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- Determinierung der Zinsstrukturkurve: Eine finanzwirtschaftliche und makroökonomische Perspektive
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 10.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 116
Abb.: 14
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die vorliegende Studie betrachtet die Zinsstruktur und die Entwicklung neuer Erklärungsansätze. Dieser Erklärungsprozess beschäftigt sich, nachdem Zinsen in ihrer Grundform bestimmt und determiniert werden, intensiv mit den Ansätzen bezüglich der Analyse von Zinsstrukturkurven: der Erwartungstheorie und dessen Pendants. Aus den widersprüchlichen Ergebnissen dieser Theorien folgt eine Weiterentwicklung zu einem neuem Ansatz: der Kombination aus einer finanzwirtschaftlichen und makroökonomischen Perspektive. Die Verbindung, aus arbitragefreien Finanzwirtschafts Modellen des kurzfristigen Zinses und die Möglichkeit, die Dynamik dieser, durch makroökonomische Erklärungsfaktoren zu beschreiben, ist in der Lage, die Zinsstrukturkurve und deren Bewegung exakt abzubilden.
Textprobe: Kapitel 5, Ein Modell der arbitragefreien Zinsstruktur mit makroökonomischen Erklärungsfaktoren: Die ersten Erklärungsversuche anhand der Erwartungshypothese und seinen Pendants der Liquiditäthypothese, sowie der Marktsegmentierungs-Hypothese erzielen die Zinsstrukturkurve zu beschreiben keine befriedigende Ergebnisse. Zu unterschiedlich verhalten sich die Resultate über Methoden und Länder hinweg. Und zu wenig erhält man Einsicht durch was die Zinsstruktur so verläuft, wie sie verläuft. Die Weiterentwicklung der Möglichkeit Zinsstrukturkurven zu analysieren kreierte einen ganz eigenen Forschungszweig der Finanzwirtschaft: Modelle, die den Zusammenhang von kurz- und langfristigen Zinsen durch Ausschluss von Arbitrage deklarieren. Der kurzfristige Zins wird dabei als stochastischer Prozess seiner selbst beschrieben. Dieser wird von Faktoren, die seine Bewegung bestimmen beeinflusst. Eine reiche Anzahl an Publikationen erweitern den ursprünglichen Ansatz von Vasciek (1977) und Cox et. al (1985). Der davon unabhängige Erklärungsansatz der empirischen Makroökonomie schreibt Variablen, wie Inflation, Konjunkturvariablen und geldpolitischen Instrumenten, eine Aussage über die Zinsstrukturkurve zu. Ansätze von Estrella/Mishkin (1997) und Den Butter/Jansen (2004) unterstreichen die Existenz einer derartigen Vorgehensweise. Makrovariablen der monetären und realen Ebene beinhalten hinreichend Informationen über die Bewegung an den Zinsmärkten und damit der Zinsstrukturkurve. 5.1, Die Symbiose aus finanzwirtschaftlicher und makroökonomischer Perspektive: Die Kombination aus beiden Modellansätzen eröffnet die Möglichkeit, Veränderungen der Zinsstruktur durch makroökonomische Faktoren direkt erklären zu können. Im Gegensatz zu den empirischen VAR-Ansätzen von Estrella/Mishkin (1997) und Evans/Marshall (1998, 2001), die die einzelnen Zinsen in ihre Modelle integrieren. Ang/Piazessi (2003) eröffnen mit einem derartigen Modell eine neue Forschungsrichtung, die durch ihre Einfachheit und ihre Präzision nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in der praktischen Umsetzung, der Notenbanken, Beachtung findet. Weitere Literatur stammt von Fendel (2004), Hördahl et. al (2003), Dewatcher/Lyrio (2003) und Rudebusch/Wu (2004). Das in dieser Arbeit präsentierte Modell soll die Literatur exemplarisch abbilden und einen übersichtlichen und nachvollziehbaren Rahmen ziehen. Es baut auf dem von Ang/Piazessi (2003) beschriebenen Ansatz auf. Die daraus resultierende Herangehensweise verwendet das Modell und den Code von Favero et. al (2007). Es wird zuerst eine nicht-technische Zusammenfassung des Modells gegeben. Danach wird das Modell formal skizziert. Anschließend wird der Datensatz erläutert und letztendlich die Resultate, in Bezug auf die übrige Literatur, interpretiert. 