Das Internet hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Es entwickeln sich nicht nur die angebotenen Dienste für die Nutzer, sondern die Zugangsvoraussetzungen werden immer einfacher. Das Internet wird dadurch von einer breiten Schicht der Bevölkerung als Massenmedium akzeptiert und regelmäßig verwendet. Es können mehr Menschen als jemals zuvor im Internet Informationen sammeln und eigene Handlungen vornehmen. Herausforderung ist es nun, diese Vielzahl von Informationen und Daten zu strukturieren. Der neue Anspruch ist, dass der Computer – oder auch die durchsuchte Datenbank bis hin zum gesamten Internet – idealerweise genau weiß, was der entsprechende Nutzer wissen möchte. Bezeichnungen und Begriffe sollen nicht mehr nur Wortketten sein, sondern eine Bedeutung bekommen. Wissen soll in Wikis und ähnlichen Web 2.0-Anwendungen nicht nur gesammelt, sondern es soll sinnhaft und strukturiert miteinander in Verbindung gebracht werden. Die Möglichkeiten, die das Web 3.0 bietet, lassen sich nicht nur im privaten Bereich effektiv einsetzen, sondern stellen auch für Unternehmen und deren Mitarbeiter einen Mehrwert dar.

Textprobe: Kapitel 4.3, Semantische Suchmaschinen: Semantische Suchmaschinen stellen eine neue Entwicklung des semantischen Webs dar. Die neuen Suchmaschinen sollen verstehen können, welche Art von Objekt mit welchen spezifischen Merkmalen gesucht wird. Diese akzeptieren bei der Eingabe in die Suchmaschine die Sprachen als kompletten Satz und nicht als einzelnen Suchbegriff. Eine solche Suchmaschine versucht anhand komplexer Algorithmen die inhaltliche Bedeutung der eingegebenen Frage zu erfassen und im Datenbestand die richtigen Informationen zu finden. Ziel ist, dass die entsprechende Antwort anhand der vorgeschlagenen Internetseiten idealerweise dem gesuchten Zusammenhang entspricht aber nicht zwingend den eingegebenen Begriffen. Ein Nutzer gibt zum Beispiel die folgende Frage in eine Suchmaschine ein: ‘Wann kommt der neue Golf?’. Eine bereits bestehende Suchmaschine würde nach den Begriffen suchen und der Nutzer bekommt verschiedene Informationen zum Thema Golf. Diese können thematisch mit der Sportart, dem Fluss oder der Region zu tun haben. Eine semantische Suchmaschine ist jedoch in der Lage, die Anfrage als kompletten Satz zu verstehen und liefert dadurch dem Nutzer die entsprechende Antwort anhand der möglichen Informationen die im Internet zu finden sind. Der Nutzer bekommt nur Informationen angezeigt die thematisch zu der Anfrage passen, zum Beispiel den direkten Internetauftritt des Herstellers der Automarke Golf. Es besteht die Möglichkeit, die Bedeutung von Informationen für den Computer optimal verwertbar zu machen. Unabhängig von der Quelle, lassen sich die vereinheitlichten Daten im Hintergrund nach Belieben kombinieren. Dies macht es möglich, dass die Daten auch webseitenübergreifend abgefragt und ausgewertet werden können. Dadurch sind die Daten und deren Information nicht mehr nur isoliert pro Webseite verfügbar, sondern das gesamte Web verschmilzt zu einem großen Datenspeicher. Obwohl diese relativ neue Art der Suchmaschine nur in engen Bereichen zuverlässig funktioniert, haben einzelne Elemente der semantischen Suche einige Einsatzmöglichkeiten im Web gefunden. Einige dieser Möglichkeiten werden in den folgenden Abschnitten beschrieben. Semager: Eine bekannte deutschsprachige semantische Suchmaschine ist Semager (www.semager.de). Semager berechnet mit mathematischen Methoden die Beziehung von Begriffen. Die inhaltliche Übereinstimmung von zwei Wörtern wird anhand einer Prozentzahl abgebildet. Um dies zu verdeutlichen hat Semager das folgende Beispiel verwendet. Das Wort Kuchen hat eine inhaltliche Übereinstimmung von 88 Prozent mit dem Begriff backen. Diese Berechnung erfolgt mittels semantischer Analysen der vielen verschiedenen Webseiten. Die semantische Suche von Semager findet verwandte Begriffe und inhaltlich passende Internetseiten zu der Bedeutung der entsprechenden Sucheingaben der Nutzer. WolframAlpha: Ein weiteres Anwendungsbeispiel für die semantische Suchmaschine ist die englischsprachige Antwortmaschine WolframAlpha (www.wolfram-alpha.com), die vom britischen Mathematiker Stephen Wolfram und einem Team aus 100 Mitarbeitern seit dem Jahr 2005 entwickelt wird. Ziel dieser semantischen Suchmaschine ist es, nicht einzelne Begriffe zu verarbeiten, sondern Fragen zu verstehen, die in freien Textfeldern eingegeben werden können. Dabei hat sich WolframAlpha auf Antworten spezialisiert, bei denen Zahlen eine Rolle spielen. Dadurch wird versucht, sachbezogene Informationen abzudecken und nicht Meinungen. Die Suchmaschine versucht, dem Nutzer eine einzige relevante semantische Antwort auf die Anfrage zu liefern. Die Antworten bestehen dabei nicht aus einer Liste von themenrelevanten Webseiten, sondern in der Form von Daten, Grafiken oder Bildern. Die relevanten Informationen werden von den Mitarbeitern manuell aus Formelwerken, Handbüchern und/oder aus Faktensammlungen in die Suchmaschine eingetragen.

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