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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 09.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 100
Abb.: 11
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die arabische Kultur ist eine sensible Kultur! Es wird sogar behauptet, dass es österreichische Firmen nicht leicht haben, sich im arabischen Raum zu etablieren. In diesem Buch wurden unter anderem die Aspekte der kulturellen Unterschiede in Bereichen wie Pünktlichkeit, Effizienz, Hierarchie, Führungsstile und Sprache untersucht. Mohammad Ammar Kashkoul hat österreichische Projektmanager, die im arabischen Raum Projekte geleitet haben, interviewt. Es wurde hinterfragt, welchen Einfluss diese kulturellen Unterschiede auf die Arbeit von Projektmanagern haben bzw. welche Erfahrungen diese in der jeweiligen Region gemacht haben und welche Erfolgsfaktoren sie für internationales Projektmanagement im arabischen Raum definieren können. Am Ende des Buches befinden sich 10 Tipps für erfolgreiche interkulturelle Kompetenz im arabischen Raum.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.4.1, Der Islam: Die fünf Säulen des Islams umfassen den Glauben an die Einheit Allahs, das Ablegen des Bekenntnisses zu diesem Glauben, die fünf täglichen Gebete, die Wohltätigkeit gegenüber den Mitmenschen (Spenden), das Fasten während des Ramadan und die Pilgerfahrt nach Mekka. Der Islam betont seine monotheistische Ausrichtung, indem er darauf verweist, dass es nur einen Gott gibt und alles auf seiner Schöpfung beruht. Dem Islam folgend sind Mohammad und Jesus als Propheten nur ausgewählt worden, um die Menschen zu Gott zu führen. ‘Wörtlich bedeutet Islam Unterwerfung, Frieden und Heil. In der meistzitierten Passage des Koran, der Basmala – Im Namen Gottes, des Barmherzigen (Ar-Rahman), des Erbarmers (Ar-Rahim), verbirgt sich in sehr knapper Form der grundlegendste Aspekt des Koran’. Das islamische Recht (arab.: Sari’a) ist letztlich nichts anderes als die auf Grundlage der Interpretation des Korans erarbeitete Darstellung des besten Weges zu Gott. In der Praxis wird die Sari’a kaum in seiner reinen Form angewendet. 2.4.2, Identifikation mit dem Islam: Der arabische Raum wird in erster Linie durch die besondere Bedeutung der islamischen Religion charakterisiert. Da die Identifikation mit der eigenen Religion in vielen Ländern der arabischen Welt weit stärker ist als etwa in den meisten Ländern Europas, sind Grundkenntnisse über die wesentlichen Prinzipien der islamischen Religion unumgänglich. Insbesondere die Fastengebote und Gebetszeiten können sich auf die Projektplanung und -arbeit auswirken. ‘Westliche Reisende werden in islamischen Ländern vor allem mit den praktischen Auswirkungen des Gebets und des Fastens konfrontiert. Sie können erleben, dass Geschäfte zur Gebetszeit geschlossen werden oder dass ihre Verhandlungspartner eine Sitzung kurz unterbrechen, um ihr Gebet, vielleicht in einem Nebenraum oder auch in einer nahen Moschee, zu verrichten’. Als eine der Säulen des Islams wird die ‘Pflicht der fünf Gebete am Tag’ von vielen Gläubigen ernst genommen. Da die fünf Gebete auch über eine höhere Priorität als geschäftliche Termine und Besprechungen werden können, kann es vorkommen, dass Geschäfte kurzfristig geschlossen oder Besprechungen unterbrochen werden. Die Gebete finden zu bestimmten Tageszeiten, abhängig vom Verlauf der Sonne, statt. ‘Verrichte das Gebet von Neigen der Sonne bis zum Dunkel der Nacht, und das Lesen des Korans bei Tagesanbruch. Wahrlich, die Lesung des Korans bei Tagesanbruch ist besonders angezeigt’. Darüber hinaus unterliegt die Gebetszeit täglichen Änderungen und kann, je nach Ort, variieren. So gelten etwa für den 26. Juni 2012 in der Stadt Riyad, Saudi Arabien nachstehende Zeiten: Morgengebet: von 3:35 Uhr bis 5:06 Uhr Mittagsgebet: von 11:57 Uhr bis 15:18 Uhr Nachmittagsgebet: von 15:18 Uhr bis 18:47 Uhr Abendgebet: von 18:47 Uhr bis 20:17 Uhr Nachtgebet: von 20:17 Uhr bis 3:36 Uhr am nächsten Tag. Am Freitag, dem islamischen Sonntag, ist es für viele Muslime üblich bereits am Vormittag in die Moschee zu gehen. Findet ein geschäftliches Treffen zwischen muslimischen Managern statt, dann wird einer der Betroffenen häufig eine Pause verlangen, sofern er nicht bereits sein Gebet anderweitig durchführen konnte. Eine derartige Unterbrechung kann auch im Beisein nicht-muslimischer Manager gefordert werden. Europäische Geschäftspartner können dies durchaus als mangelndes geschäftliches Interesse interpretieren, was zu Missverständnissen führen kann. Ein erfahrener Projektmanager kann die Gebetszeiten jedoch bereits in der Planung von Besprechungen berücksichtigen und auf diese Weise für eine positive Grundstimmung bei den islamischen Geschäftspartnern sorgen. Auch das Fasten (Ramadan) ist ein zentrales Gebot für gläubige Muslime und kann eine Auswirkung auf das Geschäftsleben haben. Der Ramadan ist dabei nicht nur von religiöser Bedeutung, sondern ein soziales Ereignis, welches in einem dreitägigen Fest gipfelt. Anders als beispielsweise Weihnachten richtet sich der Ramadan nach dem Mondjahr und verschiebt sich jährlich um etwa elf Tage nach vorne: So begann der Ramadan in den Jahren 2010, 2011 und 2012 beispielsweise am 11. August, 01. August und 20. Juli. Projektmanager sollten beachten, dass im Ramadan während des Tages, von Beginn des Sonnenaufganges bis Sonnenuntergang, unter anderem weder gegessen noch getrunken wird. Wenngleich dies nicht notwendigerweise das alltägliche Geschäftsleben ausschließt, ist vor allem im arabischen Raum eine Verschiebung des Tagesablaufes zu beobachten. Geschäftliche Termine finden daher oft in den Abend- und Nachtstunden statt und können bis nach Mitternacht dauern. Bei Planung von Projekten gilt es zu berücksichtigen, dass insbesondere die ersten zwei bis drei Tage des Fastens schwierig sind und daher kritische Projekttermine nach Möglichkeit nicht auf den Beginn des Fastenmonats fallen sollten. Es ist ein Zeichen von interkultureller Kompetenz, wenn bei der Planung von Projektbesprechung auf das Fasten muslimischer Projektmitarbeiter Rücksicht genommen wird. So kann etwa eine Projektbesprechung gezielt Pausen vorsehen, die es auch Nichtmuslimen ermöglicht, sich zu stärken. 2.4.3, Christentum im arabischen Raum: Neben dem Islam gibt es im arabischen Raum weitere Religionen, wobei in den Ländern Ägypten, Libanon und Syrien dem Christentum, in unterschiedlichsten Ausprägungen besondere Bedeutung zukommt. Ca. 13 Millionen Christen leben im arabischen Raum, wobei diese Zahl auch Gastarbeiter in den Golfstaaten beinhaltet. In Ägypten sind die dem Christentum angehörige Kopten angesiedelt, in Libanon sind die meisten Christen Maroniten und in Syrien gehören sie der Orthodoxen Kirche.

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