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Management

Tadija Kraljevic

Unternehmenskultur als Erfolgspotential des Change Managements

Beitrag der weichen Faktoren im organisatorischen Veränderungsprozess

ISBN: 978-3-8366-6206-2

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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 07.2008
AuflagenNr.: 1
Seiten: 84
Abb.: 5
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Unternehmen stehen heutzutage vor vielen Herausforderungen. Genannt sei hier die Globalisierung, die beispielsweise in neuen Märkten, Kulturen und Wettbewerbern zum Ausdruck kommt. Dieser mit der Globalisierung einhergehende Veränderungsdruck wird für viele Unternehmen zudem durch den technologischen Fortschritt verstärkt, mit der Folge, dass sich die Art und Weise, wie Geschäfte auf jeweiligen Märkten gemacht werden, verändert. Oder mit der Folge, dass bestimmte Märkte vollkommen verschwinden. Einige Unternehmen nutzen diese Veränderungen, um an ihnen zu partizipieren. Andere wiederum treffen auf diese Veränderungen völlig unvorbereitet. Wie die unternehmerische Reaktion auf die Veränderungsnotwendigkeit ausfällt und ob das Unternehmen die Veränderungsnotwendigkeit überhaupt als solche wahrnimmt, hängt in entscheidender Weise mit der im Unternehmen anzutreffenden Unternehmenskultur zusammen. Dieses Buch wird Ihnen helfen, die betreffende Unternehmenskultur an Ihren Ausprägungen, die systematisch und praxisnah dargestellt sind, zu erkennen und einzuordnen. Darüber hinaus erfolgt die Systematisierung der Ausprägungen der Umweltdynamik in ökonomische, ökologische, demographische und politisch-rechtliche Herausforderungen, die zugleich den Ausgangspunkt der Veränderungsnotwendigkeit darstellen. Das zentrale Anliegen dieses Buches ist zu prüfen, wie sich ein Unternehmen mit einer starken Unternehmenskultur im Rahmen des fundamentalen Wandels verhält. Verhilft ihm gerade diese zu einer höheren Effizienz, die sich in dem Ergebnis konkretisiert, den Wandel schnell und schmerzlos überwunden zu haben? Oder ist ausgerechnet eine starke Unternehmenskultur jener Stolperstein, der die gut durchdachte Wandelsinitiative zum Fall bringt? Ein für den Zweck des Veränderungsprozesses angepasstes Phasenmodell bildet den Rahmen, in dem die Suche nach dieser Frage stattfindet. Zugleich werden jeweils am Ende jeder Phase Ansätze gegeben, wie die problematischen Auswirkungen einer starken Unternehmenskultur anzugehen sind. Nicht zuletzt wird in Form des Strategischen Aufklärungssystems eine langfristige Perspektive zum Umgang mit Auswirkungen einer starken Unternehmenskultur im Zuge der Wandelsnotwendigkeit eröffnet.

