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- Controlling in mittleren Unternehmensberatungen: Eine qualitative Untersuchung
Management
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 09.2011
AuflagenNr.: 1
Seiten: 128
Abb.: 28
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die Untersuchung verfolgt das Ziel, die Besonderheiten und die Komplexität des Controllings in der Praxis von mittleren Beratungsunternehmen umfassend darzustellen. In diesem Zusammenhang soll eine Antwort auf die folgenden Fragen gegeben werden: Wie gestalten mittlere Beratungsunternehmen ihre Controllingsysteme in der Praxis - unterschieden nach normativer, strategischer und operativer Ebene? Inwiefern unterscheiden sich dabei Controlling-Aufgaben, Objekte und organisatorische Einbettung in mittleren Beratungen vom Controlling in anderen Branchen? Zur Beantwortung der Fragen werden qualitative Interviews mit Top-Controllern und Führungskräften ausgewählter mittlerer Beratungen geführt. Grundlage dieser Interviews bildet ein Leitfaden, der auf einer umfassenden Literaturanalyse basiert. Die Untersuchung ist dabei in insgesamt 10 Kapitel unterteilt. Nach der wissenschaftstheoretischen Einführung (Kapitel 1) werden die Forschungsgegenstände näher erläutert. Dabei werden die Begriffe Unternehmensberatung, mittlere Unternehmen und Controlling (Kapitel 2 und 3) definitorisch abgegrenzt. Anhand einer Literaturanalyse werden die branchenspezifischen Merkmale von Unternehmensberatungen herausgearbeitet. Anschließend wird das Untersuchungsschema und die Erhebungsmethode spezifiziert (Kapitel 4). Im empirischen Teil der Untersuchung wird dann die Zusammenfassung von neun qualitativen Tiefeninterviews mit Top-Controllern und Führungskräften von mittleren Beratungsunternehmen dargestellt und zu den Ergebnissen einer Literaturanalyse in Kontext gesetzt (Kapitel 5-9). Der empirische Teil bildet den Schwerpunkt der Darstellungen in dieser Untersuchung. Am Schluss werden die Ergebnisse zusammengefasst und im Hinblick auf weiteren Forschungsbedarf kritisch bewertet (Kapitel 10).
Textprobe: Kapitel 4, Details zur qualitativen Untersuchung: 4.1, Beschreibung des Untersuchungsschemas: Wie in Kapitel 1 angedeutet, wird der empirische Teil mit Hilfe von qualitativen Interviews mit Top-Controllern und Führungskräften von mittleren Beratungsunternehmen erstellt. Ziel des empirischen Teils ist es, anhand der Zusammenfassungen der Interviews das derzeitige Verständnis der Top-Controller mittlerer Beratungsunternehmen über ausgewählte Schwerpunkte und Besonderheiten des Controllings in der Praxis darzustellen. Dahinter steckt die Überzeugung, dass nicht nur Entscheidungsträger in Unternehmensberatungen, sondern auch Entscheidungsträger aus anderen Branchen vom Know-How der Top-Controller mittlerer Unternehmensberatungen profitieren können. Zu dieser Überzeugung trägt das oft starke Umsatzwachstum von mittleren Unternehmensberatungen in den vergangenen Jahren bei. Um dies zu verdeutlichen, wird hier exemplarisch eine Aussage aus einem der Interviews zitiert: ‚Wenn man dann aber unseren Wachstumspfad, den wir die letzten Jahre hatten, ansieht, mit einem durchschnittlichen Wachstum von über 20 %, sage ich mal, können wir auch im Bereich Controlling so viel nicht falsch gemacht haben. Denn sonst hätten wir diese Wachstumsziele nicht erreicht’. Neben der Darstellung der Zusammenfassungen der Interviews werden an passenden Stellen auch theoretische Erkenntnisse auf Grundlage einer Literaturanalyse eingefügt und mit den Ergebnissen der Interviews verglichen. Die Darstellungen sind allerdings zu relativieren, da nicht auf alle inhaltlichen Aspekte und Besonderheiten des Controllings eingegangen werden konnte. Durch die Erstellung eines auf einer Literaturanalyse basierenden Interviewleitfadens erfolgte eine inhaltliche Fokussierung. Um unrealistischen Erwartungen hinsichtlich dieses Teils der Arbeit vorzubeugen, wird außerdem schon hier darauf hingewiesen, dass wegen der begrenzten Anzahl der Interviews, die geführt wurden, in keinem Fall von der Darstellung eines repräsentativen Ergebnisses oder einer objektiven Realität gesprochen werden kann. Die dafür nötige Anzahl an Interviews hätte den Rahmen dieser Arbeit bei Weitem gesprengt. Es handelt sich vielmehr um eine beschreibende Darstellung individueller Erfahrungen der Top-Controller, die allerdings zusammen mit der Literaturanalyse als Grundlage für eine Analyse auf Verbindungen bezüglich der normativen, strategischen und operativen Führungsebene benutzt wird. Daraus wird in Kapitel 9 und 10 dann weiterer Forschungsbedarf abgeleitet. 