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- Das Nachhaltigkeits-Konzept in deutschen Unternehmen: Modetrend oder Notwendigkeit?
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 09.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 122
Abb.: 35
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Wer sich heutzutage der Öffentlichkeit gegenüber gut präsentieren möchte, spricht über Nachhaltigkeit. Politiker sondieren die Ursachen der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise auf fehlende Unternehmensverantwortung. Stars äußern sich besorgt über die drohende Klimakatastrophe. Wissenschaftler überbringen fortlaufend neue Hiobsbotschaften und Lösungsvorschläge. Auch die Wirtschaft hat das Thema Nachhaltigkeit entdeckt. Handelskonzerne überprüfen ihr Sortiment. Investmentbanken loten mit Grünen Anlagen ihre Möglichkeiten aus, Energiekonzerne ihre Zukunft. Das vorliegende Buch gibt dem Leser einen ganzheitlichen Überblick über das Thema des Nachhaltigkeits-Konzepts mit dem Fokus auf deutsche Unternehmen. Hierbei geht die Autorin folgenden Fragestellungen nach: Was ist ein Nachhaltigkeits-Konzept? Ist das Thema Nachhaltigkeit nur ein Modetrend oder eine lohnende Notwendigkeit? Wie wird das Konzept bei deutschen Unternehmen umgesetzt und mit Welchen Instrumenten? Wie kann der Erfolg der Realisation des Konzepts gemessen und bewertet werden, Wie erfolgreich sind deutsche Unternehmen? Welche Chancen und Risiken bringt das Nachhaltigkeits-Konzept für Unternehmen? Der erste Teil des Buches beleuchtet das Thema Nachhaltigkeit vom historischen Ursprung, über die Entwicklung zu einem umfassenden Konzept, bis zur heutigen Zeit. Ein Überblick der aktuellen Diskussionen in Politik und Gesellschaft sowie gesetzliche Vorgaben unterstützen partiell bei der Antwortfindung, ob das Thema Nachhaltigkeit mehr als ein Modetrend ist. Nach dem Rückblick auf die Historie und die Definition des Nachhaltigkeitsbegriffs werden die angrenzenden, synonym verwendeten Begriffe definiert. Dies dient um Klarheit über die in der Literatur und Praxis herrschende Begriffsvielfalt zu erlangen. Im Weiteren wird in Übereinstimmung mit der Literatur das Dreisäulenmodell mit der ökonomischen, ökologischen und sozialen Dimension vorgestellt. Die genannten Definitionen sowie Management-Instrumente und Leitlinien, bilden die Grundlage für die Herleitung von Herausforderungen im Hinblick auf die Umsetzung von Nachhaltigkeit. Im zweiten Teil wird die Umsetzung des Nachhaltigkeits-Konzepts am Beispiel zweier deutscher Großunternehmen BASF und BMW Group dargestellt. Dieser Teil widmet sich der Frage, wie das Leitbild des Nachhaltigkeits-Konzepts im Unternehmensbereich interpretiert, umgesetzt und kommuniziert wird. Der dritte Teil befasst sich mit der Thematik des Erfolges bei der Umsetzung des Konzepts. Dabei stehen drei Kernthemen im Fokus: Interne Messung, externe Bewertung sowie Chancen und Risiken. Bei dem Thema interne Messbarkeit werden drei verschiedene Messkonzepte mit unterschiedlichen Ansätzen an konkreten Beispielen und Studien vorgestellt. Dabei handelt es sich um die Konzepte Sustainable Value Added, Seebalance und Saarbrücker Formel. Bei der externen Bewertung des Nachhaltigkeits-Beitrages wird zuerst die Kommunikation der Nachhaltigkeit anhand von Studien untersucht. Danach folgt die Beurteilung der Nachhaltigkeitsleistung der Unternehmen durch die bekanntesten Ratingagenturen und Indizes. Zuletzt wird untersucht welche Chancen und Risiken für Unternehmen durch die Umsetzung des Konzepts bestehen und in Zukunft entstehen können. Primär wird auf den Zusammenhang von Nachhaltigkeit und finanzieller Leistungsfähigkeit mittels Studien und Beispielen eingegangen.