5.1.1, Nicht-technische Zusammenfassung: Affine Modelle der Zinsstrukturkurve, wie in Kapitel 4.1. vorgestellt, beschreiben die Dynamik der Zinsstrukturkurve anhand von stochastischen Diskontfaktoren. Diese tragen zur Veränderung der Zustandsvariablen bei. Die Annahme der Arbitragefreiheit verbindet die unterschiedlichen Laufzeiten miteinander (vgl. Fendel 2004, S.6). ‘Die Zinsen verschiedener Restlaufzeiten lassen sich dabei als restlaufzeitspezifische lineare Funktionen dieser Faktoren darstellen’ (siehe ebd.). Durch den stochastischen Diskontfaktor kann jede Anleihe, unterschiedlicher Laufzeit, bepreist werden. Die Eingliederung der aus Kapitel 4.2. vorgestellten Untersuchung, erfolgt aus der Definierung der Faktoren. Diese fließen nicht mehr als unbestimmt in das Modell ein, sondern werden als Makro-Faktoren präzise erklärt. Man erhält ein Affines Zinsstruktur-Modell, welches von makroökonomischen Faktoren erklärt wird. Abbildung 2 stellt die erörterten Zusammenhänge grafisch dar. Man entwickelt ein System, indem die Zinsstrukturkurve, an unterschiedlichen Punkten der Laufzeitkurve (Sechsmonatszins, Einjahreszins, etc.), verschiedene Veränderungsgründe aufweist. In der affinen Literatur wird häufig der Beweis erbracht, dass geldpolitische Faktoren auf das kurze Ende wirken und andere makroökonomische Variablen eher langfristig eine Rolle spielen. Die affine und arbitragefreie Form bieten, bezüglich einer derartigen Untersuchung, geeignete und präzise Annahmen. Diese besitzen die Eigenschaft, die einzelnen Zinsen durch die verschiedenen Einflussfaktoren erklären zu können. In dieser Arbeit werden drei unterschiedliche Makro-Faktoren untersucht: die Reale Aktivität anhand der Industrieproduktion (IP), die Inflation aufgrund des Verbraucherpreisindexes (VPI) und das geldpolitische Zinsinstrument als Reaktionsfunktion. Dabei gehen die Reale Aktivität und die Inflation in die geldpolitische Gleichung ein und man erhält, als Reaktion, einen entsprechenden Zinssatz. Ansatzpunkt ist eine vereinfachte Art der ‘Taylor Regel’ (siehe Taylor 1993). Eine Zentralbank reagiert somit auf die Reale Aktivität und die Inflation. Im Gegensatz zu dem Modell von Taylor steht die geldpolitische Zinsgleichung ebenfalls in einem affinen Verhältnis (vgl. Duffie/Kan 1996, S.381f). Man unterscheidet außerdem die Faktoren in direkt beobachtbare Variablen, die IP und den VPI, und in die nicht beobachtbare Variable, den von der Geldpolitik bestimmten Zins (vgl. Ang/Piazessi 2003, S.754f). Faktoren werden als unbeobachtet spezifiziert, um in kondensierter Form den Einfluss weiterer Einflüsse auf die Zinsstruktur erfassen zu können (vgl. Deutsche Bundesbank 2006, S. 22). Der von Favero et. al (2007) verwendete Programmierungscode baut auf Modellen von Duffie/Kan (1996) und Ang/Piazessi (2003) auf und gestattet es uns ein simples und exemplarisches Beispiel für Affine Modelle zu geben. Dabei wird ein affines System, mit zwei beobachtbaren Faktoren und einem nicht-beobachtbaren Faktor entwickelt, das durch die ‘Likelihood Estimation’-Methode von Chen/Scott (1993) maximiert wird. Die zu analysierende Daten stammen aus Deutschland. Dabei wird die deutsche Zinsstrukturkurve, über einen Beobachtungszeitraum von 1979 bis 1998, in elf zeitlich versetzte Zinsen unterteilt (von einmonatiger bis zehnjähriger Laufzeit).
Dipl. Volkswirt Claus Rominger wurde 1986 in Balingen geboren. Sein Studium der Volkswirtschaftslehre an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau schloss der Autor im Jahre 2011erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte er umfassende praktische Erfahrungen in der Banken-Branche. Dementsprechend folgte der Berufsstart im Rentenresearch der DZ BANK AG in Frankfurt am Main. Fasziniert von der in dieser Arbeit behandelten Thematik, startete der Autor parallel seine Promotion an der Universität Freiburg, mit zusätzlichen Aufenthalten an der Universität Frankfurt und der Stockholm School of Economics.
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