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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 08.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 116
Abb.: 38
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Korruptionsskandale, surreale Managergehälter und Marketinglügen sind populäre Beispiele für die herrschende Unmoral unserer Wirtschaft. Angesichts augenscheinlicher Diskrepanzen zwischen der Wirtschaftsrealität und der ethischen Vertretbarkeit einiger ökonomischer Praktiken entbrennt regelmäßig die Diskussion um Verantwortung. Die Konsequenz: Das Thema Wirtschaftsethik reift zu immer größerer Bedeutsamkeit für Unternehmen heran. Langfristig werden Unternehmen, die sich nicht zur Ethik bekennen, nicht mehr zukunftsfähig sein. Das Buch beschäftigt sich mit der ethischen Verantwortung von Unternehmen, welche sich einerseits im Wertmanagement und andererseits im Umgang mit internen und externen Interessengruppen widerspiegelt. Ausgehend von der Identifikation wesentlicher Ursachen der modernen wirtschaftsethischen Diskussion und der Vorstellung anerkannter wirtschaftsethischer Ansätze, verfolgt die Untersuchung das Ziel, Anknüpfungspunkte zur praktischen Umsetzung aufzuzeigen sowie die Bedeutung der Wirtschafts- und Unternehmensethik für die Überlebensfähigkeit von Unternehmen herauszustellen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.2, Mehr Schein als Sein: Es wurde gezeigt, dass Unternehmensethik auf lange Sicht entscheidend zum Erfolg eines Unternehmens beitragen kann. Problematisch wird es allerdings, wenn das einzige Motiv ethischen Handelns die Aussicht auf Mehrgewinn ist. Dann besteht die Gefahr, dass die ethischen Überzeugungen geopfert werden, sobald sich unethische Praktiken als gewinnversprechender herausstellen. Unternehmen sollten sich deshalb stets vor Augen führen, dass moralisches Handeln keine Option ist, sondern eine fortwährende Pflicht gegenüber der Gesellschaft, welche sie durch ihre Entscheidungen beeinflussen. Peter Ulrich äußerte sich dazu in einem Interview folgendermaßen: ‘Ein Unternehmen, das sich in dieser Weise integer und glaubwürdig verhält, erarbeitet sich bei seinen Stakeholdern und in der Öffentlichkeit eine verdiente Reputation. Gerade indem es sich an ethische Prinzipien hält und nicht jeden Kostenvorteil und jede Gewinnmöglichkeit ausschöpft, gewinnt es einen nachhaltigen, schwer imitierbaren Wettbewerbsvorteil.’ Mit diesem Statement spricht er einen weiteren wichtigen Aspekt ethischen Handelns an: Glaubwürdigkeit. Nach Christoph A. Weber-Berg gibt es drei Bedingungen für die Glaubwürdigkeit von Unternehmen: Kongruenz zwischen Reden und Handeln Transparenz von Entscheidungen und Entscheidungsgrundlagen Berechenbarkeit des Handelns. Glaubwürdigkeit ist die Voraussetzung für eine gelingende Ethik. Nur wenn ein Unternehmen seine ethischen Absichten überzeugend und glaubhaft zu vermitteln im Stande ist, können sich die Erfolgspotenziale einer ethischen Geschäftspraxis entfalten. Greenwashing: Ein Beispiel unethischer Unternehmenspraxis unter dem Deckmantel verantwortungsvollen Handelns ist das sogenannte Greenwashing. Es handelt sich dabei um die gezielte Manipulation der öffentlichen Meinung durch irreführende Unternehmenskommunikation. Aus Imagegründen verpflichten sich Unternehmen nach außen zu gesellschaftlichem Engagement, Nachhaltigkeit und Umweltschutz, obwohl intern keine entsprechenden Maßnahmen erfolgen. Elemente dieser manipulativen Taktik sind unter anderem strikte Kontrolle und Einschränkung des Informationsflusses nach außen sowie das systematische Ablenken der Aufmerksamkeit vom Unternehmen. Eine Gegenmaßnahme zum Schutz der Konsumenten und anderer Interessengruppen wäre die Überwachung von Unternehmensaktivitäten und -kommunikation durch unabhängige Stellen wie Verbraucherschützer. Seitens der Unternehmen sollte sich die Dokumentation von verantwortungsvollem Umgang mit Umwelt und Gesellschaft auf glaubwürdige nachweisbare Fakten stützen, damit sich Stakeholder eine der Realität entsprechende Meinung über das Unternehmen bilden können. 3.3, Verankerung der Ethik im Unternehmen durch ein Wertemanagementsystem: Der Entschluss zu ethischer Unternehmenspraxis steht am Anfang eines langwierigen Entwicklungsprozesses. Im nächsten Schritt muss das Bekenntnis zur Ethik durch ein integriertes Wertemanagementsystem in den organisatorischen Strukturen und in den Köpfen der Unternehmensmitglieder tief verankert werden. Gelingt es, eine beständige und lebendige Unternehmensethik zu etablieren, können Erfolgspotenziale optimal freigesetzt und ausgeschöpft werden. Ein Wertemanagementsystem ‘setzt sich mit den grundlegenden bewussten und unbewussten Voraussetzungen des Denkens, Fühlens und Handelns der Unternehmensmitglieder auseinander’ und wird als Gesamtkonzept aufeinander abgestimmter normativer und strategischer Instrumente verstanden, die sich gegenseitig bedingen und durchdringen. Zu diesen Instrumenten, auf die im Anschluss detailliert eingegangen wird, zählen unter anderem die Unternehmenskultur, die Unternehmens- und Managementphilosophie und das Unternehmensleitbild. Aufgabe eines Wertemanagementsystems ist zunächst, bei allen Organisationsmitgliedern ein Wertebewusstsein zu entwickeln. Kappler stellt fest: ‘Wer kein Wertbewusstsein von sich sowie von und zu seinen Werten entwickelt, der wird nur Dienst nach Vorschrift machen, ohne Elan und ohne Begeisterung’. Dietrich sieht die Bestimmung eines Wertemanagementsystems in folgenden Punkten: ‘Es muss die Ziele definieren, die durch ökonomische Tätigkeiten realisiert werden sollen und die Verhaltensnormen, die zu einer Realisierung der angestrebten Zielstellungen führen, motivieren [und] implizieren’. Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, förderliche Strukturen zu schaffen, die es den Unternehmensmitgliedern ermöglichen, im Sinne der Unternehmenswerte zu handeln. Wesentlich ist, dass nur eine Kongruenz zwischen Soll, vorgegeben durch Philosophie, Richtlinien und Leitbilder, und Ist, sichtbar an Unternehmenskultur, Entscheidungen und tatsächlichem Verhalten, langfristig zum Erfolg führen kann.

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