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- Nachhaltige Investments und finanzielle Performance: Ein Widerspruch oder eine reale Anlagealternative?
Nachhaltigkeit
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» Buch bewerten Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 04.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 144
Abb.: 34
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
In dem vorliegenden Buch wird der Frage nachgegangen, ob nachhaltig strukturierte Portfolios in Deutschland einen über- oder unterdurchschnittlichen Wertzuwachs gegenüber Portfolios ohne vergleichbare Screenings aufweisen. Es wird überprüft, ob nachhaltige Investments nicht nur aus ethisch-moralischen Gründen, sondern auch aus finanziellen Gesichtspunkten mittlerweile eine reale Anlagealternative darstellen. Dabei wird untersucht, inwieweit sich die Beachtung nachhaltiger Komponenten von Unternehmen auf ihren Aktienkurs auswirkt. Des Weiteren wird untersucht, inwieweit sich die Effizienz nachhaltiger Geldanlagen durch kapitalmarkttheoretische Modelle nachweisen lässt, da sie a priori ineffiziente Geldanlagen darstellen müssten. In Deutschland liegt der Anteil nachhaltiger Geldanlagen bis jetzt bei knapp einem Prozent, bei jedoch stetig steigenden Anlagevolumina und Anlagemöglichkeiten. Somit stellt sich die Frage, ob nachhaltige Investments, wenn überhaupt, auch in Deutschland das Potential lukrativer Kapitalallokationen bergen oder ob sich Performance und Nachhaltigkeit (hier) widersprechen.
Textprobe: Kapitel 6.1,Bankeinlagen bei Alternativbanken: Alternativ- und Kirchenbanken stellen praktisch einen Geldkreislauf außerhalb des konventionellen Bankensystems dar und haben sich auf eine nachhaltig ausgerichtete Klientel spezialisiert. Unter dem Begriff der Einlage bei Banken werden in dem vorliegenden Buch Giroeinlagen, Festgelder, Spareinlagen verstanden. Diese Einlagen stehen der Bank für einen gewissen Zeitraum zur Verfügung und sie kann damit ihre Kreditgeschäfte refinanzieren oder eigenen Beteiligungs- Wertpapier- oder Devisengeschäfte tätigen. Wofür die Bank jedoch die Kundeneinlagen verwendet, ist für den Kunden nicht ersichtlich. Aus diesem Grund verzichten Nachhaltigkeitsbanken, wie die GLS Bank in Bochum, auf diese Form der Eigengeschäfte, um Transparenz und Offenheit beim Kunden zu schaffen. Der Anleger kann hier bereits zum Zeitpunkt der Zeichnung des Festgeldes bestimmen, welchem Nachhaltigkeitszweck sein Geld zugeführt werden soll. Durch die Mitgliedschaft der GLS Bank im Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) und damit in dessen Sicherungseinrichtung, sind alle Kundeneinlagen in vollem Umfang geschützt. 6.2 Beteiligungen Die Investition in eine Beteiligung bedeutet, dass das investierte Geld direkt in ein Unternehmen fließt und von diesem für eigene Investitionen und Projekte meist ohne staatliche Aufsicht, genutzt werden kann. Der Fokus liegt dabei auf kleinen und mittelgroßen Unternehmen, die ein großes Wachstumspotential aufweisen, jedoch auf externes Wachstumskapital für die weitere Expansion und Entwicklung neuer Produkte angewiesen sind. Beispiele für nachhaltige Beteiligungen sind Windkraft- und Solaranlagen oder Blockheizkraftwerke. 6.3 Investmentfonds Auf dem deutschen Anlagemarkt gibt es mittlerweile eine Vielzahl an nachhaltigen Investmentfonds, die eine Strukturierung erfordert. Nach Schäfer werden vier Grundkategorien nachhaltiger Investmentfonds in ethisch-ökologische Investmentfonds, Umwelt-technologiefonds, Ökoeffizienzfonds und Nachhaltigkeitsfonds unterschieden. Ethisch-ökologische Fonds verwenden ein mehrstufiges Auswahlverfahren, mit einem vorgelagerten Negativ-Screening und einem folgenden Positiv-Screening. Kritisch muss die erhebliche Einschränkung des Anlageuniversums als Folge des aufwendigen Screening Prozesses angesehen werden. Umwelttechnologiefonds gehören zur ältesten Fondsgruppe im deutschen Raum, wenden ein Positiv-Screening an und investieren in Unternehmen, die ihre Angebotsschwerpunkte im Bereich umwelttechnologischer Produkte und Dienstleistungen haben. Ökoeffizienzfonds selektieren anhand des Best-in-Class-Ansatzes die Unternehmen mit einer ökologischen Vorreiterrolle in ihrer Branche hinsichtlich eines effizienten Energieverbrauchs. Durch diese Selektionsstrategie sind die Auswahlmöglichkeiten bei Ökoeffizienzfonds deutlich größer als beispielsweise bei den ethisch-ökologischen Fonds. Nachhaltigkeitsfonds verfolgen einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz, bei dem gemäß des Drei-Säulen-Modells soziale, ökonomische und ökologische Kriterien bei der Bewertung berücksichtigt werden.
Martin Werner, Jahrgang 1985. Nach dem Abitur 2005 und Zivildienst bis 2006 folgte die Aufnahme des Studiums der Wirtschaftspädagogik an der Universität Kassel. Abschluss zum Diplomhandelslehrer im Jahr 2011. Bereits während des Studiums hat sich durch die Wahl des Schwerpunktes und durch diverse Praktika das Interesse zum Thema des Buches entwickelt. Seit 2011 ist Martin Werner als Trainee im Private Banking einer deutschen Privatbank tätig.