Textprobe: Kapitel 4.6.2, Menschenrechte und Gleichbehandlung: ‘Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden’. Gerade in der heutigen Zeit wird dem Artikel 3 des Grundgesetzes, der als Grundlage für die AGG`s diente, eine besondere Bedeutung in der Arbeitswelt zugewiesen. Denn für eine optimale Zusammenarbeit müssen Menschen einander akzeptieren, wie sie sind. Dies setzt ein Verständnis des eigenen kulturellen Hintergrundes voraus. Vielfalt ermöglicht Kreativität, erhöht die Innovationskraft und trägt so zum Unternehmenserfolg bei. BASF: Die Anforderungen, die neue Märkte und Kunden stellen, werden nach Ansicht von BASF immer komplexer. Daher sind Mitarbeiter gefragt, die aus verschiedenen Blickwinkeln Themen anpacken und die Vielfalt der Märkte und Kunden widerspiegeln. Mit der in 2008 weltweit gestarteten Initiative ‘Diversity + Inclusion’ wird der Wert jedes einzelnen Mitarbeiters für das Unternehmen verdeutlicht. ‘Bei BASF in Deutschland kommen 30% der Mitarbeiter/-innen aus anderen kulturellen Hintergründen, die Auswirkungen auf Innovation sind eindeutig, auch wenn keine Statistik dies beweist’, sagt Dieter Jahn (BASF). Ein weiteres Ziel von BASF ist es den Frauenanteil im Unternehmen, besonders bei den oberen Führungskräften, zu erhöhen. Im Jahr 2008 betrug der Frauenanteil insgesamt 21,9% und in der höheren Führungsebene 5,7%. Generell gilt, dass Frauen und Männer im Unternehmen gleichgestellt sind, auch bei den Gehältern. Mitarbeiter mit Behinderungen oder schweren Erkrankungen erhalten im Unternehmen einen besonderen Schutz. Die Schwerbehindertenkommission der BASF kümmert sich um die Interessen und Bedürfnisse der Behinderten im Unternehmen. Mitarbeiter werden nach längerer Krankheit im Rahmen einer stufenweisen Wiedereingliederung unter ärztlicher Aufsicht, wieder in das Arbeitsleben herangeführt. Kann die vollständige Leistungsfähigkeit des Mitarbeiters nicht erreicht werden, wird der Arbeitsplatz oder die Arbeitszeit entsprechend angepasst. BASF respektiert und unterstützt die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen. Dabei gilt das Prinzip der Nichtdiskriminierung bei Anstellung, Beschäftigung und Entlohnung auf Grund von Nationalität, Geschlecht, Religion oder anderen persönlichen Merkmalen und der Vermeidung von Kinder-, Zwangs- und Pflichtarbeit. Um dies sicherzustellen, wurde ein globales Monitoringsystem für Arbeits- und Sozialstandards entwickelt und implementiert. BMW Group: Die Personal- und Sozialpolitik der BMW Group wird durch die in der Unternehmenskultur eingebetteten Werte, wie Vertrauen, gegenseitige Wertschätzung und Toleranz geprägt. Die Grundsätze des Unternehmens folgen den Vorgaben von Global Compact, ILO, OECD sowie der Gemeinsamen Erklärung über Menschenrechte und Arbeitsbedingungen. Alle Mitarbeiter der BMW Group haben nach eigenen Angaben im Unternehmen die gleichen Chancen und Rechte. Um dem Prinzip der Chancengleichheit gerecht zu werden, wurden z.B. die Arbeitsplätze für schwerbehinderte und ältere Mitarbeiter ergonomisch umgestaltet. Ein weiteres Anliegen der BMW Group ist die Erhöhung des Frauenanteils mit dem Ziel, eine ausgewogene Belegschaftsstruktur zu erreichen und das Potenzial gut ausgebildeter Frauen zu erschließen. Im Jahr 2008 betrug der Frauenanteil insgesamt 13,4% und in der höheren Führungsebene 7%. Durch zahlreiche Aktionen und Projekte versucht die BMW Group bei Mädchen Begeisterung für technische Berufe und das Unternehmen zu wecken, auch um dem demographischen Wandel zu begegnen. Mit dem Programm ‘Cross-Mentoring’ werden weibliche High Potentials identifiziert und gefördert. ‘Ganzheitlich’ kann die soziale Verantwortung nur dann umgesetzt werden, wenn auch alle Glieder einer Produktionskette erfasst werden. Die BMW Group verfolgt daher den Anspruch, hohe soziale Verantwortung auch bei ihren rund 3.000 Zulieferern und Dienstleistern zu fordern. Festgeschrieben sind in den Einkaufsbedingungen daher auch das Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit, Diskriminierung und Bestechung sowie die Implementierung eines geeigneten Managementsystems für Arbeits- und Gesundheitsschutz.
Joanna Ludwikowski geboren 1965 in Kattowitz (Schlesien), siedelte im Jahre 1989 in die Bundesrepublik Deutschland um. Nach einer Berufsumschulung zur Bürokauffrau im Jahre 2005, entschied sich die Autorin, ihre fachlichen Qualifikationen im Bereich der Betriebswirtschaft durch ein Studium weiter auszubauen. Das Diplomstudium der Betriebswirtschaft (Schwerpunkt Controlling) schloss sie im Jahre 2009 an der Fachhochschule Frankfurt erfolgreich ab. Bereits in den achtziger Jahren konnte die Autorin, während ihrer Tätigkeit beim Finanzamt-Kattowitz, zahlreiche Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen und Größen kennenlernen. Darauf folgten mehrere Anstellungen und Praktika, sowohl in der freien Wirtschaft als auch bei gemeinnützigen Einrichtungen und Ämtern. Die erworbenen Kenntnisse wie auch Erfahrungen weckten das Interesse sich mit dem Thema des Nachhaltigkeits-Konzepts bei Unternehmen zu befassen. Besonders stark prägte die Autorin die Konfrontation mit der Umweltverschmutzung in Schlesien und die Vernachlässigung der ökonomischen und sozialen Aspekte auch bei vielen deutschen Unternehmen.
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