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- Die Auswahl des richtigen Open Source CMS: Marktüberblick und Nutzwertanalyse von WordPress, TYPO3, Joomla!, Drupal und eZ Publish
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 07.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 76
Abb.: 21
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Fast jede Unternehmens-Webpräsenz basiert auf einem Content-Management-System. Unternehmen sind immer mehr auf der Suche nach einfachen und kostengünstigen Lösungen, um Investitionen im Bereich von CMS-Software zu vermeiden, insbesondere wenn diese keinen Mehrwert bringen. Durch die große Auswahl an Content-Management-Systemen auf dem Markt besteht jedoch die Herausforderung darin, das für die eigenen Bedürfnisse und den vorhandenen Grad an Expertise passende System zu finden. Eine generelle Unterscheidung kann zwischen kommerziellen und Open Source CMS vorgenommen werden. Da Open Source Systeme eine hohe Nutzergemeinde und ein hohes Potential aufweisen, ist es Ziel der vorliegenden Studie, einen Überblick über fünf ausgewählte Open Source Content-Management-Systeme zu verschaffen und diese miteinander zu vergleichen, im Rahmen einer Nutzwertanalyse anhand ausgewählter Kriterien zu bewerten und die passende Lösung für das fiktive Beispiel zu finden.
Textprobe: Kapitel 3.2, Ausgewählte Open Source WCMS- Nutzung und Funktionalität: Die fünf ausgewählten CMS werden nun in der Reihenfolge des Google Trends Ranking vorgestellt, um sie miteinander vergleichbar zu machen und eine Grundlage für die folgende Nutzwertanalyse zu schaffen. 3.2.1, WordPress: WordPress war zunächst als professioneller Blog gedacht, welcher jedoch noch weitere Funktionen mit sich brachte- mittlerweile hat sich dieses Open Source CMS durch unzählige Erweiterungen zu einem vollwertigen CMS entwickelt, sodass damit ganze Webseiten betrieben und gesteuert werden können- sogar große Online-Projekte können damit umgesetzt werden: Bereits im Jahr 2003 wurde die erste Version von WordPress vorgestellt, um das alltägliche Schreiben von Artikeln zu erleichtern, wobei zunächst nur eine Handvoll Anwender die Software nutzte, da sie zu Beginn in Ihrem Funktionsumfang noch stark eingeschränkt war. Von Version zu Version wurde diese Lösung immer ausgefeilter und umfangreicher, bis sie irgendwann zur weltberühmten Blogging-Software wurde. Heute ist WordPress Spitzenreiter auf dem aktuellen Markt für Blogging-Software und auch für Content-Management-Systeme. Durch das stetig steigende Interesse an Blogs, steigen auch jährlich die Nutzeranzahlen von WordPress. WordPress wurde somit zu dem meist genutzten Open Source CMS mit der größten Anzahl von Nutzern und der höchsten Popularität, sodass man von einem großen Erfolg für das Open Source CMS sprechen kann: Als WordPress.org ausgerollt wurde, besagte die gängige Meinung, dass der Markt vollkommen übersättigt sei und dass es keinen Platz für ein weiteres Open Source CMS gäbe. WordPress hat das Gegenteil bewiesen. Auch heutzutage wird es kontinuierlich weiterentwickelt- laut eigenen Angaben werden fast täglich Programmaktualisierungen bereitgestellt und auch die meisten Add-ons kostenlos zur Verfügung gestellt, wobei nur vereinzelte Add-ons wie z.B. `custom design´ und `custom domain´ zahlungspflichtig angeboten werden. Zudem basieren auch stark besuchte und umfangreiche Webseiten wie z.B. `TED´, `NBC SPORTS´, `UPS´, `TechCrunch´, `CNN´ und `CBSRADIO´ auf die Blogsoftware WordPress, wobei zusätzlich auf der Unternehmenswebseite der Umfang der Nutzung aus globaler Sicht dokumentiert wird: WordPress Webseiten sind in einer Vielfalt von 120 Sprachen geschrieben, wobei `Englisch´ mit 66% auf Platz eins der meistgenutzten Sprachen steht und `deutsch´ mit 1,8% bereits auf der 6. Position folgt. 