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- Business Process Management: Die Bedeutung einer End-to-End Prozesssicht für die ökologische Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 06.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 108
Abb.: 23
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die ökologische Nachhaltigkeit ist eine der größten Herausforderungen der heutigen Zeit. Denn es geht längst nicht mehr nur darum die Natur zu retten, sondern um die Sicherung der Lebensgrundlage der Menschheit. Doch welche Rolle spielen Unternehmen bei diesem allgegenwärtigen Problem und wie können diese adäquat darauf reagieren? Ein Großteil der Umweltbelastung resultiert aus der Versorgung der Gesellschaft mit Gütern und Dienstleistungen. Da diese Aufgabe für gewöhnlich von Unternehmen wahrgenommen wird, ist ihre Rolle bei der Nachhaltigkeitsdiskussion von fundamentaler Bedeutung. Die Antwort auf eine adäquate Reaktion könnte ein ökologisch nachhaltiges Business Process Management (BPM) sein. Also die Entwicklung, Integration und kontinuierliche Verbesserung umweltorientierter, nachhaltiger End-to-End Prozesse innerhalb von Unternehmen und anderen Organisationen. Es handelt sich hierbei um ein relativ junges Fachgebiet, in dem es bisher wenige Veröffentlichungen gibt. Das vorliegende Buch ist ein guter Einstieg in diesen neuen, aber umfangreichen Themenkomplex.
Textprobe: Kapitel 4, Nachhaltigkeitswerkzeuge: Es ist kaum noch zu übersehen, dass Nachhaltigkeit, insbesondere in Bezug auf Umweltschutz, ein wichtiges Thema in der gesellschaftlichen Debatte ist. Das Interesse, umweltbewusst zu handeln, ist vorhanden. Es zeigt sich unter anderem dadurch, dass Unternehmen zunehmend versuchen, dieses Interesse zu befriedigen. Allein der Versuch, ein grünes Image über Werbung zu propagieren, ist Beweis genug für dieses Vorgehen. Aber ein grünes Image allein bringt nichts für die Nachhaltigkeit. Es bleibt die Frage offen: Wie nachhaltig sind Unternehmen tatsächlich und wie umweltgerecht sind ihre Produkte? Um klare Aussagen darüber treffen zu können, braucht es Werkzeuge, mit denen man die Umwelt- bzw. Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen messen und vergleichen kann. Zwei dieser Werkzeuge werden im Folgenden vorgestellt. Das Erste ist der Product Carbon Footprint (PCF), welcher sich auf den Treibhausgasausstoß spezialisiert. Das Zweite ist der Sustainable Value Ansatz (SVA), bei dem, neben Umwelteinflüssen, auch soziale und ökonomische Aspekte berücksichtigt werden. 4.1, Die Bedeutung der Treibhausgase: Dass ein großer Anteil am Klimawandel durch Menschen verursacht wird, ist kaum noch umstritten. Dies wird auch durch politische Initiativen bestätigt, die versuchen, die Bedeutung eines geringeren Treibhausgasausstoßes hervorzuheben und voranzutreiben. Das sind z.B. der hinzugefügte Kohlendioxid-Indikator in den Millenniumszielen (s. Abschnitt 3.1) und das zur Kohlenstoffdioxidsenkung eingeführte Kyoto-Protokoll im Jahre 1997. Dass der Fokus innerhalb der Treibhausgase besonders auf dem Ausstoß von Kohlenstoffdioxid liegt, ist dadurch begründet, dass ihm mengenmäßig der größte Anteil am anthropogenen Klimawandel zugesprochen wird [UM-WE12]. Kohlenstoffdioxid an sich ist kein schädliches, sondern ein notwendiges Gas, ohne das die Pflanzenwelt nicht überleben könnte. Problematisch ist der Ausstoß, der über die Aufnahmekapazität der Umwelt hinausgeht und die daraus folgende Reduzierung dieser Aufnahmekapazität. Ein Beispiel ist das Verwenden von ursprünglichen Waldgebieten für andere Zwecke (z.B. Massenanbau auf Flächen ehemaliger Regenwälder). Die Bedeutung eines niedrigeren Kohlenstoffdioxidausstoßes wird noch deutlicher, wenn man bedenkt, dass es sehr lange dauern kann, bis das anthropogene Kohlenstoffdioxid in der Biosphäre neutralisiert wird. Aufgrund von Modellrechnungen [ARCH05, S. 5] wird davon ausgegangen, dass der Kohlenstoffanteil fossiler Brennstoffe von 17-33 % für 1.000 Jahre in der Atmosphäre bleibt. Nach 10.000 Jahren sinkt der Anteil auf 10-15 % und nach 100.000 Jahren auf 7 %. Die Durchschnittslebenszeit von Kohlenstoffdioxid fossiler Brennstoffe beträgt 30.000 bis 35.000 Jahre. Da dieser Durchschnittswert eine Zeitspanne umfasst, die außerhalb des aktuellen menschlichen Handlungsrahmens liegt, wird es als besser erachtet, sich auf den Anteil zu konzentrieren, der sich innerhalb dieses Rahmens befindet. Der restliche Anteil wird aus Sicht der Menschheit als unendlich definiert. Es wird daher für die öffentliche Diskussion empfohlen, dass die Neutralisationsdauer von Kohlenstoffdioxid 300 Jahre beträgt, aber 25 % des Ausstoßes nicht mehr neutralisiert werden. Diese Endgültigkeit macht es noch wichtiger, Möglichkeiten und Verfahren zu finden, um den Kohlenstoffdioxidausstoß zu reduzieren. Ein Verfahren, das dabei helfen kann, den Kohlenstoffdioxidausstoß bzw. den Treibhausgasausstoß allgemein zu senken, ist der sogenannte Product Carbon Footprint (PCF). Im Folgenden wird die Funktion des PCF beschrieben und welche Aufgaben Unternehmen bei seiner Ermittlung zu bewältigen haben. Diese Ausführungen beziehen sich im Wesentlichen auf einen veröffentlichten PCF-Leitfaden des BMU (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit) und des BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.) [BUND10]. Am Schluss wird auf die Grenzen und möglichen Hürden näher eingegangen.
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