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Pädagogik & Soziales
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 05.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 112
Abb.: 8
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Das Internet und die digitale Kommunikation gewinnen in unserem alltäglichen Leben zunehmend an Bedeutung und erreichen immer mehr Menschen. Da internetbasierte, digitale Kommunikation bereits ein fester Bestandteil der Lebenswelt von vielen Menschen ist, nehmen auch die Beratungsangebote im Internet zu. Inhalt dieses Buches ist eine theoretische, sowie an Praxisbeispielen orientierte Auseinandersetzung mit den spezifischen Einflussfaktoren, welche auf den Beratungsprozess innerhalb der Online-Beratung wirken. Diese Einflussfaktoren bedingen zum einen, ob die Beratung von den Ratsuchenden überhaupt in Anspruch genommen wird und zum anderen, wie sich der weitere Beratungsprozess gestaltet. Die Auseinandersetzung soll einen Beitrag dazu leisten, die in der Online-Beratung herrschenden Einflussfaktoren wahrzunehmen und besser zu verstehen, sowie die daraus resultierenden Erkenntnisse gezielt in der Beratung einzusetzen. Die Autorin hebt den Einflussfaktor der gewählten Methodik (wie etwa dem systemischen oder psychodynamischen Ansatz) und deren Auswirkungen auf die Beratung hervor, indem sie sich theoretisch und durch das Miteinbeziehen eigener Praxisbeispiele damit auseinandersetzt. Die Erkenntnisse des Buches sind besonders für Online-Berater und solche, die es werden möchten, aber auch für Beratungsstellen, die vor der Entscheidung stehen, Online-Beratung zu installieren, von großer Bedeutung. Durch die Übersicht der Einflussfaktoren, können die anstehenden Entscheidungen von Seiten der Online-Berater bewusster getroffen werden und damit die Zielgruppe, für die das Angebot gedacht ist, erreicht werden.
Textprobe: Kapitel 3.2, Anbieter von Online-Beratung: In diesem Kapitel werde ich einige aktuelle Angebote von Institutionen und Selbstständigen vorstellen. Unter Einbeziehung der zuvor erläuterten allgemeinen Voraussetzungen werde ich mich mit deren Inhalten auseinandersetzen. Ich möchte die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Angebote herausarbeiten und untersuchen, ob die Entscheidung, Online-Beratung als Institution oder Selbstständiger anzubieten einen Einfluss auf die Beratung haben kann. Bedauerlicherweise konnte ich nur ein Angebot von einem selbstständigen Online-Berater bei Google finden. Die Tatsache der schweren Auffindbarkeit ist meiner Meinung nach eine Herausforderung für das Anbieten von Online-Beratung als Selbstständiger, worauf ich am Ende dieses Kapitels näher eingehen werde. Aufgrund des starken Mangels an leicht auffindbaren, selbstständigen Online-Beratern, werde ich neben dem Angebot von F. Becker (www.onlinetherapie-beratung.de) meine eigene Website (www.deine-online-beratung.de) für Online-Beratung heranziehen und beide Websites unter den oben genannten Gesichtspunkten näher betrachten. 