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  • Die Gestaltung eines innovativen Human Resource Managements unter Einbezug von Laufbahnkonzepten: Synergieeffekte aus der Verbindung von Laufbahnberatung und Personalmanagement

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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 01.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 176
Abb.: 19
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Der gesellschaftliche und wirtschaftliche Wandel schafft dynamische Herausforderungen für Unternehmen und Arbeitskräfte, weil diese sich der steigenden Komplexität bei Arbeitsanforderungen, Fragen zur Demografie und einer rasanten Geschwindigkeit bei Veränderungen stellen müssen. Für Individuen gelten neue Anforderungen und Flexibilitätserfordernisse, die zugleich mit einer Beschäftigungsunsicherheit einhergehen können. Betriebe müssen sich dagegen mehr der Gewinnung und Bindung von qualifizierten Fach- und Führungskräften widmen, was grundlegend ein Mehr an Beachtung von individuellen Interessen, Neigungen und Kompetenzen im Zusammenhang mit einer personalpolitischen Ausrichtung nach einer Work-Life-Balance einfordert. Daher kann die Beachtung von Laufbahnmodellen zur beruflichen Entwicklung eine solide Grundlage für ein innovatives Personalmanagement bilden. Dieses Buch beschreibt deshalb den wirksamen Zusammenhang zwischen Aspekten der beruflichen Laufbahnentwicklung und Vorgehensweisen im Human Resource Management unter den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen des Arbeitsmarkts.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.2, Berufswahlprozesse unter veränderter Lebens- und Arbeitswelt: Die Berufswahlprozesse des vergangenen Jahrhunderts waren überwiegend geprägt von geradlinigen Laufbahnkonzeptionen. Dabei knüpften Berufsbiographien vielfach an erste Berufswahlentscheidungen an, die eine vorausschauende Planung der weiteren beruflichen Entwicklung zuließen (vgl. Schiersmann 2011, S. 81). Der klassische Verlauf von Bildung und Beruf vollzog sich über die Schulbildung, woran sich ein kurzer Übergang in eine Berufsaus-bildung oder ein Studium anschloss und worauf wiederum eine Beschäftigung oder mögliche Weiterbildungsaktivitäten folgten. Lineare Berufsentwicklungen zeigten sich als Ergebnis von absehbaren Chancen und Risiken, die auf die Berufswahl Einfluss nahmen. Die gesellschaftliche und arbeitsweltliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte hat diese Struktur von beruflicher Vorhersehbarkeit und Sicherheit nunmehr grundlegend verändert, sodass die heutige Arbeitsrealität die Laufbahnentwicklung vor neue Herausforderungen stellt. Die traditionelle Assoziation des Begriffs ‘Laufbahn’, welche oftmals mit der Vorstellung von beruflicher Planbarkeit und abgegrenzter sowie teils linear vorgegebener Berufsentwicklung verknüpft wurde, muss im Bezug zu den vorherrschenden sozioökonomischen Veränderungen hinter-fragt werden (vgl. Bußhoff 2009, S. 15 ff.). Zwar können berufliche Laufbahnen weiterhin auf die Zukunft ausgerichtet und zumindest unter der Beachtung von begrenzter zeitlicher Reichweite geplant werden. Aufgrund der zunehmenden Aufhebung von stabilen und verlässlichen Strukturen in Arbeit und Gesellschaft entfallen jedoch wichtige Voraussetzungen für eine langfristige Planung von beruflichen Laufbahnen. Betrachtet man hierbei die für den Lebens- und Berufsentwurf bedeutsame Entscheidung für einen beruflichen Ausbildungsweg, so können nach dem Abschluss einer Ausbildung bereits andere Arbeits- und Berufsrealitäten als bei der ursprünglichen Planung vorgefunden werden. Diese teils unvorhersehbare Planung wird speziell im Bereich der dualen Berufsausbildung weiter intensiviert, da Jugendliche einen Übergang von der Schule in das Berufsleben antreten, welcher mit neuen Anforderungen und unklaren Befriedigungspotentialen versehen ist. Die eigenen Erwartungen sind dabei mit den vorhandenen Voraussetzungen abzugleichen, was oftmals erst während der beruflichen Handlungssituation der Ausbildungsphase