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- Ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit durch Unternehmensethik: Elemente und Prozesse in Theorie und Praxis
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 06.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 112
Abb.: 24
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Banal ausgedrückt sind Gewinne und Umsätze die relevanten Indikatoren für gute Unternehmensführung. Auch Wettbewerbsvorteile, die ein Unternehmen ökonomisch nachhaltig entwickeln und auf strategisch wichtigen Entscheidungen basieren, können zur dieser Bewertung herangezogen werden. Ob und in welcher Form die Unternehmensethik, eine nicht in Zahlen erfassbare Wertedimension, sich positiv auf das unternehmerische Gewinnstreben auswirken kann, soll diese Arbeit zeigen. Kann also eine gute Unternehmensführung auch auf dem Guten fundieren und präventiv auf unmoralische Handlungen wirken? Um diese Fragen zu beantworten, beschäftigt sich dieses Buch zunächst mit einem Vergleich der Ethik und des Unternehmens, um Unternehmensethik klar zu definieren und abzugrenzen. Weiterhin zeigt die Arbeit, welche Möglichkeiten Unternehmen in Theorie und Praxis zur Verfügung stehen, um ethische Elemente und Prozesse zu etablieren und zu zertifizieren. Abschließend wird eine Bewertung der anfänglichen Fragestellung vorgenommen und gezeigt, dass Unternehmensethik sogar zu Wettbewerbsvorteilen führen kann. Die Arbeit zeichnet sich durch eine umfangreiche Recherche und ein großes Quellenverzeichnis aus.
Textprobe: Kapitel 3.2.3, Stakeholderdialog – Praxisbeispiel: Ein positives Beispiel der Bereitschaft zum Dialog mit seinen Stakeholdern stellt die Telekom dar. 2008 und 2009 lud sie zum gemeinsamen Gespräch in Bonn. Über 40 Vertreter aus verschiedenen Bereichen kamen zusammen, um über Bereiche, wie Energieeffizienz, Arbeitsbedingungen, Lieferantenmanagement oder Entsorgungsmanagement zu beraten. Seitdem soll der ‘Stakeholder Dialog Day’, welcher von den Stakeholdern positiv bewertet wurde, jedes Jahr stattfinden. 3.3, Verantwortungsübernahme im Rahmen von Corporate Social Responsibility und Corporate Citizenship: Wie ein Unternehmen den ersten Schritt hin zu einem ‘guten’ Unternehmen macht, wurde durch die Erweiterung der Anspruchsgruppen um legitime Stakeholder bereits gezeigt. Jedoch ist das Bewusstsein, man müsse Verantwortung übernehmen und die Kenntnis relevanter Anspruchsgruppen nur ein Anfang. Es sind Maßnahmen zu treffen, die dem aufmerksamen Betrachter zeigen, dass ein Unternehmen sich engagiert. Somit sollen im Folgenden zwei Konzepte vorgestellt werden, die mitunter den Stakeholder Ansatz aufgreifen. 3.3.1, Corporate Social Responsibility: Corporate Social Responsibility (CSR), ist ein Konzept, welches sich innerhalb der Unternehmensethik als angewandter Ethik ansiedelt. Es setzt sich eingehender mit der Verantwortungsübernahme eines Unternehmens auseinander. Obwohl eine einheitliche Definition in der Breite der Literatur nicht zu finden ist, berufen sich die meisten Autoren auf das Grünbuch der Kommission der europäischen Gemeinschaft, die CSR als ein Konzept definiert, ‘das den Unternehmen als Grundlage dient, auf freiwilliger Basis soziale Belange und Umweltbelange in ihre Unternehmenstätigkeit und in die Wechselbeziehung mit den Stakeholdern zu integrieren.’ Das Augenmerk liegt eindeutig darauf, dass es ein freiwilliges Konzept ist, d.h. CSR Engagement entwickelt sich nicht aus einem rechtlichen Zwang heraus und Unternehmen können demonstrativ ihren guten Willen zeigen. Eng verbunden mit dem CSR Konzept ist die Forderung einer nachhaltigen Entwicklung (engl. Sustainability). Bei der Beschreibung etwaiger Stakeholder schon angerissen, ist die Forderung von Nachhaltigkeit im Bereich der CSR ein Hauptanliegen. Es erweitert die gegenwärtige soziale und ökologische Verantwortung von Unternehmen um die Anliegen zukünftiger Generationen. Die Debatte um nachhaltige Entwicklung innerhalb der CSR endet jedoch nicht mit sozialen und ökologischen Aspekten. Optimal ausgerichtet und somit nicht zugänglich für Kritik der Shareholder als auch der übrigen Stakeholdern ist CSR erst, wenn es ebenfalls die ökonomische Nachhaltigkeit beachtet. Ziel ist es, eine ‘Win-Win-Win’ Situation für alle drei Bereiche zu erreichen. Es geht nicht nur darum wahllos CSR Aktivitäten durchzuführen, sondern CSR einer strategischen Ausrichtung auszusetzen. Diesbezüglich seien alle Unternehmensbereiche hinsichtlich der Chancen eines CSR Engage-ments hin zu prüfen, um mögliche Vorteile gegenüber Konkurrenten generieren zu können. Die Fähigkeit sowohl ökonomische als auch soziale und ökologische Aspekte in einer Strategie zu verbinden, wird als großer Vorteil der CSR gesehen. CARROLL hat ein Verständnis von CSR entwickelt, das in der Literatur meist in ähnlicher Weise übernommen wird. Auch er weist darauf hin, dass gerade der wirtschaftliche Aspekt, als Ausgangspunkt der CSR wichtig ist, um das finanzielle Fundament zu besitzen, die folgenden Stufen in Angriff zu nehmen. Die zweite Stufe verlangt vom Unternehmen, sich an die Gesetze und Regeln zu halten. Diese beiden ersten Stufen der Pyramide werden als notwendig angesehen. Die dritte Stufe fordert vom Unternehmen sich im Austausch mit seiner Umwelt fair zu verhalten und Verantwortung zu übernehmen. Es ist zwar keine Grundvoraussetzung, wie die vorherigen Stufen, wird jedoch vom Umfeld des Unternehmens erwartet. Schließlich die letzte Stufe, auf welcher Unternehmen ausschließlich altruistisch geprägt sind. Gutes soll aus eigener Initiative getan werden, ohne dass Stakeholder etwas einfordern müssen. Damit kann man CSR mit einer verantwortlichen Unternehmensführung vergleichen, welche sich auf die vier Stufen der Pyramide stützt.
Bartosz Przytula wurde 1984 in Gdynia/Polen geboren, bevor er 1989 nach Deutschland kam. Sein Studium der Wirtschaftswissenschaften schloss er im Jahre 2010 mit dem akademischen Grad des Diplom-Kaufmanns erfolgreich ab. Nach der Lektüre diverser Enzyklika von Johannes Paul II. zum Thema Ethik und aufgrund der Zeiten von Wirtschaftskrisen begann er, sich für das Thema Unternehmensethik zu faszinieren. Grundlage für die Überlegungen war sein Studium mit dem Schwerpunkt der strategischen Unternehmensführung. Daraus entwickelte sich die Idee, ethische Handlungsalternativen auf ihre Verträglichkeit mit der unternehmerisch-ökonomischen Praxis zu untersuchen.
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