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- Klimasiegel: Ein Beitrag des Einzelhandels zum strategisch nachhaltigen Konsum?
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 10.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 96
Abb.: 35
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Der globale anthropogene Klimawandel hat ökologische, ökonomische und soziale Folgen. Nicht nur bei Unternehmen, sondern auch in der Bevölkerung zeigt sich ein zunehmendes Klimabewusstsein. Um Verbrauchern bei ihrem Einkauf die Wahl eines klimaschonenden Produktes relativ einfach und schnell zu ermöglichen, kann ein Klimasiegel hilfreich sein. International sind die unterschiedlichsten Klimasiegel eingeführt worden, auch in Deutschland existieren bereits zwei, die ganz verschiedene Konzepte verfolgen. Bei der Gestaltung eines Klimasiegels muss unter anderem über den Informationsgehalt entschieden werden. Dieser ist nicht nur für die Vergleichbarkeit verschiedener Produkte einer Produktgruppe ausschlaggebend. Die vorliegende Untersuchung wird anhand der emotionalen Betroffenheit durch den Klimawandel, dem Wissensstand über den Klimawandel und anhand der umweltschonenden Kaufgewohnheiten der Konsumenten eine Aufteilung vornehmen, um eventuelle Unterschiede in der möglichen Gestaltung eines Klimasiegels hinsichtlich des Informationsumfangs zu identifizieren. Somit sollen Handlungsempfehlungen bei der Klimasiegelgestaltung abgeleitet werden können, die den Konsumentenbedürfnissen entgegenkommen. In einer abschließenden Branchenanalyse wird evaluiert werden, bei welchen Produktkategorien eine Kennzeichnung mit einem Klimasiegel sich am erfolgversprechendsten erweisen dürfte.
Textprobe: Kapitel 6.1, Motivgründe von und Hindernisse für Unternehmen eine klimabewusste Position zu beziehen: Der Klimawandel betrifft bestimmte Branchen der Wirtschaft in direkter und andere eher in indirekter Weise. Die Forst-, Land- und Wasserwirtschaft sind die Sektoren, die als direkt durch die Folgen der Klimawandels Betroffenen angesehen werden können, da sie Veränderungen des Wetters unmittelbar erleben. Stürme, Dürren aber auch Überschwemmungen verursachen in diesen Sektoren direkte Kosten auf Grund von Ernteausfällen, Bodenerosionen, Waldbränden, Schädlingsbefall usw. Darüber hinaus leiden auch die Energie- und Finanzwirtschaft sowie der Tourismus, und es werden neue Herausforderungen an den Gesundheits-, Natur- sowie Küstenschutz gestellt. Die Verwüstung der Infrastruktur durch Extremwetterereignisse und die Beeinträchtigung der Binnenschifffahrt durch schwankende Wasserpegel haben Einfluss auf die Transportwirtschaft und somit auch indirekt auf den Handel. Durch die stärkere Intensität der Klimaschwankungen unterstehen bestimmte Vermögensgegenstände (z.B. Gebäude) einer stärkeren Abnutzung, und somit müssen ihnen höhere Abschreibungsraten zu Grunde gelegt werden. Die Versicherungsbeträge von gefährdeten Gegenständen werden steigen, da die Schadenswahrscheinlichkeit zunimmt. Die Versorgungssicherheit bzw. Verfügbarkeit von Wasser und Energie hat Auswirkungen auf deren Preisbildung und eine sensibel abgestimmte Logistik, wie die Just-in-Time Logistik, werden zunehmend problematischer zu realisieren sein. Hitzeperioden setzen nicht nur Tiere unter Stress, sondern vermindern auch die Produktivität von Personal und Maschinen. All diese zuletzt genannten Folgen betreffen Unternehmen der unterschiedlichen Branchen und Länder in unterschiedlich starker Weise, sie verdeutlichen aber den weitreichenden Einfluss und können als treibende Impulse zur Minderung und Anpassung an den Klimawandel angesehen werden. In Bezug auf den Klimawandel können einige Branchen mehr oder weniger deutlich als Verlierer oder Gewinner klassifiziert werden. Letztere kennzeichnen sich dadurch aus, dass sie neue Technologien bspw. zur Anpassung oder zur Energieeinsparung anbieten, oder aber auch in dem sie ihr Engagement im Klimaschutz werbewirksam einsetzen. Die Baubranche, als eine der Gewinnerbranchen, profitiert dabei größtenteils von den Sanierungs- und