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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 02.2011
AuflagenNr.: 1
Seiten: 140
Abb.: 24
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die Fähigkeit zur Innovation ist seit jeher ein wichtiger Hebel für den Erfolg eines Unternehmens. Nur durch ein funktionierendes Innovationsmanagement können sich Unternehmen an verändernde Märkte und an den technischen Fortschritt anpassen. Jedoch stoßen gerade kleine und mittlere Unternehmen mehr und mehr an ihre Grenzen. Gesättigte Märkte, ständig neue Kundenwünsche und steigender Wettbewerbsdruck stellen Unternehmen zunehmend vor neue Herausforderungen. Gerade kleine Unternehmen sind jedoch selten in der Lage, dem komplexen Bereich der Innovationsgenerierung gerecht zu werden. Es besteht also ein dringender Handlungsbedarf, Wachstumspotenziale zu erkennen und erfolgreich umzusetzen. Die Öffnung des Innovationsprozesses über die Unternehmensgrenzen hinaus bietet Unternehmen die Möglichkeit, zusätzlich zu den internen Resourcen auch auf Wissen, Erfahrungen, Kompetenzen und Technologien zurückgreifen zu können. Dieses Vorgehen wird als Open Innovation bezeichnet. Open Innovation beschreibt den Innovationsprozess als einen offenen Such- und Lösungsprozess zwischen mehreren Akteuren über die Unternehmensgrenzen hinaus. Externe Akteure werden als Ideengeber oder Konzeptentwickler in die Gestaltung von Innovationen eingebunden. Open Innovation basiert dabei auf dem Gedanken, dass - egal wie viele kluge, kreative und innovative Köpfe in einem Unternehmen beschäftigt sind - es immer mehr kluge, kreative und innovative Köpfe außerhalb des Unternehmens gibt.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.4, Motive und Nutzen von Open Innovation: Open Innovation ermöglicht den Unternehmen das großzahlige Mitwirken von Akteuren im Innovationsprozess und offeriert außerdem die Möglichkeit, mit diesen Akteuren in großräumiger Verteilung zusammenzuarbeiten. Im Sinne einer Wertschöpfungspartnerschaft wird eine gemeinsame System- und Problemlösungskapazität aufgebaut und genutzt. Kunden konkretisieren ihr implizites Wissen über neue Produktideen und -konzepte. Ein wichtiger Nutzen für die Unternehmen liegt also darin, dass das Unternehmen Zugang nicht nur zu Bedürfnisinformationen, sondern auch zu Lösungsinformationen erhält. Ein weiterer Aspekt liegt darin, dass im Rahmen des Innovationsprozesses die Kosten von Beginn der Entwicklung bis hin zur Einführung des Produktes reduziert werden und dass sich der Zeitraum der Entwicklung dabei merklich verkürzt. Durch Open Innovation kann desweiteren eine Steigerung der Marktakzeptanz eines neuen Produktes gesteigert und eine positive Kaufeinstellung der Nachfrager erreicht werden. Außerdem wird als Folge von Open Innovation eine Erhöhung des durch die Kunden wahrgenommenen Neuigkeitsgrad erreicht (siehe Abbildung 9: Wettbewerbsvorteile durch Open Innovation). Open Innovation löst zudem Lernprozesse zwischen den beteiligten Akteuren aus, da Lernen und Wissensaustausch als grundlegende Aktivitäten im Innovationsprozess gelten. Denn gerade in einem Innovationsprozess zwischen Unternehmen und Kunden treffen oft verschiedene Arten von Herangehensweisen, verschiedenen Ausgangsdaten und -informationen, unterschiedliche Tools und verschiedene Erfahrungshintergründe aufeinander. Durch Open Innovation kann der Innovationsprozess entscheidend verbessert werden (siehe Abbildung 10: Vorteile von Open Innovation). Weiterhin entstehen kooperierenden Unternehmen enorme wirtschaftliche Vorteile z. B. durch das gemeinsame Tragen von Risiken sowie die Senkung von Kosten. Auch hat das Teilen von Know-how i. d. R. eine qualitative Aufwertung des Produktes, der Dienstleistung oder des Prozesses zur Folge. Durch die gesteigerten Innovationsbemühungen ist aufgrund neuer oder verbesserter Produkte außerdem eine erhöhte Marktpräsenz erreichbar. Einer der innovativsten Vorgänge ist ohne Zweifel die Schaffung neuer Märkte. Dieses erreicht Open Innovation vor allem dadurch, dass neue Bedürfnisse der Kunden besser wahrgenommen werden und entsprechende Angebote durch neue Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse geschaffen werden können. Auch der Kunde profitiert dabei von der Zusammenarbeit mit den Unternehmen. Hierbei kann extrinsische, intrinsische und in soziale Motivation unterschieden werden. Extrinsische Motivation, also Motive, die durch die Folgen der Tätigkeit und ihre Begleitumstände befriedigt werden, liegt zunächst einmal darin, dass Kunden ein von ihnen mitentwickeltes neues Produkt oder eine Dienstleistung natürlich selbst auch nutzen können. Außerdem kann durch Open Innovation dem Zustand der Unzufriedenheit