4.2, Beschreibung der Interviewpartner und ihrer Unternehmen: Insgesamt wurden 9 Interviews in 8 mittleren Unternehmensberatungen geführt. In einer Unternehmensberatung wurden Interviews mit 2 Personen geführt, die aber für komplett unterschiedliche Unternehmensbereiche zuständig waren. Es wurde versucht, möglichst jene Gesprächspartner aus mittleren Unternehmensberatungen zu identifizieren, die den besten Überblick über die Ausgestaltung und die Schwerpunkte des Controllings in ihrem Unternehmen haben. Dabei wurde angenommen, dass dies in der Regel die für das Controlling zuständigen Führungskräfte sind. Die Interviews wurden daher ausschließlich mit den Chefcontrollern bzw. mit Führungskräften, die einen Großteil ihrer Zeitbudgets für Führungstätigkeiten mit Controlling-Aufgaben verbringen, geführt. In mehreren Fällen waren die Gesprächspartner für den gesamten Finanzbereich verantwortlich. 8 der 9 Gesprächspartner arbeiteten dabei in der obersten Hierarchieebene des Gesamtunternehmens – sei es als Partner oder als Vorsitzende der Geschäftsführung. Lediglich in einer Unternehmensberatung wurde ein Interview mit einem Senior-Consultant geführt. Dieser hatte allerdings als einziger im Unternehmen beschäftigter Controller einen wesentlichen Einfluss. Die Auswahl der Beratungsunternehmen erfolgte auf Grundlage der Größenklassen des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn und beinhaltete ausschließlich mittlere Firmen, die den Sitz der Geschäftsführung zum Befragungszeitpunkt in Österreich oder in Deutschland hatten. Die Beratungsfelder der befragten Beratungsunternehmen orientierten sich an jenen, die der BDU zur Erstellung seiner Marktstatistiken verwendet. Das bedeutet, dass sich zur Erstellung eines möglichst kompletten Abbildes der Beraterbranche bewusst nicht ausschließlich auf Unternehmen aus dem Bereich Strategieberatung beschränkt wurde. Grundsätzlich ist zu erwähnen, dass die Auswahl der Interviewpartner neben diesen Kriterien vor allem auf deren Bereitschaft fusste, Informationen zum Controlling preiszugeben. Das eigene Controlling scheint für viele Unternehmensberatungen ein sensibler Bereich zu sein, zu dem sie keinerlei Informationen preisgeben möchten. Ein Großteil der kontaktierten Personen verweigerte das Interview, sehr viele davon mit der Begründung, keine Informationen zur internen Unternehmenssteuerung preisgeben zu wollen. Dazu sei noch angemerkt, dass die Zahl von insgesamt neun Interviews nicht im Vorhinein festgelegt wurde. Vielmehr haben sich bestimmte Antworttypen von Interview zu Interview mehr und mehr wiederholt. Bei neun Interviews gelangte man dann zu der Einschätzung, dass durch ein zusätzliches Interview kein wesentlicher zusätzlicher Erkenntnisgewinn mehr möglich gewesen wäre. Dies wurde auch vor dem Hintergrund gesehen, dass eine Diplomarbeit in einem bestimmten zeitlichen Rahmen erstellt werden sollte und ausreichend Zeit für die Auswertung der Interviews eingeplant werden musste. Konkret führten die befragten Unternehmen laut Angaben auf deren Internetseite in den in Tabelle 4 genannten Beratungsfeldern Beratungsprojekte durch. Ein Großteil der Unternehmensberatungen führte Beratungsprojekte in mehreren der hier aufgeführten Bereiche durch. Diese werden hier getrennt gezählt, das heißt, falls eine Unternehmensberatung Projekte in mehreren Bereichen durchgeführt hatte, werden diese auch mehrfach berücksichtigt. Dazu sei noch angemerkt, dass viele der ausgewählten Unternehmen neben dem reinen Beratungsgeschäft auch einen Teil ihres Umsatzes durch das Anbieten von professionellen Seminaren und Schulungen erwirtschaften.
Stefan Seibert, Jahrgang 1985, studierte an der Wirtschaftsuniversität Wien Betriebswirtschaft mit den Schwerpunkten Unternehmensführung und Controlling sowie Entrepreneurship und Innovation. Er hat das Studium im März 2011 erfolgreich als Magister der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften abgeschlossen. Schon während des Studiums hat er ein großes Interesse für das Thema Controlling entwickelt und dabei seine Kenntnisse unter anderem im Rahmen eines freiwilligen Praktikums bei IBM in der Abteilung für Financial Management Consulting vertieft. Heute arbeitet Stefan Seibert als Berater für Ernst & Young Advisory. Im Rahmen seiner Tätigkeiten beschäftigt er sich hierbei schwerpunktmäßig mit controllingbezogenen Fragestellungen.
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