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Marketing
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 07.2008
AuflagenNr.: 1
Seiten: 66
Abb.: 7
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Oft wird Marketing mit Werbung verwechselt. Dabei umfasst es vielmehr als nur die sichtbaren Tätigkeiten Werbung und Vertrieb. Marketing in all seinen Ausprägungen ist sowohl Unternehmensfunktion als auch ein umfassendes Konzept, dass den Kunden in den Mittelpunkt der Geschäftsaktivitäten stellt. Nichts ist für ein Unternehmen existenzbedrohender als am Kunden vorbei zu produzieren. Marktforschungen sind wichtig um das Marktumfeld zu verstehen und auf Kundenbedürfnisse eingehen zu können sowie diesen mit geeigneten Marketing-Instrumenten zu begegnen. Besonders in dynamischen Märkten gilt es Dienstleistungen, Produkte und Marken richtig zu positionieren und gut zu kommunizieren. Mit Hilfe des richtigen Marketing-Mix grenzt man sich von der Konkurrenz ab und schafft erfolgreiche Unternehmensidentitäten und Mehrwert für Kunden. Sollen im Ausland neue Märkte erschlossen werden, muss eine globale Ausrichtung des Unternehmens durch kritische und zielgerichtete Auseinandersetzung mit erweiterter Perspektive auf marktspezifische Gegebenheiten innerhalb des Internationalen Marketing stattfinden. Nur die Unternehmen werden sich durchsetzen, die ihre Kunden am besten zufriedenstellen. Die EU-Osterweiterung ist eine Chance im näheren Ausland neue Absatzmärkte zu erschließen, birgt aber auch Risiken, die es in der Marktforschung abzuschätzen und im weiteren Marketing-Prozess zu überblicken gilt.
Kapitel 4.2, Konditionenpolitik: Die Konditionenpolitik umfasst die Entscheidungen über die Preise der angebotenen Produkte sowie die damit verbundenen Bezugsbedingungen wie Rabatte, Skonti und Kreditfinanzierung. Die Preispolitik verfolgt vornehmlich das Ziel, mit Hilfe der Preisgestaltung für den Konsumenten Kaufanreize zu bieten. Ein wichtiges Entscheidungsproblem ist dabei die optimale Preisuntergrenze festzulegen. Die Preisobergrenze hingegen ist durch die Nachfrage determiniert. Sie liegt grundsätzlich dort, wo der vom Kunden wahrgenommene Preis auch der persönlichen Wertschätzung des Produkts entspricht. Die Preisuntergrenze basiert auf einer Analyse der Deckungsbeitragsrechnung, welche insbesondere die Produktions- und Materialkosten berücksichtigt. Die kurzfristige Preisuntergrenze deckt zumindest die variablen Kosten für ein Produkt, wie z.B. Materialkosten, Lohnkosten etc. Die langfristigen Preisuntergrenze deckt variable als auch fixe Kosten, z.B. Leasingraten, Raummieten, Abschreibungen für Maschinen. Die langfristige Preisuntergrenze beschreibt somit die Gewinnschwelle, bei der die Gesamtkosten gedeckt sind und der Gewinn null beträgt. Mit der kostenorientierten Preispolitik wird demnach nicht etwa die Höhe des zu verlangenden Preises festgelegt, sondern sie liefert die Grundlage für die Entscheidung, ob sich die Produktion und/oder der Vertrieb des Produkts überhaupt rentiert. Allerdings kann durch besondere Umstände begründet die Preisuntergrenze kurzzeitig durchaus durchbrochen werden: 1. Einführung eines neuen Produkts i. V. m. dessen Markterschließung 2. Abgestimmte zeitlich begrenzte Marketing-Aktionen 3. Kurzfristiger Ausgleich eines Nachfragerückgangs. Die praxis- und marktorientierte Preisfindung orientiert sich sowohl an den Preisen der Konkurrenz wie auch an Handlungsweisen der Nachfrager und hat üblicherweise das Ziel der Gewinnmaximierung. Daneben können aber auch die Festlegung eines bestimmten