gelingen kann (vgl. Rübner 2012, S. 314 f.). Die Übereinstimmung dieser Faktoren kann demnach erst in der betrieblichen Arbeitsrealität abschließend beurteilt werden. Dabei können Berufswahlkonflikte bei Jugendlichen vermehrt dann entstehen, wenn eine Anpassung von persönlichen Interessen, schulischen Leistungen und tatsächlichen Angeboten am Ausbildungsmarkt vorgenommen werden muss (vgl. Hirschi 2011, S. 101). Denn eine Vernachlässigung von persönlichen Wünschen mit einer rationalen Orientierung anhand der realen Ausbildungssituation führt innerhalb der Berufswahl von jungen Menschen häufig zu einer Problemkonstellation. In Berufswahlprozessen mit dem Ziel einer dualen Berufsausbildung muss die überwiegend marktförmige Organisation der Besetzung von Ausbildungsstellen mit der engen Verknüpfung zur betrieblichen Arbeitswelt berücksichtigt werden (vgl. Ulrich, Krekel, Flemming & Granath 2012, S. 13). Die Fragen der Passung sind daher sowohl von den jeweiligen Interessenslagen der Betriebe als auch von den individuellen Perspektiven der Jugendlichen geleitet. Jugendliche richten sich dabei nach einem Mindestmaß an Arbeitszufriedenheit und einer Möglichkeit zur Zufriedenstellung der sozialen Identität. Auf der anderen Seite verlangen Betriebe das Vorliegen von Ausbildungsreife und berufsspezifischer Eignung, wo-bei die Person auch noch zur betriebsspezifischen Kultur passen sollte. Hierbei bleibt jedoch zu beachten, dass die Passung von Person zur beruflichen Umwelt nicht einmalig abgeschlossen beurteilt werden kann, da sie als dynamischer und interaktiver Prozess zwischen Auszubildenden und Arbeitsumfeld zu betrachten ist (vgl. Stalder 2012, S. 92). Zur Beurteilung der Ausgangslage für das Passungsverhältnis wird der Begrifflichkeit ‘Ausbildungsreife’ jedoch im öffentlichen Diskurs seit einigen Jahren besondere Aufmerksamkeit geschenkt, obwohl dadurch häufig die Diskrepanz zwischen vorhandenden Kompetenzen von Jugendlichen und tatsächlichen Betriebsanforderungen noch vor der Ausbildungsaufnahme aufgezeigt wird (vgl. Dobischat, Kühnlein & Schurgatz 2012, S. 17 f.). Aus Perspektive dieser eher defizitorientierten Haltung von Seiten der Unternehmen mit der deutlichen Betonung von betrieblich verwertbaren Kompetenzen werden den weiteren Zielen der beruflichen Bildung (z.B. Persönlichkeitsentwicklung) weniger Bedeutung beigemessen, sofern diese nicht im direkten Zusammenhang mit dem betrieblichen Verwertungsinteresse stehen. Da Unter-nehmen dennoch gerne an dem Orientierungsmaßstab der Ausbildungsreife festhalten, soll-ten die einzelnen Komponenten dieser realitätsgerechten Definition über die Fähigkeit zur Aufnahme einer Berufsausbildung betrachtet werden. Aus einer Befragung von Experten aus verschiedenen Bereichen der beruflichen Bildung zum Thema Ausbildungsreife konnten die folgenden erforderlichen Merkmale zur Aufnahme einer Berufsausbildung erfasst werden.

Über den Autor

Thomas Röser, M.A., wurde 1973 in Koblenz geboren. Nach Abschluss einer Berufsausbildung nahm er Tätigkeiten in der Industrie und im Verteidigungswesen auf. Seit seinem erfolgreichen Studienabschluss im Jahre 2010 in Beschäftigungsorientierter Beratung und Fallmanagement an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA) in Mannheim arbeitet er als Berufsberater. Seine Erfahrungen in der Berufs- und Laufbahnberatung erweiterte er mit einem berufsbegleitenden Masterstudium in Berufs- und organisationsbezogener Beratungswissenschaft an der Universität Heidelberg, welches er in 2013 erfolgreich abschloss. Die beratende Tätigkeit, seine Erfahrungen in der Arbeitswelt und sein Interesse an der Organisationsentwicklung motivierten ihn, sich der Thematik und den Fragestellungen des vorliegenden Buches zu widmen.

weitere Bücher zum Thema

Zukunft der Corporate Governance und des Personalwesens. Perspektiven der Wirtschaftsethik

Reihe "Wirtschaft und Ethik", Band 11

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Ethische Personalauswahl in der Praxis

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