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Hans Berghammer

Der Top-Runner-Ansatz: Japans Weg zur Energieeffizienz im Haushalt

ISBN: 978-3-8366-8644-0

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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 02.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 130
Abb.: 38
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

In den vergangenen Jahren hat einhergehend mit der Debatte über die Erderwärmung auch die Debatte über die Reduktion von Treibhausgasen zugenommen. Diesem Thema kommt insbesondere in den führenden Industrieländern eine besondere Bedeutung zu, haben sie doch den Löwenanteil der menschengemachten Erderwärmung zu verantworten. Auch in Japan, der zweitgrößten Wirtschaftsnation der Welt, wurden Maßnahmen ergriffen, die zu einer Reduktion von Treibhausgasen führen sollen. Ein Bereich ist die Reduktion des Energieverbrauchs in privaten Haushalten. Japan hat zur Erfüllung dieses Ziels einen Top-Runner-Standard für Elektrogeräte im Bereich der privaten Haushalte eingeführt. Im Rahmen dieser Studie soll untersucht werden, wie dieser Standard funktioniert, welche Ergebnisse er bisher erzielt hat, und ob er auch aus wirtschaftlicher Sicht Erfolge aufweisen kann. Ferner soll untersucht werden, wie der Top-Runner-Ansatz gegenüber den Konsumenten umgesetzt wird. Hierbei soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit die Konsumenten die mit dem Top-Runner-Ansatz in Verbindung stehenden Labeling-Programme und Initiativen kennen und auch anwenden. Darüber hinaus soll die Arbeit beleuchten, welche Bedeutung Konsumenten der Energieeffizienz von Elektroprodukten beim Einkauf beimessen. Es sollen die Konsumentengruppen identifiziert werden, die der Energieeffizienz von Produkten eine hohe Bedeutung zuweisen und die die Label beziehungsweise Initiativen besonders gut kennen und schätzen. Ein Augenmerk der Untersuchung des Top-Runner-Standards beziehungsweise der damit einhergehenden Label und Initiativen liegt darauf, wie sich der Top-Runner-Standard auf individueller Produktebene ändert beziehungsweise für welche Produkte er besondere Erfolge respektive Misserfolge vorweisen kann.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 4.5, Bewertung der bisherigen Untersuchungen: Die bisherigen Untersuchungen haben gezeigt, dass seit der Einführung des Top-Runner-Ansatzes gute Erfolge bei der Steigerung der Energieeffizienz erzielt wurden. Insbesondere bei großen Geräten beziehungsweise bei Geräten, die über lange Zeit genutzt werden, konnten deutliche Einsparpotenziale erzielt werden. Dem entgegen konnten bei Geräten, deren Nutzungsdauer vergleichsweise niedrig ist, nur geringe Energieeinsparpotenziale wahrgenommen werden. Diese Aussage bestätigt die Kosten-Nutzen-Analyse: Die hieraus gewonnenen Daten besagen, dass die Regulierung für die Volkswirtschaft vorteilhaft ist. Durch die Ergebnisse dieser Untersuchung wird deutlich, dass sich besonders Geräte für das Top-Runner-Regulierungssystem eignen, die im Dauerbetrieb eingesetzt werden beziehungsweise deren Stromverbrauch hoch ist. Es sollte jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass die Regulierung für Mikrowellen, Reiskocher und TV-Geräte aus volkswirtschaftlicher Sicht nicht vorteilhaft ist. Die Umsetzung gegenüber den Verbrauchern: Der folgende Teil der Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Umsetzung des Top-Runner-Ansatzes gegenüber den Verbrauchern. Der Top-Runner-Ansatz an sich beinhaltet keine Elemente, die den Endverbraucher einbeziehen. Um dennoch den Vertrieb besonders energieeffizienter Produkte zu