3.2.1, Institutionelle Angebote: Das Angebot der Caritas erscheint bei der Google-Suche nach dem Begriff: ‘Online-Beratung” auf der ersten Position aller Suchergebnisse (Stand, 8.12.13), was darauf hinweist, dass sich die Zuständigen für die Website mit der oben genannten Suchmaschinenoptimierung beschäftigt und diese für sich genutzt haben. Somit ist dieses Angebot von den Ratsuchenden sehr leicht auffindbar und zugänglich. Das Design der Website wirkt, wie bereits unter dem Abschnitt ‘Design” beschrieben, durch grelle Farbtöne und viel Text unübersichtlich. Diese Überschwemmung von Informationen scheint mir eine Hürde für Ratsuchende zu sein, sich auf der Website zu orientieren und somit das Angebot in Anspruch zu nehmen. Eine spezifische Zielgruppe kann weder aufgrund des Designs, noch durch eine Auswahl von Themen (z.B. ‘Kinder und Jugendliche” oder ‘Schwangerschaft”) zugeordnet werden. Somit kann sich jeder oder auch niemand durch das sehr weitgefasste Angebot angesprochen fühlen. Was den Datenschutz und die Nutzungsbedingungen angeht, zeigt sich das Angebot der Caritas vorbildlich. Die Mail- und Chat-Beratung findet webbasiert, mit einer erforderlichen Registrierung der Ratsuchenden statt, zudem wird darauf verwiesen, wie mit den Daten umgegangen bzw. in wie weit diese gespeichert werden. Auf den Ablauf der Beratung, sowie die Chancen und Risiken dieser wird ebenfalls hingewiesen. Nach meiner Einschätzung könnte es für Ratsuchende, die schnelle Hilfe benötigen, eine große Hürde sein, sich durch den Informationsdschungel, sowie die vielen (meist freiwilligen) Angaben der Registrierung zu klicken. Die Website der Caritas könnte meiner Meinung nach auf viele Ratsuchende zu formell und unpersönlich wirken. Dies könnte den Eindruck, es mit einer Institution zu tun zu haben verstärken, was wiederum das Gefühl sich gut aufgehoben zu fühlen, reduzieren kann. Mithilfe von Fotos der Online-Berater könnte die Website eine persönlichere Note bekommen und somit das Vertrauen der Ratsuchenden stärken. Das Angebot der AIDS-Hilfe ist nach den Hauptkriterien von Ploil (2009, S. 28 ff.) was die Chance auf das Wahrnehmen des Angebotes angeht, sehr gut ausgestattet. Die Website ist leicht aufzufinden, sehr übersichtlich, das Angebot ist sofort erkennbar und die Zielgruppe klar definiert (Beratung zu HIV und Aids). Die Orientierung wird dem Nutzer durch eine gute Navigation und die farblichen Akzente leicht gemacht. Zudem bekommt die Website eine persönliche Note durch das Bereitstellen eines Fotos des gesamten Beraterteams, was die Chance erhöht, dass sich die Ratsuchenden angesprochen fühlen. Informationen über den Datenschutz, sowie die Nutzungsbedingungen und den Ablauf der Beratung sind leicht zu finden und gut strukturiert, sodass die Informationsfülle nicht zu überladend wirkt. Das Angebot der AIDS-Hilfe umfasst webbasierte Mail-Beratung, Chat-Beratung und telefonische Beratung. Des Weiteren können Ratsuchende unter ‘persönlicher Beratung” direkt vor Ort nach einer Beratungsstelle der AIDS-Hilfe suchen, was ich für eine gelungene und niedrigschwellige Ergänzung halte. Zuletzt möchte ich noch ein institutionelles Angebot des Fachverbandes der Erziehungs- und Familienberatung in der Bundesrepublik Deutschland hinzuziehen. Die Website der bke ist, ähnlich wie die der AIDS-Hilfe, leicht bei Google auffindbar und durch die Farben, sowie den Aufbau der Seite sehr schlicht und übersichtlich gehalten. Die Orientierung auf der Website wird durch die Navigation vereinfacht. Die zwei Zielgruppen, zum einen Eltern und zum anderen Jugendliche, werden auf der Startseite persönlich angesprochen und auf die für die Zielgruppen getrennten Unterseiten gelotst. Zwei unterschiedliche Farben kennzeichnen die beiden Zielgruppen auf der Startseite und auf den Unterseiten (eine orange gestaltete Unterseite für die Jugendberatung und eine blaue für die Elternberatung). Durch die persönliche Anrede und die farbliche Zuordnung können sich die Ratsuchenden zum einen