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Management

Michael Wahl

Ökologische, soziale und ethische Aspekte in der Unternehmensbewertung

Ansätze zur Berücksichtigung monetären und nichtmonetären Nutzens

ISBN: 978-3-8428-6001-8

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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 05.2011
AuflagenNr.: 1
Seiten: 132
Abb.: 9
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Nachhaltigkeit - soziales und ethisches Verhalten - Umweltverträglichkeit: Dies sind Schlagworte, die in der gesellschaftlichen Diskussion immer lauter erklingen und ihren Einzug auch in die Wirtschaft gefunden haben. Wirtschaftlich nachhaltiges Handeln bedeutet Handeln über den Tag hinaus. Es bedeutet Handeln nicht nur mit Blick auf den nächsten Quartalsbericht oder die nächste Analystenkonferenz. Es bedeutet Handeln mit Blick auf nachfolgende Generationen und die Schöpfung als Ganzes. Nachhaltiges Handeln beschränkt sich dabei nicht auf ökologisches Handeln, sondern umfasst mindestens gleichwertig den Bereich des sozialen und ethischen Handelns. Vor diesem Hintergrund will das vorliegende Buch darstellen, inwiefern bereits heute Möglichkeiten bestehen nachhaltiges Handeln messbar zu machen und einer Bewertung zuzuführen und wo dringender Handlungsbedarf geboten ist. In einer kapitalistischen Welt, bildet die Bewertung den elementaren Kern allen wirtschaftlichen Handelns. Keine Investition, kein Kredit und erst recht kein unternehmenswertorientiertes Vergütungssystem ohne vorherige Bewertung. Daher muss man, um das Wirtschaftssystem nachhaltiger auszugestalten, an diesem Kern ansetzen und ihn für ökologische, soziale und ethische Aspekte sensibel und ansprechbar machen. Solange sich Nachhaltigkeitsaspekte nicht in den verschiedenen Bewertungsverfahren - und damit einhergehend auch in den Vergütungssystemen - niederschlagen, werden sie überhört und wenn es darauf ankommt hintangestellt oder ignoriert werden. Hierzu wird - ausgehend von der klassischen finanziellen Unternehmensbewertung - zunächst die Frage erörtert, ob und inwiefern ökologische, soziale und ethische Faktoren einen Einfluss auf die Unternehmensperformance und damit den Unternehmenswert besitzen. Anschließend und darauf aufbauend sollen Ansätze und Methoden dargestellt werden, die eine quantitative Bewertung des finanziellen, auf ökologischen, sozialen und ethischen Faktoren beruhenden, Nutzens ermöglichen. Ergänzend hierzu wird geprüft, wie die bisher unbeachteten nichtfinanziellen Nutzenkomponenten einer qualitativen Bewertung zuzuführen und damit in die Investitionsentscheidung zu integrieren sind. Dieses Buch basisert auf einer Diplomarbeit, die mit dem 2. Preis des GGS Young Talent Award 2011 ausgezeichnet wurde. Außerdem war der Autor Finalist des Karriere-Preises der DZ Bank Gruppe 2010.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 4.3, Der Sustainable Value - Ein wertorientierter Ansatz zur umfassenden Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in die Unternehmensbewertung: Die im vorangehenden Abschnitt dargestellten Überlegungen und Verfahren haben das Ziel, eine Bewertung ökologischer Aspekte nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten durch bereits etablierte Methoden zu ermöglichen um damit die Grundlage für eine stärkere Berücksichtigung ökologischer Größen in der Unternehmensführung - und einhergehend in der Unternehmensbewertung - zu bilden. Jedoch gewinnen nicht nur ökologische Faktoren - vor allem aufgrund sich ändernder Erwartungen der Öffentlichkeit - immer größere Bedeutung für Unternehmen, auch gesellschaftliche Aspekte werden immer wichtiger und halten daher Einzug in die Unternehmensstrategien und erfahren dadurch verstärkt Berücksichtigung in der Unternehmensführung. Nach einer von McKinsey weltweit durchgeführten Studie sehen viele der befragten Vorstandsvorsitzenden hierdurch eine Verschiebung der Prioritäten weg von den Shareholdern hin zu Stakeholdern wie Konsumenten, Mitarbeitern sowie der Gesellschaft als Ganzes. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, bedarf es nicht nur der Bewertung ökologischer, sondern auch sozialer Aspekte, wobei das Ziel eine umfassende Bewertung aller Komponenten der CSR und damit der unternehmerischen Nachhaltigkeit sein muss. Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen des - vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten - NeW-Projekts, unter der Leitung von FIGGE und HAHN, der SV entwickelt. Er stellt den ersten umfassenden Ansatz zur Bewertung eines Unternehmens dar, der es ermöglicht, dass neben der ökonomischen auch die ökologische und soziale Performance gemessen und darauf aufbauend gesteuert und kommuniziert werden kann. Nachfolgend werden zunächst die theoretischen Grundlagen und die Bewertungslogik dieses neuen wertorientierten Ansatzes näher vorgestellt, bevor anschließend der SV als absolute monetäre Kennzahl zur nachhaltigen Unternehmensbewertung dargestellt wird. Theoretische Grundlagen & Bewertungslogik des Sustainable Value-Ansatzes: Die heute regelmäßig eingesetzten Unternehmensbewertungsverfahren basieren auf dem Grundsatz von MOXTER, nachdem gilt, ‘bewerten heißt vergleichen[.]’