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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 08.2011
AuflagenNr.: 1
Seiten: 88
Abb.: 24
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die Erde, auf der wir leben, ist in ständiger Bewegung und im Laufe der Zeit verändert sich alles auf ihr. Das betrifft sogar unsere Gebäude, in denen wir einen großen Teil unseres Lebens verbringen. Sie sind für uns mehr als nur vier Wände und ein Dach. Sie sind Arbeitsstätten, Forschungszentren, Rückzugsorte für das private Leben, Begegnungsstätten für Kulturen, Renditeobjekte und vieles mehr. Gebäude sind zu komplexen Systemen herangewachsen, zu Gebäudesystemen, die immer selbstständiger werden und in deren Zusammenhang wir sogar von intelligenten Gebäuden sprechen. Neben all den Annehmlichkeiten, die die Gebäude bieten, darf jedoch nicht vergessen werden, dass die Investoren auch andere Anliegen verfolgen. Sie handeln meist aus betriebswirtschaftlichen Interessen heraus und wollen Rendite erzielen. In den 60er Jahren setzte in der deutschen Wirtschaft ein Umdenken ein, es wurde erkannt, dass große Teile der Unternehmensdienstleistungen unwirtschaftlich sind. Die Reaktion darauf war der Zusammenschluss von Diensten zu eigenen Verantwortungsbereichen. Diese wurden Schritt für Schritt an externe Unternehmen weitergegeben. So stieg im Laufe der Jahre der Bedarf an externen Dienstleistungen in Unternehmen, was zur Entwicklung des heutigen Facility Management führte. Dabei war der Begriff lange Zeit in Deutschland nicht definiert oder rechtlich geschützt. Ein Missstand, der bis heute daran schuld ist, dass dem Facility Management nicht immer dieselbe Dienstleistung oder Aufgabe zugeordnet werden kann. Die Anforderungen an das Facility Management sind stark gestiegen. Wurden ursprünglich kleine Dienstleistungen übernommen, so sind heute ganze Liegenschaften an geographisch unterschiedlichen Orten zu managen. Mit der Komplexität der neuen Generation von Gebäudesystemen, nämlich den sogenannten intelligenten Gebäudesystemen, steigen auch die Anforderungen an das Facility Management. Im Kontext bei der Umsetzung intelligenter Gebäude und betriebswirtschaftlicher Interessen der Auftraggeber, gewinnt Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung. Die Ressourcen verknappen, werden somit teurer und die globalen Zeichen der Umweltverschmutzung immer deutlicher. Damit wächst das Interesse an den Themen der Nachhaltigkeit beim Neubau und beim Bau im Bestand. Und damit werden intelligente Gebäude in Zukunft eine immer wichtigere Rolle im Facility Management einnehmen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.4, Betreiber-Probleme im FM-Alltag bzw. in der Immobilienbewirtschaftung ohne intelligente Gebäudesysteme: Wie es mit Sicherheit jeder aus eigener Erfahrung kennt, sind Theorie und Praxis oft zwei verschiedene paar Schuhe. Anfang des Jahres 2008 absolvierte ich mein studienbegleitendes Facility Management Praktikum. Diese Erfahrung möchte ich hier wiedergeben, um die alltäglichen Probleme der Praxis des Facility Management aufzuzeigen. Mein Praktikum fand in einem renommierten Bankunternehmen statt, dessen Name ich aus Gründen der Geheimhaltungspflicht und zum Schutz des Unternehmens nicht nennen darf. Auch wenn es sich hierbei um Probleme handelt die in fast jedem Unternehmen anzutreffen sind. 3.4.1, Das Unternehmen: Das Unternehmen ist ein traditionsreiches privates Bankunternehmen mit mehreren Standorten in ganz Deutschland. Zur Produktpallette gehören das Real Estate und die klassische Vermittlung von Immobilien. Zusätzlich werden verschiedene Bewertungen für Immobilien, sowie das Projektmanagement angeboten. Auf Wunsch werden auch integrierte Konzepte über die kompletten Lebenszyklusphasen einer Immobilie erstellt. Das Angebot reicht von der Bestandsberatung über Revitalisierung bis hin zum Objektmanagement. Weitere Geschäftsbereiche bilden der Verkauf von Immobilienfonds und das Erstellen kompletter Finanz- und Vermögenspläne. Mein Praktikum selbst fand in einer kleinen Niederlassung in Berlin statt. Die Niederlassung war für Objektmanagement zuständig. Zum Zeitpunkt meines Praktikums bestand sie aus zwei Verwaltungs-, einer kaufmännischen- und zwei technischen Angestellten und dem Niederlassungsleiter, der sich jedoch hauptsächlich in einer Niederlassung in Hamburg aufhielt. 3.4.2, Die Probleme: Standortweit kommuniziert wurde übers World Wide Web (WWW) oder ganz klassisch mit Fax und Telefon, gearbeitet wurde mit Customer Relationship Management (CRM)-Software. Leider liefert Kundenmanagementsoftware jedoch keine IT-Werkzeuge für das Objektmanagement. Eine meiner ersten Aufgaben war die Erstellung einer Einnahmeüberschussrechnung in Excel, wozu Fragen meinerseits aufkamen. Deshalb kontaktierte ich, die mich beauftragende Kollegin. Sie hatte jedoch keine Zeit Fragen zu beantworten und dies sollte auch bei späteren Aufgaben so bleiben. Und somit stellt sich das erste Problem im Unternehmen: Fehlende Bereitschaft zur Weitergabe von Wissen: Dies ist in Unternehmen ein sehr häufiges Problem, sei es aus Zeitmangel oder um sich ein Vorteil zu verschaffen. Für Unternehmen ist mangelnde Wissensweitergabe oft ein kostenintensiver Nachteil. Man nehme bspw. einen Programmierer, der eine neue Software für ein Unternehmen entwirft. Er interviewt zur Erfassung der Unternehmensprozesse die Mitarbeiter. Vorenthaltene Informationen bedeuten einen enormen Mehraufwand in der Einführungsphase von Software und somit entstehen weitere Kosten. Als Folge der unbeantworteten Fragen waren meine Excel-Tabellen fehlerhaft. Deshalb verglich ich sie mit Tabellen meines Vorgängers und fand in seinen Tabellen noch größere Fehler. Womit wir beim zweiten Problem wären: Menschen machen Fehler bzw. sind unzuverlässig: Das kann mit unterstützenden intelligenten Instrumenten der Gebäudeautomation zwar auch passieren. Doch dort werden die Daten direkt übertragen und sofort erfasst, die Fehlerwahrscheinlichkeit liegt so bei fast null. Daraufhin unterbreitete ich meinen neuen Kollegen den Vorschlag: Ich könne Vorlagen in Excel zur Arbeitserleichterung anfertigen. Der Vorschlag wurde sofort abgelehnt. Begründung war, die generelle Ablehnung gegenüber Excel, obwohl alle damit arbeiteten. Eine Kollegin trug mit dem Taschenrechner errechnete Ergebnisse in Excel ein, trotz der vorhandenen Tools. Ich bot der Kollegin an, ihr das Excel-Programm zu erklären jedoch meinte sie nur, sie wäre zu alt dafür. Damit hätten wir ein drittes Problem: Die fehlende Bereitschaft bei vielen Menschen neue Dinge anzunehmen. Ein Problem, welches bei der Einführung von neuer Software, unnötige Probleme verursacht.

