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- Mythos Internes Kontrollsystem (IKS): Börsennotierte Aktiengesellschaften auf dem Prüfstand
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 03.2011
AuflagenNr.: 1
Seiten: 142
Abb.: 32
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die Unternehmensleitungen sehen sich mit immer mehr Aufgaben konfrontiert. Dies macht es ungleich schwieriger, die geforderten Überwachungs- und Kontrollfunktionen auszuüben. Als Resultat wird die Öffentlichkeit regelmäßig mit aufsehenerregenden Schadensfällen konfrontiert, welche zum Teil auf mangelndes Risikobewusstsein, Fahrlässigkeit und Inkompetenz zurückzuführen sind. Ausschlaggebender Impuls für dieses Buch ist die Forderung des Gesetzgebers im Gesellschaftsrecht, dass die Errichtung eines den Anforderungen der Gesellschaft entsprechenden Rechnungswesens und eines Internen Kontrollsystems (IKS) durchzuführen und über die Überwachungsorgane zu kontrollieren ist. Zu Beginn dieses Buches, werden die notwendigen theoretischen Aspekte des Internen Kontrollsystems erarbeitet. Dies beinhaltet die Analyse der gesetzlichen und gesetzesnahen Regelungen, ein historischer Abriss über die Entwicklung des Internal Control Begriffes, aus welchem sich der deutschsprachige Begriff des IKS gebildet hat, sowie eine Betrachtung der Definitionen aus der Literatur. Im empirischen Teil dieses Buches soll das Vorgehen von börsennotierten (prime market) Unternehmen dargestellt werden, um die Angemessenheit und Wirksamkeit des IKS zu beurteilen bzw. nachzuweisen. Der empirische Teil dieses Buches zeigt das Ergebnis von geführten Expertengesprächen. Als Zielgruppe für die empirische Erhebung wurden Aktiengesellschaften ausgewählt, welche im prime market der Wiener Börse notieren. Abschließend werden die theoretischen und empirischen Erkenntnisse zusammengefasst und die wesentliche Erkenntnisse daraus illustriert. Ein Ausblick soll eine Anregungen für weitere Fragestellungen geben.
Textprobe: Kapitel 3.7, Nahtstellen zum Internen Kontrollsystem: Nach den dargestellten Definitionen des Begriffes Internes Kontrollsystem soll das Umfeld, in welchem sich das Interne Kontrollsystem bewegt aufgezeigt werden. Das Interne Kontrollsystem besitzt Nahtstellen zu den Bereichen Controlling, Revision und dem Risikomanagement bzw. sonstigen Institutionen im Unternehmen (bspw. Qualitätsmanagement, Prozessmanagement). Wie stark diese Nahtstellen ausgebildet sind und sich auch in der Ausprägung des Internen Kontrollsystems zeigen, wird vor allem von den unternehmensspezifischen Merkmalen (Größe, Komplexität, Rechtsform, Organisation des Unternehmens Art, Komplexität und Diversifikation der Geschäftstätigkeit Methoden der Erfassung, Verarbeitung, Aufbewahrung und Sicherung von Informationen sowie Art und Umfang der zu betrachtenden rechtlichen Vorschriften) abhängen. Grof stellt hier erhellend klar, dass die Frage, inwieweit Teile der Revision, des Controllings bzw. des Risikomanagements Bestandteile des Internen Kontrollsystems sind oder nicht sind, zu differenzieren sei. Nicht die organisatorischen Einrichtungen selbst sind hier angesprochen, sondern lediglich deren unternehmerische Funktion. Verwirklicht wird die unternehmerische Funktion durch einzelne Tätigkeiten und den eingesetzten Instrumentarien. Revision: Die Revision unterstützt das Unternehmen bei der Aufrechterhaltung wirksamer Kontrollen, in dem sie über Prüfungen die Effektivität und Effizienz bewertet sowie deren Verbesserung fördert. Im Sprachgebrauch werden die Begriffe Revision und Prüfung oft synonym verwendet. Die Revision als Institution kennzeichnet eine organisatorische Instanz im Unternehmen, welche mit der Abwicklung von Überwachungs- und Prüfungsaufgaben betreut ist. Demgegenüber lässt sich die Prüfung durch die Revision als prozessunabhängige Überwachung kennzeichnen. Die Interne Revision ist zwar Teil des Internen Überwachungssystems, die Implementierung spezifischer Kontrollen ist jedoch dem Management vorbehalten und liegt nicht im Verantwortungsbereich der Revision. Die aktive Arbeit am IKS durch die Revision ist insoweit ausgeschlossen, als dass sie durch die Prüfungspflicht des IKS gegen die Grundsätze