Facebook hat innerhalb weniger Jahre eine rasante Entwicklung erlebt. Heute verbindet es über 900 Mio. Menschen weltweit miteinander, die auf diesem sozialen Medium miteinander kommunizieren und interagieren. Facebook ist somit das einflussreichste und beliebteste Social Network überhaupt. Für Unternehmen ist Facebook aufgrund seiner hohen Reichweite, der zielgruppengenauen Ansprache sowie der multimedialen technischen Aspekte als Marketinginstrument sehr attraktiv. Es stellt eine Chance dar, eine stärkere Kundenbindung aufzubauen und die angebotenen Produkte erlebbar zu machen. Das vorliegende Buch stellt die relevanten Funktionsweisen und Tools des Mediums Facebook vor. Anhand von Fallstudien werden die Faktoren, die für einen Erfolg auf Facebook maßgeblich sind, intensiv herausgearbeitet. Daneben werden aber auch die strategischen Herausforderungen und Risiken aufgezeigt, die bei der Planung einer Marketingstrategie auf Facebook bedacht werden müssen und Ansatzpunkte für die Erfolgsmessung gegeben.

Textprobe: Kapitel 3.10, Facebook – Shop: Inzwischen können Unternehmen ihre Produkte auf FB verkaufen, wenn sie einen Shop in ihre FB-Page integrieren. Da FB hauptsächlich der Kommunikation dient, sollte ein FB-Shop vollkommen in die Kommunikationsaktivitäten auf FB eingebunden werden. Vorab ist es sinnvoll, eine treue Fangemeinde aufzubauen, die über den FB-Shop informiert werden sollte. Kaufanreize können durch spezielle Angebote, Sonderaktionen und Belohnungen als Mehrwert gegeben werden. FB-Shops sollten sich exklusiv an FB-Fans wenden und sich dabei auf die Kommunikation und Kundenbindung konzentrieren. Wenn es Unternehmen gelingt, den Fans über FB-Shops ein Markenerlebnis zu vermitteln, kann dies zu einer erhöhten Kundenloyalität beitragen. Die Kunden können dann ggf. als Markenbotschafter eingesetzt werden. Daneben funktionieren FB-Shops aufgrund der Stärken von FB als Marktforschungsinstrumente, die den Unternehmen Auskünfte über Wünsche und Bedürfnisse der Konsumenten erteilen können. Ein weiterer wichtiger Vorteil, der für die Einrichtung von FB-Shops spricht, ist, dass anhand von Kennzahlen wie z.B. Anzahl der im FB-Shop abgeschlossenen Einkäufe ein messbarer und individuell abgestimmter ROI ermittelt werden kann. Das Unternehmen Nivea hat erfolgreich einen FB-Shop eingeführt, der sich insbesondere durch eine gute Kommunikation des Shops und der angebotenen Produkte sowie durch einen guten Service auszeichnet. Die User bleiben bis zum Abschicken der Bestellung im gewohnten FB-Umfeld und werden dann an den Online-Shop von Nivea weitergeleitet, wo der Kauf abgeschlossen werden kann. Dies stellt eine einfache Form der Shop-Integration durch Verlinkung zum bereits existierenden Onlineshop dar. Produkte und Marken können durch integrierte Shop-Lösungen wie das AmazonPartnerNetProgramm (über aStore), die Integrierung der Canvas- oder Fanpage-Apps Amazon Items oder Ebay Items oder auch den iFrame Wrapper erfolgen. Mit Payment ist sogar die Einrichtung eines kompletten Shops möglich. Ferner besteht die Möglichkeit der Einbindung des kostenpflichtigen sozialen Verkaufsportals von Sellaround. Die bekannten Social Plugins (z.B. Empfehlen/Like-Button/Kommentar Box) sollten für FB-Shops eingebaut werden, um eine möglichst hohe Reichweite und Konversionsrate sowie Empfehlungen zu erzielen. Es ist dabei auf die Benutzerfreundlichkeit sowie Ladezeit zu achten, um die Abbruchquote zu verringern. 3.11, Facebook - Applications und Gewinnspiele: FB-Apps sind kleine Programme und Anwendungen von FB oder von Drittanbietern, die in die FB-Page eingebunden werden können. Jeder Programmierer und Entwickler kann über die API, seine Programme und Anwendungen zur Verfügung stellen und dafür auf die Userdaten zugreifen. Die Erlaubnis hierfür kann durch die User jedoch über die Privatsphäre-Einstellungen jederzeit zurückgenommen werden. Inzwischen gibt es eine große Anzahl von Apps, (kostenlose und kostenpflichtige) die zur Erweiterung der Funktionen von FB beitragen und eine attraktivere Gestaltung von FB-Pages ermöglichen, indem der Unterhaltungswert gesteigert wird. Der Schmuckhersteller Pandora bot bspw. eine App an, mit der die User Schmuck entwerfen und ggf. käuflich erwerben konnten. Bei der Entwicklung von sozialen Applikationen sollte viel Wert darauf gelegt werden, dass sich die User mit der Anwendung