leicht orientieren, zum anderen können sie sich direkt angesprochen fühlen. Das Angebot für beide Zielgruppen umfasst neben der webbasierten Mail-Beratung einen privaten Chat (dem sogenannten ‘Sprechzimmer”), einen Gruppenchat bzw. Themenchat und ein moderiertes Forum. Alle Angebote können nach einer einfachen und schnellen Registrierung in Anspruch genommen werden. Ähnlich wie die Websites der Caritas und AIDS-Hilfe weist auch die bke auf den Datenschutz, die Nutzungsbedingungen und Grenzen der Online-Beratung hin. Abschließend lässt sich sagen, dass alle drei herangezogenen Angebote von Institutionen alle Richtlinien des Datenschutzes (z.B. webbasierte Beratung) erfüllen und ausreichende Informationen bezüglich der Nutzungsbedingungen, des Ablaufs und der Grenzen von Online-Beratung bereitstellen. Die genannten Websites unterscheiden sich deutlich in ihrem Design, der Struktur des Textes und der Navigation. Zudem haben sie alle eine unterschiedliche Herangehensweise, was das Ansprechen der Zielgruppe angeht. Während die AIDS-Hilfe das Beraterteam, anhand eines Fotos, für den Ratsuchenden zugänglich erscheinen lässt, haben sich die Caritas und die bke gegen eine solche Darstellung entschieden. Vergleicht man die Website dieser beiden Institutionen, erscheint die der bke, aufgrund der Farbwahl und der persönlichen Anrede der Zielgruppen (‘Liebe Eltern”, ‘Liebe Jugendliche”), wesentlich persönlicher als die der Caritas. Die Bedeutung des Designs einer Website wird vor allem deutlich, wenn man die Websites daraufhin vergleicht, wie unpersönlich die Institution durch diese wirkt, bzw. ob man sich als Ratsuchender angesprochen fühlt. Unabhängig davon, wie die Institutionen real aufgestellt sind, erweckt die Website der Caritas bspw. den Eindruck einer großen Institution, die bke vermittelt hingegen einen persönlichen, informelleren Eindruck. Diese Wirkung sollte man, sowohl als Institution als auch als Selbstständiger, berücksichtigen und bewusst nutzen, um die Ratsuchenden anzusprechen, für die das Angebot erstellt wurde. Selbstverständlich ist die subjektive Empfindung, ob man sich durch das Design angesprochen fühlt nicht auf alle Ratsuchenden übertragbar, dennoch gibt es sicherlich eine große Übereinstimmung, was z.B. die Farben angeht, ob die Seite distanziert, formell oder persönlich wirkt. Es sollte an dieser Stelle betont werden, dass alle genannten Websites kostenfreie Angebote für Ratsuchende bereitstellen.
Vera Zuehlke, M.A. wurde 1984 in Mainz geboren. Ihr Studium der Sozialen Arbeit schloss die Autorin im Jahre 2011 erfolgreich ab. Bereits während ihres Studiums arbeitete die Autorin in der Kinder- und Jugendhilfe. Innerhalb ihres Masterstudiums Beratung und Sozialrecht. Psychotherapie in der Lebensspanne begann die Autorin ehrenamtlich als selbstständige Online-Beraterin zu arbeiten und sammelte wichtige Erkenntnisse für ihre spätere, wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema. Das Studium, welches sie im Jahre 2014 erfolgreich abschloss, inspirierte sie dazu, die Anwendbarkeit unterschiedlicher Beratungsmethoden in der Online-Beratung näher zu untersuchen. Neben dem Masterstudium und der Online-Beratung, war die Autorin zudem in einer verhaltenstherapeutischen Wohngruppe für Mädchen mit Essstörungen tätig. Seit 2013 arbeitet die Autorin als psychosoziale Beraterin in einer Erziehungsberatungsstelle und widmet sich noch immer ehrenamtlich den Ratsuchenden in der Online-Beratung.
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