aufgrund nicht erfüllter Leistungsanforderungen und Erwartungen entgegengewirkt werden. Außerdem sind bei enger Kooperation mit Unternehmen auch materielle Gegenleistungen wie z.B. Rabatte oder Gratisprodukte denkbar. Intrinsische Motive, also Motive, welche durch die Tätigkeit selbst befriedigt werden, liegen dagegen eher darin, dass die Kunden – weil ihnen das Gefühl von Spaß oder Kreativität vermittelt wird – Innovationsaufgaben grundsätzlich positiv gegenüberstehen. Dafür ist es allerdings wichtig, dass sie der Aufgabe gewachsen sind und die Aufgabe auch als Herausforderung betrachten. Erhält der Kunde dabei ein Feedback seiner Leistung, entsteht dem Kunden dadurch ein Gefühl der Selbstbestimmung, Kontrolle und Kompetenz. Open Innovation kann außerdem Nutzen durch soziale Bestätigung hervorrufen. Akteure unterstützen sich gegenseitig bei Innovationsaufgaben oder führen diese sogar gemeinsam aus. Anerkennung und Bestätigung bilden hierbei entscheidende (extrinsische) Motive. Soziale Motive liegen außerdem in der Möglichkeit, soziale Kontakte mit Gleichgesinnten zu knüpfen oder Einfluss auf die Umwelt zu nehmen. Innovationskommunikation: Der Innovationskommunikation kommt bezogen auf die Innovationsfähigkeit von KMU eine immer entscheidendere Rolle im Rahmen der Profilierung im Wettbewerb zu. Innovation ist nicht die Aufgabe einzelner, sondern das Zusammenspiel interner und externer Akteure. Systematische Kooperation und zielgerichtete Kommunikation mit relevanten Stakeholdern des Unternehmens ist also eine wesentliche Voraussetzung für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung. Ein gut funktionierendes Innovationsmanagement gilt aus betriebswirtschaftlicher Perspektive als Schlüssel zum Erfolg, da sie entscheidend zur Sicherung und zum Ausbau der Marktposition des Unternehmens beitragen. Jedoch ist die Quote am Markt scheiternder Innovationen mit 35 % bis 60 % auf Konsumgütermärkten und 25 % bis 40 % auf Industriegütermärkten sehr hoch. Ein Grund für das Scheitern von Innovationen liegt in der ungenügenden Kommunikation von Innovationen. Daher gilt es, schon früh Chancen und Hintergründe zu verdeutlichen, Austausch- und Wettbewerbsbeziehungen mit externen Akteuren zu koordinieren sowie frühzeitig neue Produkte oder Prozesse des Unternehmens nach außen zu tragen. Innovationskommunikation bezieht sich auf den kompletten internen und externen Kommunikationsprozess, welcher die Generierung und Verbreitung von Innovation fördern oder blockieren kann. Gezielte Kommunikation von Innovation kann also einen wichtigen Beitrag zur Steigerung von Innovationsfähigkeit von Unternehmen leisten. Im Bereich der Innovationskooperation mit externen Partnern müssen sich im Open-Innovation-Prozess befindliche Unternehmen deutlich signalisieren, dass sie an einer Zusammenarbeit interessiert sind. Innovationskommunikation kann sich diesbezüglich sowohl bei der Kontaktaufnahme als auch während der offenen Innovationsgenerierung zu einem Erfolgsfaktor bzw. zu einer Kernkompetenz entwickeln. Aus der Innovationskommunikation zwischen Unternehmen und externen Akteuren entwickelt sich im optimalen Fall eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Die Fähigkeit der effektiven Kommunikation während des Innovationsprozesses stellt eine Ressource dar, die sich nicht wie andere Ressourcen abnutzt, sondern durch den Gebrauch an Wert gewinnt. Die Basis der Innovationskommunikation bildet die Unternehmenskommunikation. Sie ist Bestandteil des Managements und regelt alle Kommunikationsaktivitäten mit externen Akteuren. Die Adressaten der Unternehmenskommunikation sind alle Stakeholder, welche den Markterfolg des Unternehmens beeinflussen können. Gemeint sind hier u. a. Kunden, Lieferanten, Entwicklungspartner, Wettbewerber und Forschungseinrichtungen. Unternehmenskommunikation umfasst also alle kommunikativen Handlungen von Mitgliedern des Unternehmens, welche einen Beitrag zur Aufgaben- und Zielerfüllung des Unternehmens leisten.

Über den Autor

Marc Witte wurde 1979 in Ibbenbüren geboren. Aufgewachsen ist der Autor in Westerkappeln im Tecklenburger Land. Nach seiner Berufsausbildung als Industriekaufmann in einem mittelständischen Unternehmen baute er seine fachlichen Qualifikationen im Bereich der Betriebswirtschaft durch ein Studium zunächst an der Universität Osnabrück, anschließend an der Fachhochschule Bielefeld weiter aus. Die Schwerpunkte seines Studiums lagen hierbei in den Bereichen Marketing/Handel, internationales Wirtschaftsrecht sowie Innovationsmanagement. Schon während seines Studiums entwickelte der Autor im Rahmen von Forschungsprojekten ein ausgeprägtes Interesse an dem Thema des Buches.

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