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- Management von Softwareprojekten: klassisch, agil, lean und systemisch
Management
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 04.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 112
Abb.: 32
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Projekte und deren Management sind aus dem heutigen wirtschaftlichen Alltag nicht mehr wegzudenken. Doch die Bedeutung und die Komplexität des Projektmanagements, insbesondere des IT-Projektmanagements nehmen stetig zu. Die höher zugesprochene Bedeutung, ist durch die wachsende Komplexität der Aufgaben in Unternehmen zu begründen. Um dieser Komplexität entgegen zu wirken, herrschen in der Literatur und Praxis unterschiedliche Ansätze. Neben dem klassischen Projektmanagement, gibt es das in letzter Zeit verstärkt diskutierte systemische und das agile Projektmanagement. Der in regelmäßigen Abständen erscheinende CHAOS Report der STANDISH GROUP untersucht die Erfolgsquote von Softwareentwicklungsprojekten. Im Jahr 1994 waren 31 % der Projekte gescheitert und 53 % verspätet, oder mit einer Budgetüberschreitung verbunden. 2009 lagen die Zahlen bei 24 % für gescheiterte Projekte und 44 % für teilweise erfolgreiche Projekte. Die Summe an erfolgreichen Projekten lag bei 16 % (1994), 28 % (2000) und 32 % (2009). Die vorliegende Studie beschäftigt sich weitgehend mit dieser Thematik.
Textprobe: Kapitel 4.3, Soziale Systeme und Kommunikation: LUHMANN differenziert soziale Systeme in Interaktionssysteme, Organisationssysteme und Gesellschaftssysteme (Luhmann 1975, S. 10). Interaktionssysteme stellen die einfachste Form von sozialen Systemen dar, welche durch Handlungen von Personen entstehen, die sich in einem System gegenseitig wahrnehmen. Ein situatives Beispiel ist die Fahrt in einem Fahrstuhl oder das Warten an einer Haltestelle. In dieser Situation sind die anwesenden Personen gezwungen, zu kommunizieren. LUHMANNS anthropologische Prämisse sieht Menschen als Umwelt eines organischen Systems (Körper, Organe, etc.) und eines psychischen Systems (Bewusstsein), welche durch eine strukturelle Kopplung miteinander verbunden sind (Luhmann 1987, S. 325). Organisationssysteme sind umfassender als Interaktionssysteme, in der das soziale System, Mitgliedschaften mit bestimmten Bedingungen des Eintritts, Austritts und während der Mitgliedschaft verknüpft werden (Luhmann 1975, S. 2-3). Als Beispiel können Familien, Sportvereine oder Unternehmen angeführt werden. Interaktions- und Organisationssysteme stellen einen Teil der komplexesten Formen von sozialen Systemen dar, der Gesellschaftssysteme. LUHMANN (1975, S. 11) bezeichnet ein Gesellschaftssystem als ‘System höherer Ordnung, ein System anderen Typs’ wie z. B. das einer Nation oder anderer großer Kollektive. Allen sozialen Systemen liegt die Kommunikation als Operation zugrunde, welche ein soziales System erst entstehen lässt und dieses aufrechterhält (Luhmann 2002, S. 90, 101). Kommunikation besteht aus den Selektionsprozessen: Information, Mitteilung und Verstehen (Luhmann 1987, S. 198). Information ist die thematische Abgrenzung für die zu kommunizierende Nachricht, die Mitteilung des Inhalts und das Verstehen ist die Aufnahme beim Empfänger. Diese Aufnahme ist der Selektionsprozess, womit LUHMANN allerdings nicht das Verstehen des Inhalts, sondern die Erkenntnis, dass eine Nachricht überhaupt vorliegt und welche Relevanz sie besitzt meint (1987, S. 194, 198). Weiterhin beschreibt LUHMANN (1987, S. 169) die Kommunikation zwischen zwei Personen (Systemen) als unwahrscheinlich, da bedingt durch den Selektionsprozess eine gewisse Kontingenz der Erwartungshaltung beim Empfänger erzeugt