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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 08.2009
AuflagenNr.: 1
Seiten: 80
Abb.: 5
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Dieses Buch geht der Frage nach, wie Innovationen in Unternehmen durch produktives Denken und erfolgreiches Problemlösen entstehen können und welche Bedeutung Führung dabei haben kann. Dabei geht es hauptsächlich darum, wie Innovationen von Mitarbeitern und Führungskräften entwickelt werden und welchen Beitrag sie dazu leisten können. Aus dieser Betrachtungsweise ergeben sich folgende Fragestellungen: Wie können auftretende Probleme, wie beispielsweise ineffektive Prozesse oder unklare Arbeitsabläufe, bei sich verändernden Umfeldbedingungen von den Mitarbeitern und Führungskräften gelöst werden? Welche theoretischen Ansätze lassen sich dafür verwenden? Was passiert konkret beim produktiven Denken und dem Problemlösungsprozess in den Köpfen der Mitarbeiter und Führungskräfte? Welche Rahmenbedingungen müssen aus Führungsperspektive gegeben sein, damit nicht der Arbeitsalltag im Vordergrund steht, sondern das Finden von Problemlösungen, die sich nachhaltig durch verbesserte Prozesse, klarere Arbeitsabläufe und letztendlich zufriedenere Mitarbeiter auszeichnen?

