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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 02.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 84
Abb.: 10
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Banken spielen für die heutige Weltwirtschaft eine zentrale Rolle, da sie als Finanzintermediäre auftreten und den notwendigen Ausgleich zwischen Kapitalbedarf und Kapitalangebot schaffen. In keiner anderen Branche sind daher so große Auswirkungen - positive als auch negative - auf andere Industriezweige möglich. Dies haben vor allem die finanzwirtschaftlichen Krisen der letzten Jahre bewiesen. Neben der Bank als Institution kommt aber vor allem den Mitarbeitern der Bank eine hohe Bedeutung zu, da diese direkt die Geschicke der Bank und indirekt so die Geschicke von Privathaushalten, Wirtschaftsunternehmen und sogar Staaten lenken können. Umso erstaunlicher ist, dass auch in Zeiten der Finanzkrise sehr hohe leistungs- und erfolgsorientierte Vergütungen an Bankmitarbeiter gezahlt wurden, so der Vorwurf der Kritiker. Immerhin galten Banken und somit in erster Linie die Mitarbeiter der Banken, als Hauptverantwortliche für eine weltweite Rezession. Ein großer Widerspruch, auch mit politischer Brisanz, ist dabei von vielen neutralen Beobachtern empfunden worden.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 4.2, Vergütungssysteme in Banken als Resultat der bankspezifischen Probleme vor der Finanzkrise: 4.2.1, Motive der variablen Vergütung in Banken: Die Hauptgründe für die Einführung von variablen Vergütungssystemen in Banken sind nach einer 2006 durchgeführten empirischen Untersuchung Leistungssteigerung (84,9%) und Motivationssteigerung (80,3%) von Mitarbeitern sowie die Schaffung einer verbesserten Identifikation der Mitarbeiter mit den Zielen und Strategien der Bank (66,7%) genannt. Es zeigt sich also, dass die verhaltenswissenschaftlichen Ansätze für materiell orientiertes Verhalten von Mitarbeitern zu den Hauptgründen eines variablen Vergütungssystems in Banken gehören. Auch betriebswirtschaftliche Ansätze spielen eine große Rolle. So treten Banken als Dienstleistungsunternehmen mit den Aufgaben der Finanzierung, Investition, Emission und Beratung sowohl als Prinzipale und als Agenten im Sinne der Prinzipal-Agenten-Theorie auf. Im Commercial Banking nehmen Banken Kapital von Investoren an und geben es in Form von Krediten weiter. Gegenüber den Kapitalgebern wirken sie als Agenten, da sie sich um die Anlage des Geldes kümmern und dafür ihre Informationsvorsprünge, Instrumente und (Kunden-)Beziehungen nutzen. Gegenüber den Kapitalnehmern haben sie die Rolle von schlechter informierten Prinzipalen, da sie nicht genau wissen, wie Kapitalnehmer mit dem Geld umgehen werden. Im Investment Banking ist die Situation gleich, da Banken sowohl als Prinzipale als auch als Agenten fungieren. Als Agenten wirken sie bei der Beratung von Kapitalnehmern und bei der Finanzierung gegenüber Kapitalgebern. Als Prinzipale treten sie auf, wenn sie für Kapitalnehmer Geld beschaffen. Tritt die Bank als Agent auf, sind leistungs- und erfolgsorientierte Vergütungsbestandteile im Bankenbereich vorgesehen, um die Interessen der Bank(-mitarbeiter) in Einklang mit den Interessen der Kunden zu bringen. Dieser Zusammenhang hat u.a. dazu geführt, dass variable Entgeltbestandteile in den letzten Jahrzehnten weitere Verbreitung unter Banken gefunden haben. Ein weiterer Grund, der zu mehr Verbreitung von variabler Vergütung in Banken geführt hat, sind die Veränderungen im Finanzsektor in den letzten Jahrzehnten. Zu diesen Veränderungen gehört die steigende Wettbewerbsintensität um Kunden und Gelder. Hintergrund dafür ist zum einen, dass viele klassische Produktionsunternehmen verstärkt auf dem Finanzmarkt auftreten und Finanzierungen für ihre Kernprodukte vermitteln, sodass Banken neue Mitbewerber aus anderen Branchen erhalten. Des Weiteren hat die Globalisierung und Internationalisierung in den letzten Jahrzehnten dazu beigetragen, dass viele Finanzdienstleistungen von Banken aus anderen Ländern zu für den Kunden besseren Konditionen angeboten werden. Die steigende Wettbewerbsintensität hat auch Auswirkungen auf die besten Mitarbeiter und wird als ‘War for talents’ bezeichnet. In den letzten Jahrzehnten führte dieser Kampf um Talente zu einem starken Anstieg der variablen Vergütung in Banken. Zu den Veränderungen im Finanzsektor gehört ebenfalls die Technologisierung von Prozessen im Bankenbereich. So sind viele Prozesse standardisiert und per Online-Banking möglich. Sie müssen nicht mehr von Mitarbeitern in einer Filiale getätigt werden. Dies führt zu einem geringeren Personalbedarf in Banken. Das Personal, das in Banken weiterhin benötigt wird, muss qualitativ besser ausgebildet sein und ist daher teurer. Auch hier spielen variable Vergütungsbestandteile besonders zur Bindung von Mehrleistern eine große Rolle. Die Vergütung agiert als erfolgreiche Durchsetzungsstrategie besonders wichtiger Bankmitarbeiter. Aufgrund der dargestellten Ursachen sind die Anteile der variablen Vergütungen im Bankensektor in den letzten Jahrzehnten sehr stark gestiegen. Insbesondere zwischen 1990 und 1999 haben 56,06% der deutschen Banken laut einer Befragung von 2006 variable Vergütung eingeführt. Im Investment Banking wurden diese bereits vor 1980 in der Mehrheit der Institute eingeführt. Dabei wurden nicht immer den Interessen der eigentlichen Anteilseigner von Banken im Sinne des Shareholder Values ausreichend Genüge getan, da die Boni zum Teil exzessiv hoch waren.

Über den Autor

Thomas Piela, B.A., wurde 1988 geboren. Nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann im Jahr 2010, begann er sein berufsbegleitendes Studium zum Bachelor of Arts im Fachbereich Business Administration und schloss dieses im Jahr 2013 erfolgreich ab. Gleichzeitig sammelte er praktische Erfahrungen als Personalbetreuer in einer Bank. Seine Tätigkeit als Personalbetreuer im Finanzsektor und die Auswirkungen der Finanzkrise motivierten ihn, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen. Seit Ende 2013 befindet er sich im Studium zum Master of Science im Fachbereich Human Resource Management und ist seit Anfang 2014 in der Personalentwicklung einer Bank tätig.

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