fördern, gibt es mehrere Programme in Anlehnung an den Top-Runner-Ansatz. Verantwortlich für die Durchführung dieser Maßnahmen ist das Energy Conservation Center Japan (ECCJ), welches von der Regierung 1978 als hauptverantwortlich für Maßnahmen eingesetzt wurde, die die Förderung der Energieeffizienz betreffen. Zunächst werden die Maßnahmen des ECCJ dargestellt, die auf den Verbraucher abzielen. Hierbei handelt es sich (1) um ein Labeling-Programm, das die Verbraucher angelehnt an den Top-Runner-Standard über die Energieeffizienz von Produkten informiert, (2) das e-shop-Konzept, das Verbraucher darauf hinweist, dass der besuchte Laden eine besondere Kompetenz im Hinblick auf die Energieeffizienz von Produkten besitzt, sowie (3) um Produktkataloge, die das ECCJ jährlich zweimal herausgibt und in denen die Energieeffizienz von Produkten verglichen wird. In Anlehnung an den Top-Runner-Standard gibt es noch weitere Maßnahmen, wie etwa das so genannte Green Procurement Law, welches die Ministerien und Verwaltung in Japan dazu verpflichtet, umweltschonende Produkte zu erwerben, oder auch die steuerliche Begünstigung von energieeffizienten Kraftfahrzeugen. Diese Maßnahmen werden allerdings im Rahmen dieser Arbeit nicht weiter erläutert, da sie keinen direkten Bezug zum Konsumenten beziehungsweise zum Markt für Elektrogeräte aufweisen. Produktkennzeichnung durch Labeling: Die Popularität von Produktkennzeichnungen, die den Verbraucher über bestimmte Produkteigenschaften informieren, hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. In Anlehnung an das Top-Runner-Programm etwa wurden zwei Labeling-Systeme geschaffen, die die Käufer von Elektrogeräten über den Energieverbrauch der Geräte aufklären. Vor der Darstellung der beiden Labeling-Systeme wird jedoch zunächst eine Einführung in die unterschiedlichen Systeme gegeben. Ursprung und Vielfalt von Labeling-Systemen: Der ursprüngliche Gedanke hinter der Vergabe von Labels im Umweltschutzbereich war, dass Güter innerhalb einer Produktkategorie verschiedene Auswirkungen auf die Umwelt haben. Produktkennzeichnungen, die den Verbraucher auf ökologische Eigenschaften eines Produktes hinweisen, werden nachfolgend als Ökolabeling bezeichnet. Das erste Emblem, das umweltfreundliche Produkte im Vergleich zu anderen Produkten in derselben Produktkategorie auszeichnete, war das deutsche Umweltzeichen ‘Der blaue Engel’. Es wurde im Jahr 1978 geschaffen und zeichnet heute ungefähr 10.000 Produkte und Dienstleistungen in 80 Produktgruppen aus. Seither wurden weltweit zahlreiche weitere Label eingeführt. Die damit verbundenen Ziele sind vielfältig. Sie umfassen unter anderem die Steigerung von Umsatzzahlen und des Produktimages, die Steigerung des Konsumentenbewusstseins, den Schutz der Umwelt, die Bereitstellung genauer Informationen sowie die Schaffung von Anreizen für Unternehmen, ökologische Standards zu erfüllen. Die Bedeutung jedes einzelnen Ziels innerhalb eines Labeling-Programms, ist je nach Programm unterschiedlich.

Über den Autor

Hans Berghammer wurde 1975 in Plattling/Niederbayern geboren und wuchs dort in dem Dorf Tabertshausen aus. Nach einer Ausbildung zum Industriekaufmann lebte er jeweils mehrere Jahre in München, London, Nürnberg und Tokyo. Waehrend seines Studiums der Regionalostasienwissenschaften Japan beschäftigte er sich intensiv mit dem japanischen Markt für Elektrogeräte im Haushaltsbereich. Dies und sein Interesse für Markting und Regulierungen im Umweltbereich waren Grundstein für die vorliegende Studie. Hans Berghammer lebt derzeit in Tokyo/Japan.

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