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- Total Cost of Ownership: Bedeutung für das internationale Beschaffungsmanagement
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 06.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 100
Abb.: 30
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die heutige Geschäftswelt, die durch einen zunehmenden Wettbewerbsdruck durch die Globalisierung der Märkte gekennzeichnet ist, hat sich entscheidend verändert. In Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise fordert die Politik immer stärker, dass die deutsche Wirtschaft den globalen Konkurrenzkampf annimmt. Längst ist die deutsche Qualität kein schlagendes Verkaufsargument mehr, sondern Preis, Leistung, Verfügbarkeit und Servicequalität sind die bestimmenden Faktoren, die Produktions- und Handelsbetriebe optimieren müssen, um im internationalen Wettbewerb erfolgreich sein zu können. Gleichzeitig sind diese Faktoren auch die Determinanten für die moderne Ausrichtung des Beschaffungsmanagements mit kürzeren Entwicklungs- und Produktlebenszeiten, geringen Lagerkapazitäten und erhöhtem Outsourcing. Diese internationale Marktkomplexität erfordert adäquate Instrumente des strategischen Kostenmanagements in der Beschaffung, wobei die Einkaufsabteilung ausgehend von differenzierten Preisvergleichen, Lieferantenbewertungen, Make or Buy Entscheidungen oder Cost Benchmarking auch die Möglichkeiten des Total Cost of Ownership (TCO) Konzeptes in Erwägung ziehen sollte. Dabei ist zu beachten, dass der Einkauf häufig einen Großteil der Gesamtausgaben eines Unternehmens ausmacht und somit nachhaltig die Wettbewerbsposition und die anderen Prozesse entlang der Wertschöpfungskette beeinflusst. Da in vielen Fällen die Folgekosten nach dem Kauf den ursprünglichen Einkaufspreis um ein Vielfaches übersteigen, bedeutet der niedrigste Einkaufspreis von Gütern nicht automatisch, dass sie auch die niedrigsten Kosten über den gesamten Lebenszyklus im Unternehmen verursachen. Zur Betrachtung aller Lebenszykluskosten wird daher die TCO Methode mit dem Ziel eingesetzt, alle Kosten in Verbindung mit der Akquisition, der Nutzung, der Wartung und der Entsorgung bei der Lieferantenauswahl zu berücksichtigen. Außerdem liefern steigende Lohn-, Energie-, Material- und Betriebskosten einen weiteren Grund für den Einsatz von TCO im Rahmen von Beschaffungsvorgängen.
Textprobe: Kapitel 4.5, Risiko- und Kostenminimierung durch TCO bei internationalen Beschaffungen: ‘Das Kosten und Unternehmensrisiko ist im Rahmen einer Global-Sourcing-Entscheidung nicht unerheblich. Viele Unternehmen sind in den letzten Jahren aufgrund falscher Entscheidungen und fehlender Kontrollmechanismen in den Konkurs getrieben worden’. Planungsfehler, Kommunikationsprobleme unter einzelnen Abteilungen im Einkauf und fehlende Instrumente zur Leistungsmessung sind typische Probleme, die durch gängige Beschaffungspraktiken hervorgerufen werden. Weitere Ursachen hierfür sind eine unvollständige TCO Vollkostenanalyse der Beschaffungsaktivitäten sowie eine nicht ausreichende Global Sourcing Orientierung des Unternehmens. Damit Unternehmen ihre Beschaffung auf dem globalen Markt qualitativ absichern, mit Hilfe geeigneter Methoden Risiken besser erkennen und vorhersagen und damit langfristig Kosten sparen können, entwickelte das Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie (IPT) in Aachen zusammen mit der Forschungsgemeinschaft Qualität e.V. (FQS) in einer geplanten Laufzeit vom 1. August 2007 bis 31. Juli 2009 das Konzept RiMiBeN - Risikominimierte Beschaffung in Niedriglohnmärkten. Da in Niedriglohnmärkten tendenziell von einem höheren Länderrisiko