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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 02.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 112
Abb.: 16
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Intangible Assets beziehungsweise immaterielles Vermögen ist in dem Wertschöpfungsprozess von Unternehmen zu der wohl bedeutendsten Ressource nachhaltigen Erfolges avanciert. Die Tatsache, dass der Marktwert eines Unternehmens mehr als das Sechsfache seines Bilanzwertes, in Einzelfällen sogar mehr, ausmacht, gibt Anlass dazu, eben jene Ressourcen im Unternehmen zu lokalisieren und einer Wesensbestimmung zu unterziehen. Daneben stößt die externe Berichterstattung im Zuge des Value Reporting immaterieller Werte auf steigendes Interesse der breiten Öffentlichkeit. Der Wunsch nach einer ganzheitlichen Abbildung des Unternehmenswertes impliziert dabei auch die Berücksichtigung nicht-physischer Komponenten, wie dem Image, Know-how oder Beziehungskapital. Obwohl ein aktives Bewusstsein für immaterielle Vermögenswerte in den meisten Organisationen präsent ist, sind insbesondere Probleme bei der erfolgreichen Integration, Bewertung und Fortführung dieser Ressourcen zu beobachten. Das Controlling stellt dabei die zentrale Instanz für die wertorientierte Ausrichtung des Unternehmens dar, indem wesentliche Werttreiber identifiziert, bewertet und auf die Unternehmensstrategie ausgerichtet werden. Neben der Führungsunterstützungsfunktion des Controllings ist der Aufgabenbereich, der Planung und Kontrolle mit dem Informationsversorgungssystem koordiniert, ausschlaggebend für die erfolgreiche Integration und Operationalisierung immaterieller Ressourcen. Die vorliegende Arbeit hat es daher zum Ziel, die mitunter durch das Controlling genutzten und bereitgestellten Instrumente zur Identifikation und Bewertung immaterieller Ressourcen darzustellen und im Rahmen einer kritischen Analyse die Ansätze hinsichtlich ihres praktischen Nutzens zu evaluieren.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.1.3.2, Methoden der Unternehmensbewertung: Seit jeher ist der Unternehmenswert Gegenstand regen Interesses, ob nun für das Management, für Anteilseigner oder potenzielle Käufer. Es gibt eine Vielzahl von Anlässen, bei denen eine Unternehmensbewertung in Betracht kommt, so z. B. bei Mergers & Acquisitions (M&A) , auf Grund einer familiären Vermögensteilung (Ehescheidung) oder infolge einer kontinuierlich fortgesetzten, wertorientierten Unternehmensführung im Sinne eines laufenden Soll-Ist-Vergleiches der zeitlich bedingten Wertänderung. Da die Wertermittlung immaterieller Vermögensgegenstände (iVG) oftmals mit einer Bewertung des Unternehmens korreliert, beziehungsweise der Unternehmenswert die Basis für die Ableitung des wertmäßigen Anteils immateriellen Vermögens bildet, sollen nachfolgend die drei wesentlichen Ansätze der Unternehmenswertbestimmung erläutert werden. Die originärste Methode stellt das (kostenbasierte) Substanzwertverfahren (Cost Approach) dar. Der Wert des Unternehmens bestimmt sich aus der Differenz vorhandener Aktiva abzüglich der Rückstellungen und Verbindlichkeiten. Dabei kann die Wertermittlung auf Basis des Reproduktionswertes oder Liquidationswertes erfolgen: Reproduktionswert: 'Kosten die entstehen, wenn der gleiche Betrieb am selben Standort vollständig funktionsfähig neu errichtet werden würde (auf Basis von Wiederbeschaffungswerten).' Liquidationswert: Differenz aus den erwarteten Erlösen bei der Veräußerung aller Vermögensgegenstände abzüglich der entstehenden Kosten der Veräußerung und des Fremdkapitals (Verbindlichkeiten und Rückstellungen). Der Reproduktionswert wird unter der Prämisse der Unternehmensfortführung gebildet, wohingegen der Liquidationswert herangezogen wird, wenn man beabsichtigt das Unternehmen zu veräußern. Ein gewichtiger Nachteil des Reproduktionswertes ist seine Vernachlässigung von bestehenden Kombinationseffekten (auch Synergieffekte), so zum Beispiel zwischen Unternehmensbereichen. Des Weiteren wird die Bewertung von nicht bilanzierten immateriellen Vermögensgegenständen ausgeschlossen, da sie erstens nicht in der Bilanz verbucht sind und zweitens die Problematik besteht, einen geeigneten Marktwert auf Grund der hohen Individualität und des nicht-physischen Charakters des Vermögensgegenstandes zu bestimmen (z. B. das unternehmensintern generierte Wissen). Nur in einigen wenigen Fällen, beispielsweise bei Patenten, kann eine Wertermittlung vorgenommen werden. Denkbar ist es hingegen den Wert immateriellen Vermögens grob zu schätzen, wodurch allerdings die Aussagekraft beträchtlich in Mitleidenschaft gezogen wird. Darüber hinaus, wie auch beim Liquidationswert, ist der Reproduktionswert stets vergangenheitsorientiert und prognostiziert keine zu erwartenden zukünftigen Erträge aus dem Unternehmensfortbestand. Die aus der Investitionsrechnung stammenden Kapitalwertverfahren als Vertreter