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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 01.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 108
Abb.: 46
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Kann eine Handelsstrategie mit Gleitenden Durchschnitten den Markt schlagen? Lassen sich technische Indikatoren wie Momentum, MACD, RSI oder Stochastik zur Generierung von Handelssignalen nutzen? Wie erfolgreich sind die klassischen Lehrbuch-Strategien und welche Optimierungsansätze gibt es? Welche Performance kann so erzielt werden und wie hoch ist das Risiko? Das Buch beschäftigt sich mit der Chart- und Markttechnik als bedeutende Methode der Wertpapieranalyse. Die Verfahren werden dazu zunächst grundlegend erläutert und gegenüber der Fundamentalanalyse abgegrenzt. Anschließend wird die Funktionalität der Chart- und Markttechnik im wissenschaftlichen Umfeld diskutiert. Themen wie die Effizienzmarkthypothese oder Random Walk- und Behavioral Finance-Theorie werden dazu beleuchtet. Daraus erwächst die Notwendigkeit, die Leistungsfähigkeit der Chart- und Markttechnik empirisch zu überprüfen. Es wird daher zunächst eine Testumgebung entwickelt, mit der die Verfahren der technischen Wertpapieranalyse objektiv überprüft werden sollen. Der Schwerpunkt liegt dann in der Beantwortung der oben genannten Fragen. Dabei werden viele Beispiele geliefert, wie interessierte Anleger Börsenstrategien individuell anpassen können, um somit Ihren Handelserfolg zu steigern.
Textprobe: Kapitel 2.3.4, Beurteilung der Chart-/Markttechnik in der Wissenschaft: In der Vergangenheit schadeten empirische Untersuchungen zur Effizienzmarkthypothese und der Random Walk-Theorie dem Ansehen der Chart- und Markttechnik erheblich. Die technische Wertpapieranalyse war sogar lange Zeit verpönt und namhafte Analystenhäuser distanzierten sich von dieser Art des Wertpapierresearchs. Erst durch das Aufkommen von konträren Theorien (spekulative Preisblasen, Varianzgrenzenmodelle, etc.) gewann die technische Analyse wieder an Ansehen und damit an Bedeutung. Generell sollte kritisch hinterfragt werden, ob die vorgenannten empirischen Untersuchungen überhaupt geeignet waren, um die Leistungsfähigkeit der technischen Analyse zu bestreiten. Dies betrifft sowohl den methodischen Ansatz, als auch die konkrete Ausgestaltung von Tests. So ist es bspw. fraglich, ob die Kapitalmarkttheorie allein geeignet ist um die technische Analyse zu überprüfen, da die Methoden und Ziele von Kapitalmarkttheorie und Wertpapieranalyse sehr verschieden sind. Auf der Ebene der Testdurchführung gilt es zu hinterfragen, ob hier nicht bewusst die mangelnde Definitionsschärfe der technischen Analyse ausgenutzt wurde, um deren Leistungsfähigkeit in Abrede zu stellen. Als Beispiel kann hier ein Random Walk-Test angeführt werden, der jeweils zwei aufeinander folgende Wertpapierkurse auf ihre Korrelation hin untersucht. Eine Korrelation nahe null wird dabei als Beweis angeführt, dass sich Aktienkurse genauso wenig prognostizieren lassen wie ein Random Walk. Bei dieser Aussage ist jedoch zu beachten, dass der Test lediglich Einzelschritte modelliert, und dabei den Blick für die Gesamtheit aller Schritte (Kursbewegungen über einen längeren Zeitraum) vernachlässigt. Andere Testverfahren unterstellen zu primitive Handelsregeln der technischen Analyse oder werden lediglich auf Teilaspekte angewendet. Erst neuere empirische Untersuchungen können die Random Walk-Theorie entkräften. 'Das Vorliegen eines reinen Random Walk-Prozesses kann [daher] zumindest als unwahrscheinlich gelten.' Es ist zu beachten, dass die Chart- und Markttechnik aufgrund ihrer losgelösten Regeln, Zusammenhänge und Methoden zu komplex ist, um daraus eine falsifizierbare Theorie zu formulieren. Abhängig davon, mit welcher Intention Tests durchgeführt werden, lassen sich Annahmen treffen und Handelsregeln formulieren, die entweder eine Outperformance durch Chart- und Markttechnik belegen oder auch widerlegen können. In der Folge bedeutet dies, dass sich die technische Analyse als Ganzes nur sehr schwer testen und bewerten lässt. So wird es kaum möglich sein, die Chart- und Markttechnik vollumfänglich zu bestätigen oder abzulehnen. Viel eher sollten auf induktivem Wege aus getroffenen Beobachtungen vorsichtig Schlussfolgerungen für einzelne Teilbereiche gezogen werden. Auch wenn die technische Wertpapieranalyse keine wissenschaftlich klar definierte Theorie ist, wird die Wissenschaft sich trotzdem weiter mit ihr beschäftigen, da die Chart- und Markttechnik einen festen Platz in der Kapitalmarktanalyse gefunden hat. Mittlerweile wird die technische Analyse mit einer großen Selbstverständlichkeit von Banken und renommierten Handelshäusern eingesetzt. Praktisch jede Bank bietet ihren Kunden heutzutage über das Internet den Zugriff auf vorgefertigte technische Analysen oder individuell gestaltbare Wertpapiercharts und markttechnische Indikatoren. Nicht zuletzt aus diesem Fortschritt heraus erwächst die Bedeutung der technischen Analyse für die Wissenschaft. 3, Notwendigkeit zur Bewertung chart- und markttechnischer Handelsstrategien: Viele Handelsregeln und Indikatoren der technischen Analyse wurden bereits vor 30-40 Jahren entwickelt. Zu dieser Zeit standen Computertechnik, Globalisierung und die Vernetzung von Informationen noch am Beginn ihrer Entwicklung. Börsenumsätze und die Volatilität der Wertpapiermärkte waren wesentlich geringer als heutzutage. Trendphasen waren hingegen ausgeprägter und hatten über eine längere Zeit Bestand. All dies hat sich im Laufe der Jahrzehnte verändert und führt zu der Frage, ob ehemals erfolgreiche Handelsideen unter heute geänderten Marktbedingungen noch funktionieren. Im vorherigen Kapitel wurde außerdem festgehalten, dass die technische Analyse keine kohärente Theorie ist, die als Ganzes getestet und überprüft werden kann. Einzelne, losgelöste Regeln bzw. Handelsstrategien können jedoch überprüft werden, um damit festzustellen, ob zumindest durch Teilaspekte der technischen Analyse eine Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt möglich ist. Wie Kapitel 5 zeigt, wird eine solche Outperformance nämlich nur in seltenen Fällen tatsächlich erreicht. Zudem trägt die Literatur zur Notwendigkeit bei, chart- und markttechnische Handelsstrategien zu bewerten.
Daniel Ruppert, M. Sc, ist gelernter Bankkaufmann und beschäftigt sich seit mehr als 10 Jahren mit der Faszination der Kapitalmärkte. Bereits während seines BWL-Studiums an der Hochschule Koblenz war er für die Vermögensverwaltung eines Kreditinstituts tätig und lernte die Arbeitsweise institutioneller Investoren kennen. Seit 2012 ist Daniel Ruppert Asset Manager einer großen deutschen Sparkasse. Ein ausgeprägtes Interesse für die technische Wertpapieranalyse sowie diverse Seminare zu den Themenkomplexen Chart- und Markttechnik motivierten ihn, im Rahmen des vorliegenden Buches bestehende Handelsstrategien zu hinterfragen und Optimierungspotenziale aufzuzeigen.
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