auszugehen ist, kann das RiMiBeN Konzept in angepasster Form auch für Industrieländer mit einem höheren Lohnniveau Verwendung finden. Die Anwendung von innovativen Methoden, um beispielsweise neue, unbekannte Lieferanten und Märkte zu erschließen, ist eine Grundvoraussetzung für Einkaufserfolge, um sich einen Vorteil gegenüber Branchenwettbewerber zu verschaffen. Dieses Vorgehen ist unabwendbar mit Risiken verbunden, die sich allerdings minimieren lassen, wie dieses Kapitel noch zeigen wird. ‘Unternehmen in Deutschland folgen zwar dem Trend zum Outsourcing, jedoch liegen sie bei den Beschaffungsaktivitäten und den dabei erzielten Einsparungen um gut 20 % unter dem weltweiten Durchschnitt’. Die Gründe dafür sind eindeutig mit dem Risiko von internationalen Beschaffungen wie z. B. Mehrkosten durch Lieferterminabweichungen oder eine hohe Anzahl an Defective Parts per Million (dppm) verbunden. Lediglich 28 Prozent der Unternehmen sind mit der Qualität der beschafften Leistung zufrieden, wobei dabei u. a. sowohl die Qualität des Zukaufteils als auch die Logistikleistung des Lieferanten gemeint ist. Besonders für KMU ist Global Sourcing riskant, da die Erfahrung und personelle Ausstattung für eine komplexe Vollkostenanalyse fehlt und oft unerwartete Kosten wie z.B. manuelle Nacharbeit bei Qualitätsproblemen auftreten, die die Kosteneinsparungen durch den günstigeren Lieferant eliminieren und KMU wirtschaftlich erheblich schädigen können. Einen weiteren Risikofaktor stellt die Implementierung von Haupt- und Teilprozessen für den internationalen Beschaffungsvorgang von der Lieferantenauswahl bis hin zur Bestellung dar. Diese Prozessimplementierung wird nämlich nach Meinung von Schmitt und Kukolja nicht selten für sämtliche Beschaffungsaktivitäten ohne differenzierte Risikobetrachtung identisch durchgeführt, was dazu führt, dass oft zu viel Aufwand für risikoarme Teile und Lieferanten getätigt wird, bei strategisch wichtigen oder problematischen Teilen und Lieferanten das Risiko aber nicht angemessen abgesichert wird (z. B. durch mehrstufige Qualitätssicherungs-Prozesse). Aus diesem Grund ist es notwendig, dass vor allem KMU internationale Beschaffungsrisiken durch eine TCO Vollkostenanalyse und permanente Kommunikation mit dem internationalen Lieferanten minimieren. ‘Dazu gehören (…) auch Vorgehensweisen zur Absicherung von Produktqualität und Versorgungsengpässen, zur Reduktion des Aufwands der Lieferantenqualifizierung und zur risikoabhängigen Gestaltung der Beschaffungsprozesse’. Die Vollkostenanalyse mittels der Total Cost of Supply (TCS), Risiko-Portfolios mit Hilfe der Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse (FMEA) und Risiko abhängige Prozessvariationen sind die drei Kernbestandteile des risikominimierten Lieferantenmanagements.
Sascha Krischun wurde 1979 in Flensburg geboren. Nach seinem Abitur 1999 an der Friedrich Paulsen Schule Niebüll entschied sich der Autor für ein betriebswirtschaftliches Studium im Bereich Destinationsmanagement an der Fachhochschule Westküste in Heide Holstein. Nach einigen Jahren beruflichen Wirkens im Tourismusmarketing wechselte er in den internationalen Vertrieb von Elektronikkomponenten und absolvierte zeitgleich sein Master Studium der BWL an der Fachhochschule Kiel. In dieser Zeit wurde sein Interesse für das internationale Beschaffungsmanagement und insbesondere für den Total Cost of Ownership Ansatz geweckt. Die gesammelten Erfahrungen aus erhaltenen Evaluationen von Kunden motivierte Herrn Krischun den TCO Ansatz aus der Perspektive eines beschaffenden Unternehmens in seiner Master Thesis zu betrachten.
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