Preisimages, Gewinnung von Marktanteilen oder Kundenbindung Ziele sein. Die Bestimmung des gewinnmaximalen Preises erfordert neben Verhaltensanalysen und Marktforschung auch der Beachtung der Marktform, in dem sich das Unternehmen befindet. Der Gleichgewichtspreis, also der Schnittpunkt von Angebots- und Nachfragekurve, ist maßgeblich abhängig von verschiedenen Marktformen (Polypol, Oligopol, Monopol). Für den Konsumenten ist ein Polypolmarkt theoretisch günstiger, weil sich in einem kompetitiven Markt Angebot und Nachfrage ausgleichen, während bei Oligopol und Monopol die Preisfindung oft willkürlich oder anbieterlastig ausfällt. Im Bereich der Telekommunikation geraten z. B. klassische Ex-Monopolisten wie die Telekom durch zunehmenden Konkurrenzdruck von Kabelnetzen und anderen alternativen Anbietern in Bedrängnis. Statt der ehemals hohen Preise gibt es dort heute relativ viel Gegenwert (Leistung und Service) für den Kunden. Das Gegenbeispiel des (theoretisch liberalisierten) Strommarktes illustriert deutlich das Funktionieren monopolistischer Strukturen bzw. das Nicht-Funktionieren des freien Marktes. Das Oligopol der vier großen Stromanbieter - E.on, RWE, EnBW und Vattenfall - deckt ca. 90 % der Stromversorgung Deutschlands ab und setzt dabei auf friedliche Koexistenz auf hohem Preisniveau statt auf Wettbewerb. Sie können es sich durchaus (noch?) erlauben die Preise recht willkürlich zu bestimmen. Konkret steht dabei immer wieder der Vorwurf kartellrechtswidriger Aufteilung von Versorgungsgebieten im Raum (Abb. 6: Aufteilung des Strommarktes). Bei hoher Anbieterkonzentration kann damit gerechnet werden, daß sich die wenigen großen Unternehmen über die Höhe und die Änderungsraten ihrer Marktpreisforderungen verständigen, mindestens jedoch aggressive Handlungen gegeneinander vermeiden. Daß das die Dynamik des Wettbewerbs auf diesem Markt abbremsen dürfte, ist leicht einzusehen. Daneben existieren auch Präferenzen, die die Einheitlichkeit des Marktpreises aufheben können. Käufer, die eine bestimmte Marke bevorzugen, sind bereit, einen höheren Preis als für Substitutionsgüter zu bezahlen. Der daraus resultierende preispolitische Spielraum (monopolistischer Bereich) kann gewinnsteigernd genutzt werden. Kleidermarken wie bspw. Joop oder Calvin Klein genießen beim Kunden ein ganz anderes Prestige als H&M oder C&A Kleidung, was nicht vollständig oder rational durch eventuell vorhandene Qualitätsunterschiede erklärt werden kann. An dieser Stelle sei nochmals auf die hohe Relevanz der Markforschung verwiesen, welche auch die Frage klären soll, welches Produkt das Unternehmen für welchen Typ Konsument anbieten will. Gewinn lässt sich sowohl über die Quantität des Absatzes (bspw. C&A Kleidung) als auch über Qualität / Prestige und damit verbundenem Preis (bspw. Armani Kleidermode) realisieren. Weitere Gestaltungsmittel können Rabatte sein. Diese Art der Preisnachlässe werden oft eher eingesetzt als echte Preissenkungen, da diese nur sehr schwer rückgängig zu machen sind. Für Rabatte werden von den Kunden aber auch entsprechende Gegenleistungen erwartet bzw. stellen Sie ein Dankeschön für Kundenbindung oder Kaufmenge dar. Beispiele sind Treuerabatte, Mengenrabatte, Frühbucherrabatte, Boni, Skonti und sonstige Leistungsrabatte.
Peter Groß studierte Wirtschaftsinformatik an der FH Zweibrücken und ist schon früh interessiert an Themen rund um Marketing und Vertrieb. Vertiefungen im Studium folgte ein Auslandssemester an der Budapest Technology and Economics University in Ungarn.
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