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- Web 2.0 in der modernen Arbeitswelt: Entgrenzung der Arbeit – Kontrolle am Arbeitsplatz
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 03.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 96
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die vorliegende Untersuchung gibt Aufschluss darüber, auf welche Art und Weise das Internet - im speziellen das Web 2.0 - Einfluss auf die moderne Arbeitswelt und die gesellschaftliche Realität nimmt. Im Zeitalter der fortschreitenden Informationsgesellschaft wird es für ArbeitnehmerInnen immer bedeutender 24 Stunden am Tag erreichbar zu sein. Die modernen Kommunikationstechniken des Web 2.0 sind dafür unerlässlich geworden. Die Auswirkungen auf das Berufs- und Familienleben sind dabei nicht außer Acht zu lassen und werden in dieser Untersuchung näher beleuchtet. Für viele Unternehmen ist es mittlerweile undenkbar nicht in den sozialen Medien des Web 2.0 vertreten zu sein. Einerseits können Unternehmen mittels Plattformen wie Facebook, YouTube, Xing, etc. die gewünschte Zielgruppe durch Werbung erreichen. Andererseits könnten die eben genannten Web 2.0 Medien im Bereich der Human Ressourcen genutzt werden, um beispielsweise JobwerberInnen oder Unternehmen vorab gründlich zu durchleuchten, um dadurch zusätzliche Informationen zu sammeln. Diese Studie zeigt die Chancen und Risiken des Web 2.0 in der Arbeitswelt auf, d. h. positive und negative Aspekte dieser Entwicklung. Dazu werden neben der theoretischen Vorstudie drei verschiedene Unternehmen des Bankenwesens untersucht. Qualitative Interviews mit den jeweiligen Betriebsräten dieser Unternehmen geben dabei einen Aufschluss über die aktuelle Situation.
Textprobe: Kapitel 2.1., Internetnutzer und Web 2.0 Nutzer: Laut der Tageszeitung 'Oberösterreichischen Nachrichten' sind bereits 56 Prozent aller Internetnutzer in sozialen Netzwerken aktiv. Des Weiteren ist zu beobachten, dass Web 2.0 Anwendungen auch bei älteren Generationen immer beliebter werden, da mittlerweile schon ein Viertel der Facebook- NutzerInnen über 40 Jahre alt ist. Darüber hinaus bezeichnet Huber Stefan, ein Social Media- Berater von New Business Development, dass Facebook- Sperren in Unternehmen eher kontraproduktiv sind, da etwa ein Drittel aller Social Media- NutzerInnen bereits über mobile Geräte wie Smartphones aktiv ist. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass ArbeitnehmerInnen bewusst in den firmeneigenen Auftritt im Web 2.0 mit einbezogen werden, weil dadurch Missbrauch vorgebeugt und sogar die Identifikation mit dem Arbeitgeber gesteigert wird. Voraussetzung dafür ist einen gewissen Handlungsrahmen mit Hilfe einer Social Media- Richtlinie zu schaffen. 2.2., Soziale Netzwerke & Communities: Wesentlichster Unterschied der Wissens- und Informationsgesellschaft, gegenüber der ehemaligen Industriegesellschaft ist, dass durch den stetigen Fortschritt der Informationstechnologien, die Gemeinschaft an sich einem Wandel unterliegt. Schon seit jeher liegt das Verlangen der Menschen nach Gemeinschaft, Zugehörigkeit und sozialer Interaktion in dessen Natur. Durch den Einsatz moderner Kommunikationstechnologien ist es nun möglich, dass Menschen neben dem realen Leben ein völlig differentes virtuelles Leben führen, indem diese soziale Bindungen eingehen, sich mit Gleichgesinnten besprechen und virtuelle Gemeinschaften – Communities - bilden. Die moderne Gesellschaft und damit einhergehend die Arbeitswelt erlebt aufgrund des Einsatzes von sozialen Netzwerken einen Wandel in der sozialen Interaktion der Menschen. 'Eine Community besteht als eine Gruppe von Personen, die auf Freiwilligkeit beruhend, zumindest über eine gewisse Zeit ein Thema miteinander teilend, ausgehend von ihrer sozialen Interaktion in Face-to-Face Treffen ein hinreichendes Gemeinschaftsgefühl entwickeln.' Besonders bei den 13 bis 19 -jährigen und den 20 bis 29 -jährigen, welche im sozialen Netzwerk Facebook mit 58 Prozent der insgesamt 2,8 Millionen österreichischen Facebook- NutzerInnen die größte Gruppe ausmacht, scheint die Bedeutung der virtuellen Gemeinschaft die der realen nach und nach zu ersetzen. Welche Auswirkungen dieser soziale Wandel der jungen medienaffinen Gesellschaft auf die Zukunft hat wird sich zeigen. Wobei bedacht werden sollte, dass ein sicherlich stärkeres reales Gemeinschaftsgefühl ein virtuelles wohl kaum ersetzen kann. 2.2.1., Facebook: Hauptaugenmerk bei Facebook ist die Pflege von privaten und beruflichen Kontakten. Bei diesem sozialen Netzwerk können sich alle NutzerInnen ein individuell geschaffenes Profil erstellen und darauf Texte, Fotos und Videos hochladen. Darüber hinaus ist es möglich anderen NutzerInnen private Nachrichten zu hinterlassen und ergänzend dazu mittels eines Instant Messangers in Echtzeit zu kommunizieren. Zusätzlich verfügt jedes Profil über eine Pinnwand, auf der NutzerInnen