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 5, Vom Produktiven Denken zum Problemlösen: Um konkretes Problemlösen in Zusammenhang mit produktivem Denken nachvollziehen zu können, ist es aus meiner Sicht notwendig, die Begriffe des Problemlösens und produktiven Denkens zunächst einmal für den Gebrauch in dieser Masterthesis abzugrenzen. Für die theoretische Herleitung des Problemlösens werde ich darauf aufbauend, stellvertretend für andere Ansätze zu diesem Thema, den Ansatz von Dietrich Dörner heranziehen, der Problemlösen aus kognitionswissenschaftlicher Perspektive als Informationsverarbeitungsprozess begreift. Dabei soll der Ansatz von Dörner einerseits in Erweiterung zu den im vorangegangenen Kapitel übersichtsweise dargestellten Ansätzen zur Erforschung des Denkens stehen, als auch andererseits dem vertiefend aufgeführten Ansatz von Wertheimer aus kognitionswissenschaftlicher Perspektive gegenübergestellt werden, um produktives Denken und Problemlösen gemeinsam betrachten zu können. Im weiteren Verlauf des Kapitels wird noch einmal der Problembegriff geschärft und abschließend zwischen verschiedenen Problemtypen und damit verbundenen Lösungsansätzen nach Dörner unterschieden. Abgrenzung des produktiven Denkens vom Begriff des Problemlösens: Das Verhältnis von Denken und Problemlösen kann aus nach meinem Verständnis durchaus unterschiedlich diskutiert werden. Nach Funke kann das Verhältnis beispielsweise dahingehend unterschieden werden, dass Problemlösen einerseits als Sonderfall des Denkens bezeichnet werden kann, andererseits aber auch alle Denkprozesse als letztendlich problemlösend bezeichnet werden können und Denken als Schlussfolgerung aus dieser Betrachtung nicht ziellos sondern immer zielgerichtet verläuft. Aus dieser Sicht wären produktives Denken und Problemlösen meiner Auffassung nach faktisch gleichzusetzen. Funke leitet hierfür als Symbiose und zur Konkretisierung aus den Begriffen des Denkens und Problemlösens den Begriff des ‘problemlösenden Denkens’ ab. Die Frage, ob Denken und Problemlösen wirklich getrennt voneinander betrachtet werden können und Denken im Gegensatz zu Funkes Auffassung durchaus einmal ziellos verlaufen kann, lässt sich nach meinem Empfinden nicht abschließend klären, da die Intentionalität des Denkvorgangs zur konkreten Problemlösung nicht jedes Mal nachgewiesen und auch das bewusste Denken oftmals nicht klar von unbewussten Denkvorgängen, bezogen auf ein bestimmtes Problem, getrennt werden kann. Sind beispielsweise unbewusste gedankliche Verarbeitungsprozesse im Gehirn des Problemlösenden wirklich noch zielgerichtetes Denken zur Lösung eines bestimmten Problems oder eher ein Verarbeitungsprozess, um grundsätzlich Ordnung im psychischen Geschehen zu schaffen, unabhängig davon welches von unter Umständen mehreren gleichzeitig vorhandenen Problemen konkret gelöst werden soll? Ähnlich wie Wertheimer erklärt, das das Denken beim Entstehen solcher ‘Aha-Effekte’ aus dem Spannungsfeld innerhalb der strukturellen Gestalt eine bestimmte Richtung zur Lösung eines Problems annimmt und so eine Bereinigung einer defekten hinzu einer guten Gestalt eintritt, schreibt Döner in diesem Zusammenhang von einem partiellen Vergessensprozess, der somit die wesentlichen Teile in einer Gedächtnisstruktur freilegt, diese von unwichtigeren Sachverhalten befreit und damit die Lösung für den Problemlösenden plötzlich deutlich werden lässt. Als Schlussfolgerung dessen könnte meiner Auffassung nach Denken zwar als grundsätzlich konstruktiver, wenn aber auch nicht zwingend bewusst wahrnehmbarer, zielgerichteter Prozess begriffen werden. Für diese Masterthesis soll es daher ausreichen, Problemlösen und produktives Denken in der zielgerichteten Funktion wie bei Funke dargestellt faktisch gleichzusetzen und Denken als grundsätzlich problemlösend zu bezeichnen. Problemlösen als Informationsverarbeitung: Um in der weiteren Ausführung den Ansatz von Dietrich Dörner, den Denkprozess aus kognitionswissenschaftlicher Perspektive als Informationsverarbeitung zu begreifen, verstehen zu können, ist es aus meiner Sicht notwendig, einige wesentliche Begriffe, die Dörner in diesem Ansatz verwendet, wie zum Beispiel ‘kognitive Struktur’ und ‘Realitätsbereich’ sowie die Funktionsweise des Gedächtnisses bei der Informationsverarbeitung innerhalb des Denkprozesses zunächst zu konkretisieren. Um ein Problem lösen zu können ist nach Dörner eine bestimmte geistige Ausstattung notwendig, die er als kognitive Struktur bezeichnet. Demzufolge greift jemand, wenn er ein Problem lösen oder innovativ sein will zunächst darauf zurück, was er schon an Erfahrungen gesammelt und im Gedächtnis gespeichert hat. Dabei sind Denken und Gedächtnis aus seiner Sicht eng miteinander verknüpft und im Gedächtnis Inhalte strukturell niedergelegt und verknüpft, die sich das Denken zu Nutze macht. Um aber zu verstehen, wie das Gedächtnis funktioniert soll in diesem Zusammenhang zunächst zwischen drei unterschiedlichen Begriffen unterschieden werden: dem sensorischen Speicher, dem Kurzzeitgedächtnis und dem Langzeitgedächtnis. Der sensorische Speicher enthält nach Dörner nichts anderes als die in nervöse Erregungen über die Sinne aufgenommene, umgesetzte physikalische Energie der Reize, also ein Abbild der Reizsituation der angesprochenen Sinne im gegenwärtigen Zustand. Der sensorische Speicher hat dabei zwar eine große Kapazität, behält jedoch die Informationen nicht sehr lange. Er verfällt exponentiell und nach etwa einer halben Sekunde ist laut Dörner wenig davon übrig geblieben. Bezogen auf ein konkretes Problem heißt das, dass der Mensch zwar über all seine Sinne viele Informationen in der bestehenden Situation aufnehmen kann, zum Beispiel was er sieht, riecht, fühlt oder schmeckt, kann diese Informationen jedoch nicht lange behalten, sodass es notwendig ist, die wichtigen davon im Kurz- bzw. Langzeitgedächtnis abzuspeichern. Gegenüber dem sensorischen Speicher hat dabei das Kurzzeitgedächtnis nur eine kleine Kapazität, sodass gegenwärtig nach Aussage des Autors nur etwa sieben Informationen gleichzeitig verarbeitet werden können. Allerdings können diese Informationen (zum Beispiel Zahlen, Buchstaben, Gegenstände, Begriffe) theoretisch unbeschränkt lange im Kurzzeitgedächtnis verweilen, wenn sie nicht von anderen Informationen durch neue Impulse in Form von wahrgenommenen Reizen verdrängt werden. Auch hier bedeutet das für die Problemlösung, dass wenn die Komplexität der Zusammenhänge einfach eine gewisse Anzahl übersteigt, der Problemlösende bei der Beschäftigung mit dem Problem zwischendurch wieder einzelne Informationen verliert, sofern er diese nicht noch wieder im Langzeitgedächtnis abspeichern kann. Das Langzeitgedächtnis ist demgegenüber nach Dörner ein System von anscheinend unbegrenzter Kapazität. Allerdings können die Inhalte des Kurzzeitgedächtnisses nur sehr langsam im Langzeitgedächtnis aufgenommen werden. Sind die Informationen allerdings erst einmal im Langzeitgedächtnis gespeichert, bleiben sie dort nach Dörner möglicher Weise für immer vorhanden, jedoch vermindert sich mit der Zeit die Fähigkeit, die gespeicherten Informationen wiederzufinden.

Über den Autor

Michael Senftleben, Jahrgang 1975, studierte zunächst Wirtschaftswissenschaften an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg und absolvierte ein paar Jahre später ein berufsbegleitendes Masterstudium für Führung und Organisationsentwicklung an der Universität Bremen. Bereits im Jahr 2001 bildete er sich zum Innovationsmanager weiter. Er ist derzeit in einer kaufm. Leitungsfunktion in einem Dienstleistungsunternehmen tätig.

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