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- Cloud Computing - Chance oder Risiko? Für die Implementierung und Anwendung in Unternehmen
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 11.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 100
Abb.: 28
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Unser globales Wirtschaftssystem wird heutzutage zunehmend durch wachsenden Wettbewerbs- und Innovationsdruck geprägt. Bedingt durch die rasche technologische Entwicklung und zunehmende Produktvielfalt mit steigender Komplexität gilt es für viele Unternehmen, immer ausgereiftere Lösungen, Dienstleistungen und Produkte mit Alleinstellungsmerkmal zu schaffen, um sich von der Konkurrenz abzuheben und nachhaltig auf dem Markt bestehen zu können. Vor diesem Hintergrund avancierte der Begriff des Cloud Computing in den letzten Jahren vom Hype zum nachhaltigen Trend nach Green-IT und Virtualisierung. In der Literatur ist dieser relativ neue Begriff noch nicht hinreichend definiert und in der IT-Fachwelt noch umstritten. Dies wird auch nicht dadurch entschärft, dass Hard- und Softwarehersteller vorwiegend den Begriff Cloud in ihre Produkte integrieren, da auch die Hersteller über ein unterschiedliches Verständnis der Cloud verfügen. Es existiert eine Vielzahl von ungesicherten Informationen über das Thema, so dass die Vor- und Nachteile des Cloud Computings bei Unternehmen bzw. IT-Entscheidern oft im Verborgenen bleiben. Bei der Auseinandersetzung mit dem Thema wird die Realität bestehender IT-Strukturen in Unternehmen oft vernachlässigt. So stellt sich die Frage, ob sich die Geschäftsprozesse eines Unternehmens überhaupt für eine Cloud-Infrastruktur eignen, und ob sich dadurch Vorteile für die Unternehmung ableiten lassen.
Textprobe: Kapitel 3.2, Delivery Modelle: Basierend auf den unterschiedlichen Infrastrukturmodellen, werden IT-Dienstleistungen im Cloud Computing in abgestuften Ebenen erbracht. Die Art der erbrachten IT-Dienstleistung umfasst dabei, angefangen von einer grundlegenden Infrastruktur bis hin zu einer kompletten Arbeitsplatzumgebung, sämtliche Bereiche. Hinter diesen Dienstleistungsangeboten steht ein entsprechendes Geschäftsmodell. Der Erlös erfolgt nachfrageorientiert bzw. verbrauchsabhängig. Die Kosten werden nutzungsorientiert in Rechnung gestellt und erfolgen nach einem (On-Demand)-Mietmodell. 'Auf der untersten Ebene wird dem Kunden eine skalierbare IT-Infrastruktur … zur Verfügung gestellt. Auf einer darüber liegenden Ebene existieren Plattformen, die Schnittstellen zur Cloud-Infrastruktur … bereitstellen. Auf der obersten Ebene werden komplette Anwendungen und Dienste, z. B. CRM- oder Office-Lösungen angeboten.” Unter dem Akronym XaaS für Everything-as-a-Service werden in der Praxis und der Literatur die folgenden IT-Liefermodelle als Infrastructure-as-a-Service (IaaS), Platform-as-a-Service (PaaS), Software-as-a-Service (SaaS) und Desktop-as-a-Service (DaaS) verstanden. 3.1.1, Infrastructure-as-a-Service (IaaS): Auf der Ebene des Infrastructure-as-a-Service werden dem Kunden die Basisinfrastruktur des IT-Betriebs wie Speicherplatz, Rechenkapazität und Netzwerkressourcen zur Verfügung gestellt. Diese IT-Ressourcen sind dabei hochgradig virtualisiert und bieten deswegen eine hohe Flexibilität. Durch entsprechende Schnittstellen und einen gewissen Automatisierungsgrad können Ressourcen dynamisch hinzugefügt bzw. entfernt werden. Dem Kunden wird dabei eine Benutzerschnittstelle eröffnet durch diese er in der Lage ist, den Grad der Ressourcenallokation zu beeinflussen. Hierüber nutzt und beeinflusst der Kunde seine virtuelle Infrastruktur, z. B. durch die Anlage neuer Betriebssysteminstanzen. Dieser Service muss dabei nicht zwangsweise über das Internet als Public Cloud-Lösung erbracht werden, sondern kann durchaus ein Dienst der IT-Abteilung des eigenen Unternehmens entstammen. Beispiele für öffentliche IaaS Speicherdienste und Angebote im Consumerbereich sind u.a. Apples iCloud, Googles Drive oder Microsofts Skydrive. Bis zu einem gewissen Bereich ist diese Servicedienstleistung gebührenfrei. Darüber hinaus, können Anwender, nach Entrichtung eines Kostenbeitrages, ihren Onlinespeicherplatz flexibel erhöhen und anpassen. Für Unternehmen erweitert sich das Angebot um die entsprechenden Basisinfrastrukturdienste. Beispiele hierfür sind u.a. Amazons Web Services (AWS). Das Angebot umfasst derzeit die Bereitstellung von Rechenleistung und Festplattenplatz. 