identifizieren. Dies kann erreicht werden, indem Verhaltensweisen aus dem echten Leben simuliert werden. Nicht ohne Grund sind die einfachsten und erfolgreichsten Apps auf FB die Geburtstagsgrüße. Apps sollten originell sein, um sich von den vielen anderen Apps auf FB abzuheben. Als Hilfestellung bei der Entwicklung von Apps wird FB-Tutorial angeboten. Darüber hinaus existieren weitere digitale Tools wie Balsamiq, Mockups, Adobe Photoshop und Microsoft Powerpoint, mit denen der Prototyp einer App erstellt werden kann. Bei der Entwicklung einer App handelt es sich um einen iterativen Prozess, an dessen Ende eine App-Version steht, die als Vorlage für das Interfacedesign sowie die Weiterentwicklung der Usability dient. Die Apps können in Profilkästen, Seiten und Canvas-Pages erscheinen. Canvas-Pages unterstützen die Entwicklung von Apps durch unterschiedliche Webprogrammierungen wie z.B. PHP, Python, Java, C#. Die entwickelten Apps können in eine Canvas-Page geladen werden. Für diesen Zweck wird eine Canvas-URL erstellt, die HTML und JavaScript enthält. Durch die Canvas-Page ist auch eine einfache Installation auf der Seite eines Users möglich. Damit die App Aufmerksamkeit erzeugt bzw. von den Usern gefunden werden kann, stellt FB verschiedene Optionen zur Verfügung. So ermöglichen Lesezeichen sowie eine Timeline über die letzten Aktivitäten eine bessere Bedienbarkeit der App und die User werden über Änderungen benachrichtigt, wobei die FB-Freunde dies dann sehen können. Zudem gibt es Discovery Stories, in denen User darüber berichten, wie sie zum ersten Mal mit einer App in Kontakt gekommen sind. Publishing Stories stellen Beiträge der User über die Nutzung einer App dar. Die Suchfunktion von FB unterstützt die Sichtbarkeit von Apps. Darüber hinaus können Apps in das Anwendungsverzeichnis von FB eingetragen werden, wobei Keywords sowie eine ansprechende Illustration die Sichtbarkeit der App erhöhen. Eine App sollte ausführlich promotet werden (z.B. als eigene FB-Page). Sehr beliebt bei den Usern sind Apps für Gewinnspiele. Gewinnspiele müssen innerhalb von Apps stattfinden, die von den Usern auf ihrer FB-Page installiert werden, da sie auf FB nicht bei den Statusmeldungen erscheinen dürfen. FB hat strenge Richtlinien, die dem Schutz der Plattform vor Rechtsansprüchen dienen. Während FB-Pages nämlich den Nutzerbedingungen von FB unterliegen, werden Apps auf den jeweiligen Servern der Unternehmen gelagert und liegen somit in deren Verantwortungsbereich. Weitere Richtlinien von FB besagen, dass Gewinnspiele nicht an bestimmte Useraktivitäten (wie z.B. Weiterempfehlungen etc.) oder den Erwerb eines Produktes gekoppelt sein dürfen. Promotionen von Glückspielplattformen, Medikamenten, Tabak oder Schusswaffen sind auf FB nicht erlaubt. Bei Nichtbeachtung der Richtlinien ist eine Abmahnung oder sogar eine Sperrung/Löschung der entsprechenden FB-Page möglich. Die Gewinnspiel-App kann entweder auf eine Canvas-Page geladen oder als Tab in die FB-Page integriert werden. Der Tab kann auch als Landingpage eingesetzt werden. Es ist wichtig, dass die Teilnahme- und Ablaufbedingungen der Gewinnspielaktion klar verständlich sind, um Ärger und Imageverlust vorab zu vermeiden. Für ein einfaches Gewinnspiel kann statisches FBML verwendet werden, wobei allerdings zu beachten ist, dass hierfür HTML-Kenntnisse erforderlich sind. Komplexere Anwendungen (z.B. für die Durchführung von Fotowettbewerben) können über die FB-API integriert werden. Ein Beispiel ist die Gewinnspiel-App von Lisa Bestfriends, die auf der Profilseite installiert wurde, um durch Mehrwert (Unterhaltung/Interaktion) neue Fans zu gewinnen, die die Bekanntheit der Marke fördern und ggf. zu Viralität beitragen können.

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Aysun Karge, Dipl.-Inf. Wurde im Jahr 1978 in der Türkei geboren. Sie ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Meckenheim, NRW. Ihr Studium mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik schloss sie im Jahr 2012 erfolgreich ab. Bereits während ihres Studiums setzte sich die Autorin mit dem Internet und seinen Funktionsweisen auseinander. Insbesondere faszinierten sie die modernen Social Media, so dass sie ihre Projekt- und Diplomarbeit dem Thema Social Media Marketing widmete und intensive Einblicke gewann, wie die Social Media erfolgreich benutzt werden können.