Vorsorgemaßnahmen, die von der Gesetzgebung initiiert wurden und werden. Zu den Ersteren zählen die energieintensiven Branchen der Metall-, Papier- und Chemieindustrie, da sie unter erhöhten Energiekosten leiden (werden). Die Automobilindustrie kann als einer der Branchen betrachtete werden, die einerseits, durch die starke Präsenz in der öffentlichen Diskussion, die Chance hat durch energieeffiziente Technologien zu den Gewinnern zählen zu können. Aber andererseits ist sie, durch die regulativen Eingriffe des Staates, großen Umgestaltungen ausgesetzt. Die Energiewirtschaft erfährt zwar Zuwendungen des Staates bei dem Einsatz von erneuerbaren Energien, jedoch leiden Anbieter, die konventionelle Energieträger einsetzen, unter steigenden Rohstoffpreisen und einschränkenden staatlichen Auflagen. Weitere Herausforderungen stellen dabei im Bereich der Energienutzung der verschiedenen Unternehmen nicht nur die steigenden Preise und die Energieeffizienzsteigerungsanforderungen, sondern auch der Emissionshandel, dar Der Emissionshandel kann jedoch imagefördernd wirken und genutzt werden, wenn relativ homogene und preisgleiche Produkte existieren und diese an Privatkunden vertrieben werden. Das Engagement in Entwicklungsländern (über das ‘Clean Development Mechanism -CDM-’ als Instrument des EU-Emissionshandels) kann das Unternehmensimage bei Kunden und Nichtregierungsorganisationen verbessern. Über ‘Joint Implementation’ (die Förderung klimafreundlicher Technologien in Transformationsländern) besteht die Möglichkeit der Imageförderung im Gastland und darüber hinaus die Erschließung eines neuen Absatzmarktes. Vom Emissionshandel sind derzeit in Deutschland die energieintensiven Branchen betroffen. Die Einführung des Emissionshandels hat in den verschiedenen betroffenen Branchen unterschiedliche Auswirkungen, da sie unter-schiedlich stark mit den Kosten belastet werden. So führt bspw. in der wettbewerbsintensiven Zementindustrie der Emissionshandel möglicherweise zu einer Verschiebung der Produktion ins Ausland. Energieversorger und die mineralölverarbeitende Industrie sehen sich im Vergleich zu den anderen Branchen weniger Mehrkosten ausgesetzt. Durch die Präsenz der Energieversorger in der breiten öffentlichen Aufmerksamkeit und durch die dichte Marktpräsenz der mineralölverarbeitenden Unternehmen, steht die Profilierung für die Endverbraucher über ein gutes Image zunehmend im Fokus der Unternehmensstrategie dieser Firmen. Diese Unternehmen engagieren sich hauptsächlich um negative Medienmeldungen zu vermeiden und ein gutes Image zu etablieren und zu bewahren. Darüber hinaus veröffentlichen die meisten der im Emissionshandel involvierten Unternehmen regelmäßig Nachhaltigkeitsberichte und stellen auf ihren Homepages Informationen zum Thema Klimaschutz zur Verfügung. Aber auch eine Vielzahl von Handelsunternehmen führen auf ihren Homepages einen Verweis auf Nachhaltigkeitsberichte auf (vor allem im Rahmen der Durchdringung des Gedanken der unten erläuterten Corporate Social Responsibility -CSR-) wie Broschüren des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels verdeutlichen.
Leila F. Young, Dipl.-Hdl., wurde 1982 in Berlin geboren. Ihr Studium der Wirtschaftspädagogik schloss die Autorin im Jahre 2010 an der Universität zu Köln ab. Als kritische Pädagogin verstand sie sich schon immer als Beraterin und verfolgte die Intention anderen bei der Entwicklung ihrer Mündigkeit und Selbständigkeit beizustehen. Im Sinne der gesellschaftlichen Verantwortung eines jeden Bürgers gegenüber der nachfolgenden Generationen und sich selbst, fand die Autorin großes Interesse an der Thematik des globalen anthropogenen Klimawandels. Dank ihrer wirtschaftlichen, pädagogischen und psychologischen Orientierung des Studiums gelang der Autorin eine umfassende und perspektivenreiche Betrachtung des Problems und sie entwickelte einen praxisnahen Lösungsansatz für einen klimabewussten Konsum. Für diese Leistung wurde die Autorin mit dem POCO-Diplomarbeitspreis für Handelsforschung 2009 ausgezeichnet.
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