. Dem Opportunitätskostenprinzip folgend wird der finanzielle Erfolg, der aus dem Eigentum an einem Unternehmen erwächst, durch den Vergleich mit der bestmöglichen Handlungsalternative bewertet. Dieses Prinzip, das bisher nur auf ökonomische Ressourcen Anwendung findet, überträgt der SV auf die Bewertung ökologischer und sozialer Ressourcen und ermöglicht damit erstmalig eine umfassende, nachhaltige Unternehmensbewertung auf Grundlage der etablierten Bewertungslogik. Aus der Sicht der klassischen Unternehmensbewertung ist nur der Wert bewertungsrelevant, der durch den Einsatz ökonomischer Ressourcen erwirtschaftet wurde. Aus einer umfassenden Nachhaltigkeitssicht greift dies jedoch zu kurz, da Unternehmen auch ökologische und soziale Ressourcen einsetzen um Mehrwert zu generieren. Auch sie sollten daher Bestandteil der Wertermittlung sein. Grundsätzlich entsteht Wert immer dann, wenn die anfallenden Kosten durch den erwirtschafteten Ertrag überkompensiert werden, wobei sich meist die Bestimmung der anfallenden Kosten als problembehaftet erweist. Der SV folgt in diesem Zusammenhang nicht den bisher zur Ermittlung der Kosten von ökologischen und sozialen Ressourcen Verwendung findenden belastungsorientierten Ansätzen, die eine Bewertung anhand der Schäden und Belastungen vornehmen, die aufgrund des Ressourcenverbrauchs entstehen, sondern erstmals einem wertorientierten Ansatz, demnach sich die Kosten einer Ressource aus dem entgangenen Ertrag eines alternativen Einsatzes ergeben. Durch dieses Vorgehen stehen sich nicht weiter zwei Bewertungslogiken - die opportunitätskostenbasierte für finanzielle und die belastungsorientierte für ökologische und soziale Ressourcen - gegenüber. Dieses Vorgehen bedarf zwingend der Wahl eines geeigneten Vergleichsobjektes. Während die heute Verwendung findenden Ertrags- und DCF-Verfahren das Marktportfolio des CAPM als Benchmark verwenden, bedarf es beim SV einer situations- und aussageabhängigen Wahl des Vergleichsobjektes. Je nach Analysehintergrund ist der Benchmark dabei enger oder weiter zu fassen, wobei darauf zu achten ist, dass eine Alternative Verwendung der Ressourcen im Benchmark prinzipiell möglich ist. Das NeW-Projekt beschränkt sich in der ersten Anwendung des SV auf die Bewertung deutscher Unternehmen und wählt daher als äquivalente Benchmark zur Nettowertschöpfung - als Ertragsgröße der untersuchten Unternehmen - das Nettosozialprodukt der deutschen Volkswirtschaft. Andere Studien wie die Advance-Studie bewerten europaweit Unternehmen und wählen daher die europäische Nettowertschöpfung als Vergleichsgröße. Das Vorgehen zur Berechnung des SV als absolute monetäre Größe ist hingegen stets gleich, es gliedert sich in fünf Schritte, die nachfolgend im Detail vorgestellt werden. Berechnung des Sustainable Value als absolute Kennzahl: Vor der eigentlichen Berechnung des SV müssen einige Fragen hinsichtlich des Bewertungsumfangs erörtert werden. Zunächst stellt sich die Frage, welches Unternehmen für welchen Zeitraum bewertet werden soll und welcher Benchmark hierbei Verwendung findet. Im Rahmen des NeW-Projekts wurden insgesamt 28 deutsche Unternehmen mit Hilfe des SV-Ansatzes und den Daten des Jahres 2004 bewertet, wobei aus Vereinfachungsgründen nachfolgend das Prinzip des SV lediglich am Beispiel des Bayer-Konzerns dargestellt wird. Als Benchmark finden die korrespondierenden Daten der deutschen Volkswirtschaft als Ganzes Verwendung. Des Weiteren ist festzulegen, welche Ressourcen in der Bewertung betrachtet werden sollen und welche Ertragsgröße herangezogen wird. Die NeW-Studie beschränkt sich in ihren Ausführungen dabei auf zehn verschiedene Ressourcen. Für die folgende Berechnung werden beispielhaft die CO2-Emissionen betrachtet, wobei das Vorgehen bei jeder weiteren Ressource analog verläuft. Als Ertragsgröße findet die Nettowertschöpfung Verwendung, die den Ertrag widerspiegelt, der durch das Unternehmen für Eigen- und Fremdkapitalgeber, den Staat und die Mitarbeiter nach Berücksichtigung der Abschreibungen geschaffen wird. Im ersten Schritt der SV-Berechnung erfolgt anschließend die Ermittlung des Ressourceneinsatzes des Unternehmens im betrachteten Zeitraum. Hierbei sind Performancedaten für jede einzelne betrachtete Ressource zu erheben, wobei sicherzustellen ist, dass diese den gleichen Geltungsbereich wie die Ertragsgröße aufweist.

Über den Autor

Michael Wahl, Dipl.-Kaufmann (Univ.), Bachelor of Science, studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Augsburg mit den Schwerpunkten Wirtschaftsprüfung und Controlling bei Prof. Dr. Dres. h.c. Adolf G. Coenenberg, Finanz- und Bankwirtschaft bei Prof. Dr. Manfred Steiner sowie Recht. Als Graduierten-Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) studierte er darüber hinaus an der Katz Graduate School of Business der University of Pittsburgh in den USA. Nach erfolgreichem Abschluss seines Studiums ist Michael Wahl Promotionsstipendiat der Hanns-Seidel-Stiftung und Doktorand bei Prof. Dr. Wolfgang Schultze an der Universität Augsburg.

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