Suche

» erweiterte Suche » Sitemap

Natur / Technik


» Bild vergrößern
» weitere Bücher zum Thema


» Buch empfehlen
» Buch bewerten
Produktart: Buch
Verlag:
disserta Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 02.2024
AuflagenNr.: 1
Seiten: 576
Abb.: 134
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Dieses Buch bietet Einblicke in die Möglichkeiten der Gestaltung und Evaluation von fachdidaktischen Erklärvideos. Hier erfahren Sie, wie durch gezieltes Video-Design Theorie und Praxis erfolgreich in der Fortbildung verbunden werden kann. Gezeigt wird die geschickte Kombination bewährter Gestaltungsprinzipien auf verschiedenen Ebenen, darunter die didaktische, lernpsychologische, filmisch-visuelle und verarbeitungstechnische Gestaltungsebene. Das Konzept wurde gezielt für die videobasierte Fortbildung von Lehreinnen und Lehrern in der Sekundarstufe 1 entwickelt. Das Buch zeigt praxisnahe und theoretisch fundierte didaktische Konzepte, speziell für die Planung eines differenzierenden Mathematikunterrichts mit offenen Aufgaben. Grundlage ist die selbstdifferenzierende Mathematikaufgabe Schokolade gerecht aufteilen, die in vier verschiedenen Perspektiven in den Videos veranschaulicht wird: die Sicht auf die Lernenden, der Blickwinkel der Lehrenden, die Materialperspektive und der Fokus auf den Lerninhalt. Diese vier Videoperspektiven wurden anschließend jeweils in den fortbildungsrelevanten Bereichen Videogestaltung, inhaltliche Relevanz, Übertragbarkeit, Nützlichkeit und Lernzuwachs evaluiert – jeweils aus der subjektiven Perspektive von Lehrpersonen. Für Pädagoginnen und Pädagogen, Fortbildnerinnen und Fortbildner sowie Mediendesigner, die nach innovativen Lehrmethoden und erfolgreicher Weiterbildung suchen, ist dieses Buch ein unverzichtbarer Leitfaden. Es bietet wertvolle Einblicke und praktische Impulse zur Verbesserung der Lehrerfortbildung und Wege zur Gestaltung einer effektiven Verbindung zwischen Theorie und Praxis.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 5.5, Theorie-Praxis-Verbindung nach Cochran-Smith & Lytle: Ein didaktisches Modell, das verschiedene Sichtweisen auf das professionelle Wissen und auf das Verhältnis von Theorie und Praxis im Zusammenhang mit dem Erwerb von Wissen beschreibt, findet sich bei Cochran-Smith & Lytle (1999). Dieses Modell unterscheidet zwischen knowledge-for-practice , knowledge-in-practice und knowledge-of-practice . In der Wissenschaft wer-den diese Sichtweisen verschieden interpretiert. Messner & Reusser (2000) ver-wenden beispielsweise die Bezeichnungen Wissen ÜBER die Praxis , Wissen IN bzw. AUS der Praxis und Wissen FÜR die Praxis . Die Gestaltung der Videos orientiert sich besonders an der Sichtweise des know-ledge-of-practice , was sich in der Aufteilung der Videos in theoretische und praktische Wissensperspektiven widerspiegelt. Diese Perspektiven werden in den folgenden Abschnitten näher erläutert und durch Interpretationen von Messner & Reusser (2000) sowie Leuders et al. (2018) ergänzt. 5.5.1, Knowledge-for-practice: Cochran-Smith & Lytle verstehen unter knowledge-for-practice the knowledge teachers need to teach well is produced primarily by university-based researchers and scholars in various disciplines. This includes subject matter knowledge, edu-cational theories, and conceptual frameworks, as well as state-of-the-art strategies and effective practices for teaching a variety of content areas. (Cochran-Smith & Lytle, 1999, S. 254). Diese Form des Wissens kann demnach als theoriegeleitetes Handlungswissen für die Unterrichtspraxis aufgefasst werden: Here, knowledge for teaching consists primarily of what is commonly called formal knowledge , or the general theories and research-based findings (…). (Cochran-Smith & Lytle, 1999, S. 254). Messner & Reusser ordnen diese Sichtweise dem Wissen ÜBER die Praxis zu und verstehen darunter explizit erworbenes (wissenschaftliches) Wissen aus ex-ternen Quellen als Basis für professionelles Handeln bzw. berufliches Handeln (...) als Anwendung von Wissen (Messner & Reusser 2000, S. 283). Die beiden Autoren verweisen auf Grenzen dieser Form des Wissens: Dort, wo akademisch vermitteltes theoretisches Wissen, welches meist die Form allgemeinen und situationsunabhängigen Regel-wissens aufweist, sich sehr häufig als 'träges Wissen' erweist, wel-ches in der Praxis bzw. beim Handeln unter Druck (vgl. Wahl, 1991) nur selten spontan umgesetzt wird. Messner & Reusser, 2000, S. 282 Modelle und Vorstellungen über die Theorie-Praxis-Verbindung 137. Darling-Hammond und Bransford beschreiben diese Form des berufsspezifischen Wissens als Theory in practice, or the kind of knowledge teachers may need to rely upon in developing their practice. (Darling-Hammond & Bransford, 2005). Radtke (1996) betont die Bedeutung eines fundierten praktischen Erfahrungswis-sens, um theoretisches Wissen mehrperspektivisch in die Unterrichtspraxis einzu-binden und regt an die Lehrerfortbildung als den entscheidenden Ort für die Aus-einandersetzung mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu betrachten. Hier könne das spezifische Wesen wissenschaftlichen Wissens als Reflexions- und Deutungs-wissen besonders zur Geltung kommen. In Fortbildungskontexten treffen Fachleute aufeinander, und im Gegensatz zur Grundausbildung besteht hier nicht die Gefahr, dass Wissenschaftler Probleme stellvertretend lösen. Stattdessen bietet sich die Möglichkeit, Probleme aus ver-schiedenen Perspektiven zu betrachten und alternative Lösungsansätze zu entwi-ckeln: Die Differenz zwischen wissenschaftlicher Theorie und der Theorie der Praxis wird fruchtbar gemacht. Der Wissen-schaftler stellt in diesem Prozess eine aus der Malerei be-kannte ‚kubistische Verfremdung’ der Wirklichkeit her, d.h. er versucht, einen Gegenstand gleichzeitig aus mehreren Per-spektiven zu beschreiben, also eine analytische Realität sui generis zu konstruieren. Radtke, 1996, S.250. Der in diesem Buch vorgestellte Fortbildungsbaustein nutzt wissenschaftliches Wissen, um Lehrpersonen Differenzierungsmaßnahmen im Unterricht näherzu-bringen und anwendbare Kenntnisse zu vermitteln. Dieser Baustein basiert auf der Annahme, dass Forschungsergebnisse aus dem wissenschaftlichen Diskurs zur Entwicklung und Umsetzung von Differenzierungsstrategien im Unterricht genutzt werden können. Lehrer sollen dieses Wissen erwerben und in ihrer Un-terrichtspraxis anwenden.

