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Natur / Technik


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Produktart: Buch
Verlag:
disserta Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 03.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 192
Abb.: 224
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Das Buch richtet sich in erster Linie an Einsteiger in die Thematik der Herstellung elektronischer Baugruppen und Geräte. Leitgedanke ist, dass nur dann ein funktionierendes und zu vermarktendes Produkt entstehen kann, wenn schon bei der Entwicklung der gesamte Entstehungsprozess berücksichtigt wird. Da in aller Regel verschiedene Personen und oft auch Firmen am Gesamtprozess Entwicklung – Konstruktion – Fertigung - Vermarktung beteiligt sind, ist es wichtig, dass ausnahmslos alle Einblick in die verschiedenen beteiligten Detailthemen haben. In diesem Sinne spannt das Buch den Bogen von den zu verwendenden Materialien über die unterschiedlichen Fertigungsprozesse bis zur Prüfung des fertigen Produktes. Auch bietet es einen Einblick in die Fabrikplanung und leitet daraus Regeln für das Design ab. Dabei wird klar herausgestellt, dass die Regeln sich vor allem an den nicht veränderlichen Materialeigenschaften und physikalischen Gesetzen orientieren. Wolf-Dieter Schmidt kennt aus seiner beruflichen Praxis zahlreiche Fälle, z.T. in diesem Werk abgebildet, in welchen die Nichtbeachtung der Regeln zu Problemen führte…

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 1.5, Normen: 1.5.1, Sinn und Zweck von Normen: Zu Beginn des industriellen Zeitalters wurden technische Produkte nach Gutdünken des ‚Machers’ erstellt. Vor rund 100 Jahren erkannte die Industrie wie auch ihre Großkunden, dass man Regeln erstellen musste, so dass verschiedene Firmen vergleichbare Produkte herstellen konnten. Mit der Einführung leistungsfähigerer Maschinen und der Elektrizität ergaben sich auch beträchtliche Gefahren, die durch die Anwendung von Sicherheitsnormen begrenzt werden mussten. Hier mischte sich dann auch der Gesetzgeber in das Geschehen ein. Das alles zusammen war der Anlass zum Entstehen von Normung. Normen wurden im Laufe der Zeit von den verschiedensten Institutionen und Verbänden erstellt und herausgegeben. Es gibt fünf Hauptgründe Normen zu erstellen: a.) Vereinheitlichung: (Festlegung technischer Daten um gleiche Produkte von verschiedenen Herstellern herstellen lassen bzw. beziehen zu können.) Bekannteste Vertreter sind die DIN-Normen (z.B. für Schrauben, Muttern, verschiedenste Materialien, Kabel, ....). Im Bereich der Elektronik sind das vor allem JEDEC und EIA für Gehäusebauformen und für Bauteile mit vergleichbaren elektrischen Daten. Dazu ein Beispiel: Zu Beginn der Transistortechnik hatten die einzelnen Transistoren nur gemein, dass aus einem Glasröhrchen 3 Beinchen herausragten – mehr nicht. Von Telefunken gab es den TF65, von Valvo den OC71 – aber die waren nur ähnlich. Industrieunterneh-men sind andererseits immer bestrebt, das gleiche Bauteil von mehreren Herstellern beziehen zu können (Liefersicherheit). So begann JEDEC Transistor-Kenndaten zu definieren. Alle wesentlichen Daten eines 2N2222 oder 2N2907 wurden festgelegt, und jetzt konnte man ohne Schaltungsänderung den Transistor gleichen Namens von Texas Instruments, RCA, Philips, Motorola usw. einsetzen. b.) Definition technischer Sachverhalte und Darstellungsmethoden: (Ziel ist das gleiche Verständnis für Begriffe und zeichnerische Darstellungen in Dokumentationen und Unterlagen zu gewährleisten) Im deutschsprachigen Raum waren es zunächst die DIN-Normen, inzwischen sind es Neuveröffentlichungen in Verbindung mit IEC- und ISO-Normen (meist mit identischem Inhalt), die z.B. Auflistungen von Fachbegriffen und deren Definitionen enthalten oder aber die einheitliche Methoden zur Darstellungen in technischen Zeichnungen beschreiben. c.) Definition von Mindestanforderungen an Produkte: (Funktion eines Lastenheftes) Die ältesten Beispiele sind die MIL-Normen und die Normen des FTZ (Fernmelde-technisches Zentralamt der Bundespost), wichtig sind heute VDA-Normen, sofern diese inzwischen nicht in Form von DIN- oder ISO-Normen erscheinen. Diese Normen sind die Basis für viele Lieferverträge. Sie binden zwar den Lieferanten auf der einen Seite, aber sie schaffen auch von vornherein Klarheit und vermeiden später Auseinandersetzung insbesondere unter dem Aspekt Schadenersatz. d.) Definition von Qualitätsmaßstäben: Hier sind vor allem die IPC-Standards für die Elektronik zu nennen, die mit Daten und Bildern Normal- und Grenzwerte von akzeptabler Qualität wie auch Fehler dar-stellen. Derartige Normen sind häufig Vertragsbestandteile zwischen Auftraggeber und Kunden, um eine definierte Basis für die Beurteilung von gelieferten Produkten zu haben. e.) Sicherheitsaspekte – Schutz des Anwenders bzw. Käufers und der Umwelt: Vom VDE wurde hier viel Normarbeit geleistet. Diese Normen erscheinen heute in Zusammenarbeit mit DIN. Gegenüber den anderen Gruppen haben eine Reihe dieser Normen sogar Gesetzescharakter, d.h. ein Produkt welches einer Sicherheitsnorm nicht entspricht, darf nicht vermarktet werden. In diesem Zusammenhang sind auch die einschlägigen Richtlinien der EU zu nennen, welche zwar keine Normen im eigentlichen Sinne darstellen, dafür aber durch Übernahme in nationale Gesetze für alle am Wirtschaftsleben Beteiligten verbindlich sind (z.B. [6.10], [6.11]).

Über den Autor

Wolf-Dieter Schmidt, geb. 1951 in Bergisch-Gladbach, Studium der Elektrotechnik mit Fachrichtung Nachrichtentechnik an der RWTH Aachen mit dem Abschluss Dipl.-Ing. 1978. 12 Jahre Arbeit als Entwicklungs-Ingenieur, verantwortlich für Hochfrequenz-Leistungsverstärker. Anschließend im Industrial Engineering tätig. Dabei Funktion als Bindeglied und Vermittler zwischen Entwicklung und Konstruktion einerseits und Fertigung andererseits. Weiterhin Funktion als firmeninterner Gutachter bei Fehleranalysen.

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