der Funktionstrennung verstößt. Im Rahmen der Prüfungen werden die Ordnungsmäßigkeit, Funktionssicherheit und Wirtschaftlichkeit des IKS beurteilt. Festgestellte Mängel (Lücken, Schwachstellen) im Internen Kontrollsystem werden über entsprechende Empfehlungen gemeldet und durch die zuständigen Mitarbeiter behoben. Eine Abgrenzung der Prüfung durch die Revision im Vergleich zu den Kontrollen lässt sich nach Hofmann wie folgt darstellen: (siehe Abbildung 8: Abgrenzung Revision/Prüfung und Kontrolle). Das Institut für Interne Revision Österreich – IIA Austria hält dazu Folgendes fest: Häufig wird in der Literatur die Interne Revision dem Internen Kontrollsystem gleichgestellt bzw. sogar untergeordnet dieser Ansicht schließt sich das Institut für Interne Revision jedoch nicht an. . Hier soll abschließend festgehalten werden, dass wiederum nicht die Interne Revision als organisatorische Einheit angesprochen wird (welche nach dem Institut für Interne Revision in Österreich – IIA Austria nicht Teil des Internen Kontrollsystems ist), sondern vielmehr deren Funktion. Im Rahmen von Prüfungen durch die Interne Revision wird der Überwachung, als Komponente des IKS nach COSO, Rechnung getragen und durch laufende oder gesonderte Beurteilungen die Angemessenheit des Aufbaus, als auch die Funktionsfähigkeit des IKS sichergestellt. Controlling: Im Unterschied zur Ausübung einer unabhängigen Überwachungsfunktion durch die bereits behandelte Internen Revision hat das Controlling eine operative Mitverantwortung und unterliegt ebenfalls der Prüfung durch die Interne Revision. Unter dem Begriff des Controllings wird nach Serfling ein […] informationsversorgendes System zur Unterstützung der Unternehmensführung durch Planung, Kontrolle, Analyse und Entwicklung von Handlungsalternativen zur Steuerung des Betriebsgeschehens verstanden . Wie in Abbildung 9 dargestellt, können der Kontrollaspekt und der Steuerungsaspekt sowohl als fester Bestandteil des Internen Kontrollsystems als auch des Controllings angesehen werden. Durch ein funktionierendes Steuerungsinstrumentarium und der Abwägung unterschiedlicher Interessen im Unternehmen stellt das Controlling die Erreichung von Zielgrößen sicher. Als Hilfsmittel zur Zielerreichung werden Budgets, Standards und Schlüsselkennzahlen (Key Performance Indikatoren) verwendet und im Sinne der Informationsversorgung bereitgestellt (siehe Abbildung 9: Nahtstellen des IKS zum Controlling). Die Aufgaben des Controllings lassen sich nach dem Institut für Interne Revision Österreich in einen strategischen und einen operativen Teil gliedern. Während das strategische Controlling seinen Fokus auf Chancen und Risiken sowie der Schaffung langfristiger Erfolgspotenziale des Unternehmens setzt, liefert das operative Controlling wertvolle Daten und Zahlen bei der Analyse konkreter Risikoszenarien und ist somit auf die optimale Nutzung bestehender Erfolgspotenziale ausgerichtet. Da die Tätigkeiten des Controllings sehr stark zahlenorientiert sind, liegen die engsten Berührungspunkte zwischen dem Controlling und dem Internen Kontrollsystem im Rechnungswesen. Besonders hier liegt großes Interesse des Controllings, an der Sicherheit und Zuverlässigkeit des Rechnungswesens beizutragen und damit die Effektivität des Internen Kontrollsystems zu unterstützen.
DI (FH) Mag. (FH) Herbert Volkmann wurde 1981 in Eggenburg (NÖ) geboren. Nach einem technischen Studium und einigen Jahren Beratertätigkeit für ein IT-Sicherheitsunternehmen wechselte der Autor in die Revision eines Industrieunternehmens. Zugleich entschied er sich für ein berufsbegleitendes Studium im Zweig Unternehmensführung. Während dieses berufsbegleitenden Studiums an der Fachhochschule Wien sammelte der Autor bereits umfassende praktische Erfahrungen in Bezug auf das Interne Kontrollsystem. Zuletzt war er auch wesentlich am Aufbau und der Weiterentwicklung eines den URÄG entsprechenden Internen Kontrollsystems beteiligt und kennt somit die Vielzahl an Fragen, welche sich bei der Umsetzung der gesetzlichen Bestimmungen stellen. Sein betriebswirtschaftliches Studium schloss der Autor im Jahre 2010 mit ausgezeichnetem Erfolg ab.
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