Über den Autor

Frank Föckler, Jahrgang 1970, hat seine Wurzeln im malerischen Bad Krozingen in Südbaden nahe Freiburg im Breisgau. Seine akademische Laufbahn startete er mit dem Studium der Fächer Mathematik, Englisch und Kunst an der renommierten Pädagogischen Hochschule Freiburg im Breisgau. Dort legte er im Jahr 1997 erfolgreich seine zweite Staatsprüfung für das Lehramt an Realschulen ab. Zwischen 1999 und 2002 baute Frank Föckler seine Leidenschaft für Erziehungswissenschaften weiter aus und erwarb im darauffolgenden Jahr erfolgreich ein Diplom in den Bereichen Kunst und Pädagogik. Es war vor allem die zunehmende Heterogenität seiner Schülerschaft, die ihn als Lehrer für die Thematik des differenzierenden Unterrichts in den vergangenen Jahren zunehmend herausforderte und inspirierte. Neben seiner Lehrtätigkeit an Schulen und Hochschule ist er leidenschaftlicher Künstler mit einer Vorliebe für die visuelle Darstellung von Alltagsszenen und Portraits, die ihm den Zugang zur Gestaltung von Erklärvideos ermöglichte. Föckler ist nicht nur ein erfahrener Pädagoge, sondern auch ein visionärer Medienkünstler, der seine Expertise in der Schnittstelle von Kunst, Pädagogik und digitalen Medien einsetzt, um die Bildung nachhaltig zu bereichern.

weitere Bücher zum Thema

Bewerten und kommentieren

Bitte füllen Sie alle mit * gekennzeichenten Felder aus.