der erfolgsorientierten Methoden (Income Approach) begegnen diesen Problemen, indem sie den zukünftigen Erfolg des Bewertungsobjektes (zum Beispiel dem Unternehmen oder einer Investition) auf Basis von Planwerten prognostizieren und diese periodisch korrekt mit einem Diskontierungszinssatz (oftmals ein unternehmensspezifischer Kapitalkostensatz) auf den heutigen Zeitpunkt abzinsen. Der so rechnerisch ermittelte Betrag wird als Barwert bezeichnet. Zu unterscheiden sind die Ertragswertmethoden und jene, die auf dem Discounted Cashflow-Prinzip (DCF) basieren. Erstere spiegeln den periodischen Nettoerfolgen aus der Differenz von Erträgen zu Aufwendungen wider und stellen daher eine Gewinngröße dar. Zahlungsstromorientierte Verfahren, die auf dem DCF basieren, stellen hingegen die Einzahlungen ihren Auszahlungen gegenüber und ermitteln den periodischen Zahlungsüberschuss. Beide Gesamtbewertungsverfahren haben den Vorteil, dass sie den künftig erwarteten Erfolg des Unternehmens mit einbeziehen sowie Wachstumsraten und Verbundeffekte implizit verwenden können. Auch bleibt das Interesse der Investoren bezüglich des Geldzeitwertes und einer risikoadäquaten Mindestverzinsung (Opportunitätskosten) gewahrt. Generell sind Ertragswertverfahren anfälliger für Ungenauigkeiten, da die Planung auf Basis bilanzieller Ergebnisgrößen (Gewinn- und Verlustrechnung) erfolgt. Die bestehenden Wahlrechte, z. B. bei der Bildung von Pensionsrückstellungen oder Wertberichtigungen auf Forderungen, verzerren das Bild einer möglichst genauen Beurteilung künftiger Erträge. Weiterhin werden auch keine getätigten Investitionen berücksichtigt, da diese keinen Aufwand darstellen und bilanziell lediglich einen Aktivtausch (unter der Prämisse der Buchung 'Maschine' an 'Bank') verursachen. Beiden Methoden ist die hohe Unsicherheit der Voraussage zukünftiger Nettobeträge anzulasten, was mit zunehmender Länge des Planungshorizontes auf der Hand ist. Die Wertermittlung bei marktorientierten Verfahren (Market Approach) baut hingegen auf 'aktuellen Börsenkursen oder anderen realisierten Marktpreisen auf'. Bei börsennotierten Unternehmen erfolgt die Ermittlung des Unternehmenswertes anhand des Marktwertes des Eigen- und Fremdkapitals (Stock and Debt-Methode). Der Marktwert wird allerdings aus Durchschnittskursen bestimmt, da sonst auf Grund von Kursspekulationen am Bewertungsstichtag die Aussagekraft starken Schwankungen unterliegen würde. Nicht börsennotierte Unternehmen werden anhand von Referenzunternehmen mit Hilfe von Multiplikatormethoden bewertet. Dabei sollten die Unternehmen möglichst aus derselben Branche stammen und vergleichbare Betriebsgrößen und Charakteristika aufweisen. Die Marktwerte der Vergleichsunternehmen werden ins Verhältnis zu Performance-Indikatoren, wie Gewinn oder Cashflow, gesetzt und der errechnete Quotient mit dem Performance-Indikator des zu bewertenden Unternehmens multipliziert. Multiplikatormethoden können auch auf Basis von branchenspezifischen Erfahrungssätzen durchgeführt werden. Das können z. B. 'in der Vergangenheit realisierte Marktpreise für Unternehmenskäufe' sein. Hier erfolgt die Berechnung mittels Multiplikation des in der Branche relevanten Multiplikators mit einer ausgewählten Kenngröße des Unternehmens. Ein Nachteil der marktbasierten Gesamtbewertungsmethoden ist auch hier die Orientierung an Vergangenheitswerten. Zudem sind die Prämissen der Bewertungsprinzipien sehr pauschal, die Berechnungen dafür einfach und schnell durchzuführen. Daneben gibt es noch Kombinationen verschiedener Methoden wie das Mittelwert-, Übergewinn- oder Stuttgarter Verfahren. Da hier lediglich eine grobe Übersicht der verschiedenen Bewertungsansätze gegeben werden soll, denen auch hinsichtlich der Rechnungslegungsvorschriften (siehe Kapitel 2.2.4) hohe Relevanz zukommt, bedürfen sie hier keiner weiteren Erläuterung.

Über den Autor

Der Autor, 1987 in Düsseldorf geboren, sammelte während seiner schulischen Laufbahn in verschiedenen Unternehmen und Branchen Erfahrungen über betriebswirtschaftliche Prozesse und entdeckte für sich das breite Spektrum der Wirtschaftswissenschaften. Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung, allerdings in einer gänzlich anderen Fachrichtung, beschloss er, seiner Vorliebe zur Betriebswirtschaft zu folgen und absolvierte mit Erfolg das Studium Bachelor of Business Administration an der Fachhochschule Düsseldorf. Schon während des Studiums konnte sich der Autor durch praktische Tätigkeiten Wissen über die Bilanzierung und Wertsteigerung immateriellen Vermögens aneignen und beschäftigte sich darüber hinaus auch in der Freizeit mit dem Thema Controlling und seiner betriebswirtschaftlichen Eingliederung. Zudem war er für mehrere Unternehmen freiberuflich tätig, zumeist mit dem Schwerpunkt auf Marktanalysen und der Erstellung von Business-Plänen.

weitere Bücher zum Thema

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