3.2.2, Platform-as-a-Service (PaaS): Beim sog. Platform-as-a-Service (PaaS) werden über die Basisinfrastruktur dem Anwender komplette Entwicklungsumgebungen inklusive Programmier- und Laufzeitumgebungen angeboten. Die typischen Service-Komponenten beinhalten neben der Bereitstellung digitaler Frameworks auch Datenbanken sowie Tools zur Programmintegration und –interaktion. Diese Ebene umfasst die Entwicklungsmöglichkeiten für alle Phasen des Softwarelebenszyklus. Sie schließt die Entwicklung, das strukturelle oder objektorientierte Design sowie die Migration der Applikation in bereits bestehende Anwendungen und Prozesse ein. Zielgruppe von PaaS-Lösungen sind nicht primär Endkunden, sondern vor allem Anwendungsentwickler oder Softwarehersteller. Nach BITKOM kennzeichnet sich ein PaaS Angebot durch die Integration in die eigene Entwicklungsumgebung etwa durch Standardisierung oder offene Programmierschnittstellen (APIs), Zugriffskontrolle im Rahmen von IT-Sicherheitstechnischen Maßnahmen und die Synchronisierung der Datenhaltung mit dem Datenbestand eines Kunden. Bekanntestes Beispiel nach Metzger et al. ist Microsofts PaaS-Umgebung Azure. Sie stellt Entwicklungsumgebungen des Softwareherstellers aus dem amerikanischen Redmond bereit. Neben den sog. Live-Diensten, welche z. B. die Nachrichtenübertragung oder die Standortbestimmung ermöglichen, kommt hier das .NET Framework als Entwicklungsumgebung zum Einsatz. Zusätzlich werden Datenbankdienste mit SQL, CRM-Dienste mit Dynamics und Groupware-Services mit Sharepoint angeboten. Repschläger et al. erläutern die sog. App Engine von Google. Die Entwicklungsumgebung des Suchmaschinenanbieters unterstützt Programmiersprachen wie Java oder Python und bietet Schnittstellen zu anderen Google-Softwareprodukten. 3.2.3, Software-as-a-Service (SaaS): Die Grundidee dieser Bereitstellungsform ist die bedarfsgerechte Nutzung, Skalierung und Abrechnung von Anwendungen, die über Cloud-basierte IT-Infrastrukturen bereitgestellt werden. Applikation werden primär über das Netzwerk direkt zur Verfügung gestellt. Bei Anwendern entfällt dadurch die lokale Installation von Software oder die Bereitstellung von Hardwareressourcen. SaaS ist ein Liefermodell, welches sich bisher vorrangig an Web-Anwendungen orientiert. 'Die Kunden können sich selbst Ihre Accounts anlegen und verwalten, die Abrechnung erfolgt automatisiert. Client-seitig ist meist nur ein Browser erforderlich, manchmal auch mit Java, Flash oder Silverlight als Laufzeitumgebung.” Die Datenverarbeitung läuft primär zentral. Ein weiteres Merkmal sieht Beckereit in der Selbstverwaltung der Anwender, die einen Supportaufwand durch den Anbieter weitestgehend minimiert. Weiterhin ändert sich das Nutzungsprinzip für den Anwender. So findet der Erwerb einer Softwarelizenz nicht mehr einen Kaufvertrag statt. Vielmehr werden dem Kunden diese Dienste als On-Demand oder Abonnement-Service angeboten. Die Kosten für ein Unternehmen stellen sich dadurch nicht mehr als Investition, sondern als Betriebsaufwand dar. Metzger et al. ziehen einen Vergleich zu ähnlichen Merkmalen der Selbstverwaltung im Consumerbereich wie etwa bei der Handelsplattform eBay oder dem Amazon-Marketplace aber auch bei diversen freien Internet-Email-Accounts. Vorwiegend lässt sich dieses Liefermodell gerade in Public-Cloud Strukturen finden. Vor dem Hintergrund des Cloud Computing setzt sich SaaS vermehrt im Business-Bereich durch.
Matthias Lanzrath, B.Sc., wurde 1984 in Lomé / Togo geboren. Nach dem Abitur absolvierte er eine Ausbildung als IT-Systemintegrator und begann nach dem Ende seiner Ausbildung im Jahr 2008 ein berufsbegleitendes Studium der Wirtschaftsinformatik an der Hochschule für Oekonomie und Management Köln im Jahr 2009. Dies schloss er 2012 mit dem akademischen Grad des Bachelor of Science ab. Bereits während des Studiums veröffentlichte er als freier Autor mehrere Fachartikel zum Thema Virtualisierung und schrieb sein erstes Fachbuch zum Thema Desktopvirtualisierung mit VMware View im Jahr 2012. Die Themen Virtualisierung und Cloud Computing motivierten ihn, die Thematik im vorliegenden Buch zu behandeln. Er ist verheiratet, lebt und arbeitet in der Nähe von Köln.
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