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- Integrierte Klimaschutzkonzepte für Kommunen: Stärken-Schwächen-Analyse und Konzeptionierung eines idealen Leitprojektes
Nachhaltigkeit
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 10.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 92
Abb.: 17
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Um die Kommunen in ihren Klimaschutzbemühungen zu unterstützen, fördert die Bundesregierung im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums sogenannte integrierte Klimaschutzkonzepte. Diese geben einen Überblick über den Energieverbrauch und die damit verbundenen Einsparpotentiale in der Kommune, sind die Grundlage für eine langfristig angelegte Klimaschutzpolitik und eröffnen einen praktikablen und v. a. finanzierbaren Weg, den Klimaschutz in den Kommunen zu etablieren und durch konkrete Projekte umzusetzen. Sie werden zusammen mit den Bürgern und anderen relevanten Akteuren (Politik, Vereine, Unternehmen, etc.) der Kommune erarbeitet und erstrecken sich über alle Handlungsfelder (Energieerzeugung, Verkehr, Mobilität, Landwirtschaft, etc.). Mittlerweile sind bundesweit schon zahlreiche Klimaschutzkonzepte auf den Weg gebracht worden oder z. T. schon abgeschlossen. Anhand von zwei bereits durchgeführten Konzepten erfolgt in der vorliegenden Studie eine ausführliche Analyse mit Hilfe eines Instrumentes aus dem strategischen Management, der SWOT-Analyse (Stärken-Schwächen-Analyse). Diese dient im Wesentlichen dazu, Strategien zu identifizieren, die für den Erfolg von integrierten Klimaschutzkonzepten und den damit verbundenen Leitprojekten essentiell sind. Durch die so mögliche Optimierung von Klimaschutzkonzepten und deren Leitprojekten können Hemmnisse und Hürden des kommunalen Klimaschutzes (Parteipolitik, zu geringe Bereitschaft seitens der Bürger, etc.) überwunden werden und der Kommune langfristig zu einer weitgehenden Energieunabhängigkeit und -sicherheit verhelfen. Der partizipative Ansatz trägt zur Bewusstseinsbildung der Bürger und zur Identifikation mit der eigenen Kommune bei. Darüber hinaus profitiert die Kommune von der Aktivierung regionaler Wertschöpfungskreisläufe, die mit der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien in Zusammenhang stehen (Fachbetriebe vor Ort, Arbeitsplätze, etc.). Integrierte Klimaschutzkonzepte sind daher die Grundlage für einen langfristig angelegten Beitrag zur internationalen und nationalen Klimaschutzpolitik und zur Erreichung der Reduktionsziele. Von der kommunalen Ebene aus betrachtet dienen sie der langfristigen und nachhaltigen Steigerung der Lebensqualität und eröffnen den Kommunen neue Zukunftsperspektiven.
Textprobe: Kapitel 2.2, Initiativen und Kampagnen zum Klimaschutz: Die vom BMU geförderte Kampagne Klima sucht Schutz richtet sich an den Einzelnen sie informiert darüber, wie jeder für sich seinen Beitrag zur Minderung des CO2-Ausstoßes beitragen kann und motiviert durch unterschiedlichste Initiativen zum Mitmachen. Anstatt auf klassische Werbeformen wie Anzeigen, Außenwerbung oder Fernsehspots zurückzugreifen, wird auf eine auf Dialog basierende Energiespar-Beratung sowie verschiedene Partneraktionen gesetzt. Über 700 Partner aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien unterstützen die Kampagne mit ihren zahlreichen Projekten für Klimaschützer jeglichen Alters. Darüber hinaus gibt es in der BRD bereits eine Vielzahl von Regionen, Landkreisen, etc., die aktiv die Energiewende einleiten und die es sich dabei zum Ziel gesetzt haben, eine energieautarke Region zu schaffen und / oder zu 100 % auf erneuerbare Energien umzustellen. BENZ ordnet Kommunen und Regionen als 100%-Erneuerbare-Energie-Region ein, wenn die Region beabsichtigt, ihr Energiesystem in den nächsten Jahrzehnten nachhaltig und vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen, wenn Umsetzungsaktivitäten, Maßnahmen und Programme bereits geplant und wenn schon Zwischenetappen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Erneuerbaren-Energie-Region vollzogen worden sind. Die Parallelen zu einem IKK sind deutlich erkennbar. Laut BENZ gibt es jedoch keine direkte Verknüpfung zwischen der Förderung und Erstellung von Klimaschutz-konzepten und dem Bestreben einer Kommune, Region, etc. zu 100 % energieautark zu sein. Es ist aber davon auszugehen, dass rund die Hälfte der 100%-Regionen bereits ein Klimaschutzkonzept erstellt hat oder dabei ist, eines zu erstellen. Ein IKK könne nach BENZ erheblich dazu beitragen, Probleme und Handlungsfelder zu erkennen, Strategien zu entwickeln, Orientierung zu geben und verschiedene Aktivitäten und Akteure zu koordinieren und zu motivieren. Aufbau und Ablauf: Die Ermittlung des Energiebedarfs der jeweiligen Kommune ist die Basis für das Klimaschutzkonzept. Nur wenn über den aktuellen und zukünftigen Bedarf von Energie detaillierte Daten vorliegen, können anschließend Einsparpotentiale festgestellt und Einsparziele bestimmt werden. Dazu gehört neben der Erhebung des Wärme- und Strombedarfs auch die Erstellung einer Gesamtenergie- sowie darauf aufbauend einer CO2-Bilanz. Unter Berücksichtigung der lokalen Rahmenbedingungen erfolgt dann die Umsetzungsplanung der o. g. Einsparziele in Form von konkreten Maßnahmen und Projekten. Jeder Baustein im Rahmen der Erstellung eines IKK ist zusammen mit relevanten Akteuren der Kommune (Vertreter aus Wirtschaft und Politik, Vereine, Privatleute, etc.) zu erarbeiten und zu beschließen (siehe Abbildung 1: Bausteine eines integrierten Klimaschutzkonzeptes). Der Zeitraum, in dem ein IKK erstellt wird, erstreckt sich erfahrungsgemäß über zehn bis zwölf Monate. Die Reichweite der zu treffenden Maßnahmen beträgt ca. zehn bis fünfzehn Jahre. Die Durchführung eines IKK wird meist federführend von einem qualifizierten und unabhängigen Fachbüro übernommen. Mitarbeiter der Kommune, des Landkreises, etc. können in unterschiedlicher Intensivität dem Projekt zugeordnet werden.
Die Autorin ist seit Abschluss ihres Geographiestudiums im Jahre 2004 an der Universität Regensburg als Projektentwicklerin für Photovoltaikanlagen tätig. Im Rahmen des Studiums aber auch vor allem durch die spätere Tätigkeit im Bereich der erneuerbaren Energien zählen Themen wie Klimaschutz, Nachhaltigkeit und regenerative Energien und deren praktische Umsetzung durch Bürger und Kommunen zum Kompetenzspektrum der Autorin. Eine Zusatzausbildung zur Solarteurin sowie der Abschluss des Masterstudiums Umweltschutz und Nachhaltigkeit an der Universität Rostock vertieften und erweiterten diese Kenntnisse.