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Management

Jan Hartmann

Offshoring in deutschen Unternehmen

ISBN: 978-3-8366-8711-9

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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 02.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 102
Abb.: 36
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Täglich berichten die Medien von Unternehmen, die die Entscheidung treffen, Standorte ins Ausland zu verlagern. Der reine Export von Waren und Dienstleistungen reicht in vielen Branchen heute nicht mehr aus, um Kundenbedürfnissen und den Herausforderungen die die internationale Konkurrenz mit sich bringt, gerecht zu werden. Der immer größer werdende Wettbewerbsdruck in Deutschland zwingt daher derzeit viele Unternehmen ihren bisherigen organisatorischen Aufbau und strategische Verhaltensweisen neu zu überdenken. Sie müssen zur Erhaltung ihrer Wettbewerbsfähigkeit die Vorteile von internationalen Standorten durch Investitionen ins Ausland nutzen. Nicht mehr nur Großunternehmen und Konzerne sind davon betroffen. Auch kleine und mittlere Unternehmen sehen sich mit dem Problem des Wettbewerbdrucks konfrontiert. Auch sie müssen Vertriebs- und Produktionsstandorte außerhalb ihrer vertrauten Heimatregion aufbauen. Durch seine Exportabhängigkeit ist Deutschland eines der Länder, das mit am stärksten in das globale Wirtschaftsnetz eingebunden ist und den internationalen Wettbewerbsdruck ausgesetzt ist. Die Möglichkeiten, Kosten durch Auslandsverlagerung in so genannte Niedriglohnländer einzusparen oder neue Märkte zu erschließen, sehen daher viele Unternehmen als Chance, dem Wettbewerbsdruck stand zu halten und ihr Bestehen zu sichern. Dieses Buch beschäftigt sich mit den Fragen, die sich ein Unternehmen im Vorfeld stellen muss, wenn es einen Offshoring-Prozess durchführen will. Darüber hinaus will die Studie Risiken aufzeigen und Werkzeuge vermitteln, um eine Standortentscheidung durchzuführen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.2.1, Absatzmärkte: Neben dem Kosteneinsparpotenzial werden Direktinvestitionen getätigt, um erschlossene Märkte langfristig zu sichern bzw. um neue Märkte zu erschließen und zu erweitern. Ein Unternehmen, welches aufgrund mangelnder Marktnähe nicht auf dem Weg des Exports von Gütern, sondern durch Anwesenheit vor Ort expandieren will, muss sich die Frage stellen, welche Land bzw. Region hinsichtlich des Absatzpotenzials am attraktivsten ist. Das Absatzpotenzial beschreibt dabei die erwartete Absatzmöglichkeit eines Unternehmens in einem bestimmten Land. Um Absatzmärkte zu erschließen, zu erweitern oder zu sichern, muss die Produktion in die geografische Nähe von internationalen Absatzmärkten angesiedelt werden. Für Unternehmen besteht zunächst die Notwendigkeit Zukunftswerte des Absatzpotenzials mit einer möglichst hohen Wahrscheinlichkeit zu prognostizieren. Um die Zukunftswerte zu ermitteln, stehen dem Unternehmen eine Reihe von Kennzahlen zur Verfügung: - Einwohnerzahl, - Bevölkerungsdichte, - Bevölkerungswachstum, - Bevölkerungsstruktur (Alter, Geschlecht, Einkommen), - Bruttosozialprodukt, - BSP/BIP-Wachstum, - BSP/BIP pro Kopf, - Kaufkraft. Aus den oben genannten Rahmendaten lassen sich noch keine eindeutigen Rückschlüsse über ein Absatzpotenzial ziehen. Diese Daten sind daher mit geeigneten branchen-, unternehmens- oder produktspezifische Kennzahlen zu kombinieren. Um also zutreffendere Absatzprognosen erstellen zu können, braucht man zusätzlich statistische Unterlagen, für folgende Größen: - Marktpotenzial, - Marktvolumen, - Bedarfsträger, - Bedarfsintensität, - Periodizität des Bedarfs, - Verbrauchsgewohnheit, - Zielgruppenspezifische Kaufkraft. Häufig ist nicht nur der Absatzmarkt im Land in das verlagert wird von Bedeutung, sondern auch attraktive Auslandsmärkte in der nahen Umgebung, die von diesem Standort aus optimal beliefert werden können. Hongkong oder Singapur sind beispielsweise solche strategisch nützliche Standorte, um den südasiatischen Raum versorgen zu können. Wichtiger als die aktuelle Situation des Absatzpotenzials in einem Land ist für viele Unternehmen die Entwicklung des Potenzials in der Zukunft. Erwartete Zuwachsraten in einem Ländermarkt sind daher meist der Auslöser für eine entsprechende Verlagerung. Ein Beispiel ist hier China. Das Land stellt mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern ein riesiges Potenzial an Konsumenten dar. Nach einer Studie des McKinsey Global Institute werden bis 2025 weitere 350 Millionen Einwohner hinzukommen, was der Gesamteinwohnerzahl der USA entspricht. Eine Milliarde Menschen werden 2030 in chinesischen Städten leben. 221 Städte werden mehr als eine Millionen Einwohner haben – Europa hat derzeit 35. Das zu erwartende Absatzpotenzial für die Zukunft ist daher enorm. Neben dem Kennen des Absatzpotenzials in einem Land ist zur Beurteilung der Standortattraktivität zusätzlich noch das Kennen des Wettbewerbsverhältnisses wichtig. Das Wettbewerbsverhältnis kann fünf verschiedene Formen annehmen: Die Konkurrenzdichte ist zu groß, bzw. die Konkurrenz zu stark. Eine Investition lohnt hier nicht. Die Konkurrenz ist bereits vor Ort tätig. Um wettbewerbsfähig zu bleiben muss das Unternehmen nachziehen. Die Konkurrenz ist bereits vor Ort tätig, besitzt aber eine schwache Position. Durch eine Errichtung einer Produktionsstätte oder der Übernehme eines Unternehmens kann man Marktanteile erobern. Die Konkurrenz ist noch nicht am Zielmarkt tätig. Durch die Errichtung eines Standortes kann man sich einen zeitlichen Vorsprung schaffen. Die Konkurrenz ist bereits vor Ort tätig und wirkt anziehend auf neue Wettbewerber. Das Unternehmen vermutet einen Agglomerationseffekt, was bedeutet, dass das Vorhandensein von Konkurrenz das eigene Geschäft belebt. Die Kombination aus Kennen des zukünftigen Absatzpotenzials und dem Wettbewerbsverhältnis vor Ort, sind fundamentale Kenntnisse zur Entscheidung einer Auslandsverlagerung.

Über den Autor

Jan Hartmann wurde 1982 in Würzburg geboren. Nach seiner Berufsausbildung zum Mechatroniker, entschied sich der Autor, seine fachlichen Qualifikationen durch ein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens weiter auszubauen. Das Studium an der Hochschule Aschaffenburg schloss er im Jahre 2009 erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte Herr Hartmann umfassende praktische Erfahrungen in der Logistik und Produktionstechnik. Schon immer interessierte er sich hier, wie man die Vorteile der Globalisierung in den Bereichen eines Unternehmens nutzen könne. Vor allem Osteuropa, wo der Autor auch Zeit in Form eines Auslandssemesters verbrachte, faszinierte ihn hier sehr.

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