagemann, geb. 1963, absolvierte seine Krankenpflegeausbildung von 1990 - 1993 am Bergmannsheil in Bochum. Nach langjährigen Tätigkeiten auf einer Intensivstation in Bochum und dem Inselkrankenhaus Borkum absolvierte der Autor ein Fernstudium an der Hamburger Fernhochschule HFH, dass er als Diplom-Pflegewirt (FH) in 2009 abschloss. Seit 2004 leitete er mehrere ambulante Pflegedienste im Münsterland. Dabei lernte er die Bedeutung des Wohnens für Senioren mit dem Ziel einer möglichst selbstständigen Lebensführung auch bei Pflegebedürftigkeit kennen. In der vorliegenden Studie wurden anhand der Befragung Betreuter-Wohn-Anlagen im Kreis Steinfurt Faktoren eruiert, die Senioren selbstständiges Wohnen ermöglichen, Investoren Gründungsinformationen liefern und ambulanten Pflegediensten passgenaue Dienstleistungsangebote ermöglichen.
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