Über den Autor

René Böhnke, 1978 in Wismar, Mecklenburg Vorpommern, als René Hartig geboren. Er wuchs dort in der kleinen idyllischen Ortschaft Brüel auf und nahm 1989, durch die erneute Heirat seiner Mutter, den Familiennamen Böhnke an. Im Jahr 1999 ging er nach Berlin, begann dort eine Ausbildung im Dienstleistungssektor und sammelte erste Erfahrungen im operativen Bereich der Gebäudebewirtschaftung. Einige Jahre später absolvierte er als Klassenbester, an der Max-Taut-Schule-OSZ für Versorgungs- und Reinigungstechnik, die Fachhochschulreife und begann im Anschluss 2004 sein Facility Management Studium an der HTW- und BHT-Berlin. Dort lernte er seinen Mentor Prof. Dipl.-Ing./ Wirt.Ing./ Sich.Ing. R. Wahlen, CFM und Firmeninhaber von FMPRO kennen, ohne dessen Erfahrungsschatz dieses Buch nie entstanden wäre. Weitere Erfahrungen sammelte er in einem renommierten Bankhaus im Bereich des Immobilienmanagements und in der Projektentwicklung für einen der größten Investoren und Immobilieneigentümer in Deutschland. Dieses Buch widme ich meiner geliebten Tochter Alice.

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