3.2.2 Joomla!: Wie bereits im vorherigen Verlauf auch tabellarisch dargestellt, stellt Joomla! eine weit verbreitete Open Source CMS-Lösung dar, welche zur Erstellung und Verwaltung von ambitionierten Webprojekten aller Art und Größen dient: Joomla! (`Dschumla´ ausgesprochen) leitet sich aus dem Suaheli-Wort `Jumla´ ab, welches für ‚alle zusammen’ steht. Die Arbeit mit Joomla! als Redaktionssystem erfolgt ausschließlich über den Browser und basiert auf der weit verbreiteten Programmiersprache `PHP´ und nutzt `MySQL´ als Datenbank, welche heutzutage von fast jedem Hosting-Paket zur Verfügung gestellt wird. Das Programm `Mambo´ stellt hierbei den Ursprung von Joomla! dar und wurde zuerst als Open Source Lösung von der australischen Firma `Miro´ im Jahr 2000 gegründet: Die für `Miro´ arbeitenden Entwickler gerieten einige Jahre nach der Gründung des Unternehmens in einen Disput, ob `Mambo´ weiterhin kostenlos zur Verfügung gestellt werden sollte, oder ob es für das Unternehmen besser wäre, eine kommerzielle Lösung daraus zu entwickeln. Da sich die Entwickler über den weiteren Verlauf des Geschäftsmodells nicht einig wurden, haben sich im Jahre 2005 einige Entwickler von `Mambo´ abgespalten und das heute sehr bekannte und erfolgreiche Unternehmen Joomla! gegründet. Die heutzutage prämierte Software unterliegt den Richtlinien der `GNU General Public Licence´ (GPL) und wird stets weiterentwickelt, wobei diese Richtlinien dafür stehen, dass alle Versionen eines Programmes für jeden frei zugänglich sein müssen, sowie verändert und geteilt werden dürfen . Wenn nun die Software-Lösung umsonst zur Verfügung gestellt wird und frei zugänglich bleiben soll, stellt sich die Frage, ob man Joomla! für kommerzielle Seiten einsetzen darf- dies ist laut Ebersbach/Glaser/Kubani eindeutig möglich, denn die GPL bezieht sich in ihren Bestimmungen nur auf die Software und nicht auf die Inhalte, welche mit dieser Software erstellt werden können, sodass damit beispielsweise auch die Dienstleistung einer Installation oder Anpassung von Joomla! angeboten werden darf. Auch Kempkens bestätigt, dass es laut GPL zulässig ist, für eine Software unter dieser Lizenz auch Geld zu verlangen: Auch wenn das Joomla! Entwickler-Team bereits zu Beginn entschieden hat, dass Joomla! `frei´ zur Verfügung gestellt werden soll, bedeutet es nicht, dass Joomla! kein Geld kosten kann. Durch unterschiedliche bezahlpflichtige Erweiterungen bleibt Joomla! nicht kostenlos, jedoch bietet es bereits in der Basis-Version so viele Funktionen, dass eine Erweiterung nicht immer notwendig ist. Den Beweis dafür, dass Joomla! in der Größe einer Online-Präsenz bzw. des Webprojekts keine Grenzen kennt, stellen führende Unternehmen wie Ebay, Orange, General Electric oder IKEA dar, welche zu den bekanntesten Joomla!-Anwendern gehören . 3.2.3, Drupal: Auch Drupal dient als ein Open Source Content-Management-System zur Erstellung und Verwaltung von Webseiten: Drupal enthält Standards, ist erweiterbar und wird mit seinen Grundfunktionen ausgeliefert, womit dann z.B. Bildergalerien, Internetportale, Ressourcenverzeichnisse, aber auch Onlinezeitungen erstellt werden können. Für dieses Open Source CMS wurde ein spezielles Team gegründet, die `Drupal Association´, welche sich mit Bedrohungen und Sicherheitsaktualisierungen beschäftigt. Dieses Team besteht aus Benutzern, Administratoren, Webentwicklern und Designern, welche sich sowohl um Verbesserungen der Infrastruktur des CMS kümmern als auch um die Organisation von Drupal-Veranstaltungen und -Konferenzen. Drupal wurde ursprünglich von dem belgischen Programmierer Dries Buytauert entwickelt und diente als lokale Nachrichten-Austausch-Plattform zwischen ihm und seinen Kommilitonen: Nach abgeschlossenem Studium beschlossen die jungen Akademiker aus Antwerpen das Tool weiterhin zu nutzen und tauften die Software `dorp´, das niederländische Wort für `Dorf´. Während der Domain-Reservierung machte Buytauert einen Tippfehler und suchte nach `drop.org´ statt `dorp.org´- als er merkte, dass `dorp.org´ schon vergeben war, entschied er sich, es bei dem Tippfehler zu belassen und wählte `Drop´ als Namen für die Software. Der englische Begriff `Drop´ (zu Deutsch `Tropfen´) heißt im niederländischen `Druppel´. Um anderen Entwicklern die Möglichkeit zu bieten an der Entwicklung teilzuhaben, veröffentlichte er im Jahr 2001 `Drop´ unter der GNU General Public Licence. Dabei hat er den Namen der Software für englischsprachige Personen in `Drupal´ umformuliert. Es gibt mittlerweile geschätzte 7,2 Millionen Webseiten weltweit, welche auf Drupal basieren, unter anderem die Webseite vom `Weißen Haus´, `The