wird, welche Information wann und wie übertragen wird. Dieses Phänomen bezeichnet LUHMANN (1987, S. 169) als doppelte Kontingenz. Um dieser Unwahrscheinlichkeit der Kommunikation entgegenzuwirken, nutzen soziale Systeme Medien zur Verringerung der Unwahrscheinlichkeit, bzw. Steigerung der Wahrscheinlichkeit von Kommunikation (Berghaus 2004, S. 114-115). Beispiele für Kommunikationsmedien sind die Sprache, die Schrift, aber auch die körperliche Anwesenheit von Personen. Zudem gibt es symbolisch generalisierte Kommunikationsmedien wie Liebe, Macht, Geld oder Intelligenz, welche die Erfolgswahrscheinlichkeit signifikant steigern (Berghaus 2004, S. 114-115). Bei Beendigung der Kommunikation als Operation des sozialen Systems wird auch gleichzeitig die Existenz des sozialen Systems beendet (Berghaus 2004, S. 97-98). Kommunikation ist nach LUHMANN zunächst eine reine Informationsübertragung. Das alleinige Wahrnehmen von anderen Personen in einem Raum reicht als Operation vollkommen aus, um ein soziales System zu bilden und zu erhalten (Luhmann 1987, S. 325). Abbildung 13 zeigt zusammenfassend einen Überblick über die Bestandteile und Zusammenhänge der sozialen Systemtheorie. Die Tatsache, dass Kommunikation unwahrscheinlich ist und durch Medien wahrscheinlicher wird, ist insofern getrennt von der Systemexistenz zu betrachten, da soziale Systeme offensichtlich auch ohne Medien existieren. Zusammenfassend lässt sich ein soziales System nach LUHMANN, unter Gültigkeit des in Kap. 3.2.2. definierten Systembegriffs, wie folgt definieren: Soziale Systeme operieren durch Kommunikation um zu existieren. Kommunikation findet in einem dreistufigen Selektionsprozess statt. Dieser Selektionsprozess ist doppelt kontingent und senkt die Wahrscheinlichkeit von Kommunikation. Entgegenwirkend wird die Wahrscheinlichkeit von Kommunikation mit Hilfe von verschiedenen Medien wie Sprache oder Schrift gesteigert. 4.4, Kritische Betrachtung: In diesem Kapitel wird LUHMANNS Systemtheorie einer kritischen Betrachtung unterzogen. Wie in Kap. 4.1 erläutert, ist nach LUHMANN ein System erst durch die Beobachtung und der daraus resultierenden Differenzierung von der Umwelt als solche, Grundvoraussetzung für seine Existenz. Weiterhin wurde erläutert, dass Systeme nichts anderes als eine Verkettung von Operationen sind. Eine Beobachtung ist durch die interne Struktur des beobachtenden Systems limitiert, sodass eine Selbstbetrachtung aus der eigenen Perspektive nur bedingt möglich ist (Luhmann 2002, S. 72-73). Diese Elemente werden in der Literatur blinde Flecke genannt (Luhmann 2002, S. 72-73). Durch eine Beobachtung zweiter Ordnung, d. h. durch das Beobachten eines Beobachters, können diese nach LUHMANN aufgedeckt werden (Luhmann 2002, S. 73). An dieser Stelle kommt es zu einem logischen Widerspruch, da ein System sich von dem zu beobachtenden Gegenstand differenzieren muss. Diese Differenzierung gelingt jedoch nicht aus eigener Kraft und folglich kann ein System nicht autark existieren (Luhmann 2002, S. 73). An dieser Stelle bleibt die Systemtheorie unschlüssig und sollte insofern kritisch gewertet werden.
Fahim Halamzie wurde 1988 in Kabul geboren und kam zusammen mit seinen Eltern 1990 nach Deutschland. An der Universität Duisburg-Essen absolvierte Herr Halamzie erfolgreich sein Studium der Wirtschaftsinformatik. Bereits während des Studiums sammelte der Autor umfassende praktische Erfahrungen im Management von IT-Projekten. Dank seiner interkulturellen Kompetenzen konnte Herr Halamzie die eigentliche kulturelle Problematik der Softwareentwicklung entdecken und zeigt in dieser Arbeit Wege auf, diese zu überwinden.
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