Leseprobe

Kapitel 4.2.1, Verharrungstendenz als Merkmal der Mobilisierungsphase: Obwohl die Störfaktoren erkannt und das damit verbundene Gestaltungsproblem identifiziert wurde, ist mit einer sofortigen Reaktion des Unternehmens nicht zu rechnen. Der Wandelsprozess geht mit einer Vielzahl von Maßnahmen, Projekten, Programmen und Instrumenten einher, so dass daraus viele Ansatzpunkte resultieren, die von den Unternehmensmitgliedern in der Regel unterschiedlich wahrgenommen und verarbeitet werden. Die unterschiedliche Einschätzung der Wandelssituation ist auf die einzelnen Interessen, Verfügungsrechte und Kenntnisse der Unternehmensmitglieder zurückzuführen. Folglich kann erwartet werden, dass sich mindestens zwei Strömungen formieren. Die Unterstützer des Wandels sehen in der Wandelsgelegenheit vor allem Chancen sowohl für das Unternehmen als Ganzes als auch für die Durchsetzung der eigenen Interessen in der neuen Konstellation, so dass sie sich stark für die Bewegung der Organisation einsetzen. Die Zugehörigen der zweiten Strömung, die Bremser des Wandels, werden insbesondere die Risiken, die mit dem Wandelsvorhaben einhergehen könnten, stärker gewichten. Demnach ist zu erwarten, dass sie sich aktiv für die Beibehaltung des Status-quo einsetzen. Folglich wird sich die Reaktion des Unternehmens in Abhängigkeit von der Stärke dieser zweiten Strömung verlängern, d.h. das System wird zumindest eine zeitlang im alten Zustand verharren wollen. Mobilisierungspotential der Unternehmenskultur: Der Wandelsimpuls und die damit vermuteten Veränderungen sowie Ängste der Unternehmensmitglieder, etwas von der erreichten Kompetenz, Status, Position etc. abgeben zu müssen, führen zu einer Schwächung des Unternehmens als Gruppe. Das Gruppengefühl weicht den persönlichen Interessen aus. An dieser Stelle knüpft die positive Wirkung einer starken Unternehmenskultur an. Durch die Rituale und Zeremonien als sichtbare Teile der Unternehmenskultur (Artefakte) wird eine ständige Auffrischung der Tradition gewährleistet. Es werden die Normen und Werte immer aufs Neue in Erinnerung gerufen, so dass eine Erneuerung der konzeptionellen Basis gewährleistet wird. Die konzeptionelle Grundlage wird im Falle einer starken Unternehmenskultur der Definition nach von der Mehrheit der Unternehmensmitglieder geteilt. Zudem ist sie tief verankert, verinnerlich und lebendig. Die Unternehmensmitglieder identifizieren sich mit den durch die Rituale und Zeremonien vermittelten Werten. Darin sehen sie die Erneuerung und Stärkung des Wir-Gefühls . Folglich stärken diese ,in periodischen Abständen stattfindenden Veranstaltungen ,die Kohäsion des Unternehmens als Gruppe und räumen dem Zugehörigkeitsgefühl die Priorität ein. Demnach ist tendenziell im Falle einer starken Unternehmenskultur anzunehmen, dass die Konflikte und Meinungsverschiedenheiten beigelegt werden und die Mobilisierung durch eine schnelle Konsensbildung erfolgen wird. Gruppendenken als Merkmal einer starken Unternehmenskultur: Eine schnelle informatorische Verarbeitung der Wandelssituation sowie die Erzielung des Konsenses bezüglich der weiteren Vorgehensweise ist auf die Vorteile zurückzuführen, die mit einer ausgeprägten Gruppenkohäsion einhergehen. Die ´Natur des Wandelsproblems´ kann aber diesen Vorteil der Schnelligkeit auch in einen Nachteil verwandeln. Die Gefahrenquelle liegt in der Tatsache, dass die schnell erzielte Lösung der Komplexität und Neuartigkeit des Problems nicht in genügendem Maße Rechnung trägt. Der Konformitätsdruck in einer starken Unternehmenskultur ist hoch und auf die Attraktivität dieser Kultur für die Unternehmensmitglieder zurückzuführen. Seine Stärke wird zudem permanent durch Rituale und Zeremonien erneuert und gepflegt. Folglich werden sich die Unternehmensmitglieder tendenziell diesem Konformitätsdruck unterziehen wollen und dabei konträre Meinungen nicht zulassen. In dem Bestreben, ihr Sicherheitsnest beschützen zu wollen, werden sie neue Impulse ignorieren oder sie mit dem Instrumentarium aus den bestehenden gedanklichen Schubladen verarbeiten. Vor dem Hintergrund der Umweltdynamik und der damit verbundenen Anpassungsanforderungen könnte diese Abwehrhaltung negative Folgen für die Unternehmen haben. Ansätze zur Milderung des Konformitätsdrucks: An dieser Stelle wird deutlich, dass sich der Vorteil einer raschen Gewinnung gemeinsamer Problemperspektive in einen Nachteil verwandeln kann dies erfolgt in Form vom militanten Konformismus, der die Aufnahmefähigkeit des Systems und seine Informationsverarbeitungskapazität erheblich schwächt. Es ist mit den Maßnahmen anzusetzen, die diesen bindenden Charakter der Gruppe schwächen, zugleich aber bestärken jedes einzelne Gruppenmitglied, seine (vor allem konträre) Meinung zu äußern und somit einen konstruktiven Beitrag im Problemlösungsprozess zu leisten. Hierzu gehört die Förderung der kritischen Einstellung der Unternehmensmitgliedern sowie die Aufforderung an die Persönlichkeiten mit höheren Status, sie sollten sich nicht allzu schnell äußern, um die Beeinflussung der anderen, rang-niedrigeren Unternehmensmitglieder zu verhindern. Darüber hinaus kann die Festlegung und konsequente Kommunizierung der Unternehmensvision sowohl eine Orientierungs- als auch eine Argumentationsfunktion in den Gruppendiskussionen übernehmen.

Über den Autor

Tadija Kraljevic studierte zunächst Germanistik und Informationswissenschaft an der Philosophischen Fakultät in Zagreb (Kroatien) und anschließend die Betriebswirtschaft an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Abschluss im Jahre 2000 als Lehrer für die deutsche Sprache und Literatur und Informationswissenschaft. Abschluss 2007 als Diplom-Kaufmann. Im Rahmen des betriebswirtschaftlichen Studiums beschäftigte er sich insbesondere mit den Themen des Strategischen Managements. Derzeit tätig als Unternehmensberater im Bereich Strategie.

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