öffentlich sichtbare Nachrichten hinterlassen können. Für Unternehmen ist Facebook deshalb interessant, weil mit Hilfe der gratis angebotenen Anwendung unternehmenseigene Fanpages zu erstellen die Möglichkeit besteht, dass sich Facebook- NutzerInnen mittels einem 'Gefällt mir' – Button direkt mit dem Unternehmen verbinden und identifizieren können. Vorteile für Unternehmen sind, einerseits die Möglichkeit zur Nutzung eines direkten und kostenlosen Newsstreams, andererseits bietet Facebook eine gute Gelegenheit durch Kommentare und Meinungen der NutzerInnen Markt- und Meinungsforschung zu betreiben. So groß der Vorteil für ein Unternehmen durch kostengünstige, schnelle und visuell interessante Marketing-Aktionen auch scheinen mag, darf dabei nicht außer Acht gelassen werden, dass solche Marketing-Aktionen im Web 2.0 über ein unkontrollierbares Eigenleben verfügen und daher bestens durchdacht und geplant sein sollten. NutzerInnen dieses sozialen Netzwerks muss jederzeit bewusst sein, dass Facebook eine kommerzielle Webseite ist, welche Daten über alle BenutzInnen sammelt und speichert. Die Tatsache der Datensammlung sorgt vor allem rechtlich immer wieder für Aufsehen und Schlagzeilen in den Medien, weil dadurch der Datenschutz gefährdet ist und die Privatsphäre angegriffen wird. 2.2.2., Xing – das professionelle Netzwerk: Charakteristisch für dieses soziale Netzwerk und vor allem von hohem Nutzen für die Arbeitwelt ist die Möglichkeit mittels Community- Funktionen, die Kontaktseiten und Unternehmenswebseiten kategorisch einzuordnen. Mit der Verwaltung von geschäftlichen Kontakten hat diese Plattform einen weiteren großen Nutzwert für Unternehmen und ArbeitnehmerInnen geschaffen. Ein großer Vorteil gegenüber anderen sozialen Netzwerken wie Facebook oder MySpace ist, dass auf dieser Plattform ein Profil für Nutzer in Form eines Lebenslaufes bzw. Bewerbungsschreibens erstellt werden kann. Beispielsweise werden hier neben der Ausbildung auch zusätzliche Qualifikationen, Berufserfahrungen, Referenzen und Auszeichnungen angeführt. Diese Plattform bietet des Weiteren die Möglichkeiten nach Jobs bzw. nach KandidatInnen für offene Stellen zu suchen, Unternehmensneuigkeiten zu präsentieren, Kontaktdaten anzuführen und ist deshalb klar für berufliche Zwecke konzipiert. Darüber hinaus versucht Xing mit Hilfe von Foren, welche zur Bildung von virtuellen Communities innerhalb dieser Plattform führen sollen, die Bindung der NutzerInnen untereinander zu stärken. Dies zielt in weiterer Folge darauf ab, aus einer virtuellen Community heraus, ein Treffen im realen Leben zu ermöglichen. Dadurch unterscheidet sich dieses soziale Netzwerk klar von Anderen und versucht durch diese Anwendungsmöglichkeit auch praktischen Nutzen für die MitgliederInnen im Hinblick auf ihre Karriere zu stiften. 2.2.3., Linkedln: Eines der neuesten sozialen Netzwerke, welches in Österreich und Deutschland erst seit 2009 auf dem Markt ist, bietet speziell für Unternehmen und ArbeitnehmerInnen besondere Funktionen. Für Unternehmen dient diese Plattform hauptsächlich dazu mit Hilfe eines Business-Profils neue Geschäfts-Kontakte zu gewinnen, über die Reputation des eigenen Unternehmens Informationen zu sammeln und um neue MitarbeiterInnen zu werben. Auch für ArbeitnehmerInnen bietet LinkedIn Vorteile. Auf der einen Seite ist es möglich sich im Vorfeld einer Bewerbung über ein Unternehmen und dessen Reputation zu erkundigen und auf der anderen Seite ein persönliches Profil inklusive Berufserfahrungen und Referenzen zu erstellen. Des Weiteren können über diese Web 2.0 Plattform Stellenangebote aus der ganzen Welt ausgewählt werden. LinkedIn kann als internationales Pendant zum Konkurrenten Xing angesehen werden, da hier überwiegend auf Englisch kommuniziert wird und Xing im deutschsprachigen Raum auch mehr Marktanteil hat. Ein Vorteil für ArbeitnehmerInnen und Unternehmen welches LinkedIn gegenüber Xing bietet ist die Erstellung von eigenen Firmengruppen. Über diese sogenannten LinkedIn Company Groups lässt sich eine unternehmensinterne Kommunikationsmethode aufbauen. Dabei ist es nur aktuellen ArbeitnehmerInnen eines bestimmten Unternehmens möglich dieser Gruppe beizutreten. Diese Funktion soll die Kommunikation und die Zusammenarbeit fördern, sowie die Möglichkeit bieten interne Angelegenheiten zu besprechen. Dies ist vor allem für Firmen interessant, welche dezentral organisiert sind bzw. weltweit agieren.
Philip Lang wurde 1983 in Linz, Oberösterreich geboren. Schon in seinem Diplomstudium Sozialwirtschaft, an der Johannes Kepler Universität Linz, setzte er seine Schwerpunkte auf Arbeitsrecht, Gesellschafts- und Sozialpolitik sowie Arbeits- und Organisationssoziologie. Sein besonderes Interesse gilt neben der Flexibilisierung der Arbeitswelt, der öffentlichen Betriebswirtschaftslehre und dem Nonprofit Management.
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