Economist´, `Ubuntu´, `Amnesty International´ oder die Website der `Vereinten Nationen des Welternährungsprogramms´. Drupal ist ein sehr mächtiges Content-Management-System, welches einem Legostein-System mit Modulen ähnelt. Neben dem eigentlichen Kern stehen unzählige Module zur Verfügung, welche in Zusammenarbeit als Funktionen dienen können. Einige Module wie z.B. die `Voting API´ haben selbst keine Funktion und dienen stattdessen als Grundfunktion für andere Module. Ein wesentlicher Unterscheid zu dem CMS TYPO3 beispielsweise ist, dass Drupal inhaltsbasiert arbeitet, d.h. Artikel, Blogs, Seminare, aber auch einzelne Nachrichten befinden sich zunächst gleichrangig in dem System auf gleicher Ebene. Für eine Anpassung der Anordnung der Hierarchie werden verschiedene Funktionalitäten angeboten. 3.2.4, TYPO3: Vor allem die Wichtigkeit der unterschiedlichen Versionen von TYPO3 und die damit zusammenhängende Entwicklung werden in der Literatur ausführlich beschrieben, sodass im Folgenden auch über den Fortschritt der jeweiligen Versionen berichtet wird. TYPO3 ist eines der ältesten, aber auch eines der bekanntesten Web-Content-Management-Systeme- es wurde im Jahr 1997 vom Kopenhagener Programmierer Kasper Skårhøj entwickelt und dient sowohl zur Entwicklung als auch der Pflege einer Seite: Im Jahre 2000 wurde TYPO3 unter der GPL als Open-Source-Software auf dem Markt freigegeben. Durch die Einführung des sogenannten `Extension Manager´, welcher seit der Version 3.5.1 enthalten ist, wurde eine modulare Erweiterbarkeit des CMS geschaffen. Bis zum Release der Version 3.8.1 kamen noch Verbesserungen wie z.B. das `Versioning´ hinzu. Ab der Version 4.0 kamen Erneuerungen wie z.B. eine komplett neue Benutzeroberfläche und die Unterteilung zwischen `öffentlicher Ansicht´ und `Entwurfsansicht´, aber auch ein komplett neugestaltetes Backend hinzu, was die Usability stark verbessert hat. In der Version 6.1 wurden einige Verbesserungen vorgenommen und Systemfehler korrigiert. Zu der neuesten Version kamen neue Features hinzu, wie z.B. die Speicherung von Meta-Informationen in Bildern, die Vereinfachung des Extension Managers und die Tatsache, dass Seiteninhalte nun verschoben werden können, ebenso wie das Modul zur Benutzerverwaltung, welches für viele Unternehmen ein ausschlaggebendes Kriterium bei der Wahl des richtigen CMS darstellen kann. Laut eigenen Unternehmensangaben verfügt TYPO3 über einen sehr großen Funktionsumfang in der Basisausstattung mit etwa 10.000 Funktionen, welche bereits mit der ersten Installation zur Verfügung stehen: Zusätzlich zu dem großen Funktionsumfang bietet dieses Open Source CMS auch weitere zahlpflichtige Erweiterungen, welche bei Bedarf dem Produkt hinzugefügt werden können- TYPO3 verfügt mittlerweile über 6.005 Add-ons. Eine ebenfalls interessante Statistik beschreibt die Anzahl der Sprachen in welche TYPO3-Webseiten lokalisiert wurden, was beweist, das sich dieses CMS global einer großen Beliebtheit erfreut (51 unterschiedliche Sprachlokalisierungen). TYPO3 verfügt über eine riesige Entwicklergemeinde, denn es werden mehr als 73.000 registrierte Entwickler bei typo3.org gezählt. Bezüglich der Erweiterbarkeit definiert Meyer das freikonfigurierbare CMS wie folgt: TYPO3 ist ein sehr umfangreiches CMS, welches mit beliebigen Zusatzfunktionen erweitert werden kann und dadurch eine hohe Flexibilität für Anwender bietet. Die Kommunikation mit anderer Software z.B. mit dem ERP-System `SAP´ oder Webapplikationen kann mit in PHP programmierten Schnittstellen realisiert werden. Durch eine übersichtliche Oberfläche können darüber hinaus Anpassungen sehr flexibel vorgenommen werden. Seit 2008 wird auch ein offizielles Zertifikat für TYPO3-Entwickler angeboten, welches eine Gültigkeit von 3 Jahren hat und daher meist nur von Unternehmen ausgewählt wird, welche einen komplexeren Webauftritt haben möchten und auch zusätzliche Funktionalitäten wie z.B. Schnittstellen zu ERP-Systemen benötigen . Diese Zertifizierungsmöglichkeit zeigt auf, dass es sich hierbei um ein umfangreiches, jedoch sehr komplexes System handelt, da es nicht üblich ist, Zertifizierungen für ein Open Source CMS erwerben zu können.
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